wem geht's noch so?
Ich weiß nicht so recht, vielleicht solltest du dich nochmal intensiver damit beschäftigen, denn die Leute in meiner näheren Umgebung sind fast ausschließlich Fans. Ich selber habe bis jetzt noch keine Software gesehen, die praktischer für einen Elektrotechniker wäre.
Ich liebe Matlab! Wie ich dieses Forum kenne, wird das jetzt ein neverending Thread. Im Übrigen muß ich auch erwähnen: "Ich hasse fraud".
Matlab ist verdammt anstrengend und ineffizient. Wenn man es nicht richtig beherrscht. Wenn man sich reingefuchst hat und mit den paar recht verrückten Eigenheiten klar kommt, dann geht's. Doof ist, dass (meist) Java drunter liegt. Ansonsten ... nutzbar. Matlab ist eben irgendwie die Zwischenform zwischen Programmieren und Tabellenkalkulation. Für Freizeitdatenjongleure (Wissenschaftler, ...) sehr gut zu gebrauchen, bei richtig aufwändigen Sachen schnell lästig. Soweit meine Meinung und Erfahrung. Edit: Natürlich basiert nicht alles in Matlab auf Java. Ist nur eben die Sprache, die die gequälten Seelen der Benutzer meist ebenfalls lernen mussten.
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fraud schrieb: > wem geht's noch so? Gegenfrage, womit lässt es sich ersetzen? Die ganzen tools von MathWorks sind für Leute die schnell modellieren, simulieren, testen, auslegen und programmieren wollen aktuell wohl kaum zu ersetzen. Gerade für Prototypen aber auch für die Serienentwicklung sehr praktisch.
Nutze einfach eine Zeit lang Octave. Danach wirst du dich über Matlab freuen ;-)
In Kombination mit Simulink unschlagbar. Regelkreise auslegen, simulieren, testen, ... ich finds toll. Leider nach dem Studium nie mehr benutzt.
Benutz erstmal LabView und sag dann nochmal dass du mit Matlab nicht zurecht kommst! Sind zwar unterschiedliche Programme, aber wie man überhaupt mit LabView arbeiten kann bleibt mir ein Rätsel bei dem Chaos. Matlab kann alles!! außer Brot schneiden.
Ich find Matlab auch toll. Hatte schon vor 10 Jahren an der Uni gern mit gearbeitet. Alles unter einem Dach in einer IDE. Schaut dir sonst mal Scilab oder Octave an. Wenn es nicht ganz so performant sein soll Python mit Numpy.
Simon schrieb: > Gegenfrage, womit lässt es sich ersetzen? Die ganzen tools von MathWorks > sind für Leute die schnell modellieren, simulieren, testen, auslegen und > programmieren wollen aktuell wohl kaum zu ersetzen. Gerade für > Prototypen aber auch für die Serienentwicklung sehr praktisch. In der Industrie teilweise nicht mehr wegzudenken, weil man damit professionell arbeiten kann, das es derzeit keine Alternative gibt, merkt man an den Listenpreisen.
Vor kurzem habe ich tatsächlich einen Kollegen kennen gelernt, der Matlab nicht kannte. Wenn jemand nicht mit Matlab umgehen kann, ist das für mich, wie wenn jemand sagt, er kann nicht mit dem Taschenrechner umgehen.
1 | Matlab ist das Standartwerkzeug der Ingenieure. |
Alternativ kann man natürlich Octave benutzen: https://www.gnu.org/software/octave/ Das ist mittlerweile auch ziemlich gut geworden. Schade, dass es nicht so etwas wie Simulink dazu gibt. Bei einige Kollegen tritt auch eine kleine Sprachverwirrung auf: Sie arbeiten mit Simulink welches auch von Mathworks ist und bezeichnen dann Simulink als Matlab. Matlab ist aber nicht Simulink. Genau so wenig wie ein Autoreifen ein Auto ist.
chris_ schrieb: > Das ist mittlerweile auch ziemlich gut geworden. Schade, dass es nicht > so etwas wie Simulink dazu gibt. Dann nimmt man SciLab mit Xcos.
MATLAB wird hässlich, wenn man damit was anderes als Simulink, DSP, oder Matrizenrechnung machen will. Dann steht man vor einer Sprache mit einer Standardbibliothek, die ähnlich "gut" strukturiert ist wie die von PHP - also gar nicht. Haufenweise Funktionen im globalen Namespace. Dazu dann noch komische scoping-Regeln (erste Funktion in einer Datei global, alle anderen lokal). Sehr hässlich wird's auch wenn Leute meinen in MATLAB bitoperationen zu machen. Wo jede andere Sprache binäre und hexadezimale Literale hat, kommt MATLAB mit einem Stall an Funktionen daher, bitshift, bitand und so. Ebenso schlimm ist die nicht ernstgemeinte Objektorientierung. MATLAB kann wohl OOP, nur benutzt es keiner, wobei es insb. wenn man mit externer Hardware (Messgeräte, etc.) durchaus angebracht wäre. Wenn man nicht Simulink oder spezielle Toolboxes braucht, ist man mit python, numpy und matplotlib in jupyter notebook oder spyder durchaus besser bedient.
chris_ schrieb: > Vor kurzem habe ich tatsächlich einen Kollegen kennen gelernt, der > Matlab nicht kannte. Das sind dann die Kandidaten, die bloß nicht arbeitslos werden dürfen...
genervt schrieb: >> Vor kurzem habe ich tatsächlich einen Kollegen kennen gelernt, der >> Matlab nicht kannte. > > Das sind dann die Kandidaten, die bloß nicht arbeitslos werden dürfen... Ich habe Kollegen kennengelernt die glauben, symbolisch rechnen bedeutet Suchen-Ersetzen in Excel. Und das war kein Spaß. Also spitzen Hardwareentwickler. Simon schrieb: > Ich selber habe bis jetzt noch keine Software > gesehen, die praktischer für einen Elektrotechniker wäre. Ich finde für den Elektrotechniker wären die Programme in der Reihenfolge wichtig: LTSpice KiCAD (wx)Maxima ... das kann symbolisch rechnen Scilab XCOS Und überall dazwischen Code::Blocks und ein vernünftiger Editor.
Muss sagen ich hab eine Hass-Liebe zu Matlab. Negatives: * Die Plots sind hässlich. (matplotlib, pygal...) * Für die interessanten Toolbox muss man extra zahlen. * Wie kann man Indizes nur bei 1 anfangen lassen... * Spalten- und Zeilenvektoren existieren, und werden auch noch von Funktionen uneinheitlich verarbeitet * Funktionen drehen manchmal implizit umpassende Matrizen zurecht(plot()). ((aus 10x20 wird bei Bedarf 20x10. Wenn die Daten dann zufällig quadratisch sind, fliegt einem alles um die Ohren. * Strings per default sind Vektoren aus Chars, so dass man auf Cell-Arrays ausweichen muss?! * Warum im Himmels Willen wird wird aus "1:1:5" ein 1x5 und kein 5x1 Vektor?! * Keine Break Points in Unter-Funktionen?! Positives: * Irgendwie funktioniert es dann doch * GUI ist brauchbar * Gibt (gegen Geld) fast nichts, was es nicht gibt. * Die Doku ist gar nicht schlecht. * Excel vs. Matlab ist bei der Messdatenauswertung wie Sandschaufel vs. Radlader.
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>* Excel vs. Matlab ist bei der Messdatenauswertung wie Sandschaufel vs. >Radlader. Eher wie Faustkeil und Mondrakete.
Simon schrieb: > Ich weiß nicht so recht, vielleicht solltest du dich nochmal intensiver > damit beschäftigen, denn die Leute in meiner näheren Umgebung sind fast > ausschließlich Fans. Ich selber habe bis jetzt noch keine Software > gesehen, die praktischer für einen Elektrotechniker wäre. Ich bin zwar Chemieingenieur, hab aber in der Vergangenheit mit allerlei Krams programmiert... mit JAVA, mit Pascal, Kobol, Visual Basic, C, C++.... Aber keine davon war so "umständlich" und wenig "logisch" wie Matlab. Am meisten Spass gemacht hat C...
PHP * war mal ein kleines Tool für einen eingegrenzten Zweck und ist jetzt eine zusammengestückelte Sammlung aller Features, die in den letzten Jahrzehnten jemand brauchte. * wird von Menschen benutzt, die nicht Programmieren wollen, sondern nur die Ergebnisse. Oft von blutigen Autodidakten. * ist oft die einzige beherrschte Programmiersprache. * wirkt logisch und durchdacht, wenn man nichts anderes kennt. * hat nervige Haken und Kanten an allen Stellen. * hat nicht ersetzbare Killerapplikationen, die darauf aufbauen. * ermöglicht gutes Programmieren. * macht schlechtes Programmieren leicht. * ist Industriestandard. Matlab * war mal ein kleines Tool für einen eingegrenzten Zweck und ist jetzt eine zusammengestückelte Sammlung aller Features, die in den letzten Jahrzehnten jemand brauchte. * wird von Menschen benutzt, die nicht Programmieren wollen, sondern nur die Ergebnisse. Oft von blutigen Autodidakten. * ist oft die einzige beherrschte Programmiersprache. * wirkt logisch und durchdacht, wenn man nichts anderes kennt. * hat nervige Haken und Kanten an allen Stellen. * hat nicht ersetzbare Killerapplikationen, die darauf aufbauen. * ermöglicht gutes Programmieren. * macht schlechtes Programmieren leicht. * ist Industriestandard.
Thomas schrieb: > hat nervige Haken und Kanten an allen Stellen. Dem kann ich zustimmen. Ich wollte einige Werte aufaddieren, aber immer kam nur 255 raus. Bis ich den Fehler erstmal an der Stelle gefunden habe, hat es schon gedauert. Dann habe ich versucht, das zu beheben. Die Variable wurde automatisch auf acht Bit gecastet, obwohl die Gesamtsumme im vierstelligen Bereich lag. Ich habe versucht, die Variable mit einem anderen Typ zu erstellen, ich habe der Variable initial einen Wert von 0,01 zugewiesen, der auch gespeichert wurde, aber nach der ersten Addition war es immer wieder ein acht Bit Ganzzahltyp. Das ist richtig bescheuert. Wenn ich explizit sage, dass da Kommazahlen reinsollen und Matlab nach einer Addition den enthaltenen Wert einfach löscht und eine Ganzzahl daraus macht, ist das schon sehr dumm. Die Lösung war, dass ich die komplette Summandenmatrix caste. Wenn man Variablen mit verschiedenen Wertebereichen hat, ist es natürlich logisch, für das Ergebnis den kleinsten Wertebereich anzunehmen…
Simon schrieb: > fraud schrieb: >> wem geht's noch so? > > Gegenfrage, womit lässt es sich ersetzen? Das ist eine gute Frage! Hat Matlab in der Industrie denn wirklich so eine krasse Verbreitung? Martin P. schrieb: > Benutz erstmal LabView und sag dann nochmal dass du mit Matlab nicht > zurecht kommst! > > Sind zwar unterschiedliche Programme, aber wie man überhaupt mit LabView > arbeiten kann bleibt mir ein Rätsel bei dem Chaos. Ich habe während meiner Bachelorarbeit mit DiaDem gearbeitet und das war schon recht kacke ^^ Matlab lover schrieb: > Übrigen muß ich auch erwähnen: "Ich hasse fraud". Das sei dir zugestanden ;=D Lukas T. schrieb: > Matlab ist verdammt anstrengend und ineffizient. Wenn man es nicht > richtig beherrscht. > > Wenn man sich reingefuchst hat und mit den paar recht verrückten > Eigenheiten klar kommt, dann geht's. Ja, die verrückten Eigenheiten stören. C ist in der Hinsicht deutlich logischer und "eingängiger" konzipiert... > Matlab ist eben irgendwie die Zwischenform zwischen Programmieren und > Tabellenkalkulation. Für Freizeitdatenjongleure (Wissenschaftler, ...) > sehr gut zu gebrauchen, bei richtig aufwändigen Sachen schnell lästig. > > Soweit meine Meinung und Erfahrung. In der Tat.
Wir haben in meiner alten Firma recht viel in der Entwicklung mit Matlab gemacht. Matlab ist in der Prototypenphase, Entwicklung und Forschung genial. ABER es ist keine Programmiersprache. Leider wird es von vielen Leuten dazu missbraucht. Das Problem liegt an der Natur der Sache. Ich fange mit einem einfachen Problem an, habe z.B. mit einem Sensor eine Probe vermessen. Das ganz bei 50 Proben. Was brauche ich: einen Import der Sensordaten in einen Vektor. Das geht recht unkompliziert bei Matlab, bei CSV, TXT, etc. Files auch supereinfach per GUI oder mit 2 Zeilen Code. Dann mache ich pro Messung eine FFT, entferne das Grundrauschen und suche per Software die 3 größten Frequenzen raus. Die Ergebnisse gebe ich sowohl grafisch aus (Plot der Sensordaten, Plot der FFT, markieren der 3 Peaks mit nem Pfeil oder Kreis) wie auch als Tabelle und speicher dieser als DOC oder ODT Datei. Zeitaufwand, je nach Wissenstand, 0,5h - 3h. Matlab eine eine gute Dokumentation, es ist eine Skriptsprache wo ich nichts kompilieren muss, eigener Debugger und per Default komme ich recht schnell zum Ergebnis. Benötige ich das obige Konstrukt in der Produktion oder QM, dann sieht das etwas anders aus. Da brauche ich ne GUI oder irgendwas was Hans-Wurs bedienen kann. Kann ich mit Matlab machen, aber ne GUI Entwicklung, verschachtelte Funktionen, etc. sind da wie auch in anderen Posts genannt etwas gewöhnungsbedürftig. Außerdem denke ich, ist das obige Projekt nicht in 3h in C, C++ o.Ä. gebaut. Einlesen der Daten geht noch recht einfach. Problematicher ist es dann fehlerhafte Dateien auch richtig zu behandeln. FFT, ja da gibt es Bibliotheken. Aber die muss ich auch erstmal lernen und verstehen. Vektorrechnung in C/C++ geht, aber brauche ich auch ne gute Bibliothek dafür um mir das Leben nicht allzu schwer zu machen. Plot, ebenso wieder mit ext. Bibliothek, Word Export... hätte ich jetzt keinen Schimmer wie ich das vernünftig hinbekomme. Wenn ich sowas jeden Tag mache, bin ich damit auch in 3h durch. Aber dann muss ich die Tools vorher genau kennen.
Andreas R. schrieb: > * Excel vs. Matlab ist bei der Messdatenauswertung wie Sandschaufel vs. > Radlader. Soweit D'accord. Ich habe gestern PCA mit Matlab gemacht... geht ja recht unkompliziert mit princomp aus der statistics toolbox. Ginge sowas auch mit Excel bzw. VBA?
Friedhelm schrieb: >Matlab ist in der Prototypenphase, Entwicklung und Forschung genial. >ABER es ist keine Programmiersprache. Leider wird es von vielen Leuten >dazu missbraucht. Da stimme ich Dir zu 100% zu.
Friedhelm schrieb: > Matlab ist in der Prototypenphase, Entwicklung und Forschung genial. > ABER es ist keine Programmiersprache. Leider wird es von vielen Leuten > dazu missbraucht. Und wenn ich anmerken darf: missbraucht vor allem von E.- und M-Technikern, da man damit schnell zu Ergebnissen gelangt, ohne sich erst lästiges Wissen über Programmierparadigmen anzueignen. Bei meiner akt. Firma wurden damit ganze SW Projekte für die Auslegung von Antriebstechnik erstellt; ein Faß ohne Boden. Begründung: "Für was richtiges war keine Zeit mehr und wir haben ja keine Ahnung vom Progrmmieren". Mittlerweile traut sich aber kaum noch jemand an das Konglomerat heran. Das Problem ist nicht MatLab - auch wenn es da viel Luft nach oben gibt - sondern die Anwender: Wer einen Hammer hat, für den besteht die Welt aus lauter Nägeln.
Wer mit Labview mal was größeres angefangen hat, weiß genau, daß das mit dem Strippenziehen und verschachtelten For-Schleifen total in die Hose geht... Wer mit Matlabs Simulink modellbasierte Algorithmen für z.B. Motorsteuerungen macht, kann alles sehr schön modellieren, ausprobieren und ist schnell beim fertigen funktionierenden Modell, aber wehe du willst noch daraus einen C Code für eine Steuerung machen mit Real Time Workshop u. ä. Da bekommste zwar lesbaren Code, aber das schaut doch komisch aus und man ist beim Validieren ewig lange unterwegs, bis man wirklich glaubt das bekommen zu haben, was man wollte. Lieber würde ich den Code erst in C schreiben und dann als Blackbox vom Matlab simulieren lassen. Geht das bei euch gescheit?
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