Servus! Ein Kumpel von mir möchte ins Datenrettungs-Business einsteigen. Genauer gesagt möchte er SSDs und Flash-Speicher retten, bei HDDs nur Reparaturen, die keinen Reinraum benötigen und Raid-Speicher auslesen + Datenrettung von Handys. Klingt erst einmal sehr interessant. Allerdings sagen einige Leute, dass sein Business nicht funktionieren wird, weil die Leute nicht mehr bereit sind für ihre Daten Geld auszugeben und würden für eine Datenrettung max. 300-500€ zahlen. Ich selbst kenne in meinem Umfeld nur ein Unternehmen, das einen Datenverlust durch Ransomware hatte. Es hat dann zähneknirschend ca. 500€ in btc bezahlt. Ich frage mich aber, ob z.B. ein Arzt, Steuerberater oder Anwalt auch bereit wäre, 500€ und mehr auf den Tisch zu legen, um seine Daten wieder zu bekommen. Oder ob ein Privatmann bereit ist 1.000€ für die Rettung seiner Daten von einem iPhone auf den Tisch zu legen. Was meint ihr?
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Unabhaengig vom Kunden : Was sind die Daten wert ? Und kann der Kollege das wirklich ? Die Konkurrenz ist wirklich gut.
Frank H. schrieb: > Ein Kumpel von mir möchte ins Datenrettungs-Business einsteigen. Genauer > gesagt möchte er SSDs und Flash-Speicher retten Hat er denn die dafür erforderliche Ahnung? Kommt er an die (oft unter NDA stehenden) Datenblätter der verschiedenen Controllerbausteine heran, kann er BGA zerstörungsfrei löten? Irgendwie klingt das im Zusammenhang mit der Frage danach, was das Leuten wert wäre, reichlich naiv. Welche Chance ein unbekannter Krauter gegenüber einem etablierten und namhaften Datenrettungsunternehmen bei Kunden haben wird, denen tatsächlich an ihren Daten gelegen ist und die das nötige Kleingeld haben, ist noch ein weiterer zu untersuchender Punkt.
Frank H. schrieb: > Ein Kumpel von mir möchte OT: Woher kommt das eigentlich, dass so viele Leute Fragen für einen "Kumpel" stellen? Zum Thema: Ich würde vermuten, dass sich der Großteil der Leute in 2 Gruppen einteilen lässt: 1) Diejenigen, die viel wert auf ihre Daten legen, und anständige Backups machen. 2) Diejenigen, die zu geizig sind, 100€ für eine Backupfestplatte auszugeben. Die zahlen dann vermutlich auch keine 500€ für eine Datenrettung. Du (ach nee, dein Kumpel) müsstest also dein Geschäft mit den übriggebliebenen machen, die nicht in die beiden genannten Kategorien fallen.
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Für so ein Geschäft muss man bereits einen Namen haben. Wer gibt sein heiliges aber leider grad nicht zugängliches Speichermedium einem Niemand?
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Rufus Τ. F. schrieb: > Hat er denn die dafür erforderliche Ahnung? Kommt er an die (oft unter > NDA stehenden) Datenblätter der verschiedenen Controllerbausteine heran, > kann er BGA zerstörungsfrei löten? Ja, er arbeitet momentan bei einer Bude, die Smartphones auf Chip-Ebene reparieren. In der Regel braucht man die Bausteine der Controller nicht. Wenn es ein kleiner Elektronik-Fehler ist, dann wird er behoben. Bei größeren Sachen wird das Board getauscht und das Bios vom Original Board eingelötet. In vielen Fällen ist es aber eher ein Software Problem. Beispiel: http://www.ebay.de/itm/WESTERN-DIGITAL-WD20EARX-REPARATUR-REPARIEREN-DATENRETTUNG-DATA-RECOVERY-REPAIR-/321015300444?hash=item4abe00c15c:m:mIu3n_n1pL5ocJH6dEMkrtw Die verlangen hier 375€ für eine ganz bestimmte Reparatur. Da ist die Firmware der Platte im Arsch. Im Labor startet man deshalb die Platte im Safe-Mode (afaik Widerstand auslöten und einen Jumper setzen) und lädt dann eine Firmware direkt in den Speicher der Platte. Danach kann man die Daten auslesen oder die Firmware wieder auf die Platte schreiben. Dauer der "Handarbeit" - ca. 5min. Bei USB Sticks sind es in der Regel gebrochene Lötstellen.
> Was sind dir deine Daten wert?
So viel, daß ich von den wirklich wichtigen Dingen eine oder zwei
Sicherheitskopien habe und solche Halsabschneider und Erpresser deswegen
nicht brauche.
Wenn Datenrettung, dann ein professionelles Unternehmen, das auch den
vertraulichen Umgang mit den gesicherten Daten garantiert. Niemand wird
seine wirklich wichtigen Daten "einem Kumpel" mit seiner
Hinterhofwerkstatt anvertrauen.
Frank H. schrieb: > Oder ob ein Privatmann bereit ist 1.000€ für die Rettung > seiner Daten von einem iPhone auf den Tisch zu legen Ich kann mich nicht genau erinnern, aber ich glaube, man muss beim iPhone das Backup bewusst abdrehen, wenn man es nicht will. Wer so doof ist, hat auch keine 1000€ um die Datenrettung zu bezahlen. Selbst ohne Backup ist eigentlich fast nichts weg (nur die Passwörter und ältere Fotos), weil eh alles mit der Cloud synchronisiert wird.
Ich kenne eine Firma, die hatte sich selbst ein Band Backup System installiert und konfiguriert. War ja ganz Nett, Bänder wurden immer schön regelmäßig getauscht - nur leider waren die leer weil das Programm falsch eingestellt wurde. Bis es dann doch mal krachte... Für diese Rettung waren auch einige Scheine fällig und der Chef war natürlich mächtig sauer. (Nein ich war's nicht) Nun macht die Server-Wartung ein externer Dienstleister aus der gleichen Stadt. Mein Server hat 20TB (+ 2 Discs als Sicherheit), das Backup ist eine RAID-5 Box mit nochmal 16TB auf die ich immer mal wieder die Daten spiegle. Ist zwar nicht Perfekt, dafür ist die RAID Box Stromlos wenn nicht grad der Backup läuft.
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Statt spiegeln würde ich Backup-Software verwenden. Spiegeln ist kein Backup, weil du ev. eine korrekte Backup-Datei mit einer kaputten Datei überspielst. Inkrementalbackup über mehrere Generationen ist schneller und sicherer.
Backup kann sein für: - Wiederherstellung bei Verlust/Defekt des Datenträgers/Systems. - Selektive Wiederherstellung einzelner Files/Verzeichnisse. Das kann man mit der gleichen Technik machen, oder auf verschiedene Weise. Spiegelung deckt das erste Szenario ab, nicht aber das zweite.
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> Die verlangen hier 375€ für eine ganz bestimmte Reparatur. Da ist die > Firmware der Platte im Arsch. Im Labor startet man deshalb die Platte im > Safe-Mode (afaik Widerstand auslöten und einen Jumper setzen) und lädt > dann eine Firmware direkt in den Speicher der Platte. Danach kann man > die Daten auslesen oder die Firmware wieder auf die Platte schreiben. > Dauer der "Handarbeit" - ca. 5min. Gibts irgendwo nähere Infos darüber? Hab noch eine alte hier rumliegen vielleicht kann ich die damit reanimieren. Die Daten drauf sind egal.
Torben K. schrieb: > Gibts irgendwo nähere Infos darüber? Hab noch eine alte hier rumliegen > vielleicht kann ich die damit reanimieren. Die Daten drauf sind egal. Wird sich bei dir wohl nicht lohnen, da du dafür in der Regel eine spezielle Software und Hardware brauchst. Was du evtl. versuchen kannst, ist ein Firmware-Update der Platte.
> Wird sich bei dir wohl nicht lohnen, da du dafür in der Regel eine > spezielle Software und Hardware brauchst. Was du evtl. versuchen kannst, > ist ein Firmware-Update der Platte. Probieren kost' nix :) Hast du mir einen Link?
Frank H. schrieb: > Ich frage mich aber, ob z.B. ein Arzt, Steuerberater oder Anwalt.... Wäre ich Arzt, Anwalt oder sonst jemand der hochsensible Daten vorhält würde ich mir vor allem überlegen wohin ich gehen würde. Mit Sicherheit nicht in eine Bastelbude im Hinterhof. Und, wie schon gepostet, es gibt schon viele Spezialfirmen die auf diesem Gebiet tätig sind. Datenrettung ist schon ein heißes Eisen. Vor Jahren habe ich mal einen ca. einstündigen Podcast gehört in dem es um dieses Thema ging. Da wurde beschrieben wie z.B. Daten von einer defekten CD bitweise unter einen Elektronenrastermikroskop wiederhergestellt wurden. Das war dann aber teurer wie 500,- Euro ? Dein Kumpel kann doch mal versuchen klein anzufangen und im Bekanntenkreis nach ersten Kunden suchen. Ich nehme aber an das Privatpersonen in der Regel nicht bereit sind viel Geld auszugeben. Und damit meine ich nicht mal 100 Euro. Leider ! Ansonsten kann man nur den Tipp geben: Backup, Backup, Backup.... Ich sichere meine Daten übrigens auch auf 2 Diskstations und ganz wichtige Daten noch auf M-Disk sowie auf speziellen USB-Sticks. Unsensible Daten auch in der Cloud. Gruß Jörg ..und wenn dein Kumpel den Versuch startet kannst Du ja mal berichten...
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Jörg R. schrieb: > Dein Kumpel kann doch mal versuchen klein anzufangen und im > Bekanntenkreis nach ersten Kunden suchen. Ich nehme aber an das > Privatpersonen in der Regel nicht bereit sind viel Geld auszugeben. Und > damit meine ich nicht mal 100 Euro. Leider ! Damit wird er leider keinen Erfolg haben. Um Daten retten zu können, benötigt er Hard- und Software. Wir haben für die PC3k Software und Hardware rund 7.000€ bezahlt. Wenn man damit anfängt, dann muss man es richtig machen (oder das nötige Kleingeld haben)
Frank H. schrieb: > Ich selbst kenne in meinem Umfeld nur ein Unternehmen, das einen > Datenverlust durch Ransomware hatte. Es hat dann zähneknirschend ca. > 500€ in btc bezahlt. Und solche Fälle willst du ähhh will dein Kumpel auch annehmen? Oder wie? Das will ich sehen wie jemand durch halbwegs "gut" gemachte Ransomware verschlüsselte Daten auf Bestellung wiederherstellt O.o lg, couka
Auf der PC3K Website sieht man noch einen CP2102 USB-UART mit div. Adapterboards für verschiedene Platten. Mal sehen was meine scheintote WD mir sagen will
Dimitri R. schrieb: > Damit wird er leider keinen Erfolg haben. Um Daten retten zu können, > benötigt er Hard- und Software. Wir haben für die PC3k Software und > Hardware rund 7.000€ bezahlt. Wenn man damit anfängt, dann muss man es > richtig machen (oder das nötige Kleingeld haben) Ja, ich nehme an dass Du recht hast. Datenrettung heißt nicht einen USB-Stick anstöpseln und Daten umkopieren.
Couka R. schrieb: > Das will ich sehen wie jemand durch halbwegs "gut" gemachte Ransomware > verschlüsselte Daten auf Bestellung wiederherstellt O.o Das geht ganz leicht ... ... wenn man die Ransomware selber geschrieben hat. Man darf solch wichtige Angelegenheiten nur nicht anderen überlassen ;-) duck & wech ...
Das Ganze hört sich so an, als ob dein Kumpel nur ein paar bekannte Sachen machen kann, aber kein großes Spektrum anbieten kann. Für die Sachen will er dann möglichst viel Geld haben. Wenn ich Daten zu retten hätte, würde ich mir aber eher jemanden suchen, der das ganze Spektrum anbietet. Das heißt, wenn die neue Firmware nicht hilft bekomme ich nicht die angebastelte Platte zurück, sondern meine Daten, weil das dann im Reinraum gemacht wird. Was, wenn die 5 Minutenreparatur, die dein Kumpel für 400€ anbieten will nicht tut? Dann kann man sich auf die Suche nach einem guten Retter machen, der dann zusätzlich die angebastelte Platte in die Hand nimmt. Ich würde mir aber als seriöses Unternehmen gut überlegen, ob ich etwas mit verbastelter Hardware zu tun haben will, bei der schon jemand möglicherweise mehr kaputt gemacht hat. Oder einfach nur mit zweitklassigen Tools zu kopieren versucht, während die Plattern weiter mechanisch abgeschabt werden weil der Kopf aufliegt. Kurz gesagt; es gibt Leute, die durchaus bereit sein dürften Geld auszugeben. Die werden aber nicht bei der 1-Trick Pony Reparaturbude anfragen sondern sich eher an etablierte Unternehmen wenden. Fritz G. schrieb: > Ich kann mich nicht genau erinnern, aber ich glaube, man muss beim > iPhone das Backup bewusst abdrehen, wenn man es nicht will. Wer so doof > ist, hat auch keine 1000€ um die Datenrettung zu bezahlen. > > Selbst ohne Backup ist eigentlich fast nichts weg (nur die Passwörter > und ältere Fotos), weil eh alles mit der Cloud synchronisiert wird. Schon mal dran gedacht, dass nicht jeder alles in der Cloud haben will?
>Ich kann mich nicht genau erinnern, aber ich glaube, man muss beim > iPhone das Backup bewusst abdrehen, wenn man es nicht will. Wer so doof > ist, hat auch keine 1000€ um die Datenrettung zu bezahlen. Zum Prazisieren. Ich hab zwar kein iPhone, aber das Erste was ich abschalte ist die Synchronisation mit Google. Es ist ist zwar freundlich von denen, mir diesen Dienst anzubieten (unterzuschieben), ich machs vielleicht wenn ich mir einen eigenen Server konfigurieren koennte.
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Sni T. schrieb: >> Selbst ohne Backup ist eigentlich fast nichts weg (nur die Passwörter >> und ältere Fotos), weil eh alles mit der Cloud synchronisiert wird. > > Schon mal dran gedacht, dass nicht jeder alles in der Cloud haben will? Ja. Genau dann sollte man das Backup eben nicht abschalten. Und das lokale Backup auswählen, dann liegt es (auf Wunsch verschlüsselt) auf dem eigenen Rechner.
Oh D. schrieb: > das Erste was ich > abschalte ist die Synchronisation mit Google. Das ist ja aufgrund des Geschäftsmodells von Google auch verständlich. Aber da wird es bestimmt die Möglichkeit eines lokalen Backups geben.
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Fritz G. schrieb: > Das ist ja aufgrund des Geschäftsmodells von Google auch verständlich. > Aber da wird es bestimmt die Möglichkeit eines lokalen Backups geben. Anwendungsdaten lassen sich (ohne root) nur durch die Anwendung selbst sichern. Manche Apps bieten deshalb eigene Backup/Restore-Mechanismen an. Ein allgemeines Verfahren zur Sicherung aller Anwendungsdaten ist mir nicht bekannt. Auch der Backup zu Google benötigt etwas Support seitens der App, ist also nicht für jede App gewährleistet.
Sni T. schrieb: > Kurz gesagt; es gibt Leute, die durchaus bereit sein dürften Geld > auszugeben. Die werden aber nicht bei der 1-Trick Pony Reparaturbude > anfragen sondern sich eher an etablierte Unternehmen wenden. Ich weiß nicht, ob das tatsächlich so ist. Nehmen wir mal diesen Laden hier: http://www.pc-service-ka.de/unser-serviceangebot/zertifizierte-datenrettung Es ist kein Mitbewerber, aber jemand, der doch ähnliche Dienstleistungen erbringt. Da steht, dass es ein "Zertifizierter Datenretter" ist. So eine Urkunde wie auf dem Bild rechts habe ich auch. Und was musste ich dafür tun? Mich einfach nur bei Kroll Ontrack als Reseller anzumelden. Die retten Daten also nicht selbst, sondern Ontrack macht es für sie. Sni T. schrieb: > Oder einfach nur mit > zweitklassigen Tools zu kopieren versucht, während die Plattern weiter > mechanisch abgeschabt werden weil der Kopf aufliegt. Nur mal so als Info: Es gibt bei Youtube Videos eines Russen, der bei sich im Wohnzimmer Platten repariert, in dem er die Köpfe bei Raumluft austauscht oder die Köpfe per Schraube "Kalibriert" - wie er das nennt. Und das als eine der ersten Reparaturmöglichkeiten. In der Realität wird man alles machen, um das Innere der Platte in Ruhe zu lassen. Also wird die Platte erst einmal irgendwie zum Laufen gebracht, dann eine Headmap erstellt und das ausgelesen, was ausgelesen werden kann. (Wenn man nicht zufällig weiß, dass die wichtigen Bereiche dort sind, wo der Kopf defekt ist. Wenn ein Kopf aber (Außerhalb der Parkposition) aufliegt und schon Schäden an der Platte verursacht hat, dann wird man da nur wenig auslesen können. Im Grunde handelt man nach dem Pareto-Prinzip. Mit 20% Aufwand 80% der Daten auslesen. Wenn die Platte selbst beschädigt ist, dann kostet eine Wiederherstellung ab 10k.
Fritz G. schrieb: >> das Erste was ich >> abschalte ist die Synchronisation mit Google. > > Das ist ja aufgrund des Geschäftsmodells von Google auch verständlich. > Aber da wird es bestimmt die Möglichkeit eines lokalen Backups geben. Schüttelreim zur Datensicherheit: Was soll ich denn in diesem Laden? Die kopieren dort und leasen Daten! mfG Paul
Dimitri R. schrieb: > Nur mal so als Info: Das ändert nix an dem was ich gesagt habe. Wenn mein Auto nicht mehr anspringt, kann es auch sein, dass das nach ein paar Hammerschlägen wieder läuft, das hat dann nix mit fachgerecht zu tun. Wenn ich Daten habe, bei denen ich bereit bin, entsprechend Geld zu zahlen, möchte ich mir sicher sein, dass derjenige das hin bekommt. Wenn ein Firmwareflash reicht, super! Wenn nicht will ich trotzdem nicht die Platte zurückbekommen, an der nur rumgebastelt wurde aber keine Daten gerettet. Steigen wird die Wahrscheinlichkeit da dann noch was zu holen nicht, da gehe ich lieber gleich zum Experten mit entsprechenden Mitteln und Erfahrung.
Sni T. schrieb: > Steigen wird die Wahrscheinlichkeit da dann noch was zu holen > nicht, da gehe ich lieber gleich zum Experten mit entsprechenden Mitteln > und Erfahrung. Meine Erfahrung aus der Vergangenheit zeigt, dass es genau anders herum ist. Wenn jemand Daten verliert, dann unternimmt er erst einmal vieles, um die Daten selbst zu retten. Dann kennt derjenige garantiert irgendeinen Nerd, der Informatik studiert hat. Dann bekommt er die Platte. Dann bastelt der Nerd mit Haushaltsmitteln etwas an der Platte rum. Erst dann kommt die Platte evtl. in ein Labor und zwar zur "Analyse". Und was viele nicht wissen ist, dass Analyse = Datenrettung ist. Wenn ich eine Liste mit Dateien ausgebe, die ich retten kann, dann habe ich die Dateien bereits gerettet. Was im Anschluss bezahlt wird, ist die Herausgabe der Daten, nicht die eigentliche Datenrettung. (Head Swap & Spindel Schäden jetzt mal ausgenommen). Und in welches Labor kommt die Platte? Nun ich wette, dass ein normaler Bürger kein Unternehmen kennt, das Daten rettet. Evtl. hat er mal was von Datenrettung-Deutschland gehört, weil die mal negativ bei Stern-TV aufgefallen sind. Aber das ist auch schon alles. Ein Normalo wird bei Google suchen und sich dann ein Unternehmen raussuchen, das irgendwo oben steht.
> Dann kennt derjenige garantiert irgendeinen > Nerd, der Informatik studiert hat. Dann bekommt er die Platte. Dann > bastelt der Nerd mit Haushaltsmitteln etwas an der Platte rum. > > Erst dann kommt die Platte evtl. in ein Labor und zwar zur "Analyse". Genau die Scheiße kenne ich zur Genüge. Techniker im PC-Laden... Da kommt die alte aber rüstige Rentnerin Erna B. in den Laden und möchte, daß wir ein paar tausend Urlaubsfotos von ihrem PC retten. Also zuversichtlicher Blick und mit vollem Elan Stecker in die Kiste - man hat ja schließlich sonst nichts zu tun - und das Ding startet sauber mit einer absolut jungfräulichen Windows-Installation. Auf nähere Nachfrage erfährt man dann, daß der PC defekt war und der "versierte Nachbar" ihn "repariert" hat. Und dann ist man der Arsch wenn man der guten Frau erklären soll, daß die Dateien bereits vom ach so tollen Nachbarn durch die Windows-Neuinstallation zerstört wurden und man mit Hausmittelchen nichts mehr machen kann - was die natürlich überhaupt nicht kapiert. Könne doch gar nicht sein, die Fotos wären doch "da drin" und man wäre doch ein PC-Laden, der müsse sowas können. Da könnte ich platzen.
Ben B. schrieb: > Genau die Scheiße kenne ich zur Genüge. Techniker im PC-Laden... Hättest du mir jetzt gesagt, dass die Oma mit einem CD-Player zu dir gekommen war, hättest du den Schwanzvergleich gewonnen ;) Eine Oma mit einem VCR hatte ich nämlich schon mal bei mir, die meinte, dass ihr Computer nicht hochfährt.
Und da hast Du ihr ein Video vom Windows-95 Startvorgang verkauft, damit war sie glücklich bis an ihr Lebensende ...
Paul B. schrieb: > Schüttelreim zur Datensicherheit: > > Was soll ich denn in diesem Laden? > Die kopieren dort und leasen Daten! > > mfG Paul Irgendwann nervts ...
Ben B. schrieb: > Könne doch gar nicht sein, die Fotos wären doch "da drin" und man wäre > doch ein PC-Laden, der müsse sowas können. Und damit hat sie recht. Da anzunehmen ist, daß Windows bei einer Neuinstallation außer auf expizite Aufforderung nicht eine komplette Formatierung der Festplatte vornimmt, weil das einfach zu lange dauern würde, sondern eine Schnellformatierung macht, und außerdem eine jungfräuliche Windowsinstallation nur einen Bruchteil der verbauten Festplatte belegt, kann man mit entsprechenden Programmen (z.B. PCI Smartrecovery bzw. PCI Filerecovery) die Datenfragmente der Bilder wieder zusammensuchen. Hab ich schon mehrmals für Bekannte gemacht, die die falsche SD-Karte der Kamera formatiert haben. Und ja, ein "PC-Laden", der mehr sein will als der Blödmarkt, sollte sowas können.
Hi Timm, die von Dir genannten Programme sind, sagen wir mal, reifere Produkte. Toll, dass die als "Creative Commons" angeboten werden. http://www.pcinspector.de/SmartRecovery/info.htm?language=1 "PC INSPECTOR™ smart recovery runs on all Win 9x, ME, NT 4.0, XP and Windows™ 2000 systems." Frage: was würde der imaginäre Verkäufer mit der fiktiven Oma machen, wenn der spekulative versierte Nachbar ein Win7/8/10 installiert hat und auf dem Rechner vorher auch ein Win7/8/10 war? Sprich - kommt dieses Programm an NTFS-Daten ran? Unabhängig davon - für die Wiederherstellung von versehentlich formatierten SDCARDs ist das Werkzeug ziemlich zeitlos. Im Fotoladen sind vom Hörensagen her 20€ für diese Art Service üblich. Mir selbst hat vor einer Weile testdisk mal wieder geholfen. http://www.cgsecurity.org/wiki/TestDisk_DE Grüße, Marcus
Marcus H. schrieb: > as würde der imaginäre Verkäufer mit der fiktiven Oma machen, > wenn der spekulative versierte Nachbar ein Win7/8/10 installiert hat Es war ein Beispiel für Programme, die es schon vor 10 Jahren gab. Festplatte ausbauen, an einen anderen Rechner hängen und dann kann manb sich da unter Win oder Linux mit unzähligen Programmen austoben. Wenn das ein PC-Laden nicht hinbekommt, sollte er vielleicht lieber Gemüse verkaufen. Obwohl man da auch viel falschmachen kann. Der Preis für so eine Aktion ist eine andere Frage, und der Aufwand fürs Wiederherstellen möglicherweise schwer vorherzusagen. Aber das war nicht der Punkt des Posters.
Marcus H. schrieb: > Sprich - kommt dieses Programm an NTFS-Daten ran? Da die genannten Systeme NT4, Windows 2000 und XP allesamt NTFS verwenden ...
Timm T. schrieb: > Wenn das ein PC-Laden nicht hinbekommt, sollte er vielleicht lieber > Gemüse verkaufen. Obwohl man da auch viel falschmachen kann. In der Regel arbeiten in einem PC-Laden auch nur Leute, die von Rechnern wenig Ahnung haben. Sonnst würden die etwas anderes machen. Und mal ehrlich, so viel Ahnung vom Rechner muss man nicht haben, um herauszufinden, was jetzt an Hardware defekt ist. Wenn jemand bei einer Datenrettung einen Windows PC (ohne Hardware) verwendet, dann hat er keine Ahnung von dem, was er macht! Das nächste Problem dürfte der Zielspeicher sein. Nicht alle PC-Läden haben so viel Speicher auf eigenem Rechner bzw. im Netzwerk zur Verfügung. Dann kommt der Datenschutz. Kann ein PC-Laden die Garantie übernehmen, dass dem die Kundendaten nicht gestohlen werden, wenn er die aufs Firmen NAS kopiert? Kann der PC-Laden die Garantie geben, dass er die Situation nicht noch schlimmer macht? Ich kenne einen Admin in einem RZ, der das Backup einer Platte ziehen sollte. Dummerweise hat er beim dd das if und of verwechselt und so eine leere Platte auf die volle geschrieben. Das alles sind Faktoren, wieso ein PC-Laden meiner Meinung nach selbst die Finger von irgendwelchen Datenrettung-Aktionen lassen sollte - es sei denn, die Daten sind nicht wichtig!
Ich habe mal Daten mit der Software "getDataBack" einer defekten Festplatte 90% der Daten gerettet. Windows und Linux waren damals sich einig: Die Festplatte müßte Formatiert werden.. Das Programm ist kostenpflichtig, es muß gewählt werden ob man das Programm für FAT oder NTFS benutzt. Und: Das auslesen jedes einzelnen Bits dauert ewig. Meine war eine 360 GB Platte, das hat 12 Stunden gedauert. Ich bin ein gebranntes Kind, und habe für meine Daten 3 Backups....
Hubert M. schrieb: > Windows und Linux waren damals sich einig: Die Festplatte müßte > Formatiert werden.. Ich frage mich nur, wie Linux dir gesagt hat, dass die Festplatte formatiert werden müsste.
Paul B. schrieb: > Gu. F. schrieb: >> Irgendwann nervts ... > > Sagst Du Bescheid, wenn es so weit ist? > > MfG Paul Bescheid.
Unser Paule ist schon ein richtiger Steve Urkel, er nervt jeden.
Gu. F. schrieb: > Bescheid. In Ordnung. Peter D. schrieb: > Unser Paule ist schon ein richtiger Steve Urkel, er nervt jeden. Hast Du Dir beim Zähneputzen die Zunge geprellt? ;-) MfG Paul
>> Könne doch gar nicht sein, die Fotos wären doch "da drin" und man wäre >> doch ein PC-Laden, der müsse sowas können. > Und damit hat sie recht. Oh sieh an... der Sohn oder Enkel der rüstigen Rentnerin Erna B. meldet sich zu Wort. Spaß beiseite - für wie blöde hältst Du mich? Soweit ich mich erinnern kann wurde der guten Frau ähnliches angeboten, allerdings mit Hinweis darauf, daß mit entsprechenden Kosten zu rechnen ist und für nichts garantiert wird. Damit war sie alles andere als zufrieden und auch nicht gerade freundlich. Hab ich Lust auf solche Kundschaft? Bin ich auf so eine Scheiße angewiesen? Ich helfe ja wirklich gerne, aber auf solche Leute habe ich keine Lust.
Ben B. schrieb: > für wie blöde hältst Du mich? Willst Du das wirklich wissen? Ben B. schrieb: > Soweit ich mich erinnern > kann wurde der guten Frau ähnliches angeboten, Das steht oben anders, und da helfen Dir Deine Relativierungen und nachgeschobenen "Erinnerungen" auch nicht weiter. Wäre es meine Oma gewesen, hätte sie weder zum Nachbarn noch in euren "PC-Laden" gehen müssen.
>> für wie blöde hältst Du mich? > Willst Du das wirklich wissen? Sags mir am besten, wenn wir uns mal auf der Straße gegenüberstehen!
Ben B. schrieb: >>> für wie blöde hältst Du mich? >> Willst Du das wirklich wissen? > Sags mir am besten, wenn wir uns mal auf der Straße gegenüberstehen! Du brauchst also räumliche Nahe, weil du dich nur mit Fäusten ausdrücken kannst, aber nicht mit Worten? Irgendwie armselig...
Da das Thema Prügelei mit Datenrettung nichts mehr zu tun hat ... reicht das hier wohl.