Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Stromverbrauch richtig ermitteln


von Sascha F. (sascha_f28)


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Hallo,
ich habe mit für einen Akku, der aus 2 x 12V bleizellen besteht
eine kleine schaltung mit einem Arduino Pro Mini gebaut ..

zum ermitteln der Spannung benutze ich einen Simplen Spannungsteiler mit
10k und 4k7 und zur sicherheit einer ZDiode mit 5,1 V

den Strom ermittele ich mit einem Kleinen Breakout board  das bis 5 A 
messen kann und über den Analogeingang seine Daten an den mC sendet ...
2,5V = 0A 5V = 5A 0V = -5A

was mit noch nicht klar ist, wie ich Vernümftig den Strom
ermittle der aus dem Akku entnommen wurde, um den Lade / Entlade-zustand 
des Akkus möglichst genau wieder zu spiegeln ?

habt ihr vielleicht auch eine Idee wie man sich diesen Wert hinterher 
Merken kann ? also sollte der Akku mal ausgeschaltet werden ...
ich dachte da an eine SD Karte aber eigentlich erscheint mir das ein 
wenig Overkill ....

könnt ihr mir da ein paar Tips geben ?

von Georg (Gast)


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Sascha F. schrieb:
> wie ich Vernümftig den Strom
> ermittle der aus dem Akku entnommen wurde

Du meinst in Wirklichkeit die Ladung - dazu musst du den Strom über die 
Zeit aufaddieren. Speichern kannst du das in einem EEProm, du musst 
dabei nur beachten, dass man nur 10000 mal in eine Zelle schreiben kann, 
aber da ein Eprom genügend davon hat, kann man rechtzeitig eine andere 
benutzen, nennt sich Wear Levelling.

Georg

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Sascha F. schrieb:
> ich habe mit für einen Akku, der aus 2 x 12V bleizellen besteht
> eine kleine schaltung mit einem Arduino Pro Mini gebaut ..
>
> zum ermitteln der Spannung benutze ich einen Simplen Spannungsteiler mit
> 10k und 4k7 und zur sicherheit einer ZDiode mit 5,1 V

Die Z-Diode nützt da nichts. OK, sie schadet auch nicht.

> den Strom ermittele ich mit einem Kleinen Breakout board  das bis 5 A
> messen kann

> was mit noch nicht klar ist, wie ich Vernümftig den Strom
> ermittle der aus dem Akku entnommen wurde, um den Lade / Entlade-zustand
> des Akkus möglichst genau wieder zu spiegeln ?

Das gängige Verfahren nennt sich fuel gauge. Die Idee ist, regelmäßig 
den Strom zu messen (also z.B. einmal jede Sekunde). Aus Strom und Zeit 
ergibt sich eine Ladungsmenge, das Vorzeichen des Stroms sagt, ob die 
Ladung in den Akku rein oder aus dem Akku raus geflossen ist.

> habt ihr vielleicht auch eine Idee wie man sich diesen Wert hinterher
> Merken kann ? also sollte der Akku mal ausgeschaltet werden ...

Wirklich Sinn ergibt das nur, wenn dieser Teil fest mit dem Akku 
verbunden ist und nur mit dem Akku entnommen werden kann. Siehe 
Notebook-Akku.

Allerdings ist das alles für einen Blei-Akku vollkommen unnötig. Da kann 
man den Ladezustand mit hinreichender Genauigkeit aus der 
Klemmenspannung abschätzen.

von Sascha F. (sascha_f28)


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Georg schrieb:
> Sascha F. schrieb:
>> wie ich Vernümftig den Strom
>> ermittle der aus dem Akku entnommen wurde
>
> Du meinst in Wirklichkeit die Ladung - dazu musst du den Strom über die
> Zeit aufaddieren. Speichern kannst du das in einem EEProm, du musst
> dabei nur beachten, dass man nur 10000 mal in eine Zelle schreiben kann,
> aber da ein Eprom genügend davon hat, kann man rechtzeitig eine andere
> benutzen, nennt sich Wear Levelling.
>
> Georg

hast du zu der Epromsache vielleicht einen link, das ich mir das mal 
anschauen kann ?

von Sascha F. (sascha_f28)


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Axel S. schrieb:
> Sascha F. schrieb:
>> ich habe mit für einen Akku, der aus 2 x 12V bleizellen besteht
>> eine kleine schaltung mit einem Arduino Pro Mini gebaut ..
>>
>> zum ermitteln der Spannung benutze ich einen Simplen Spannungsteiler mit
>> 10k und 4k7 und zur sicherheit einer ZDiode mit 5,1 V
>
> Die Z-Diode nützt da nichts. OK, sie schadet auch nicht.
>
>> den Strom ermittele ich mit einem Kleinen Breakout board  das bis 5 A
>> messen kann
>
>> was mit noch nicht klar ist, wie ich Vernümftig den Strom
>> ermittle der aus dem Akku entnommen wurde, um den Lade / Entlade-zustand
>> des Akkus möglichst genau wieder zu spiegeln ?
>
> Das gängige Verfahren nennt sich fuel gauge. Die Idee ist, regelmäßig
> den Strom zu messen (also z.B. einmal jede Sekunde). Aus Strom und Zeit
> ergibt sich eine Ladungsmenge, das Vorzeichen des Stroms sagt, ob die
> Ladung in den Akku rein oder aus dem Akku raus geflossen ist.

  Wie genau wird das berechnet..?
  Also wenn ich also 60 x 0,1A habe (Gemessen 1 x Pro Sec)?

>
>> habt ihr vielleicht auch eine Idee wie man sich diesen Wert hinterher
>> Merken kann ? also sollte der Akku mal ausgeschaltet werden ...
>
> Wirklich Sinn ergibt das nur, wenn dieser Teil fest mit dem Akku
> verbunden ist und nur mit dem Akku entnommen werden kann. Siehe
> Notebook-Akku.

 Ist es, die schaltung wird fest mit dem Akku in einem Gehäuse Verbaut 
...

> Allerdings ist das alles für einen Blei-Akku vollkommen unnötig. Da kann
> man den Ladezustand mit hinreichender Genauigkeit aus der
> Klemmenspannung abschätzen.

ja so war auch mein erster ansatz, aber mir wurde öffter gesagt, das das 
eigentlich nicht wirklich hinhaut, vor allem weil die Spannung bei 
großer last einbricht ....

von Joachim B. (jar)


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Sascha F. schrieb:
> Wie genau wird das berechnet..?
>   Also wenn ich also 60 x 0,1A habe (Gemessen 1 x Pro Sec)?

na
1
60 * s * 0,1 * A ( bei 1x pro Sec.) wären das ja 60 * s und dann = 60 * s x 0,1 * A = 6 As

denn As steht für A * s

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Sascha F. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Das gängige Verfahren nennt sich fuel gauge. Die Idee ist, regelmäßig
>> den Strom zu messen (also z.B. einmal jede Sekunde). Aus Strom und Zeit
>> ergibt sich eine Ladungsmenge, das Vorzeichen des Stroms sagt, ob die
>> Ladung in den Akku rein oder aus dem Akku raus geflossen ist.
>
>   Wie genau wird das berechnet..?
>   Also wenn ich also 60 x 0,1A habe (Gemessen 1 x Pro Sec)?

Die Einheit der https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrische_Ladung ist das 
Coulomb, wobei 1 C = 1A * 1s ist. Wenn 60 mal für jeweils eine Sekunde 
lang 0.1A geflossen sind, dann ist das welche Ladungsmenge?

Und wehe du gehst jetzt einen Taschenrechner holen!

>> Allerdings ist das alles für einen Blei-Akku vollkommen unnötig. Da kann
>> man den Ladezustand mit hinreichender Genauigkeit aus der
>> Klemmenspannung abschätzen.
>
> ja so war auch mein erster ansatz, aber mir wurde öffter gesagt, das das
> eigentlich nicht wirklich hinhaut, vor allem weil die Spannung bei
> großer last einbricht ....

Hast du denn permanent hohe Last am Akku? Sonst miß die Spannung halt 
ohne Last. Aber ein vernünftig dimensionierter (auf die Last 
abgestimmter) Akku sollte im Betrieb nicht strombedingt einbrechen.

von Joachim B. (jar)


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sollte sich der Strom aber pro Messung ändern wäre deine 0,1A ja keine 
Konstante sondern man müsste für das Messintervall den richtigen Strom 
einsetzen.

von Sascha F. (sascha_f28)


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okay und wenn ich das ergebnis durch 60 teile bekomme ich A Minuten ?

da der wert auf dem Akku in Ah angeben ist müsste ich das umrechnen ...
ich denke es macht sind das in As umzurechnen ...
sollten dann

7,2Ah + 7,2 Ah (2 Zellen) = 14,4 Ah ist
14,4 * 60 = 864 Am * 60 = 51.840 As Richtig ?

von Sascha F. (sascha_f28)


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Axel S. schrieb:
> Sascha F. schrieb:
>> Axel S. schrieb:
>>> Das gängige Verfahren nennt sich fuel gauge. Die Idee ist, regelmäßig
>>> den Strom zu messen (also z.B. einmal jede Sekunde). Aus Strom und Zeit
>>> ergibt sich eine Ladungsmenge, das Vorzeichen des Stroms sagt, ob die
>>> Ladung in den Akku rein oder aus dem Akku raus geflossen ist.
>>
>>   Wie genau wird das berechnet..?
>>   Also wenn ich also 60 x 0,1A habe (Gemessen 1 x Pro Sec)?
>
> Die Einheit der https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrische_Ladung ist das
> Coulomb, wobei 1 C = 1A * 1s ist. Wenn 60 mal für jeweils eine Sekunde
> lang 0.1A geflossen sind, dann ist das welche Ladungsmenge?
>
> Und wehe du gehst jetzt einen Taschenrechner holen!
>
>>> Allerdings ist das alles für einen Blei-Akku vollkommen unnötig. Da kann
>>> man den Ladezustand mit hinreichender Genauigkeit aus der
>>> Klemmenspannung abschätzen.
>>
>> ja so war auch mein erster ansatz, aber mir wurde öffter gesagt, das das
>> eigentlich nicht wirklich hinhaut, vor allem weil die Spannung bei
>> großer last einbricht ....
>
> Hast du denn permanent hohe Last am Akku? Sonst miß die Spannung halt
> ohne Last. Aber ein vernünftig dimensionierter (auf die Last
> abgestimmter) Akku sollte im Betrieb nicht strombedingt einbrechen.

naja der Akku besteht aus 2 Belizellen mit je 7,2 Ah
am Akku hängen 1 Stirnlampe die bei 3,7V ca. 2,7A zieht
zusätzlich wird bei 5V noch eine Aktioncam geladen ....
und eine weitere Cammera (Camcorder Sony) ber bei 5V auch was um die 2A 
zieht !

von spess53 (Gast)


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HI

>...du musst dabei nur beachten, dass man nur 10000 mal in eine Zelle >schreiben 
kann, ...

Bei aktuellen AVRs liegt das 10x höher

- Write/Erase Cycles: 10,000 Flash/100,000 EEPROM

MfG Spess

von Wolfgang (Gast)


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Georg schrieb:
> Speichern kannst du das in einem EEProm, du musst
> dabei nur beachten, dass man nur 10000 mal in eine Zelle schreiben kann

So oft muss man den µC erstmal ausschalten. Jede gezählte mAs gleich ins 
EEPROM zu ballern, ist nun wirklich überflüssig.

Angenommen, eine EEPROM-Zelle läßt sich 100000 mal schreiben und die 
Schaltung soll 10 Jahre betrieben werden, dann könnte man den µC jede 
Stunde aus- und wieder einschalten und dabei die geflossene Ladung im 
EEPROM ablegen. Ob der Akku, um den es wohl geht, auch so lange lebt?

von Uwe (de0508)


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Guten morgen Sascha F.,

die Grundlagen der Messwerterfassung kannst Du dir bei diesem Projekt 
"Netzteil DC-Power-Meter Modul 2.0" von dg7xo ansehen.

http://www.dg7xo.de/selbstbau/nt-power-modul.html
http://www.dg7xo.de/selbstbau/dc-power-display.html

Es gibt zwar noch einige Fehler im Aufbau, aber diese kann man ja selbst 
beseitigen.

Wir haben diese Idee 2013 aufgegriffen, Verbesserungen auf der Platine 
von dg7xo eingepflegt und ich habe noch eine eigene komplett neue 
Firmware zur Messung u.a. der Leistung P = U * I geschrieben.

Wir verwenden im Akkubetrieb Spannungsquellen mit U=12V und Strömen bis 
maximal ca. 25A.

von Uwe (de0508)


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Sascha F.,

auch in meiner Firmware, für das NT Powermeter DC, speichere ich die 
verarbeiteten Messdaten zyklisch über eine verkette Liste im Eeprom ab.

Als Idee für Dich sei auf Atmels AVR Application Note "AVR101: High 
Endurance EEPROM Storage" verwiesen.

http://www.atmel.com/images/doc2526.pdf

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Sascha F. schrieb:
> okay und wenn ich das ergebnis durch 60 teile bekomme ich A Minuten ?
>
> da der wert auf dem Akku in Ah angeben ist müsste ich das umrechnen ...
> ich denke es macht sind das in As umzurechnen ...

Dreisatz bleibt Dreisatz und Minuten in Sekunden umzurechnen ist immer 
dasselbe, dein Satz ist aber kaum lesbar, was wolltest du mitteilen?

"es macht sind" das hier darf man raten und prüfe mal deine Shift Taste.

von Sascha F. (sascha_f28)


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Okay da ich gerade auf dem weg zu segor (das Berliner Reichelt 
elektronik) bin ..
Könnt ihr mir ein eprom empfehlen mit dem ich erstmal anfangen kann
Dann bringe ich mir gleich ein paar zum spielen mit ...

Brauche ich noch was ausser dem eprom ... irgendwelche quarze was man 
nicht unbedingt zuhause rumfliegen hat ?

Ich danke euch jungs schonmal ;-)

von Sascha F. (sascha_f28)


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Joachim B. schrieb:
> Sascha F. schrieb:
>> okay und wenn ich das ergebnis durch 60 teile bekomme ich A Minuten ?
>>
>> da der wert auf dem Akku in Ah angeben ist müsste ich das umrechnen ...
>> ich denke es macht sind das in As umzurechnen ...
>
> Dreisatz bleibt Dreisatz und Minuten in Sekunden umzurechnen ist immer
> dasselbe, dein Satz ist aber kaum lesbar, was wolltest du mitteilen?
>
> "es macht sind" das hier darf man raten und prüfe mal deine Shift Taste.

» ich denke es macht sinn das in As (Ampere Sekunden) umzurechnen ... »

von Joachim B. (jar)


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Sascha F. schrieb:
> Okay da ich gerade auf dem weg zu segor

ich würde ja I2C EEPROMS nehmen kommt wohl aber zu spät, immer schaut 
man auch nicht hier rein.

PS. µC jedenfalls Atmel haben ja ein EEPROM on board nur kann es ab 
50.000 bis 100.000 vergesslich werden, ist ne Gewissensfrage ob man 
lieber den µC oder das I2C EEPROM wechselt.

In fertigen Uhren Modulen RTC DS3231 bei ihbäh aus China sind immer I2C 
EEPROMS schon drauf.

Sascha F. schrieb:
> ich denke es macht sinn

PS ist die Eindeutschung von "it makes sence"

Dann sollte Sinn aber trotzdem groß geschrieben werden.

Germanistiker und andere stören sich an "Sinn machen" weil "Sinn machen" 
nicht geht aber "Sinn haben" schon eher.

: Bearbeitet durch User
von Georg (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> weil "Sinn machen"
> nicht geht

Wieso eigentlich, Unsinn machen geht doch auch?

Die immer wieder aufflammenden Kampagnen gegen "Sinn machen" sind aber 
eh zu spät und aus der Zeit gefallen. Aber man kann sich damit halt 
immer mal wieder wichtig machen ohne sachlich was beisteuern zu müssen. 
So eine Art Halb-Trollerei.

Georg

von John (Gast)


Angehängte Dateien:

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Georg schrieb:
> So eine Art Halb-Trollerei.

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