Hi, ich würde mir gerne endlich mal ein Gewindeschneid-Set zulegen aber irgendwie ist mir da der Markt noch etwas undurchschaubar. Ich brauche die Standard-Größen von M3-M12. Meistens werde ich damit nur weiche Stähle schneiden. In Zukunft kann es jedoch vorkommen, dass ich auch mal auf V2A ein Gewinde schneiden muss, von daher sollten die Schneideisen ein gewisses Standardmaß haben, damit ich dann auch mal ein V2A-geeignetes Schneideisen hinzukaufen kann. Zunächst werde ich damit per Hand arbeiten, später soll dann auch mal ein Schneideisenhalter für die Drehmaschine her. Jetzt gibt es die M3-M12 Schneideisen in verschiedenen Größen, wofür ich dann auch gleich mal 5 verschiedene Schneideisenhalter benötige und für die Drehmaschine auch entsprechende Aufsätze. Dann gibt es die Schneideisen M3-M12 aber auch alle in 25x9mm. Ansonsten habe ich noch sechskant-Schneideisen entdeckt. Auch interessant um Gewinde an schwer zugänglichen Stellen nachzuschneiden aber wohl absolut kein Standard mehr hm? Wie ich sehe bekommt man Schneideisen-Führungen nur für die verschiedengroßen Schneideisen aber wohl nicht für 25x9mm Einheitsgröße, oder habe ich die bisher nur übersehen? Ein Schneideisen-Satz in 25x9mm Variante erscheint mir eine günstige Lösung um schnell an ein vollständiges Set zu kommen, aber holen mich dann später die Nachteile wieder ein? Wenn es z.B. darum geht, kaputte Schneideisen oder zusätzliche Schneideisen für hochlegierte Stähle nachzukaufen? Oder ist das durchaus doch gängiger Standard? Ist das Handling einfach beschissen wenn man mit einem 25x9mm M3-Schneideisen und entsprechend dickem Schneideisenhalter ein derart filigranes Gewinde schneiden möchte? Desweiteren: Wie viel Geld muss ich denn dafür berappeln um anständige Qualität zu bekommen? Soll heißen feiner, makelloser Schliff, keine Grate oder stumpfe Schneiden, so dass ich hervorragende Schneidergebnisse bekomme und lange Freude dran habe aber mich nicht grün und blau über den finanziellen Verlust ärgere, wenn doch mal ein Schneideisen kaputt geht. mfg Paul
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Günstig aber kein billig Müll gibt es bei Baer: http://www.gewindebohrer.de/ Bin sehr zufrieden mit Qualität Lieferzeit und Service! Gruß, Marc
Haben diese Satz vom Hersteller Alarm: http://www.alarm-werkzeuge.de/index.jsp?pid=821060&group=78&ugroup=785 Bin sehr zufrieden damit. VA geht problemlos.
Paul H. schrieb: > Jetzt gibt es die M3-M12 Schneideisen in verschiedenen Größen, wofür ich > dann auch gleich mal 5 verschiedene Schneideisenhalter benötige und für > die Drehmaschine auch entsprechende Aufsätze. Du hast doch die Möglichkeit dir doch Distanzringe oder passende Einzeladapter zu drehen, womit du dann alle Größen ausgleichen kannst. > Dann gibt es die > Schneideisen M3-M12 aber auch alle in 25x9mm. Ansonsten habe ich noch > sechskant-Schneideisen entdeckt. Auch interessant um Gewinde an schwer > zugänglichen Stellen nachzuschneiden aber wohl absolut kein Standard > mehr hm? Ist doch egal. Bau dir einen Adapter um die Schneideisen zu spannen und nutze sie. Geschenkten Gaul... > Wie ich sehe bekommt man Schneideisen-Führungen nur für die > verschiedengroßen Schneideisen aber wohl nicht für 25x9mm Einheitsgröße, > oder habe ich die bisher nur übersehen? Ja, deine eigene Innovation. Bei mir reicht eine Morsekonusverlängerung im Reitstock die einen zylindrischen Körper hat. Da hab ich mir einen Hohlzylinder d=60 x l=120 gedreht, Bohrung passend dem Zylinder der Morsekonusverlängerung und die Oberfläche gerändelt. (hatte ich mir mal von einem Feinmechanikermeister abgeschaut). An der Stirnseite zum Futter hin hab ich dann ein Sackloch von d=50 x l=15 gedreht, wo ich dann die Schneideisen mit Stift- oder auch Madenschrauben wie beim Schneideisenhalter fixiere. Für verschiedene Durchmesser an Schneideisen nehme ich andere Einsätze oder Ausgleichshülsen, natürlich selbst gedreht. Da dieser Halter auf der Morsekonusverlängerung geführt, nicht kraftschlüssig, sondern frei gleitend ist, muss man beim Schneiden den gerändelten Hohlzylinder fest halten, was bis M12 und Standardstahl noch gut geht. VA wird dann schon schwieriger. Will man einen kraftschlüssigen Schneideisenhalter auf dem Reitstock muss man sich da was einfallen lassen, aber dann werden wohl einige Teile gehärtet werden müssen und die Möglichkeit hat nicht jeder. > Ein Schneideisen-Satz in 25x9mm Variante erscheint mir eine günstige > Lösung um schnell an ein vollständiges Set zu kommen, aber holen mich > dann später die Nachteile wieder ein? Du kannst dir doch mit einer selbst gebauten Reitstockaufnahme die Optionen offen lassen. > Wenn es z.B. darum geht, kaputte > Schneideisen oder zusätzliche Schneideisen für hochlegierte Stähle > nachzukaufen? Oder ist das durchaus doch gängiger Standard? Ist das > Handling einfach beschissen wenn man mit einem 25x9mm M3-Schneideisen > und entsprechend dickem Schneideisenhalter ein derart filigranes Gewinde > schneiden möchte? Auch bei zähem Material hab ich da noch kein Schneideisen gekillt. Bei Gewindebohrern kommt das dagegen schon mal vor, aber die kann man ja anspruchslos mit dem Bohrfutter spannen, sofern man da nicht ordentlich Schotter in was Edleres investieren will. Fürs Hobby wäre das übertrieben. > Desweiteren: Wie viel Geld muss ich denn dafür berappeln um anständige > Qualität zu bekommen? Soll heißen feiner, makelloser Schliff, keine > Grate oder stumpfe Schneiden, so dass ich hervorragende > Schneidergebnisse bekomme und lange Freude dran habe aber mich nicht > grün und blau über den finanziellen Verlust ärgere, wenn doch mal ein > Schneideisen kaputt geht. Wenn du Marken wie Fette, Clarkson, Garant, usw., usf. auswählst, was ja nun bekannte Marken sind, bekommst du auch Werkzeuge höchster Güte. Da wirst du keinen Grad oder sonstigen Makel finden. Bei Ware aus dem Ausland, z.B. Noname, welches sicher deutlich günstiger ist, würde ich die Finger von lassen, es sei denn, es ist eine bekannte Marke(ich wüsste da jetzt aber keine). Natürlich kannst du Preise vergleichen, aber beachte auch die relativ hohen Versandkosten, die dann auf den Stückpreis bei Einzelbestellung drauf geschlagen werden. Ich hab hier zum Glück einen Eisenwaren- und Werkzeughändler, der stets gut bevorratet ist und ich mir dann die Versandkosten sparen kann, wenn ich mal schnell Ersatz brauche.
Paul H. schrieb: > ich würde mir gerne endlich mal ein Gewindeschneid-Set zulegen aber > irgendwie ist mir da der Markt noch etwas undurchschaubar. Wie in jedem anderen Markt auch, ist von Müll bis zu Spitzen-Qualitäten so ziemlich alles in Umlauf. :D > Ich brauche die Standard-Größen von M3-M12. Meistens werde ich damit nur > weiche Stähle schneiden. In Zukunft kann es jedoch vorkommen, dass ich > auch mal auf V2A ein Gewinde schneiden muss, von daher sollten die > Schneideisen ein gewisses Standardmaß haben, damit ich dann auch mal ein > V2A-geeignetes Schneideisen hinzukaufen kann. Zunächst werde ich damit > per Hand arbeiten, später soll dann auch mal ein Schneideisenhalter für > die Drehmaschine her. Für den universellen Einsatz kommst du am besten mit Sackloch-Gewindeschneidern zurecht: http://www.bing.com/images/search?q=sackloch+gewindeschneider&view=detailv2&qpvt=sackloch+gewindeschneider&id=BD3EF36F472EA2A1CF8A86D30B24639557565DCA&selectedIndex=3&ccid=lOlGsJPa&simid=608018888824653205&thid=OIP.M94e946b093da08e4a2e216f1e2607904o0&ajaxhist=0 Bei denen werden die Späne durch den Drall und Schliff nach hinten herausgeführt. Der schlankere Schaft erlaubt es, beim vollen Durchschnitt den Gewindeschneider anschließend ohne "Zurückdrehen" einfach herauszuziehen. Beim Kauf mußt Du nur auf zweierlei achten: 1) hinten muß eine Körnerspitze (für Zentrierzwecke) ansetzbar sein 2) HSSE Für speziellere Einsätze, z.B. vorvergütete Stähle, oder zum Nachschneiden von etwas "versauten" Innengewinden in gehärteten Wellen, brauchst Du "Vierschneider" mit geraden Span-Nuten. Die Vierschneider sind am höchsten belastbar; d.h. die Gefahr, sie im Schnitt "abreißen" zu können, ist am geringsten. Spezielle Aufnahmen für Drehmaschinen-Einsatz brauchst Du i.d.R. beim Hobby-Einsatz eigentlich nicht. Die Kontermöglichkeit am Vierkant reicht aus, und die Konterung muß nur beim Schneiden (seitlich gleitend) "mitgeschleppt" werden können. Zum Kontern kannst Du z.B. auch ein kleines Windeisen hernehmen. Brauchst Du sowieso, und kauf Dir gleich ein's, das nicht aus Drecks-Spritzguß ist. ;) Sehr wichtig (und vielfach unterschätzt) ist beim Gewindeschneiden der Einsatz von speziellem Schneidöl. Notfalls kann man dazu auch Rapsöl verwenden, das aber die unangenehme Eigenschaft hat, zu verharzen. VA ist zwar etwas "ekelhafter" als Stahl, weil es zähhart ist und auch zum "Wegkriechen" neigt. Mit HSSE kannst Du in VA an sich problemlos Gewinde schneiden.
Danke für die Infos! Jedoch möchte ich Außengewinde schneiden, keine Innengewinde, daher Schneideisen und keine Gewindebohrer! ;-) Interessant aber ist, dass du HSSE auch für V2A empfiehlst. Ich werde wohl nur eine Hand voll Gewinde im Jahr schneiden. Jedoch möchte ich nicht, dass mir dann die Schneideisen gleich kaputt gehen wenns mal so weit ist. Was genau machen normale HSS-Gewindebohrer/Schneideisen, wenn man sie mit V2A konfrontiert? Brechen dann die Schneiden weg? Baer bietet jetzt z.b. HSS für "allgemeine Anwendungen", HSSE für "hochlegierte Stähle" und HSSE+Nitrierung für V2A an. Allerdings gibts die Sätze von denen nur in HSS und HSSE+Nitrierung (=doppelt so teuer)
Paul H. schrieb: > Interessant aber ist, dass du HSSE auch für V2A empfiehlst. Ich werde > wohl nur eine Hand voll Gewinde im Jahr schneiden. Jedoch möchte ich > nicht, dass mir dann die Schneideisen gleich kaputt gehen wenns mal so > weit ist. Wenn Du Dir unsicher bist, was wofür geeignet ist, kannst Du auch einfach bei namhaften Herstellern mal nachsehen. Z.B. http://www.bing.com/search?q=g%C3%BChring+werkzeuge&src=IE-SearchBox&FORM=IENTTR&conversationid=&pc=EUPP_ Dabei darfst Du Dich aber nicht täuschen lassen. Es ist etwas ganz anderes, wenn Werkzeuge in der industriellen Fertigung eingesetzt werden. Denn da geht es um minimale Zerspanungszeiten. HSSE ist grundsätzlich eine ganz andere "Kampfklasse" als HSS. Wesentlich zäher und schnittfreudiger. Nitrierung od. Beschichtungen brauchst Du für den Hobbybereich nicht. Oder Du schaust mal bei Hoffmann nach: https://www.hoffmann-group.com/DE/de/hom/search?search=Außengewinde-Schneideisen&sort=relevance&page=1&size=20&q=Au%C3%9Fengewinde-Schneideisen So schnell gehen auch HSS-Außengewinde-Schneideisen nicht kaputt. Wenn Du Schneidöl verwendest und den "Anlauf" am Werkstück konisch machst, damit die am höchsten belasteten "Anschnitt-Zähne" sofort problemlos sich anschneiden können. ;) Achte immer darauf, daß das Schneideisen wirklich rechtwinkelig zum Werkstück angesetzt wird. Egal, wie Du das sicher bewerkstelligen kannst.
Codix schrieb: > Haben diese Satz vom Hersteller Alarm: > http://www.alarm-werkzeuge.de/index.jsp?pid=821060&group=78&ugroup=785 > > Bin sehr zufrieden damit. VA geht problemlos. Vom Artikelbild ausgehend habe ich einen optisch absolut identisch aussehendes nur mit Aufklebern "Brüder Mannesmann" vor etwas drei Jahren mal bei "METRO" gekauft. Preis war irgendwas um 30 Euro... (Netto, Für die die es nicht kennen: Metro ist eine Großmarktkette) Optisch identisch muss natürlich nicht heißen das auch das Werkzeug selbst identisch ist. Da "BM" aber so eine typische "No Name" Firma ist die Werkzeug in für Gelegenheitseinsatz brauchbarer Qualität aus verschiedensten Quellen importiert und mit eigenem Aufkleber/Gravur versehen lässt, ist es aber zumindest nicht ausgeschlossen das es vom selben "tatsächlichen" Hersteller ist und Material sowie Verarbeitung des Werkszeugs ebenfalls absolut identisch ist... (Aber wie gesagt - Es MUSS nicht sein) Für den Gelegenheitseinsatz ist der von mir gekaufte Satz dabei absolut ausreichend. Keine Beanstandungen... Generell muss ich aber sagen das ich bei "Sonderwerkzeugen" für selten benötigte Einsätze generell eher solche Sets wie oben in der "ist gerade Brauchbar" Qualität kaufe und das gesparte Geld dann zum einen dafür ausgebe bei den Häufig benutzten Werkzeugen wirkliche Oberklasse anzuschaffen oder auch für komplizierte Anwendungen dann echtes Spezialwerkzeug beschaffe. In diesem Fall z.b. habe ich später dann noch für den Einsatz auf meiner CNC Fräse erst M3, dann später auch M4 HSSE Maschinengewindebohrer Form C dazugeholt.. Bisher bin ich damit ganz gut gefahren, denn man darf ja nicht vergessen das Allroundwerkzeug immer nur einen Kompromiss darstellen wird, ja sogar darstellen muss! Egal wie teuer. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Zumal es es zwar eine absolute Untergrenze gibt, aber alles darüber hinaus ja auch massiv von der Einsatzhäufigkeit abhängt. Gruß Carsten
Nunja, wenn ich jetzt einen Gewindeschneidsatz kaufe dann kann ich davon ausgehen, dass ich den im Laufe meines Lebens hunderte Male einsetzen werden. Wenn ich mich dann jedes mal ein klein wenig ärgere "ach hätte ich doch blos etwas mehr Geld investiert dann wars mir das gesparte Geld auch nicht wert. Ich arbeite gerne mit vernünftigem Werkzeug. Insofern muss ich das untere Billigsegment dringend meiden. Bei dem Satz da für 165€ kann ich mir nicht vorstellen, dass der wo anders unter anderem Namen für 50€ zu haben ist. Möglicherweise ist auch nur die Abbildung ähnlich aber der Kasten sieht in Wirklichkeit anders aus. Aber ja, es ist schon sehr undurchschaubar.
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L. H. schrieb: > Für den universellen Einsatz kommst du am besten mit > Sackloch-Gewindeschneidern zurecht: Das bezweifele ich. Das ist ja schon ein spezieller Einsatz und deshalb sind die gerade nicht so universell, weil da der Anschnitt nicht so leicht gelingt. Eher holt man sich einen Wolf dabei. Tipp: Man schneidet mit einem Gewindebohrer mit langem Vorschnitt vor und mit dem Sacklochgewindebohrer fertig. Macht aber nur Sinn, wenn man ein Sackloch schneiden will. Bei Gewinde in Platten oder Blechen reicht eine normaler Maschinengewindebohrer völlig aus. Alternativ gäbe es noch Handgewindebohrer die dreiteilig aufgebaut sind und manchmal bessere Arbeitsergebnisse ergeben, als die einzelnen Maschinengewindebohrer. > Bei denen werden die Späne durch den Drall und Schliff nach hinten > herausgeführt. Auch nur Halbwissen. Es gibt Typen mit geraden und mit spiralförmigen Spänekanälen. Die spiralförmigen haben einen günstigeren Schneidwinkel, der das schneiden, besonders bei zähen Materialien leichter macht. Kostet dann natürlich mehr und die Bruchgefahr ist auch höher. Was die Späne angeht, hängt das nun wirklich vom Material ab. Normaler Baustahl spant eher schlecht und die kohlenstoffhaltigen Stähle spanen krümmelig, was günstiger ist. Spänebildung ist nämlich eher unerwünscht weil man dann sich nur dran verletzen kann und man dann im ungünstigsten Fall Spänebüschel hat, gerade an der Maschine hat, die einen nerven. > Der schlankere Schaft erlaubt es, beim vollen Durchschnitt den > Gewindeschneider anschließend ohne "Zurückdrehen" einfach > herauszuziehen. Auch Nonsens. Der schlanke Schaft hat den Vorteil, das man nach dem Schnitt den Gewindebohrer ganz durchdrehen kann, also man ihn nicht mehr zurückdrehen muss, weil Späne zum verklemmen führen können. Außerdem kann man mit solchen Gewindeschneidern theoretisch beliebig tiefe Gewinde schneiden, was aber nicht immer sinnvoll ist. > Beim Kauf mußt Du nur auf zweierlei achten: > 1) hinten muß eine Körnerspitze (für Zentrierzwecke) ansetzbar sein > 2) HSSE 1) Kann ich nicht nachvollziehen. Auf einer Drehbank sollte man weder ein Windeisen, noch mit einer Zentrierspitze einsetzen. Viel zu große Verletzungsgefahr, wenn der Gewindebohrer plötzlich frisst. Besser: Gewindebohrer mit dem Schaft im Bohrfutter spannen, das im Reitstock durch Kegelwirkung des Morsekonus geklemmt wird und damit dann Innengewinde schneiden. Das ist auch sicher. Den Reitstock mit dem Feststeller gerade so gleiten lassen und ihn dann händisch zuführen. Man kann auch die Spindel nutzen und zuführen, aber der Reitstock darf nicht geklemmt sein. 2) Das E hinter dem HSS-E steht für Edelstahlanwendung. > Für speziellere Einsätze, z.B. vorvergütete Stähle, oder zum > Nachschneiden von etwas "versauten" Innengewinden in gehärteten Wellen, > brauchst Du "Vierschneider" mit geraden Span-Nuten. Bloß nicht bei dem Wissensstand mit solchen Exoten prahlen. Je mehr Schneiden (gewöhnlich sind es wenigstens drei Spänekanäle, also drei Scheiden) um so elastischer wird der Gewindebohrer, aber auch um so empfindlicher für Bruch. Ist doch klar, mehr Schneiden, weniger Stahl, der da über bleibt. Je dünner, desto bruchempfindlicher. > Die Vierschneider sind am höchsten belastbar; d.h. die Gefahr, sie im > Schnitt "abreißen" zu können, ist am geringsten. Das halte ich, mit Verlaub, für ein Ammenmärchen. > Spezielle Aufnahmen für Drehmaschinen-Einsatz brauchst Du i.d.R. beim > Hobby-Einsatz eigentlich nicht. Klar kannst du das auch ohne machen und dabei zusehen, wie das Gewinde krumm und schief wird. Spezielle Aufnahmen erleichtern die Arbeit und man riskiert weniger sein Gesundheit, gerade bei Maschinen. Den Futterschlüssel im Futter zu vergessen ist da noch harmlos. > Die Kontermöglichkeit am Vierkant reicht aus, und die Konterung muß nur > beim Schneiden (seitlich gleitend) "mitgeschleppt" werden können. > Zum Kontern kannst Du z.B. auch ein kleines Windeisen hernehmen. Na, der Vierkant gehört natürlich in ein passendes Windeisen. Ansonsten braucht man den Vierkant doch nirgend wo. Bloß keine Konterexperimente auf der Drehbank. Viel zu riskant. > Brauchst Du sowieso, und kauf Dir gleich ein's, das nicht aus > Drecks-Spritzguß ist. ;) Mit einem wird der TO nicht weit kommen. Größe 0,1 und 2 wird er schon haben müssen. Eine oder mehrere Werkzeughalter mit Knarre wären auch nicht schlecht(Nur Handschnitt). So bis M6 sind die vom Händling recht brauchbar. > Sehr wichtig (und vielfach unterschätzt) ist beim Gewindeschneiden der > Einsatz von speziellem Schneidöl. Muss kein spezielles sein. Die sind nämlich für den Maschineneinsatz optimiert. Motoröl geht genauso, vor allem wenn man mit den Werkzeugen nicht bis an deren Leistungsgrenze geht. > Notfalls kann man dazu auch Rapsöl verwenden, das aber die unangenehme > Eigenschaft hat, zu verharzen. Das haben Bioöle oder Pflanzenöle nun mal so an sich. Daher sind Mineralöle ja auch geeigneter. Öle schmieren aber nicht nur, sie kühlen auch. > VA ist zwar etwas "ekelhafter" als Stahl, weil es zähhart ist und auch > zum "Wegkriechen" neigt. Und was soll der TO damit anfangen? Gib ihm Tipps, mit denen er auch was anfangen kann. > Mit HSSE kannst Du in VA an sich problemlos Gewinde schneiden. Wenn man weiß, wie man den richtigen Kernbohrdurchmesser wählt. Auch die Schittgeschwindigkeit sollte passen, vor allem auf einer Maschine. Dazu ist eben schon etwas Erfahrung nötig, damit man den Gewindeschneider nicht fest fährt oder sogar abbricht. L. H. schrieb: > Denn da geht es um minimale Zerspanungszeiten. ...und Verschleiß, den ein Hobbyist nur selten erreichen dürfte. Also überflüssig, dass überhaupt zu erwähnen, weil man im Handel mit unterschiedlichen Qualitäten als Hobbyist kaum was anfangen kann. Die unbeschichteten Standardmodelle werden dem TO ohne weiteres reichen. > HSSE ist grundsätzlich eine ganz andere "Kampfklasse" als HSS. > Wesentlich zäher und schnittfreudiger. Hat damit nichts zu tun, sondern der Schliff ist bei HSS-E für Edelstahl geeigneter. Der Werkzeugstahl ist da der selbe. Vergleiche mal einen HSS und einen HSS-E-Spiralbohrer. HSS sind schwarz und HSS-E sind glänzend. Da kommen zwei unterschiedliche Stähle zum Einsatz und das aus gutem Grund. > Nitrierung od. Beschichtungen brauchst Du für den Hobbybereich nicht. Würde ich auch sagen. Kommt eher bei Fräsern zum tragen wenn man mehr Standzeit braucht, aber wann braucht man das schon. > Oder Du schaust mal bei Hoffmann nach: > https://www.hoffmann-group.com/DE/de/hom/search?search=Außengewinde-Schneideisen&sort=relevance&page=1&size=20&q=Au%C3%9Fengewinde-Schneideisen > > So schnell gehen auch HSS-Außengewinde-Schneideisen nicht kaputt. > Wenn Du Schneidöl verwendest und den "Anlauf" am Werkstück konisch > machst, damit die am höchsten belasteten "Anschnitt-Zähne" sofort > problemlos sich anschneiden können. ;) Anlauf gibts da nicht, nur Anschnitt. > Achte immer darauf, daß das Schneideisen wirklich rechtwinkelig zum > Werkstück angesetzt wird. > Egal, wie Du das sicher bewerkstelligen kannst. Der TO kann sich ja da was basteln. Geübte haben das so drauf. ;-b
Hust. Danke. Ich will aber überhaupt keine Gewindebohrer kaufen sondern nach wie vor Schneideisen.
Paul H. schrieb: > Hust. Danke. Ich will aber überhaupt keine Gewindebohrer kaufen sondern > nach wie vor Schneideisen. Trotzdem muss man Halbwissen nicht unkommentiert stehen lassen, sondern stellt es richtig, soweit möglich. Das Web vergisst das nämlich nicht. Dann kauf dir HSS-E-Schneideisen für Außengewinde. Dann bist du immer auf der sicheren Seite, auch bei Edelstahl.
Ich würde keinen Satz kaufen sondern einzelne Schneideisen nach Bedarf. Die Teile mit gleichem Durchmesser finden sich fast nur in Sätzen, einzeln sind das eher Exoten. Mir ist auch völlig schleierhaft, wie ein M12 mit 25mm Durchmesser funktionieren soll - die Standard M12 haben 38mm. Das Problem des Preis-Leistungsverhältnisses hat man übrigens bei so gut wie allen selten benötigten Werkzeugen, aber wenn sich eine Arbeit wegen fehlendem oder defektem Werkzeug verzögert kann das schon sehr nervig sein. Ich habe in meiner Werkstatt Schneideisen für ca. 40 und Gewindebohrer für ca. 60 verschiedene Gewinde (M, MF, UNF, UNC, NPT, R, PG, Linksgewinde), die sind über viele Jahre in der Bucht geschossen.
Nunja, es stimmt. Schneideisen gehören wohl zu den eher selten genutzten Werkzeugen, aber wenn mal ein Gewinde zu schneiden ist, egal ob M3 M5 oder M12 sollte das Schneideisen dann auch schnell griffbereit sein und nicht erst gekauft werden müssen. Ich denke beim Werkzeugkauf auch immer langfristig. Jetzt habe ich noch keine aber in 10 Jahren werde ich z.B. eine Drehmaschine haben und mir spätestens dann einen Satz Schneideisen besorgen. Wobei der hier von Baer z.B. allein schon mit 230€ zu Buche schlägt, was erst mal eine Satte Investition wäre. http://www.ebay.de/itm/330640158777 Hier gibts von Eventus einen für 148€ mit nem Satz Handgewindebohrer und Kernlochbohrer. http://www.voelkner.de/products/705651/Eventus-Gewindeschneidsatz-49teilig-HSS-E-10752-metrisch-M3-M4-M5-M6-M8-M10-M12.html kommt mir fast wieder etwas zu günstig vor für die Menge an Werkzeug, das man da bekommt. Ob da die Qualität dann passt? Bei Amazon heißt es zu einem ähnlichen Set (die HSS-Variante davon) "Rein Optisch sind alle Teile "TipTop" - keine Grate, keine krummen Teile , einwandfreie Oberflächen, sauber geschnittene Gewindegänge". Hört sich schon mal ganz gut an, ob man dem trauen kann? 80€ günstiger als Baer allein und mehr Umfang?
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Paul H. schrieb: > Nunja, es stimmt. Schneideisen gehören wohl zu den eher selten genutzten > Werkzeugen, aber wenn mal ein Gewinde zu schneiden ist, egal ob M3 M5 > oder M12 sollte das Schneideisen dann auch schnell griffbereit sein und > nicht erst gekauft werden müssen. Ja, deshalb kauf dir einen Set für 20EUR. In über 40 Jahren habe ich eine Sammlung von Gewidebohrern und Schneideisen. Aber ich brauchte ein Schneideisen M10. Ein einzeles gab es als ab 10EUR. Den Set gab es bei Aldi für 20EUR. Da hatte ich auch Zoll dabei. Und war glücklich. Paul H. schrieb: > Ich denke beim Werkzeugkauf auch immer > langfristig. Jetzt habe ich noch keine aber in 10 Jahren werde ich z.B. > eine Drehmaschine haben und mir spätestens dann einen Satz Schneideisen > besorgen. Das ist Unsinn. Man sollte sich nur das zulegen, was man im Moment braucht. Für spezielle Sachen dann geziehlt kaufen. Wenn du natürlich viel Geld übrig hast, dann kauf das teuerste, was du kriegen kannst. Ausnutzen wirst du es aber nicht. Paul H. schrieb: > Wenn es z.B. darum geht, kaputte > Schneideisen oder zusätzliche Schneideisen für hochlegierte Stähle > nachzukaufen? Du scheinst nicht der Typ für hochlegierte Stähle zu sein. Paul H. schrieb: > Desweiteren: Wie viel Geld muss ich denn dafür berappeln um anständige > Qualität zu bekommen? Soll heißen feiner, makelloser Schliff, keine > Grate oder stumpfe Schneiden, so dass ich hervorragende > Schneidergebnisse bekomme und lange Freude dran habe aber mich nicht > grün und blau über den finanziellen Verlust ärgere, wenn doch mal ein > Schneideisen kaputt geht. > > mfg Paul Es wird mehr über die Geschicklichkeit von dir gehen.
Die Schneideisen M10 und M12 sind in der Tat nicht unbedingt notwendig.
Alles einzeln nach Bedarf kaufen ist aber auch doof da man dann immer
wieder Versandkosten hinlegt und Wartezeit hat. Ein bisschen des Geldes
investiert man einfach auch in das Prestige, geiles Werkzeug direkt
griffbereit zu haben, egal wann man es braucht. Dazu muss man sich nun
auch nicht gleich den teuersten Satz den es gibt kaufen. Das andere
Extrem, den 20€-Gewindeschneid-Satz. Will man damit überhaupt ein
Gewinde schneiden?
Ein bisschen geb ich dir allerdings recht. Sich einen
Luxus-Schneideisensatz in die Schublade zu legen der quasi nie benutzt
wird, das ist nicht gerade klug. Jedoch kann ich mir durchaus auch für
M10 und M12er Schneideisen Anwendungsfälle vorstellen. Zumal die
Anwendungen auch meist dann erst kommt, sobald das passende Werkzeug
vorhanden ist.
Für mich geht es jetzt maßgeblich um: Baer kaufen oder ist Eventus/Exact
auch brauchbar. Findet sich gar noch ein anderer Hersteller mit
gesicherter Qualität zu ähnlichem Preis.
> Du scheinst nicht der Typ für hochlegierte Stähle zu sein.
Und du scheinst heute Morgen wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden zu
sein ;-)
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Paul H. schrieb: >> Du scheinst nicht der Typ für hochlegierte Stähle zu sein. > Und du scheinst heute Morgen wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden zu > sein ;-) :-( Die heutige Jugend scheint der finanziellen Vermögen des Papis nur das Beste vom Besten gut genug zu sein. Dann kauf doch den 300EUR-Set! Und frag hier nicht! Vor 50 Jahren wurde alles im Werkzeugbau mit HSS gemacht. Meine Schneideisen von damals tun heute noch, was sie sollen. Paul H. schrieb: > Ansonsten habe ich noch > sechskant-Schneideisen entdeckt. Auch interessant um Gewinde an schwer > zugänglichen Stellen nachzuschneiden aber wohl absolut kein Standard > mehr hm? Wie ich sehe bekommt man Schneideisen-Führungen nur für die > verschiedengroßen Schneideisen aber wohl nicht für 25x9mm Einheitsgröße, > oder habe ich die bisher nur übersehen? Für einen speziellen Fall kauf das entsprechende. Hier ein Bsp. http://www.werkzeug-eylert.de/shop/CatalogPageHTML#moduleEntry
HSS sind einige paar Schuhe, je nach Norm, dem zufolge lassen sich Gewinde innen/aussen mehr oder weniger gut bohren/schneiden, je nach Material der Gewindebohrer/Schneider...
nemesis... schrieb: > L. H. schrieb: >> Für den universellen Einsatz kommst du am besten mit >> Sackloch-Gewindeschneidern zurecht: > > Das bezweifele ich. Das ist ja schon ein spezieller Einsatz > und deshalb sind die gerade nicht so universell, weil da > der Anschnitt nicht so leicht gelingt. Eher holt man sich einen > Wolf dabei. Tipp: Man schneidet mit einem Gewindebohrer mit langem > Vorschnitt vor und mit dem Sacklochgewindebohrer fertig. Sicher hat jeder so seine eigenen Erfahrungen und Vorgehensweisen. :) Mit dem Anschnitt habe ich keine Probleme. Spanne den Gewindeschneider in eine meiner Ständerbohrmaschinen ein, lege das Werkstück drunter, ziehe das Bohrfutter nach unten und schneide an. Wenn die Haltekraft des Bohrfutters nicht mehr dazu ausreicht, den Gewindeschneider weiter drehen zu können, öffne ich das Futter und drehe per Windeisen weiter. Wolf dabei ziehen?? Lächerlich. Lange Vorschneider nehme ich nur im Ausnahmefall (bei größeren Werkstücken). >> Bei denen werden die Späne durch den Drall und Schliff nach hinten >> herausgeführt. > > Auch nur Halbwissen. Es gibt Typen mit geraden und mit spiralförmigen > Spänekanälen. Die spiralförmigen haben einen günstigeren Schneidwinkel, > der das schneiden, besonders bei zähen Materialien leichter macht. > Kostet dann natürlich mehr und die Bruchgefahr ist auch höher. Hast Du Dir das Bild angesehen, auf das ich mich bezog? Das war ein Gewindeschneider mit Drall! Würde gerne mal sehen, wie bei gerader Spannut Späne nach hinten herausgeführt werden könnten. Daß gedrallte Gewindeschneider leichter abreißen als z.B. Vierschneider mit geraden Nuten sagte ich ja. >> Der schlankere Schaft erlaubt es, beim vollen Durchschnitt den >> Gewindeschneider anschließend ohne "Zurückdrehen" einfach >> herauszuziehen. > > Auch Nonsens. Der schlanke Schaft hat den Vorteil, das man nach dem > Schnitt den Gewindebohrer ganz durchdrehen kann, also man ihn nicht > mehr zurückdrehen muss, weil Späne zum verklemmen führen können. Ganz interessant: Du bezeichnest als Nonsens, was Du dann selbst mit anderen Worten wiederholst. Hast Du noch alle Sinne beieinander? :) >> Beim Kauf mußt Du nur auf zweierlei achten: >> 1) hinten muß eine Körnerspitze (für Zentrierzwecke) ansetzbar sein >> 2) HSSE > > 1) Kann ich nicht nachvollziehen. Auf einer Drehbank sollte man > weder ein Windeisen, noch mit einer Zentrierspitze einsetzen. > Viel zu große Verletzungsgefahr, wenn der Gewindebohrer plötzlich > frisst. Vielleicht wird das für Dich leichter nachvollziehbar, wenn ich Dich frage: Was geschieht denn, wenn Du mit der Drehmaschinen-Kraft das Gewinde schneidest und der Gewindeschneider frißt plötzlich?? Dann reißt er doch ab oder etwa nicht? Naja - nachdem mir das wiederholt passierte, schneide ich die Gewinde per Handumdrehung des Maschinen-Futters. Geht zwar langsamer, aber die Zeit nehme ich mir zur Schonung meiner Gewindeschneider. Verletzungsgefahr dabei: 0 Werkzeug-Zerstörungen seither: 0 Einzige Ausnahme: Wenn ich Außengewinde drehe. > Besser: Gewindebohrer mit dem Schaft im Bohrfutter spannen, > das im Reitstock durch Kegelwirkung des Morsekonus geklemmt wird > und damit dann Innengewinde schneiden. Das ist auch sicher. > Den Reitstock mit dem Feststeller gerade so gleiten lassen und > ihn dann händisch zuführen. Man kann auch die Spindel nutzen und > zuführen, aber der Reitstock darf nicht geklemmt sein. Todsicher führt das zur Werkzeugzerstörung, wenn sich etwas frißt. ;) > 2) Das E hinter dem HSS-E steht für Edelstahlanwendung. Das ist nun wirklich blanker Unsinn: Das E steht für zusätzliche Co-Legierung. Wodurch (auch) Materialien mit höherer Festigkeit problemlos bearbeitet werden können. >> Für speziellere Einsätze, z.B. vorvergütete Stähle, oder zum >> Nachschneiden von etwas "versauten" Innengewinden in gehärteten Wellen, >> brauchst Du "Vierschneider" mit geraden Span-Nuten. > > Bloß nicht bei dem Wissensstand mit solchen Exoten prahlen. Je mehr > Schneiden (gewöhnlich sind es wenigstens drei Spänekanäle, also drei > Scheiden) um so elastischer wird der Gewindebohrer, aber auch um so > empfindlicher für Bruch. Ist doch klar, mehr Schneiden, weniger > Stahl, der da über bleibt. Je dünner, desto bruchempfindlicher. > >> Die Vierschneider sind am höchsten belastbar; d.h. die Gefahr, sie im >> Schnitt "abreißen" zu können, ist am geringsten. > > Das halte ich, mit Verlaub, für ein Ammenmärchen. Ist doch an sich eine ganz einfache Kiste: Entscheidend für das effektivere Vorandringen des Gewindeschneiders ist die Anzahl der Schneiden, die den "Vorschnitt" bewältigen kann. Wenn Du das nicht glaubst, kannst Du es auch verifizieren, indem Du genau das Gleiche tust, das ein Spezl und ich taten, weil wir es genau wissen wollten. Wir fuhren absichtlich Gewindeschneider bis zum Abriß. Zunächst Sackloch-Gewindeschneider, indem wir die Stahlfestigkeit immer weiter erhöhten. Gemessen haben wir dabei die Drehmomente an den Gewindeschneidern direkt am Vierkant. Nachdem der Sackloch-Gewindeschneider abgerissen war, drehten wir die lange Stahlhülse um und fuhren dann mit einem Vierschneider an. Ergebnis: Weniger Drehmoment im Schnitt und abgerissen ist der nicht. :D >> Spezielle Aufnahmen für Drehmaschinen-Einsatz brauchst Du i.d.R. beim >> Hobby-Einsatz eigentlich nicht. > > Klar kannst du das auch ohne machen und dabei zusehen, wie das > Gewinde krumm und schief wird. Spezielle Aufnahmen erleichtern die > Arbeit und man riskiert weniger sein Gesundheit, gerade bei Maschinen. > Den Futterschlüssel im Futter zu vergessen ist da noch harmlos. Was soll bei Zentrierung über eine Spitze in der Pinole krumm und schief werden können?? Kontern kann man am Vierkant mit allem, das dazu geeignet ist. >> Sehr wichtig (und vielfach unterschätzt) ist beim Gewindeschneiden der >> Einsatz von speziellem Schneidöl. > > Muss kein spezielles sein. Die sind nämlich für den Maschineneinsatz > optimiert. Motoröl geht genauso, vor allem wenn man mit den Werkzeugen > nicht bis an deren Leistungsgrenze geht. > >> Notfalls kann man dazu auch Rapsöl verwenden, das aber die unangenehme >> Eigenschaft hat, zu verharzen. > > Das haben Bioöle oder Pflanzenöle nun mal so an sich. Daher sind > Mineralöle ja auch geeigneter. Öle schmieren aber nicht nur, sie > kühlen auch. Um es kurz zu machen: Weitaus die meisten Öle sind für spezielle Anwendungszwecke legiert. Beim händischen Gewindeschneiden kommt es auf hohe "Kaltdruckfestigkeit" an, die z.B. Rapsöle haben. >> VA ist zwar etwas "ekelhafter" als Stahl, weil es zähhart ist und auch >> zum "Wegkriechen" neigt. > > Und was soll der TO damit anfangen? Gib ihm Tipps, mit denen er auch > was anfangen kann. Wenn Du richtig lesen bzw. nicht nur auszugsweise zitieren würdest: Ich gab ihm einen Tip. Bei VA ggf. vor dem Gewindeschneiden die Bohrungen ansenken. Eben weil das Material zum Wegkriechen neigt. Hast Du auch einen Tip für ihn? >> HSSE ist grundsätzlich eine ganz andere "Kampfklasse" als HSS. >> Wesentlich zäher und schnittfreudiger. > > Hat damit nichts zu tun, sondern der Schliff ist bei HSS-E für > Edelstahl geeigneter. Der Werkzeugstahl ist da der selbe. > Vergleiche mal einen HSS und einen HSS-E-Spiralbohrer. > HSS sind schwarz und HSS-E sind glänzend. > Da kommen zwei unterschiedliche Stähle zum Einsatz und das aus gutem > Grund. Du bist schon gut. HSSE ist also nicht zäher und schnittfreudiger als HSS.?? Aha - der Schliff ist bei HSSE für Edelstahl "geeigneter". Welcher Schliff denn genau? Ein anderer als für andere Stähle? Welcher Werkzeugstahl ist da der selbe. HSSE? Erst steht das E für Edelstahl, jetzt ist der Schliff für Edelstahl "geeigneter". Richtig ist lediglich daß es sich bei HSS und HSSE (auch bei Gewindeschneidern) um unterschiedliche Legierungen von HSS handelt. Aus welchem guten Grund kommen denn HSSE-Werkzeuge zum Einsatz? Vielleicht, weil HSSE eine andere "Kampfklasse" ist als HSS? :D
michael_ schrieb: > Aber ich brauchte ein Schneideisen M10. > Ein einzeles gab es als ab 10EUR. Den Set gab es bei Aldi für 20EUR. > Da hatte ich auch Zoll dabei. Und war glücklich. Hmpf, das Aldi-Set habe ich nach dem Motto "kann man ja immer mal brauchen" auch mitgenommen. Das taugt immerhin, um bestehende, aber beschädigte Gewinde wieder freizuschneiden, aber ansonsten nur in Notfällen. Ich habe den direkten Vergleich mit immer noch preisgünstigen Gewindebohrern und -schneidern z.b. von gewindebohrer.de, mit denen funktioniert der Anschnitt auf Anhieb - mit den Teilen aus meinem Aldi-Satz muss man pressen und drücken und nach einer Umdrehung immer noch hoffen und beten, dass nichts ausreißt. Aber vielleicht habe ich mit meinem Aldi-Satz auch einfach Pech gehabt.
Paul H. schrieb: > Jetzt habe ich noch keine aber in 10 Jahren werde ich z.B. > eine Drehmaschine haben und mir spätestens dann einen Satz Schneideisen > besorgen. Kauf dir lieber jetzt eine Drehbank, denn damit kann man, sofern die dafür ausgestattet ist, auch Außengewinde fast jeder Art, auch zöllig schneiden. Ein Schneideisen brauchst dann eigentlich nicht mehr. Trotzdem nutzt man an der Drehbank Schneideisen, weil es schneller und unkomplizierter geht. > Ob da die Qualität dann passt? Achte auf Markenware, selbst wenns etwas teurer wird. Bei Noname kannst du auch Pech haben, dass der Werkzeugstahl nix taugt.
Marc S. schrieb: > Günstig aber kein billig Müll gibt es bei Baer: Also ich bin mit Baer nicht zufrieden, schlechter als Connex, was nur eine Baumarktmarke ist. http://www.ebay.de/itm/Connex-COX676014-Gewindeschneidsatz-HSS-20-teilig-/231748380586?_trksid=p2141725.m3641.l6368
L. H. schrieb: >>> HSSE ist grundsätzlich eine ganz andere "Kampfklasse" als HSS. >>> Wesentlich zäher und schnittfreudiger. >> >> Hat damit nichts zu tun, sondern der Schliff ist bei HSS-E für >> Edelstahl geeigneter. Der Werkzeugstahl ist da der selbe. Blödsinn. http://www.bs-wiki.de/mediawiki/index.php/Datei:HSS_Normen.jpg
Mahlzeit... Für den vergleichbaren Einsatz hab ich vor Jahren beim örtlichen Werkzeugdealer einen Komplettsatz Handgewindeschneider gekauft. M3-M6,M8,M10,M12 für Innen und Außengewinde, dazu passende Kernlochbohrer und eine Gewindelehre. Das ist so eine 0815 Handelsmarke (Promat) uns hat bisher sehr gute Dienste geleistet. Haupteinsatzbereich Gewinde nachschneiden, reinigen oder aufbohren in Alu und Baustahl, ab und zu mal irgendein KFZ Spezialwerkzeug nachbauen. Edelstahl normalerweise nicht, für den gelegentlichen Einsatz dürfte es aber auch gehen. Wie mit normalen HSS Bohrern: Es ist schon machbar, nur die Standzeit leidet darunter. Aber hier ging es ja um gelegentlichen Einsatz, nicht um Serienfertigung. Wenn man dann Spezialsachen braucht, kauft man die bei Bedarf zu. Und auf die Gefahr hin, dass ich gesteinigt werde: Man -kann- auch Handgewindebohrer in den Akkuschrauber spannen. Der Unterschied zwischen einem sauberen Gewinde und abgebrochenem Bohrer ist Handgefühl...
Paul H. schrieb: > Ich denke beim Werkzeugkauf auch immer > langfristig. Jetzt habe ich noch keine aber in 10 Jahren werde ich z.B. > eine Drehmaschine haben und mir spätestens dann einen Satz Schneideisen > besorgen. > > Wobei der hier von Baer z.B. allein schon mit 230€ zu Buche schlägt, was > erst mal eine Satte Investition wäre. > Ebay-Artikel Nr. 330640158777 > > Hier gibts von Eventus einen für 148€ mit nem Satz Handgewindebohrer und > Kernlochbohrer. > http://www.voelkner.de/products/705651/Eventus-Gewindeschneidsatz-49teilig-HSS-E-10752-metrisch-M3-M4-M5-M6-M8-M10-M12.html > kommt mir fast wieder etwas zu günstig vor für die Menge an Werkzeug, > das man da bekommt. Ob da die Qualität dann passt? Bei Amazon heißt es > zu einem ähnlichen Set (die HSS-Variante davon) "Rein Optisch sind alle > Teile "TipTop" - keine Grate, keine krummen Teile , einwandfreie > Oberflächen, sauber geschnittene Gewindegänge". Hört sich schon mal ganz > gut an, ob man dem trauen kann? 80€ günstiger als Baer allein und mehr > Umfang? Du schwankst ja in Deiner Unentschlossenheit wie ein Rohr im Wind. :) Was ich aber verstehen kann, weil es anfänglich niemand anders geht. Deshalb will ich Dir mit einem Rat behilflich sein, der Dich zunächst überraschen wird. Aber durchaus auch etwas damit zu tun hat, langfristig dafür zu sorgen, sehr gute Werkzeuge zu kaufen. Besorg Dir zunächst einen kompletten Satz M 3 bis M 12 (Innengewinde- und Außengewinde-Schneider) Für 50 bis 100 Euro. So schlecht kann der gar nicht sein, daß Du fürs erste damit nicht zurecht kommen könntest. Um langfristig sehr gute Werkzeuge für wenig Geld kaufen zu können, gibt es drei Möglichkeiten: 1) Flohmärkte aufsuchen 2) Auflösung privater Werkstätten (Vater od. Opa gestorben) => regionale Kleinanzeigen durchkämmen 3) Aufkäufer von Versteigerungsware aus Firmen-Insolvenzen => die mußt Du erst mal suchen Es gibt sie aber regional überall. Nur wissen die wenigsten Leute, daß es sie überhaupt gibt. :D
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