Forum: HF, Funk und Felder DX-Patrol HF upconverter


von dasrotemopped (Gast)


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Hallo zusammen,

ich besitze einen DX-Patrol, der einen HF/UHF Umschalter besitzt, um mit 
dem RTL Chip auch den Bereich ab 1MHz abzudecken.
Habe mich gefragt, wie man das schaltungstechnisch macht. Will das nicht 
nachbauen, aber grob wissen, wie das gehen würde. Kann das jemand in 
einfachen Worten grob umreissen ? Mir geht's nicht um einen Schaltplan, 
sondern das Prinzip dahinter. Die Schaltpläne dazu gibt's im Netz, nur 
leider nicht so toll erklärt.

Gruß,

dasrotemopped.

von Sensei (Gast)


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Das ist ein Mischer mit einem LO von 40MHz.

Wimo hat dazu ein Blockschaltbild:
http://www.wimo.com/bilder/dxpatrol-Diagrama_blocos-l.jpg

von dasrotemopped (Gast)


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RX Mix->HPF->Diode Switch->RTL2832
40MHz LO ?
genau so ausführlich habe ich es gebraucht ...

von npn (Gast)


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dasrotemopped schrieb:
> genau so ausführlich habe ich es gebraucht ...

Ich weiß jetzt nicht, ob das ernstgemeint war oder eher ironisch...
Aber im Grunde ist schon alles gesagt. Weißt du nicht, wie ein Mischer 
funktioniert? Oder was ist dir unklar?
Ich versuchs mal in kurzen Worten zu erklären.
In den Mischer gehen 100kHz..30MHz rein.
Dazu der LO (Lokaler Oszillator) mit einer Frequenz von 40MHz.
Am Ausgang ergibt das ein Frequenzband von 40,1MHz..70MHz. Die gehen 
dann auf dem eigentlichen Empfangs-Chip, der das Signal dann auf USB 
ausgibt. Mit dem entsprechenden Treiber kannst du z.B. mit SDRSharp oder 
mit HDSDR das Frequenzband empfangen. Voraussetzung ist, daß in dieser 
Betriebsart (Converter im DXPatrol aktiviert) im Empfangsprogramm ein 
Offset von 40MHz eingestellt wird, damit die richtige Empfangsfrequenz 
angezeigt wird (100kHz..30MHz).
Wenn der Converter nicht aktiviert ist (Schiebeschalter in der anderen 
Stellung), wird die Frequenz direkt auf den RX-Chip gegeben und du 
kannst den Bereich bis 2GHz empfangen.

Ich hoffe, daß ich einigermaßen verständlich geschrieben habe. Wenn dir 
noch was unklar ist, dann frage gezielt, damit ich weiß, was du nicht 
verstanden hast, ok?

mfg

von B e r n d W. (smiley46)


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von dasrotemopped (Gast)


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>Weißt du nicht, wie ein Mischer funktioniert?
Genau. Und ich meine nicht so einen Formelwust wie auf der Wiki Seite,
sondern auf elektrischer Ebene mit Bauteilen.
2 Spannungen addieren kann ich mir denken, aber wie addiere ich 2 
Frequenzen ?
Addiere ich 2 Wechselspannungen mit 2 festen veschiedenen Frequenzen 
erhalte ich ein Signal, das bei der FFT Analyse 2 Peaks mit den 2 
Eingangsfrequenzen. Ein Mischer erzeugt dann also ein Ausgangssignal , 
das einen Peak bei der Frequenz Fsignal1+Fsignal2 hat ? Im Wiki Artikel 
wird eine Diode erwähnt, mit der man mischt. Wie soll das gehen ? -|>- 2 
Pins, 3 Signale (Eingangssignal, LO Frequenz, Ausgangssignal)

von Possetitjel (Gast)


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dasrotemopped schrieb:

>>Weißt du nicht, wie ein Mischer funktioniert?
>
> Genau.

Mein Vater pflegt immer zu sagen: "Eine gut gestellte Frage
ist schon die halbe Antwort."

Deine Frage war nicht gut gestellt.

> Und ich meine nicht so einen Formelwust wie auf der
> Wiki Seite, sondern auf elektrischer Ebene mit Bauteilen.

Geht nicht.

Es gibt kein Einzelbauteil, das zwei Spannungen
multipliziert.

Real wird es immer entweder viel Schaltungsaufwand oder
viel Rechenaufwand. Irgendwas ist immer.

> 2 Spannungen addieren kann ich mir denken, aber wie addiere
> ich 2 Frequenzen ?

Indem Du die zwei Wechselspannungen multiplizierst.

> Addiere ich 2 Wechselspannungen mit 2 festen veschiedenen
> Frequenzen erhalte ich ein Signal, das bei der FFT Analyse
> 2 Peaks mit den 2 Eingangsfrequenzen.

Richtig. Deswegen ADDIERT man ja auch nicht, sondern... na?

> Ein Mischer erzeugt dann also ein Ausgangssignal ,
> das einen Peak bei der Frequenz Fsignal1+Fsignal2 hat ?

Richtig.

Da Du keine Formeln willst, mache ich hier Schluss. -- Falls
Du Deine Abneigung gegen Formeln irgendwann überwindest, dann
sieh mal bei "Trigonometrische Funktionen" (=Winkelfunktionen)
und dort bei "Additionstheorem" nach.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo rotes Mopped

Ein idealer Mischer bekommt zwei Eingangssignale geliefert. Als 
Ausgangssignal liefert er die Summe und die Differenz der beiden 
Frequenzen. Meist wird nur eines der beiden Mischprodukte benötigt, 
weshalb man dann das ungewünschte Signal wegfiltert.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hier ist das mal simuliert.

Eingangssignale:
5 MHz und 40 MHz.

Ausgangssignal:
Ein Gemisch aus 35 MHz und 45 MHz, im Spektrum sieht man diese beiden 
Linien.

Im Idealfall verschwinden die beiden Eingangssignale völlig, leider gibt 
es jedoch keine idealen Mischer.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Possetitjel schrieb:
> Es gibt kein Einzelbauteil, das zwei Spannungen multipliziert.

Naja, in der Praxis macht das jedes Bauteil, welches eine nicht
lineare Kennlinie hat.  Mehr oder weniger effizient halt.  Zwei
antiparallel geschaltete Dioden sind als Mischer gar nicht so
unüblich.

von dasrotemopped (Gast)


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hmmm, ich glaube, ich komme der Sache näher. Ein AD633 wäre also ein 
Beispiel, um einen Mischer aufzubauen. Ist intern aus mehreren OpAmps 
aufgebaut.
https://www.reichelt.de/?ARTICLE=39282&PROVID=2788&wt_mc=amc141526782519998&gclid=CLPHj5qKjc0CFUWNGwod9tcARQ
Der Wiki Artikel zum Multiplizierer
https://de.wikipedia.org/wiki/Analogmultiplizierer
macht es etwa anschaulicher für mich als der zum Mischer.
Danke für die Hilfe.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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dasrotemopped schrieb:
> Ist intern aus mehreren OpAmps aufgebaut.

Die OpAmps sind nur schmückendes Beiwerk.

Der eigentliche Multiplizierer in solchen Schaltungen ist in der
Regel eine Gilbertzelle:

https://de.wikipedia.org/wiki/Gilbertzelle

Im Blockschaltbild des AD633 steht da nur der Kreis mit dem Kreuz
drin.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hier nochmal das Beispiel eines Dioden-Mischers. Es entstehen viele 
Mischprodukte, die besser nicht da wären. Alles mischt sich mit allem. 
Ähnlich sieht es beim additiven Mischer mit einem BJT-Transistor aus, 
nur daß dieser das Signal anschließend noch verstärkt.

Meist geht man einen Kompromiss ein zwischen Stromverbrauch und 
Großsignalverhalten. Wird entweder der Stromverbrauch erhöht oder das 
Nutzsignal verkleinert, reduzieren sich einige der unerwünschten 
Mischprodukte.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ein Verbesserungsvorschlag zu solchen Konvertern, um bis NF herunter 
hören zu können:
http://www.gunthard-kraus.de/CD_Kraus-Publications/Alle_Publikationen/2015-4_SAQ/54_UKW_S195_212_Kraus.pdf

von dasrotemopped (Gast)


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Wenn man einen Mischer hat und eine feste und eine einstellbare 
Frequenz, dann hat man ja eigentlich die Funktion einer PLL. Oder ?

Gruß,

dasrotemopped.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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dasrotemopped schrieb:
> Oder ?

Oder nicht.

PLL => phase locked loop

Da ist eine Schleife drin (“loop”), eine Regelschleife.  Der Mischer ist
nur ein Teil einer PLL.

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