Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 'Hohe' Spannung mit vielen LiPos puffern, Balancer? Moeglich?


von Akkumerator (Gast)


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Angenommen, ich wollte möglichst einfach, aber technisch sauber eine 
Spannung um 50V mit billigen LiPo-Akkus stützen, um zeitweise 5-10A mehr 
ziehen zu können als das aktuelle Netzteil liefern kann. Bei Überstrom 
geht das Netzteil in Konstantstrombetrieb. Im Mittel wäre die 
Stromaufnahme natürlich kleiner als der Maximalstrom des Netzteils, 
sodass die Akkus nie entleert werden könnten.
Am Einfachsten wäre, das Akkupack parallel zum Netzteil zu schalten (mit 
Diode am Netzteil, damit rückwärts nichts reinfliesst).
Ich könnte zB 13 Zellen in Reihe schalten und im Netzteil 50,7V 
vorgeben, dann sollten die Zellen im Leerlaufbetrieb ohne Last und ohne 
Abschalten nie mehr als 3,9V sehen, aber trotzdem eher voll sein und 
damit Strom abgeben dürfen.
Würde diese Betriebsart grundsätzlich problematisch sein?
In jedem Fall müsste man die Zellen wohl balancen, damit sie auf Dauer 
nicht wegdriften? Wie würdet ihr das lösen?
Grundsätzlich wäre die Effizienz egal.

von MaWin (Gast)


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Akkumerator schrieb:
> Würde diese Betriebsart grundsätzlich problematisch sein?

Beim Ausschalten (Netzausfall) des Netzteils sollte man mal gucken, wie 
viel Srrom zurück fliesst.

Ein Relais könnte helfen.

Akkumerator schrieb:
> In jedem Fall müsste man die Zellen wohl balancen, damit sie auf Dauer
> nicht wegdriften? Wie würdet ihr das lösen?

ICL7660.

von Akkumerator (Gast)


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MaWin schrieb:
> Akkumerator schrieb:
>> Würde diese Betriebsart grundsätzlich problematisch sein?
>
> Beim Ausschalten (Netzausfall) des Netzteils sollte man mal gucken, wie
> viel Srrom zurück fliesst.
>
> Ein Relais könnte helfen.

Hm, dafür schrieb ich doch Diode, oder meinst du noch was anderes?

> Akkumerator schrieb:
>> In jedem Fall müsste man die Zellen wohl balancen, damit sie auf Dauer
>> nicht wegdriften? Wie würdet ihr das lösen?
>
> ICL7660.

von Akkumerator (Gast)


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Oder um einen Teil meiner Fragestellung nochmal umzuformulieren: Bis zu 
welcher Zellenspannung kann man LiPo-Akkus bedenkenlos einen ganzen Tag 
lang mit Konstantspannung "erhaltungsladen" (und dabei eben ab und zu 
belasten, wie oben geschrieben)?

von HurraDerGastIstDa (Gast)


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Lass mal lieber die Li-Akkus weg :-(

Warum?? Aufwand!

Man braucht Balancing, sonst werden dir einige Zellen um die Ohren 
fliegen. Einfach schon wegen der Kapazitätsunterschiede. Und das muss 
leider sehr genau sein, da reicht keine Z-Diode.

Beispiel:
http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/4070fc.pdf
Nur halt für einen passenden Strom.

Ich halte es zusätzlich für eine, sagen wir mal "explosive" Idee, eine 
nette Reihe Li-Akkus "einfach so hopplahopp ohne Strombegrenzung" an ein 
10A-NT anzukemmen. Einen Laderegler wird man also auch noch brauchen. 
Für deine wasweisich 50V.

Eine Temperatur- und Unterspannungsüberwachung wäre der Gesundheit auch 
förderlich.

Das ist ein Batzen Elektronik, der aber zwingend nötig, ist weil die 
Li-Akkus "granatenstark" sind. Besonders im Explodierverhalten.

Ich persönlich würde mir mal überlegen, ob es nicht möglich ist, die 50V 
aus einem 12V oder 24V-System zu erzeugen. Sowas gibts fertig, und 
Bleiakkus sind jetzt nicht so teuer. Dafür ist das ohne Explosion und 
tatütata.

Jaja, bin ein Weichei. Aber ich weiß warum:
https://www.youtube.com/watch?v=Zi4zOYEBC4I
https://www.youtube.com/watch?v=3DPXyCaTMnw
Ab 1:54 wirds interessant.

von Akkumerator (Gast)


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HurraDerGastIstDa schrieb:
> Lass mal lieber die Li-Akkus weg :-(
>
> Warum?? Aufwand!
>
> Man braucht Balancing, sonst werden dir einige Zellen um die Ohren
> fliegen. Einfach schon wegen der Kapazitätsunterschiede. Und das muss
> leider sehr genau sein, da reicht keine Z-Diode.

Ja, davon ging ich ja aus. Knackpunkt wäre wohl, wie schnell die Zellen 
driften (das entscheidet letztlich ja darüber, wie viel Strom der 
Balancer packen muss).

> Ich halte es zusätzlich für eine, sagen wir mal "explosive" Idee, eine
> nette Reihe Li-Akkus "einfach so hopplahopp ohne Strombegrenzung" an ein
> 10A-NT anzukemmen. Einen Laderegler wird man also auch noch brauchen.
> Für deine wasweisich 50V.

Das NT liefert über 20A (deshalb wäre ein stärkeres NT auch hunderte 
Euro teurer). Der Verbraucher ist allerdings stromgeregelt, nach dem 
initialen Angleichen der Akkupackspannung ans NT wäre das Verhalten also 
bekannt und definiert. Ausserdem existiert ein Chopper im Zwischenkreis, 
damit ist also ein Überspannungsschutz vorhanden.

> Eine Temperatur- und Unterspannungsüberwachung wäre der Gesundheit auch
> förderlich.
>
> Das ist ein Batzen Elektronik, der aber zwingend nötig

Naja, ist vom Aufwand noch ok.

> Ich persönlich würde mir mal überlegen, ob es nicht möglich ist, die 50V
> aus einem 12V oder 24V-System zu erzeugen. Sowas gibts fertig, und
> Bleiakkus sind jetzt nicht so teuer. Dafür ist das ohne Explosion und
> tatütata.

Du meinst per StepUp? Ich bezweifle, dass sich das finanziell lohnt, 
aber wenn du passende Wandler kennst...

von HurraDerGastIstDa (Gast)


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Stepup mit 500W und mehr sind nicht simpel, aber kein Hexenwerk.

Dazu kann man entsprechende Controller nehmen. Beispiel:
http://www.linear.com/parametric/Switching_Regulator#!cols_1038,2167,1107,1367,1035,1646,1033,1032!s_0,1!gtd_!1646_Boost

Konkret könnte man den nehmen:
http://www.linear.com/product/LT3759
24V -> 50V mit 10A ist damit möglich
Ist aber nur ein Beispiel, und da gibts sicher bessere.
Die FET sind halt extern.

Möglicherweise auch Module oder Platinen.

Alternativ kann man sich überlegen, Bleibatterien oder LiFePO4 zu 
nehmen.
Oder überlegen, ob man die Batteriepufferung WIRKLICH braucht. Oder ob 
man ein fertiges 48V-System mit Bleibatterien nehmen kann (falls es 
sowas gibt). Oder ob man nicht 24V nehmen kann.

Aber mit LI-Akkus wird das einfach gefährlich.

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