Hallo zusammen, ich habe folgende Grundsätzliche Frage: Es geht um ein Laborgerät welches Außerhalb der Produktion zu Testzwecken in einer Nullserie verwendet wird. Das Gerät hat deshalb auch keine vollständige CE-Zulassung durch den Betriebsmittelbau. -230Vac/1Phase mit Schukostecker als Stromversorgung -Unterverteilung am Tool auf Plasmagenerator, PC und 24V Schaltnetzeil -Alle diese Anlagenteile haben Ihrerseits eine CE-Zulassung -Im Niederspannungsteil werden sehr langsam fahrende Achsen mit Schrittmotoren betrieben (>=1 mm/sek ) Um dem Nutzer die Möglichkeit zu geben, die Anlage im Gefahrenfall Stromlos zu schalten war die Erste Idee einen "Not-Aus" oder "Not-Halt" Schalter direkt in die Zuleitung einzuschleifen und das Tool somit Allpolig vom Netz zu trennen. Damit würde sowohl das Plasma als auch die Verfahrbewegung sofort gestoppt. Ist es zulässig, Solche Not-Aus-Schalter direkt zur Trennung der Last im Notfall zu verwenden (Für Strombelesatung geeignet, Geführte Kontakte etc) oder wenn nein warum nicht? Brauche ich tatsächlich ein Notaus-Schaltgerät etc? Werde aus der Norm nicht ganz schlau was das angeht Wenn ja, welche Schalter würdet ihr hierzu verwenden (max. 1kW Leistung)
>Es geht um ein Laborgerät welches Außerhalb der Produktion zu >Testzwecken in einer Nullserie verwendet wird. Das Gerät hat deshalb >auch keine vollständige CE-Zulassung durch den Betriebsmittelbau. > Und darf so im gewerblichen Umfeld gar nicht betrieben werden. Allerdings bist DU der Inverkehrbringer der Maschine und für deren sicherheitgemäßen Zustand verantwortlich. Du kannst der Maschine, wenn Du eine Gefährdungsanalyse durchführst, sogar ein CE-Zeichen vergeben! Wie gesagt, DU bist eh dafür verantwortlich dafür. Daher ist der Not-Halt Knopf, der eine allpolige Abschaltung herbeiführt eh anzuraten. Sollte der Antrieb in "gefahrbringender Weise" nachlaufen sollte dessen Bewegung zusätzlich gestopt werden. Allerdings gehe ich bei einem so langsamen Antrieb nicht davon aus. ichbin
ichbin schrieb: > Und darf so im gewerblichen Umfeld gar nicht betrieben werden. > Allerdings bist DU der Inverkehrbringer der Maschine und für deren > sicherheitgemäßen Zustand verantwortlich. > Du kannst der Maschine, wenn Du eine Gefährdungsanalyse durchführst, > sogar ein CE-Zeichen vergeben! Wie gesagt, DU bist eh dafür > verantwortlich dafür. Mit Lesen UND Verstehen hast es nicht so, oder? Hauptsache den Herr IchWeissWas BinWichtig heraus gekehrt! >>Es geht um ein Laborgerät welches Außerhalb der Produktion zu >>Testzwecken in einer Nullserie verwendet wird. Das Gerät hat deshalb >>auch keine vollständige CE-Zulassung durch den Betriebsmittelbau. >>
cableer schrieb: > Ist es zulässig, Solche Not-Aus-Schalter direkt zur Trennung der Last im > Notfall zu verwenden (Für Strombelesatung geeignet, Geführte Kontakte > etc) oder wenn nein warum nicht? Brauche ich tatsächlich ein > Notaus-Schaltgerät etc? Nein, brauchst du nicht unbedingt. Möglicherweise sind deine Anforderungen mit konventionellen Methoden (Redundanz, Leitungsführung, Überdimensionierung usw.) bereits erfüllbar. Dazu müsstest du eine kleine Risikobeurteilung machen. Vermutlich landet das dann irgendwo bei "geringe Gefährdung und "geringe Wahrscheinlichkeit", je nach Methode/Risikograph. Ein einfacher Hauptschalter (roter Drehgriff auf gelbem Grund) erreicht dann bereits SIL1/PLc, was dafür ausreichend ist. > Werde aus der Norm nicht ganz schlau was das > angeht Ja, der Normen zu (funktionaler) Sicherheit gibt es viele...
Nase schrieb: > Nein, brauchst du nicht unbedingt. > Möglicherweise sind deine Anforderungen mit konventionellen Methoden > (Redundanz, Leitungsführung, Überdimensionierung usw.) bereits > erfüllbar. Dazu müsstest du eine kleine Risikobeurteilung machen. Kannst du mir das eventuell näher erklären? Ich bin von Haus aus Sensorsystemtechniker bzw. im Bereich der Physik Analytischen Chemie E-Tech zu Hause und nur peripher mit den Betriebsmitteln am werkeln. Welche Anforderungen wären es denn konkret, die sich an meine Anlage stellen? Vielleicht nochmal zum überblick: Es handelt sich um einen Rahmen aus Bosch-Rexroth Profilen auf dem sich eine Spingelgetriebene Linearachse befindet ( <= 1mm/sek) Verfahrgeschwindigkeit, verschwindend geringes Drehmoment, kein Nachlauf. An ihr sind 2 Plamsaköpfe befestigt die mit Druckluft und AC einen gebündelten Plasmastrahl erzeugen. 230Vac geht in den Plasmagenreator (mit CE, "Tischgerät")und in den Rechner am Tool 24VDC gehen über geschlossenes Steckerschaltnetzteil an eine Prozessteuerung in Form eines µC + Hühnerfutter sowie eben an die Schrittmotoren. Die Verteilung erfolgt über eine am Tool fest montierte Steckdosenleiste für Industriellen gebrauch. Es ist dort keine von mir vorgenommene 230V-Verdrahtung Risiken die ich so spontan sehe wären: -Verbrennungen der Haut durch versehentliches hineinlangen -Entflammung von Brennbaren Materialien -Eventuell unter sehr ungünstigen Umständen Quetschung aber da müsste man es bei der Verfahrgeschwindigkeit schon darauf anlegen und mit den Fingern direkt im Trieb rumfummeln Nicht für den Mensch gefährlich aber generell auch doof: Unvorhergesehene Betriebszustände die Maschine und oder teures Material zerstören.
Leser schrieb: > > Mit Lesen UND Verstehen hast es nicht so, oder? > Hauptsache den Herr IchWeissWas BinWichtig heraus gekehrt! > Kannst Du außer den Zitaten noch einen sinnvollen Beitrag leisten? Ansonst halte es doch lieber wie Dieter Nuhr gesagt hatte...
cableer schrieb: > Welche Anforderungen wären es denn konkret, die sich an meine Anlage > stellen? Im Prinzip hast du das schon verstanden. Praktisch umfasst das einschlägige Normenwerk etwa einen halben Regalmeter. Es gibt von Moeller (a.k.a. Eaton) so ein kleines Handbuch (auch als PDF) mit gängigen Schaltungen rund um Sicherheitsrelais und Sicherheitssteuerungen. Also all der Kram mit Türschaltern, Lichtleisten, Kontaktüberwachung usw. Such dir das mal heraus, da sind viele Beispiele drin. Bei den üblichen Verdächtigen (Siemens, Pepperl+Fuchs, Phoenix, Pilz, Schmersal) in der Branche findest du auch oft Anleitungen, etwa sowas: http://www.pepperl-fuchs.de/germany/de/25037.htm Ansonsten ist der Weg halt eine Risikobeurteilung zu machen. Da gibts verschiedene Verfahren, um festzustellen, welche Sicherheitsanforderungen (also welchen SIL/PL) man hat. Zum Beispiel der erwähnte Risikograph. Vieles dabei ist aber, offen gestanden, Gutdünken und Auslegungssache... Selbst in einer der Normen (internationale Norm! DIN-ISO-EN) gibt es den Begriff "gute Ingenieurspraxis". Alternativ gibt es einen riesigen Formel- und Methodenapparat, der kaum noch praxisrelevant ist weil meilenweit theoretisch entlaufen.
Nase schrieb: > Ansonsten ist der Weg halt eine Risikobeurteilung zu machen. Da gibts > verschiedene Verfahren, um festzustellen, welche > Sicherheitsanforderungen (also welchen SIL/PL) man hat. Zum Beispiel der > erwähnte Risikograph. Wo finde ich denn die Zuordnung von den zu erwartenden Risiken zur notwendigen technischen Realisierung? Also für mein konkretes Problem wo könnte ich schlüssig ableiten was ich in dem Fall als Not-Aus brauche?
cableer schrieb: > Werde aus der Norm nicht ganz schlau was das angeht welche Norm hast Du denn herausgesucht. Schau doch mal ob nicht auch noch die 61010 bei Dir für die LVD passt. (schalter in der Zuleitung sind da mMn nicht zulässig)
cableer schrieb: > Wo finde ich denn die Zuordnung von den zu erwartenden Risiken zur > notwendigen technischen Realisierung? Nirgends. Du musst für deine Anwendung plausibel dokumentieren, welche Gefährdung besteht. Dazu ja der Risikograph, mit dem du dann einen Performance Level oder einen SIL bekommst. SIL/PL ist quasi eine Maßeinheit für das Gefährdungspotential. So gefühlt nach dem Motto PLa bis PLe entspricht Lötkolben anfassen bis Nuklearkatastrophe. Und erst im zweiten Schritt musst du dir überleben, wie du diesen SIL oder PL erreichen kannst. Dazu empfehle ich dir einen Blick in das PDF oben. lalala schrieb: > (schalter in der Zuleitung > sind da mMn nicht zulässig) Ein roter Griff auf gelbem Hintergrund geht als Hauptschalter mit Not-Aus-Funktion.
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