Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kalibrierlabor mit Möglichkeit für 10kV


von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Hallo,

ich würde gern ein selbstgebautes Messgerät kalibrieren lassen. Der 
Messbereich geht bis 10kV. Eine Unsicherheit von maximal 100ppm wäre 
schön (weniger ist natürlich immer besser, solange es bezahlbar bleibt).

Kennt jemand Kalibrierlabore die soetwas können? Das Labor, dass unsere 
Kalibrierungen sonst macht kann leider nur bis 1100V.

Viele Grüße
Philipp

von Elektrofan (Gast)


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Früher hatten wir Hochspannungstastköpfe gelegentlich nach Fluke 
eingeschickt, ist aber schon länger her ...
(Und zwischenzeitlich mit 1,1 kV kalibriert.)

von Philip K. (pulsewidthmodul)


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Unsere Nachbarn von Meßtechnik Nord können auch Hochspannung:

http://www.messtechniknord.de/mtn-wedel/kalibrierung/leistungsspektrum.html

von oszi40 (Gast)


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Philipp C. schrieb:
> ein selbstgebautes Messgerät kalibrieren lassen

Fragt sich nur, WAS Du damit messen möchtest. Nicht jede Impulsform 
garantiert ein gescheites Messergebnis.  _____|________|____

von Philipp (Gast)


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Geht nur um DC, aber das soll halt gut passen. Später kann man sicher 
auch mit 1100V vergleichen, aber ich hätte gern zumindest jetzt mal ne 
richtige Messung mit ein paar Stützstellen.

Diese Tastköpfe fürs Multimeter haben ja oft schon 200ppm/K


Den TÜV werde ich mal fragen. Vielen Dank

von Henrik V. (henrik_v)


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Auf den Seiten der DAkkS kann man die Möglichkeiten der akkreditierten 
Labore einsehen.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Philipp C. schrieb:
> ich würde gern ein selbstgebautes Messgerät kalibrieren lassen.

Da musst du schon etwas Glück haben. Viele Labore fassen keine 
Selbstbau-Geräte an.

> Der Messbereich geht bis 10kV.

Schon gar nicht Geräte bis 10kV bei unbekannter Gerätesicherheit.

: Bearbeitet durch User
von Alex S. (Gast) (Gast)


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Eine Alternative wären die Tastköpfe von CPS.

von Philipp (Gast)


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Am liebsten wäre ich zwecks Justierung auch dabei. Mal schauen.

Die CPS sehen nicht schlecht aus. Wobei ich gerne 0,01% hätte oder 
besser. Auf 0,01% ist eh alles ausgelegt, das heißt wenn ich nicht 
irgendwo einen Bock geschossen habe sollte das Ganze aus dem Stand 
besser sein als die CPS (Referenz ist vermessen, aber der Teiler halt 
nicht bei voller Spannung)

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Philip K. schrieb:
> Unsere Nachbarn von Meßtechnik Nord können auch Hochspannung:
>
> http://www.messtechniknord.de/mtn-wedel/kalibrierung/leistungsspektrum.html

Wie kam ich auf TÜV?? Messtechnik Nord meinte ich.

http://www.dakks.de/as/ast/d/D-K-15086-01-00.pdf

Die können auch "nur" 0,01% als kleinste angebbare Unsicherheit. Ich 
hatte mir irgendwie mehr erhofft, aber besser als nichts.

Hatte auch schon überlegt mir 10 Stück 1kV Normale zu bauen als kleinen 
batteriebetriebenen Kasten. Die müssten dann kurzzeistatbil sein, so 
dass man sie mit einem kalibrierten Multimeter vermisst und dann die 
gewünschte Spannung durch Reihenschaltungen erhält. Bis 1000V könnte ich 
wohl auf 22ppm messen (3458A). Den Vergleich der Spannungen 
untereinander sogar auf 1,5ppm. Ist nur die Frage was man sich bei dem 
Aufbau dann noch für Fehler reinholt.

von oszi40 (Gast)


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Philipp C. schrieb:
> was man sich bei dem Aufbau dann noch für Fehler reinholt.
Der Verdacht scheint mir nicht unberechtigt. Luftstrecke und 
STöreinflüsse?

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Ich dachte daran diese Kisten so zu bauen, dass sie zwei (besser 4) 
10kV-SHV Buchsen bekommen. Die Kiste selbst am besten geerdet und alles 
darin gut isoliert (allein schon zum Personenschutz). Dann könnte man 
die einzelnen Kisten mit Koax-Kabeln zusammenstecken. Aber allein die 
Buchsen kosten ja schon richtig Geld.

von Stefan D. (mackie05)


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Wäre es da nicht fast einfacher Dir einen beheizten, 
hochstabilen(TempCo) Spannungsteiler  für die Messung zu bauen? Den 
kannst Du doch sehr genau vermessen und den Teilungsfehler rausrechnen.

Gruß Stefan

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Das ist ja das was ich im Prinzip habe und vermessen möchte.

Ich möchte ihn halt gerne bei der Nennspannung vermessen. Wenn ich das 
Ganze nur bei 1100V mache, dann habe ich ggf. andere 
Spannungskoeffizienten, Selbsterwärmung der Widerstände (das kann man ja 
nicht mit der Heizung wegregeln) und auch die Leckströme an den 
Verbindungen der Widerstände wirken sich ggf. anders aus.

von oszi40 (Gast)


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Philipp C. schrieb:
> die einzelnen Kisten mit Koax-Kabeln zusammenstecken.

So ganz einfach wird es wohl nicht. Bei der Reihenschaltung der letzten 
Kiste hast Du ja schon fast 10kV im Kabel falls mal eine Kiste ausfällt. 
1-1-1-1-1 ??-1-1-1-1-1  Über den richtigen Einschaltvorgang der 10 
Kisten wäre auch noch nachzudenken.

von Alex S. (Gast) (Gast)


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Moin,

na ja, die Reihenschaltung könnte man mit Dioden schützen, wie bei 
üblichen Labornetzteilen.
1000 V-Dioden sind ja auch noch nicht so selten.

Aber konstruiert ihr denn (privat?), dass ihr die HV so ultragenau 
braucht?

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:
> So ganz einfach wird es wohl nicht. Bei der Reihenschaltung der letzten
> Kiste hast Du ja schon fast 10kV im Kabel falls mal eine Kiste ausfällt.
> 1-1-1-1-1 ??-1-1-1-1-1  Über den richtigen Einschaltvorgang der 10
> Kisten wäre auch noch nachzudenken.

Ja trivial wird das nicht. Zumal man die Kisten ja nicht dauernd 
schalten will, wenn es stabil sein soll. Da müsste dann ein HV Relais 
rein, dass zwischen kurzgeschlossenem Ausgang und 1kV umschaltet. Das 
Relais hätte aber immerhin den Vorteil, dass man es leicht von außen 
ansteuern kann während der Rest isoliert ist.

Was meinst Du was sein sollte wenn eine Kiste ausfällt? Das habe ich 
nicht ganz verstanden.

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Alex S. (Gast) schrieb:
> Aber konstruiert ihr denn (privat?), dass ihr die HV so ultragenau
> braucht?

Das was würde ich hier ungern diskutieren (ggf. PN). Die Genauigkeit 
wäre halt schön besser als 0,01%. Viel aufwendiger sind noch die 
Anforderungen an die Stabilität..

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Hmm, wenn man so über die Relais nachdenkt, dann kann man eigentlich 
auch gleich alles in einen Kasten bauen mit nur zwei Anschlüssen. Zum 
vermessen schließt man das Multimeter an und darf tunlichst immer nur 
ein Relais einschalten. Da alle anderen Ausgänge kurzgeschlossen sind 
erscheinen so immer die 1000V des ausgewählten Moduls am Ausgang. Für 
die eigentliche Messung kann man dann Module zu und weg schalten. Da 
wäre dann sogar zu überlegen ob man nicht noch ein 500V mit einbaut. So 
könnte man doppelt so viele Stützstellen vermessen.

Auch wenn sonst mit HV alles hässlich ist, aber hier stören wenigstens 
mal keine Thermospannungen usw an den Relais und anderen Übergängen. 
Selbst bei nur 500V ist 1ppm immer noch 0,5mV :)

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