Forum: Haus & Smart Home Stromanschluss Säge


von Steinadler (Gast)


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Hallo ihr,

ich wollte mir eine Säge Einhe11 TH-SM2131 kaufen. Nun steht im Handbuch 
aber folgendes:

Wichtiger Hinweis zum Stromanschluss
Das Gerät unterfällt der Norm 61000-3-11, d. h.
es ist nicht für den Gebrauch in Wohnbereichen,
in denen die Stromversorgung über ein öff entliches
Niederspannungs-Versorgungssystem
erfolgt, vorgesehen, weil es dort bei ungünstigen
Netzverhältnissen Störungen verursachen kann.
(Spannungsschwankungen).
In Industriegebieten oder anderen Bereichen,
in denen die Stromversorgung nicht über ein öffentliches
Niederspannungs-Versorgungssystem
erfolgt, kann das Gerät verwendet werden.

Was muss ich mir daraus nehmen? Ist die Säge nichts für die heimische 
Garage?

von Max D. (max_d)


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Die werden druafschreiben müssen. Ist halt so rechtlicher Kram. Die Säge 
wird nicht explodieren wenn du sie Zuhause ansteckst...

von Der Andere (Gast)


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Steinadler schrieb:
> Einhe11

Was soll dieser Unfug?

Steinadler schrieb:
> Was muss ich mir daraus nehmen? Ist die Säge nichts für die heimische
> Garage?

Das das Teil so billig gebaut wurde, dass man sogar bei der Entstörung 
gespart hat.
Mit der Präzision der Winkelrastuungen, der Skalen und der Stabilität 
des Korpus wird es ähnlich gut bestellt sein.
Mit dem Ding kannst du Dachlatten und Deckenpaneele halbwegs genau 
zusägen, viel mehr aber nicht.
Ist bei dem Preis aber auch nicht zu erwarten.

von Harald W. (wilhelms)


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Steinadler schrieb:

> Was muss ich mir daraus nehmen?

Das die Juristen inzwischen mehr zusagen haben als die Elektriker.

von Etrick (Gast)


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...und wenn ein Nachbar sich beim Netzbetreiber über flackerndes Licht 
oder bei der BNA über Empfangsstörungen beschwert, verhängen diese 
Juristen dann das Bußgeld.

Wohnst Du allein auf weiter Flur, ist dein Risiko klein. In einem 
Reihenhaus und bei nicht so tollen Verhältnis zum Nachbar ist Stress 
vorprogrammiert.


Gruß

von steinadler (Gast)


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Etrick schrieb:
> flackerndes Licht

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Dorftischlerei ein anderes 
Stromnetz hat!?

von Torben K. (tokuhila)


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> Wohnst Du allein auf weiter Flur, ist dein Risiko klein. In einem
> Reihenhaus und bei nicht so tollen Verhältnis zum Nachbar ist Stress
> vorprogrammiert.

Das übliche Geschwätz von den Bundesbedenkenträgern. Wenn der Nachbar 
was davon merkt, dann ist es höchstens der Lärm. Die Dinger haben einen 
hohen Anlaufstrom, da fliegt aber höchstens ein H16A LS.

von MaWin (Gast)


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Steinadler schrieb:
> Was muss ich mir daraus nehmen?

Zurückgeben bzw. gar nicht erst kaufen.

rechtlich gesehen darfst du sie nicht betreiben (denn du hast wohl 
keinen Industriebetrieb).

von John K. (Gast)


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Da gibt der VNB gewisse grenzen vor.

Hier ein Zitat aus der TAB 2007 (gilt nur, sofern der VNB keine andere 
bzw. erweiternde TAB z7u diesem Thema hat):

10.2.2
Motoren
(1) Durch den Anlauf von Motoren dürfen keine störenden 
Spannungsänderungen im Netz verursacht werden. Folgende 
Scheinleistungsgrenzwerte dürfen bei gelegentlich (zweimal täglich) 
anlaufenden Motoren nicht überschritten werden:
–  Wechselstrommotoren mit einer Scheinleistung von nicht mehr als 1,7 
kVA oder
–  Drehstrommotoren mit einer Scheinleistung von nicht mehr als 5,2 kVA 
oder
–  bei  höheren  Scheinleistungen  Motoren  mit  einem  Anlaufstrom  von 
nicht  mehr  als 60A

(2) Bei Motoren mit gelegentlichem Anlauf und mit höheren Anzugsströmen 
als 60 A vereinbart der Planer oder Errichter mit dem Netzbetreiber die 
notwendigen Maßnahmen zur Vermeidung  störender  Spannungsänderungen, 
sofern  nicht durch  eine  Untersuchung  gemäß Abschnitt 10.1 Abs. 3 
eine Unbedenklichkeit bezüglich möglicher störender Netzrückwirkungen 
nachgewiesen wurde.
(3) Bei Motoren, die störende Netzrückwirkungen durch schweren Anlauf, 
häufiges Schalten oder  schwankende  Stromaufnahme  verursachen  können, 
z. B.  Aufzüge,  Sägegatter  und Cutter mit einem Anlaufstrom von mehr 
als 30 A, vereinbart der Planer oder Errichter mit dem Netzbetreiber die 
für die Reduzierung der Netzrückwirkungen notwendigen Maßnahmen.

von John K. (Gast)


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Hier ist es etwas klarer formuliert. Ist zwar für Schweißgeräte, aber 
"im Prinzip" wie bei den Motoren

Auszug aus der TAB 2007:

10.2.5
Schweißgeräte
(1) Der Betreiber von Schweißgeräten mit einer Bemessungsleistung von 
mehr als 2 kVA, die störende Netzrückwirkungen verursachen können, 
vereinbart vor  deren Anschluss mit dem Netzbetreiber geeignete 
Maßnahmen, so dass im
Betrieb Störungen anderer Kunden oder Störungen im Verteilungsnetz 
Ausgeschlossen sind. Diese Geräte sollen den Neutralleiter nicht und die 
Außenleiter möglichst gleichmäßig belasten.
(2) Der Verschiebungsfaktor cos φ sollte mindestens 0,7 induktiv 
betragen.

-------------

Im Regelfall haben die Hersteller das geklärt, außer wenn es explizit 
draufsteht, dass dem nicht so ist ;D

Aber ich wette, ein Anruf beim VNB und die wissen nicht einmal was du 
von denen willst. Die sagen sicher: Schließen Sie das Ding einfach an...

ABER, theoretisch musst du für entstehenden Schaden haften (§18 NAV), 
der daraus resultiert. Das ist aber äußerst unwahrscheinlich.

von Etrick (Gast)


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"Das übliche Geschwätz von den Bundesbedenkenträgern. Wenn der Nachbar
was davon merkt, dann ist es höchstens der Lärm. Die Dinger haben einen
hohen Anlaufstrom, da fliegt aber höchstens ein H16A LS."

Das typische Geschwätz von denen, die nur das Niveau "et hätt immer jut 
jegange" kennen und denen die Belästigung von anderen scheißegal ist.

Nachbarn, die sich miteinander absprechen, kriegen wegen sowas keine 
Probleme. Andernfalls nervts wie die Sau.

Kuhn hat als Kind wahrscheinlich auch die Nachbarschaft mit HipHop in 
einer Lautstärke beglückt, die seine Kiste gerade so geschafft hat. IHN 
hat es ja nicht gestört...

von Torben K. (tokuhila)


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Ich weiß ja nicht, in was für einer Gegend du lebst, aber hier müssen 
wir uns wegen sowas nicht absprechen. In all den Jahren noch keine 
Störung durch irgendwelche Werkzeugmaschinen, Schweißgeräte oder 
ähnlichem erlebt.

Welche Art von Belästigung soll denn auftreten? (Außerhalb von Lärm und 
Dreck)

Kuhn nimmt gerne Rücksicht auf seine Nachbarn, selbst auf die, die die 
Mittagsruhe penibel mittels DCF77 auf Einhaltung überwachen. Allerdings 
heißen die nicht Etrick (wobei, sicherheitshalber nochmal fragen).

Also, welche Art der Störung soll meine Nachbarn beim Gebrauch obiger 
Kappsäge stören?

von ÄtschiBätschelor (Gast)


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Mal ernsthaft, wann hat denn das letzte mal jemand einen Messwagen 
gesehen?

Wo treffen Kreissägen auf Analoge EmpfangsGeräte?

DSL und Sat Empfang lassen sich nicht so leicht stören. Wer hört noch 
Radio außerhalb des Autos?

Wer ruft wegen Spannungsschwankungen irgendwo an?

Nimm mal lieber den Aluhut ab...

von Mani W. (e-doc)


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Einfache Zug-, Kapp- und Gehrungssäge mit 1800 Watt macht euch
Kopfzerbrechen?

Der Andere schrieb:
> Was soll dieser Unfug?

Der Andere schrieb:
> Das das Teil so billig gebaut wurde, dass man sogar bei der Entstörung
> gespart hat.

Etrick schrieb:
> ...und wenn ein Nachbar sich beim Netzbetreiber über flackerndes Licht
> oder bei der BNA über Empfangsstörungen beschwert, verhängen diese
> Juristen dann das Bußgeld.

ÄtschiBätschelor schrieb:
> Wo treffen Kreissägen auf Analoge EmpfangsGeräte?


Ich kann nur die Hände über Kopf halten und denken, dass ich nicht
so verblöden möchte, um mir Gedanken über ein verkäufliches
Produkt zu machen, das zu tausenden verkauft wird...

Steinadler schrieb:
> es ist nicht für den Gebrauch in Wohnbereichen,
> in denen die Stromversorgung über ein öff entliches
> Niederspannungs-Versorgungssystem
> erfolgt, vorgesehen,


Dieser Satz wäre es wert, an die Wand genagelt zu werden...


 weil es dort bei ungünstigen
> Netzverhältnissen Störungen verursachen kann.


Aber es ist nicht für den Gebrauch eines öffentlichen Niederspannungs-
Versorgungssystem???


Das ist offensichtlich ein grober Übersetzungsfehler von
Chinesisch auf Schinesisch oder von Italien auf Deutsch...

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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Steinadler schrieb:
> ich wollte mir eine Säge Einhe11 TH-SM2131 kaufen.

Zum Brennholz sägen kann man die verwenden. Die Wiederholgenauigkeit ist 
unter aller Sau - sägt man ein Kantholz zweimal durch und hält beide 
äußere Stücke aneinander, so fällt einem die Winkelungenauigkeit auf.

Wenn es präzise Gährungsschnitte sein sollen, kauf Dir was besseres. 
Preisklasse DeWalt oder Festool. Bei diesen fallen Dir und dem Nachbarn 
auch nicht die Ohren ab und man kann, im ländlichen Bereich, auch mal 
zwei/drei Schnitte am Sonntag machen.

Bezüglich des beigepackten Textes: Entweder soll das Juristen abhalten 
oder einfach Professionalität vorgaukeln. Die Säge ist eine Hobbysäge - 
mehr nicht.

: Bearbeitet durch User
von Lurchi (Gast)


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Der Text scheint ein schlechte Übersetzung zu sein. Könnte bedeuten das 
die Säge die Grenzwerte für Störungen (wohl HF) nicht einhält und 
trotzdem verkauft werden soll. Das Risiko soll damit auf den Käufer 
abgewälzt werden.

Die Störungen dürften wohl vor allem Radio (insbesondere die so beliebte 
Mittelwelle) betreffen. Es kann aber auch den Flugfunk, oder andere 
Funkdienste treffen die sich ggf. gestört fühlen.

Ich würde so eine Säge eher nicht kaufen - wenn schon an der Entstörung 
gespart wird, kann man sich die Qualität des Rests denken. Schon aus 
Prinzip, würde ich solche Störer nicht kaufen - das ist ja fast 
schlimmer als PLC.

von Paul B. (paul_baumann)


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Lurchi schrieb:
> Schon aus
> Prinzip, würde ich solche Störer nicht kaufen - das ist ja fast
> schlimmer als PLC.

Ein geübtes Auge kann mit einem Speck-Trumm-Annelisator die Art des 
Holzes erkennen, welches gerade geschnitten wird.

MfG Paul

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Der Andere schrieb:

> Mit der Präzision der Winkelrastuungen, der Skalen und der Stabilität
> des Korpus wird es ähnlich gut bestellt sein.
> Mit dem Ding kannst du Dachlatten und Deckenpaneele halbwegs genau
> zusägen, viel mehr aber nicht.
> Ist bei dem Preis aber auch nicht zu erwarten.

Wenn man sich die Einhell-Dinger im Baumarkt anschaut laufen einem die 
Schauer den Rücken runter.
z.B. solch eine
http://kreissaege-test.eu/wp-content/uploads/2015/06/1101-300x300.jpg

Die Anschlagleiste ist etwa 40cm lang, wenn man sie vorn an einer nach 
hinten durchlaufenden Fuge in der Platte anlegt sieht man, dass sie 
hinten eine Abweichung >5mm von der Fuge hat.
bei einer nagelneuen Säge...
Wie man damit gerade sägen soll ist mir ein Rätsel.

von Harald W. (wilhelms)


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Lurchi schrieb:

> Die Störungen dürften wohl vor allem Radio (insbesondere die so beliebte
> Mittelwelle) betreffen.

Die hat man doch in den letzten Jahren extra freigeräumt,
damit man solche Störungen besser hören kann. :-)

von Elektrofan (Gast)


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> Die (Mittelwelle) hat man doch in den letzten Jahren extra freigeräumt,
> damit man solche Störungen besser hören kann. :-)

DAS also war der Grund.

Ich dachte schon, man wollte nur Strom sparen.
Den man dann für noch mehr Privat(Füll- bzw. Müll-)Sender auf UKW 
verwenden könnte.   ;-)

von Matthias L. (limbachnet)


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Mike B. schrieb:
> Wie man damit gerade sägen soll ist mir ein Rätsel.

Naja, das geht schon - wenn man die mitgelieferten Anschlagteile schön 
weit weg packt...

You get what you pay for. Die Baumarkt-Tischkreissägen sind Halterungen 
für angetriebe Sägeblätter, mehr nicht - aber auch nicht weniger. Man 
bekommt für wenig Geld einen Motor, eine Blechplatte als Tisch und einen 
höhen- und winkelverstellbaren Antrieb für ein Sägeblatt. Das ist für 
den aufgerufenen Preis nicht schlecht.

Natürlich sind die Geräte von DeWalt oder Festool DEUTLICH besser, aber 
da steht auch ein ebenso deutlich höherer Preis dran.

Um mit der Baumarktsäge geradeaus sägen zu können, muss man erst mal den 
oft nur einseitig festzuspannenden Längsanschlag durch einen beidseitig 
zu spannenden und vielleicht auch vorne und hinten überstehenden 
ersetzen. Dazu kann man z.B. eine Alu-Richtlatte verwenden und die mit 
Winkeln an den Sägetisch klemmen. Dann muss man die Fehlstellung des 
Sägeblattes ausmessen und die Skalen auf dem Tisch durch eigene 
austauschen oder Korrekturwerte notieren. Falls nur eine Skala vorhanden 
ist, muss eine Zweite nachgerüstet werden, damit der Längsanschlag auch 
parallel zum Sägeblatt befestigt werden kann. Dann geht's, und das 
Gesamtpaket war immer noch deutlich billiger als eine hochwertige Säge.

In den Holzwerker-Foren gibt's auch Bauvorschläge für selbstgebaute 
Säge- und Frästische aus Sperrholzplatten, bei denen man alle Freiheiten 
für die verwendeten Führungen und Anschläge hat - nur einen Antrieb für 
das Sägeblatt muss man da immer dazukaufen, und hier kann eine 
Baumarksäge durchaus auch als Basis verwendet werden.

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