Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik zeigt das Schaltbild einen Sperrwandler oder Flußwandler?


von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo allerseits.

Beim Stöbern nach Schaltungen zum UC3843 sind mir durch willkürliche 
Auswahl diese beiden Schaltbilder aufgefallen: (siehe Bilder)

Wie fast immer fehlt in den Beschreibungen zu solchen Schaltungen der 
Hinweis, ob es sich um einen Sperrwandler mit Luftspalt im Kern (zu 
diesen zähle ich auch die Einsenpulverkerne mit verteiltem Luftspalt) 
oder um einen Flußwandler mit Kern ohne Luftspalt handelt.
Üblicherweise sind beim Sperrwandler die Punkte, die den Wickelsinn 
beschreiben entgegen gesetzt, und beim Flußwandler gleichsinnig.

Kann man diese Denkweise auf die beiden Schaltungen übertragen?

Falls ja, würde es sich bei "3V_50V_stepup" um einen Flußwandler ohne 
Luftspalt (mit 1:1 - Trafo) handeln und beim "325V_Stepup" um einen 
Sperrwandler handeln.

Übrigens ist mir die Funktion des C6 in "3V_50V_steup" rätselhaft. Auf 
welche Spannung würde er sich im Betrieb aufladen? Stimmt überhaupt 
seine Polarität? In der Beschreibung war zu lesen, FET und Diode hätten 
die doppelte Ausgangsspannung auszuhalten.

mit freundlichem Gruß

von hinz (Gast)


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1.Bild: Flyback

2.Bild: SEPIC

von oszi40 (Gast)


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Christian S. schrieb:
> hätten die doppelte Ausgangsspannung auszuhalten.

Ist normal, da hinten ja auch eine Spannung steht. Mehr da:
http://www.trifolium.de/netzteil/kap8.html

von voltwide (Gast)


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Ein Flusswandler hat zwingend eine Speicherdrossel im Sekundärkreis.

von Автомат К. (dermeckrige)


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hinz schrieb:
> 2.Bild: SEPIC

Garantiert nicht.

Das ist ein Sperrwandler, der durch die wechselstromseitige Kopplung 
über C6 zu einem quasi StepUp-Wandler umfunktioniert wurde. Primär- und 
Sekundärwicklung sind faktisch über C6 parallel geschaltet.

von hinz (Gast)


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voltwide schrieb:
> Ein Flusswandler hat zwingend eine Speicherdrossel im
> Sekundärkreis.

Nein.

von hinz (Gast)


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Автомат К. schrieb:
> hinz schrieb:
>> 2.Bild: SEPIC
>
> Garantiert nicht.

Ganz sicher SEPIC.

von hinz (Gast)


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Автомат К. schrieb im Beitrag #4600413:
> hinz schrieb:
>> Ganz sicher SEPIC.
>
> Mit Sicherheit nicht!
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/SEPIC
>
> Du solltest mal genauer erklären, woran Du das fest machst.

"Die Energiespeicher sind zwei Spulen (L1 und L2) und ein Kondensator 
(C2). Diese können als eine Doppelspule mit zwei gegensätzlich 
gewickelten Windungen auf dem gleichen Kern oder zwei unabhängige Spulen 
ausgeführt sein. Im zweiten Fall kann die Spule L2 auch als 
Transformator ausgeführt werden."

von Автомат К. (dermeckrige)


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hinz schrieb:
> "Die Energiespeicher sind zwei Spulen (L1 und L2) und ein Kondensator
> (C2). Diese können als eine Doppelspule mit zwei gegensätzlich
> gewickelten Windungen auf dem gleichen Kern oder zwei unabhängige Spulen
> ausgeführt sein. Im zweiten Fall kann die Spule L2 auch als
> Transformator ausgeführt werden."

Ja, Du hast vermutlich Recht. Ich habe bisher in freier Wildbahn noch 
nie die Variante mit gekoppelter L1/L2 gesehen.

Von daher habe ich meinen Beitrag auch wieder gelöscht.

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Автомат К. schrieb:
> Ja, Du hast vermutlich Recht.

s/vermutlich/sicher


> Ich habe bisher in freier Wildbahn noch
> nie die Variante mit gekoppelter L1/L2 gesehen.

http://www.ti.com/lit/an/slyt411/slyt411.pdf

von voltwide (Gast)


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hinz schrieb:
> voltwide schrieb:
>> Ein Flusswandler hat zwingend eine Speicherdrossel im
>> Sekundärkreis.
>
> Nein.

Erzähl mehr!

von hinz (Gast)


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voltwide schrieb:
> hinz schrieb:
>> voltwide schrieb:
>>> Ein Flusswandler hat zwingend eine Speicherdrossel im
>>> Sekundärkreis.
>>
>> Nein.
>
> Erzähl mehr!

Lies einfach mal den Wikipediaartikel zum Flusswandler.

Und all die KFZ-Audioendstufen sowie die Wechselrichter 
12/24VDC-->230VAC haben einen ungeregelten Flusswandler ohne 
Speicherdrossel drin.

von voltwide (Gast)


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hinz schrieb:
> Und all die KFZ-Audioendstufen sowie die Wechselrichter
> 12/24VDC-->230VAC haben einen ungeregelten Flusswandler ohne
> Speicherdrossel drin.
Zunächst mal geht es hier darum einen Anfänger ein paar Tips zu geben 
woran sich diese Wandler grundlegend unterscheiden, und da bleibe ich 
bei meiner Aussage.
Der Verweis auf die Kfz-Endstufen ist hier wenig hilfreich, handelt es 
sich doch hier i.A. um ein Paradebeispiel von grottenschlechtem Design.
Ich habe selbst auch schon einen dieser H&K Autobooster mit TL494 
controller repariert. Das Netz ist voll von Threads über "rätselhafte" 
Ausfälle der ach so tollen Harman-Kardon Auto-Endstufen.

Das Fortlassen der Speicherdrossel führt bei Lastwechseln zu 
unkontrollierten Stromspitzen in den PowerMOSFETs jenseits ihrer 
Spezifikationen, so dass es mich persönlich eher wundert, dass dieser 
Schrott einem nicht schon  beim ersten Einschalten um die Ohren fliegt.

Btw, wo bitte ist in diesem Wikipedia-Artikel die Drossel weg gelassen?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

erst ,mal danke für die Antworten.

Dann betrachte ich mal den 325V Wandler als Sperrwandler und den zweiten 
als Sepic.

"Wikipedia schreibt:
Als Annahme gilt, dass der Kondensator C2 groß genug ist, so dass sich 
die Spannung über dem Kondensator nicht ändert. Man kann gleichfalls 
ermitteln, dass sich der Kondensator genau auf den Wert der 
Eingangsspannung auflädt.
"

Der Kondensator dürfte mit 3300uF groß genug sein. Ich hätte allerdings 
eher eine Folientyp größerer Bauform z.B. 4uF / 250V erwartet an dieser 
Stelle als einen Elko.

MfG

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Baut man nun in  den Sepic-Wandler einen Kern mit Luftspalt ein?


Bei jörg rehrmann kap6 ist zu lesen:

http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Kap6_3/Kapitel6_3.html

"Der Aufbau des SEPIC-Konverters ist dem Step-Up-Wandler ähnlich. Vor 
der Diode befindet sich jedoch ein Koppelkondensator Ck, der den 
Gleichspannungsanteil von Ue auskoppelt. Da über die Diode nur eine 
Gleichstrom fließen kann, würde sich Ck schnell aufladen und es würde 
kein weiterer Strom fließen. Die Spule L 2 sorgt dafür, dass der 
mittlere Gleichspannungspegel hinter Ck immer etwa auf null Volt bleibt. 
Die Diode richtet den positiven Anteil der Spulenspannung gleich, der 
dann am Elko CS zur Verfügung steht. Je nach Tastverhältnis der 
Rechteckspannung kann dieser Anteil fast null oder auch beliebig hoch 
werden.
Im Grunde genommen könnten sich die beiden Spulen auch auf dem gleichen 
Spulenkörper befinden. Der Koppelkondensator Ck ersetzt nur die 
magnetische Kopplung zwischen den Spulen. Wären also L 1 und L 2 die 
Spulen eines Übertragers mit dem Übersetzungsverhältnis 1:1, könnte man 
theoretisch auf Ck verzichten. Wenn man davon absieht, dass man dann 
schon einen Sperrwandler hätte, kann man auf Ck auch dann nicht ganz 
verzichten. Da die Kopplung zwischen den Spulen nicht ideal ist 
(Stichwort Streuinduktivität), würde beim Abschalten des Schalters an L 
1 kurzzeitig eine sehr hohe Spannung induziert werden und diesen u.U. 
zerstören."

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