Forum: Offtopic Brennbare Lösungsmittel im Ultraschallreiniger


von Alex Meinzer (Gast)


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Hallo Zusammen,

ich habe mir diesen Ultraschallreiniger zugelegt:
https://accu-online.de/Kategorien/Waagen-Reiniger/Ultraschallreiniger-VGT-1200H-1-3l-Ultraschallreinigungsgeraet-Ultraschall-Reinigungsgeraet.html

Nun wollte ich schon Aceton einfüllen und damit entfetten und fragte 
dabei sich selbst: wird dadurch Aceton entzündet?

Ich will nicht in Labor einen Brand verursachen.

Vielen Dank für Antworten!

: Verschoben durch User
von Bernd K. (movin)


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Also direkt würde ich es nicht einfüllen. Das Zeug wird dir beim 
Ausgießen alle Plastikteile anschmelzen. Ebenso der Deckel wird leiden.
Wenn du ein Wasserbad mit Becherglas verwendest und darauf achtest das 
die Temperatur des Lösungsmittels nicht zu hoch wird sollte es passen. 
So ein Ultraschallbad kann kleine Mengen Flüssigkeit schon heiß werden 
lassen. Zündtemperatur liegt laut Wiki bei über 500°C. Das solltest du 
nicht erreichen.
Zum Entfetten kann ich allerdings auch Kaltreiniger empfehlen, der ist 
unkritischer als Aceton.

mfg
bernd

von Tom (Gast)


Angehängte Dateien:

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hier findest du genauere Hinweise.

von Harald W. (wilhelms)


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Bernd K. schrieb:

> Zum Entfetten kann ich allerdings auch Kaltreiniger empfehlen, der ist
> unkritischer als Aceton.

Ich vermute mal, das das Azeton durch den Ultraschall verstärkt
verdampft und Azetondämpfe sind ziemlich ungesund. :-(

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Harald W. schrieb:
> Ich vermute mal, das das Azeton durch den Ultraschall verstärkt
> verdampft und Azetondämpfe sind ziemlich ungesund. :-(

Das ist nur ein Teil des Problems. Wenn man Pech hat entsteht ein 
zündbares Gasgemisch. Wenn man noch mehr Pech hat zündet irgendetwas das 
Gemisch.

von Paul B. (paul_baumann)


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Hannes J. schrieb:
> Wenn man noch mehr Pech hat zündet irgendetwas das
> Gemisch.

Wenn man dann im Pech noch ein wenig Glück hat, braucht man sich am 
anderen Morgen nicht zu rasieren oder die Nasenhaare zu entfernen.

mfG Paul

von Teo D. (teoderix)


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Hannes J. schrieb:
> Wenn man Pech hat entsteht ein
> zündbares Gasgemisch.

Pech is gut... Das entsteht immer, fragt sich nur welches Raumvolumen 
die Wolke einnimmt und so auch mehr Zündquellen in Reichweite sind.
Eine kleine statische Entladung, reicht da schon. Benzindämpfe könnte 
man dagegen schon als schwer entzündlich ansehen.

von Teo D. (teoderix)


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Paul B. schrieb:
> Wenn man dann im Pech noch ein wenig Glück hat, braucht man sich am
> anderen Morgen nicht zu rasieren oder die Nasenhaare zu entfernen.

Wenn die Nasenhaare weg sind, ist's der größte Teil der Nase sicherlich 
auch.
Beim letzten mal, konnte ich den Atemimpuls, nicht sofort unterdrücken 
und habe ~250-500ml durch die Lippen eingesogen.
Ergebnis: Haare (Wimpern, Augenbrauen) nur leicht an den Spitzen 
versengt. Dicke Brandblase an der Unterlippe :(

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Aceton, Isopropanol oder ähnliches brennbares Zeugs hat in einem 
Ultraschallreiniger (vor allem in einem aus der untersten Preisklasse) 
absolut nichts verloren. Es gibt immer wieder Trainer bei 
Löt-Lehrgängen, die den Schülern so einen Schmuckreiniger verkaufen und 
sagen, die sollen das Teil mit Isopropanol betreiben. Das ist aber 
totaler Unsinn!!!!

Für die Ultraschallreiniger gibt es sehr gute Reinigungsmittel, die 
selbst nicht brennbar sind und sehr gut reinigen / entfetten.

Wer einen Ultraschallreiniger mit einem brennbaren Mittel betreibt, hat 
in meinen Augen einen Darwin Award verdient. Im Übrigen glaube ich 
nicht, dass die Versicherung zahlen wird, sollte es mal doch puff 
machen!!!

von Bernd F. (metallfunk)


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Dimitri R. schrieb:
> Aceton, Isopropanol oder ähnliches brennbares Zeugs hat in einem
> Ultraschallreiniger (vor allem in einem aus der untersten Preisklasse)
> absolut nichts verloren. Es gibt immer wieder Trainer bei
> Löt-Lehrgängen, die den Schülern so einen Schmuckreiniger verkaufen und
> sagen, die sollen das Teil mit Isopropanol betreiben. Das ist aber
> totaler Unsinn!!!!
>
> Für die Ultraschallreiniger gibt es sehr gute Reinigungsmittel, die
> selbst nicht brennbar sind und sehr gut reinigen / entfetten.
>
> Wer einen Ultraschallreiniger mit einem brennbaren Mittel betreibt, hat
> in meinen Augen einen Darwin Award verdient. Im Übrigen glaube ich
> nicht, dass die Versicherung zahlen wird, sollte es mal doch puff
> machen!!!

Langsam:

Wenn ich meine Uhrenteile reinige, geht es erst mal in Wasser+
Reiniger ( Elma).
Danach muss das Wasser weg. Alkohol ist recht gut, weil er
das Restwasser gut aufnimmt.
Das mache ich mit einem Glas im US-Reiniger.

Natürlich verdampft da einiges und ich stelle mich mit brennender
Zigarette auch nicht daneben.

Fenster auf und gut ist.

So schnell kannst du mit 40 ml Alkohol die Bude nicht sprengen.

Grüße Bernd

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Bernd F. schrieb:
> Danach muss das Wasser weg. Alkohol ist recht gut, weil er
> das Restwasser gut aufnimmt.
> Das mache ich mit einem Glas im US-Reiniger.

Nur brauchst du dafür keine US-Reiniger. Alkohol verdrängt das Wasser 
auch ohne US.

Eine andere Methode ist ein Wärmeschrank, in dem man deine Uhr trocknen 
legt.

Bernd F. schrieb:
> So schnell kannst du mit 40 ml Alkohol die Bude nicht sprengen.

40ml Alkohol ergeben wieviel L brennbares Gemisch?

von Teo D. (teoderix)


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Dimitri R. schrieb:
> 40ml Alkohol ergeben wieviel L brennbares Gemisch?

Daraus ne schöne, möglichst homogene und mittig in den 
Explosionsgrenzen, Wolke formen. Das reicht unter Umständen, das sich 
deine Nachkommen, nach ner neuen Bleibe umsehen müssen. Da machen dann 
nicht nur die Elkos dicke Backen, sonder auch die Wände.
Ultraschall ist da schon mal ein guter Anfang :)

von Bernd F. (metallfunk)


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Teo D. schrieb:
> Dimitri R. schrieb:
>> 40ml Alkohol ergeben wieviel L brennbares Gemisch?
>
> Daraus ne schöne, möglichst homogene und mittig in den
> Explosionsgrenzen, Wolke formen. Das reicht unter Umständen, das sich
> deine Nachkommen, nach ner neuen Bleibe umsehen müssen. Da machen dann
> nicht nur die Elkos dicke Backen, sonder auch die Wände.
> Ultraschall ist da schon mal ein guter Anfang :)

Ich schrieb: " Fenster auf".

Lüften hilft erstaunlich gut, um explosionsfähige Luftgemische
zu verdünnen :-)

Grüße Bernd

von Teo D. (teoderix)


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Bernd F. schrieb:
> Ich schrieb: " Fenster auf".
(ich will Dir hier nicht zu nahe treten, ich glaube Du weißt schon was 
Du tust)

Ohne Durchzug kann ein einzelnes geöffnetes Fenster, das ganze sogar 
noch begünstigen (gemäßigte chaotische Luftströmung).
In geschlossenen Räumen reicht es NICHT auf verdacht zu verdünnen. Da 
muss das Zeugs raus! Allein schon wegen der Gesundheit, auch wenn's nich 
BUMM macht.

von Bernd F. (metallfunk)


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Dimitri R. schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Danach muss das Wasser weg. Alkohol ist recht gut, weil er
>> das Restwasser gut aufnimmt.
>> Das mache ich mit einem Glas im US-Reiniger.
>
> Nur brauchst du dafür keine US-Reiniger. Alkohol verdrängt das Wasser
> auch ohne US.
>
> Eine andere Methode ist ein Wärmeschrank, in dem man deine Uhr trocknen
> legt.
>
> Bernd F. schrieb:
>> So schnell kannst du mit 40 ml Alkohol die Bude nicht sprengen.
>
> 40ml Alkohol ergeben wieviel L brennbares Gemisch?

Der tiefer Sinn im Bad in Alkohol ist es, das Restwasser aus
winzigsten Spalten und Bohrungen zu entfernen.

Während dieser Aktion verdampfen 1- 5 ml Alkohol.
Man kaum riecht es kaum.

Das ist weit entfernt von einem explosionsfähigen Gemisch.

Dazu kommt, dass ich das in meiner Werkstatt mache.
Das sind ca.500 Kubikmeter Raum, da geht das unter.

Um mal auf die Ursprungsfrage zurückzukommen:
Weder Alkohol noch Azeton gehört in den US-Reiniger.

Da kommt Wasser rein. Alkohol oder Azeton wird in ein Glas
gefüllt und dieses Glas wird in das Wasserbad gestellt.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Sorry Leute aber das muss hier noch her.

Diese Dämpfe sind natürlich schwerer als Luft und sinken, besser gesagt, 
fließen von der Quelle nach unten. Unterwegs kondensieren sie extrem 
gern an Oberflächen. Wie Unterarme, Oberschenkel.... Wenn man dann auch 
noch blöderweise, einen Becher voll mit dem Zeug in Händen hält, muss 
man schon ziemlich abgebrüht sein, um den nicht durch die Bude zu 
feuern und abzustellen, bevor man sich selbst Löscht.

von Timm T. (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Da kommt Wasser rein. Alkohol oder Azeton wird in ein Glas
> gefüllt und dieses Glas wird in das Wasserbad gestellt.

Schon allein aus dem Grund, weil das die verbrauchte Menge an Spiritus / 
Alkohol gegenüber einem damit gefüllten Bad deutlich reduziert.

Zum Reinigen für normal verschmutzten Kram nehme ich Wasser und 
Spülmittel wie Fit oder Neutralreiniger. Und nein, das schäumt nicht 
auf. Darein kommt dann ein wenig Spiritus, um die Benetzung zu 
verbessern.

Muß ich Teile in Waschbenzin entfetten, kommen die auch mit einem 
kleinen Glas ins wassergefüllte Ultraschallbad.

Teo D. schrieb:
> Daraus ne schöne, möglichst homogene und mittig in den
> Explosionsgrenzen, Wolke formen.

Ja klar. Wenn Dein Reinigungsmittel aus dem Glas komplett verdampft, 
hast Du was falsch gemacht, meinst Du nicht? Und üblicherweise haben 
US-Geräte Timer dran, so daß man auch nicht vergessen kann sie 
abzuschalten.

Teo D. schrieb:
> Unterwegs kondensieren sie extrem
> gern an Oberflächen. Wie Unterarme, Oberschenkel...

So ein Quark, warum sollte es vorzugsweise an warmen Hautflächen 
kondensieren? Du bist vielleicht ein Märchenonkel.

von Teo D. (teoderix)


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Timm T. schrieb:
> So ein Quark, warum sollte es vorzugsweise an warmen Hautflächen
> kondensieren? Du bist vielleicht ein Märchenonkel.

Viel Spaß beim ausprobieren :)

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