Moin, Kann mir hier evtl. jemand sagen, ob man einen modernen CPU Kühler auch rückwärst betreiben kann, also um z.B. Wärme aus der Umgebungsluft in Richtung eines Peltierelements zu transportieren? Ich meinen sowas: http://www.ebay.de/itm/XILENCE-M612-PRO-CPU-Kuhler-AMD-Intel-Cooler-140mm-Lufter-PWM-COO-XPCPU-M612-PRO-/322100474200?hash=item4afeaf3158:g:ZDQAAOSwcBhWaC3- Mit einem reinen Kupferkühler ist die Sache klar, aber mit diesen Heatpipes bin ich mir nicht sicher... Danke!
Nicht sehr effizient. Das liegt an der Funktionsweise der Heatpipes. Diese werden so hergestellt, dass die Flüssigkeit darin z.B. bei 40°C verdampft. Die Prozesskette sieht so aus bei heisser CPU und Umgebungsluft: CPU -> HeatP -> Kühlrippen 60° -> 40°C -> 20°C Irgendwo dazwischen werden die 40°C erreicht und die Verdampfung findet statt. In deinem Fäll wäre die Prozesskette: Peltier -> HeatP -> Kühlrippen 10° -> 15°C -> 20°C Womit der Wärmetransport nicht effektiv arbeiten kann.
Operator S. schrieb: > Das liegt an der Funktionsweise der Heatpipes. Diese werden so > hergestellt, dass die Flüssigkeit darin z.B. bei 40°C verdampft. genau so funktioniert eine Heat pipe nicht. Der nutzbare Bereich einer HP leigt zwischen Tripel- und kritischem Punkt (vorausgesetzt dass das Rohr stark genug für den Druck ist). Worauf du allerdings achten musst ist das das Warme Ende der Pipe möglichst der niedrigste Punkt ist, da die Flüssigkeit dann noch zusätzlich durch die Schwerkraft zurück läuft http://www.bosy-online.de/Heat-Pipe-Technik.htm sg
Ok, danke schon mal für die Hinweise. Leider finde ich keine Angaben zu optimalen Arbeitstemperaturen... http://de.rs-online.com/web/p/kuhlkorper/8670966/ Ich möchte tatsächlich nicht allzu weit von der Raumtemperatur entfernt Arbeiten. Da wird wohl einfach Kupfer oder Alu besser geeignet sein.
RTFM! Füllung: H2O max Temp: 250°C und die min. Temperatur wird irgendwo bei 0-5°C liegen.. Die Wärmeleistung ist nur minimal von der Temperatur abhängig. Der Wärmetransport findet isobar statt. Daraus folgt sich genau der Druck einstellt bei welcher Wasser bei deiner Temperatur flüssig und gasförmig vorliegt. vergiss Cu oder Al. der Wärmewiderstand ist mindestens 100 mal Größer sg
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Clemens S. schrieb: > RTFM! > > Füllung: H2O > max Temp: 250°C Danke für den Hinweis, daraus kann ich jedoch nicht so schnell entnehmen, ob ein Temperaturgefälle von sagen wir mal 10°C für einen schnellen Wärmetransport genügt. Zum Beispiel 20° Luft -> 10° "Wärmesenke". Bei einer CPU dürften das ja eher 50-80°C sein.
Kannst du mal erklären warum man jemals Wärme in Richtung eines Peltiers transportieren wollen sollte?
Sven B. schrieb: > warum man jemals Wärme in Richtung eines Peltiers > transportieren wollen sollte? Um einen Gegenstand zu kühlen z.B. oder das Peltier als Wärmepumpe zu benutzen.
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Sven B. schrieb: > Kannst du mal erklären warum man jemals Wärme in Richtung eines Peltiers > transportieren wollen sollte? Um etwas, z.B. ein Luftvolumen zu kühlen natürlich. Das macht jede Akku-Kühlkiste so.
Auch dann muss doch die Wärme vom Peltier-Element weg transportiert werden, nicht zum Element hin ?
@ Clemens kannst du mir das mit dem Tripel und kritischem Punkt erklären? Nach meinem Verständnis wird die Flüssigkeit aufgrund des Temperaturbereichs ausgewählt und dann mit dem Innendruck des Rohres gespielt, um den Siedepunkt auf eine bestimmte Temperatur zu heben oder senken. In deinem verlinkten Text wird auch von verdampfen und kondensation gesprochen, was für mich auf eine bestimmte Schwellentemperatur schliessen lässt. Aus wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Heat_pipe#Structure.2C_design_and_construction " Below the operating temperature, the liquid is too cold and cannot vaporize into a gas. Above the operating temperature, all the liquid has turned to gas, and the environmental temperature is too high for any of the gas to condense. Whether too high or too low, thermal conduction is still possible through the walls of the heat pipe, but at a greatly reduced rate of thermal transfer. " Womit sich für mich erschliesst, dass die Temperaturen an den Enden der Heatpipe auf je einer Seite der operating temperature sein müssen. Ebenfalls aus wiki: "Copper/water heat pipes have a copper envelope, use water as the working fluid and typically operate in the temperature range of 20 to 150 °C." Ist damit nun gemeint, dass mit einer Kupfer/Wasser Heatpipe und verschiedenen Drücken dieser Temperaturbereich abgedeckt wird, oder dass eine Kupfer/Wasser Heatpipe mit demselben Druck diesen gesamten Bereich abdeckt? Wie muss man sich dass dann vorstellen, wenn in einer Anwendung z.B 40-60°C sind und in einer anderen 80-100°C? Im ersten Fall müsste es ja bei 40°C verdampfen und bei 60°C kondensieren, während dies beim zweiten Fall bei 80°C und 100°C passieren muss.
JA, auf einer Seite muss die Wärme auch WEG. Aber um einem Luftvolumen Wärme zu entziehen, muss diese auch zum Peltier HIN.
Operator S. schrieb: > kannst du mir das mit dem Tripel und kritischem Punkt > erklären? Am Tripelpunkt stehen feste, flüssige und Gasphase miteinander im Gleichgewicht. Wenn man die Temperatur auch nur ein klein wenig weiter erniedrigt, gefriert die Flüssigkeit und kann dann natürlich nicht mehr zur Warmseite strömen. Am kritischen Punkt verschwindet der Unterschied zwischen flüssiger und Gasphase, -es existiert nur noch Gas-, und damit wird auch keine Verdampfungswärme mehr benötigt. Außerdem verschwindet natürlich die Oberflächenspannung der Flüssigkeit, die für den Transport der Flüssigkeit in den Kapillaren sorgt.
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Operator S. schrieb: > Nach meinem Verständnis wird die Flüssigkeit aufgrund des > Temperaturbereichs ausgewählt und dann mit dem Innendruck des Rohres > gespielt, um den Siedepunkt auf eine bestimmte Temperatur zu heben oder > senken. Operator S. schrieb: > Ist damit nun gemeint, dass mit einer Kupfer/Wasser Heatpipe und > verschiedenen Drücken dieser Temperaturbereich abgedeckt wird, oder dass > eine Kupfer/Wasser Heatpipe mit demselben Druck diesen gesamten Bereich > abdeckt? Du hast eine falsche Vorstellung vom Druck in der Röhre. mach das Diagramm auf: https://de.wikipedia.org/wiki/Siedepunkt#/media/File:Phasendiagramme.svg und denk mit: Es gibt !immer! flüssig und gasförmig in der Röhre. => du kannst die Line im Diagramm zwischen Tripel und kritischem Punkt nicht verlassen. ändert sich nun die Temperatur stellt sich !automatisch! durch verdampfen oder kondensieren der neue Druck ein. (in diesem Diagramm eben ein Druck zwischen 0,006 und 221 bar) (Das setzt voraus das nur ein Medium im Rohr ist. das schaffen aber inzwischen auch die Chinesen ganz passabel) FMI: http://www.thermacore.com/thermal-basics/heat-pipe-technology.aspx sg
Clemens S. schrieb: > Es gibt !immer! flüssig und gasförmig in der Röhre. Nein, nur im Arbeitsbereich zwischen Tripelpunkt und kritischer Temperatur. Die Ausrufezeichen hättest du dir spare können.
Clemens S. schrieb: > Worauf du allerdings achten musst ist das das Warme Ende der Pipe > möglichst der niedrigste Punkt ist, da die Flüssigkeit dann noch > zusätzlich durch die Schwerkraft zurück läuft Hp M. schrieb: > Außerdem verschwindet natürlich die Oberflächenspannung der > Flüssigkeit, die für den Transport der Flüssigkeit in den Kapillaren > sorgt. Das funst so gut, das Du dir um die Einbaulage keinen Kopf machen musst. Diesen Artikel finde ich etwas übersichtlicher, als den bereits geposteten. https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmerohr @Spezies Heatpipe OHNE Vakuumpumpe basteln?
Operator S. schrieb: > Nach meinem Verständnis wird die Flüssigkeit aufgrund des > Temperaturbereichs ausgewählt und dann mit dem Innendruck des Rohres > gespielt, um den Siedepunkt auf eine bestimmte Temperatur zu heben oder > senken. Nein, das Verdampfen ist hier etwas anders als das Sieden in Mutters Kochtopf, wo sich der Dampdruck des Wassers gegen den Atmosphärenbdruck durchsetzen muß. Das Rohr der Heatpipe wird luftleer gepumpt, bevor man ein wenig der Flüssigkeit einfüllt und das Rohr dann verschliesst. Deshalb steht unterhalb der kritischen Temperatur der Dampf stets im Gleichgewicht mit der anderen Phase, egal ob flüssig oder fest. Mit der Temperatur ändert sich lediglich der Druck im Rohr. Wie ich bereits erwähnte, funktioniert die Heatpipe mit gefrorenem Wasser natürlich nicht mehr.
Clemens S. schrieb: > ändert sich nun die Temperatur stellt sich !automatisch! durch > verdampfen oder kondensieren der neue Druck ein. Danke, der Groschen ist gefallen :)
Teo D. schrieb: > @Spezies > Heatpipe OHNE Vakuumpumpe basteln? Ja das geht. Man muß nur das Wasser im Rohr etwas kochen lassen, dann wird mit dem entweichen des Wasserdampfs auch die Luft daraus vertrieben. Anschliessend quetscht man (ohne abzukühlen) den Stutzen aus Kupferrohr einfach ab.
Nicht vergessen, dass das Wasser das Kupfer langsam oxidiert, und Wasserstoff uebrig bleibt. Das Wasser kondensiert nicht mehr dort wo der Wasserstoff ist, da schwerer. Dh die Eigenschaften werden so ueber die Jahre langsam schlechter.
Hp M. schrieb: > Man muß nur das Wasser im Rohr etwas kochen lassen, dann wird mit dem > entweichen des Wasserdampfs auch die Luft daraus vertrieben. Danke (da hät ich aber auch selber drauf kommen können :(
Interessantes Thema. Wo ist ( ausser im Preis ) eigentlich der Unterschied zwischen HP die eine Wasserfüllung haben, und jenen die eine Methanolfüllung haben? Bei meiner bisher kurzen Recherche habe ich keine Info gefunden. Ich stelle mir vor, mit einem optischen Hohlspiegel und einer ( mehrerer ) Heatpipes eine Art Solar Tauchsieder zu basteln.
Das kann ich dir nicht genau sagen. Aber ich weiß das du beim BEquiet Shadow Rock 2 den Lüfter so anbringen willst wie du magst. Also Praktisch an allen 4 Seiten. Herausgefunden habe ich dasauf der CPU KÜhler Seite Beim Test im Video. Hoffe ich konnte helfen. http://cpu-kuehler-test.net
Stefan M. schrieb: > Wo ist ( ausser im Preis ) eigentlich der Unterschied zwischen HP die > eine Wasserfüllung haben, und jenen die eine Methanolfüllung haben? Sollte eigentlich selbsterklärend sein: https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmerohr#/media/File:Evaporating_temperature_of_fillings_for_heat_pipes.png Ansonsten mal den gesamten Artikel ansehen. (CH3OH) Sorry, Chaos :) Der Alk friert bei <0° nicht ein.
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