Hallo zusammen, ist euch mal aufgefallen, dass Bewegungsenergie intuitiv immer mehr Eindruck macht als thermische Energie? Beispiel: Wenn man einen Haarfön für 5 Sekunden einschaltet, wird es nur ein wenig warm und viel passiert nicht. Dabei werden etwa 5000J umgesetzt. Wenn ich nun aber ein 100Kg Gewicht aus 5 Metern Höhe auf ein Auto runterfallen lasse, scheppert es ordentlich und das Auto wird platt gedrückt und man hat den Eindruck "Jawoll da wurde ordentlich Energie frei". Also rein aus der Intuition heraus: Der Haarfön wurde grade mal ein bischen warm, aber das 100kg Gewicht hat ordentlich was bewegt. Woran liegt diese Diskrepanz im Empfinden?
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Kinetische energie wird viel mehr in niedrigere formen, die wir leicht empfinden koennen umgewandelt als thermische. Das gewicht auf dem auto macht krach, staub und ne schnoene druckwelle, der foen hoechstens etwas flimmern. Aber der 30w loetkolben an deinen fuessen macht dir sicher mehr eindruck, als 30w ins fahrradpedal treten zu muessen.
Gib doch einfach mal die Energie die ein Haarfön in 5 Sekunden in Wärme und Bewegung umwandelt in dem Zeitraum frei den ein 100Kg Gewicht braucht, das aus 5 Metern Höhe auf ein Auto fällt, für den Aufschlag benötigt. Viel Spaß beim Frisör
N Doppelzentner auf ein Autodach fallen zu lassen ist auf jeden Fall eindrucksvoller, als jemandem (OK, kommt drauf an wem) beim Haare föhnen zuzuschauen. Ich finde solche Analogien immer sehr anschaulich. Schätzt doch mal wie viel Wasser wie hoch gepumpt werden muss, um dem täglichen Strombedarf eines Einfamilienhauses zu entsprechen?
Wanderer hat ja schon den wichtigsten Hinweis gegeben: Zeiträume Wenn du die thermische Energie von dem Fön in dem Bruchteil einer Sekunde freisetzen würdest den das Auto braucht um geplättet zu werden, dann hättest du da auch eine schöne Druckwelle. Dazu kommt noch das wirkende Volumen: Bei dem Fön wird die Energie durch das durchstreichen der Luft auf eine große Menge Luft verteilt und bei dem Gewicht-aufs-Autodach-Versuch müssen die dünnen Streben alles abfangen.
Wenn ich mein Ohr auf die heiße Herdplatte drücke, kann ich riechen, wie dumm ich bin. Hilft nichts zum Thema, fiel mir gerade bei den Wärmeexperimenten ein ;-)
Versoffener Philosoph schrieb: > Wenn ich nun aber ein 100Kg Gewicht aus 5 Metern Höhe auf ein Auto > runterfallen lasse, scheppert es ordentlich und das Auto wird platt > gedrückt und man hat den Eindruck "Jawoll da wurde ordentlich Energie > frei". Nee-nee! Um eine Karre platt zu machen, muss schon ein Leo 2 (62.000kg) drüberrollen. Ersatzweise besorgt das auch eine Schrottpresse.
Der Unterschied liegt in den 5s. Setz mal die Thermische Leistung im Föhn, in der selben Zeit um, wie der Aufschlag dauert. Da sieht das dann schon etwas ähnlicher aus :)
Teo D. schrieb: > Der Unterschied liegt in den 5s. > Setz mal die Thermische Leistung im Föhn, in der selben Zeit um, wie der > Aufschlag dauert. Da sieht das dann schon etwas ähnlicher aus :) Oder lasse 100 Liter Wasser innerhalb von 10 Minuten auf das Autodach laufen, dass macht auch keinen Eindruck.
> Oder lasse 100 Liter Wasser innerhalb von 10 Minuten auf das Autodach > laufen, dass macht auch keinen Eindruck. Bei passendem Aggregatzustand entstehen viele signifikannte Eindrücke! :-)
Versoffener Philosoph schrieb: > Also rein aus der Intuition heraus: Der Haarfön wurde grade mal ein > bischen warm, aber das 100kg Gewicht hat ordentlich was bewegt. Mit Deiner Intuition bist Du gründlich auf dem geistigen Holzweg. :) > Woran liegt diese Diskrepanz im Empfinden? Du vergleichst geistig etwas in sachlich unzulässiger Weise. Wenn Du etwas richtig vergleichen willst, mußt Du das unter den gleichen Voraussetzungen tun. Bzw. Dir vorstellen, die Voraussetzungen rein theoretisch schaffen zu können. W.o. wurde argumentiert, die (Fall-)Zeit sei zu berücksichtigen. Die ist jedoch völlig uninteressant. Das Kilogramm fällt auf das Autodach. E_kin wird ab dem Moment der Berührung "abgebaut". Über Umformung des Daches nach unten. Womit die Voraussetzung als solche festgelegt ist: Energie-Eintrag /und/-Abbau (z.B. in der Größenordnung von 5000 J) ab Berührung des Daches. Geistig mußt Du nun (so in etwa) die gleiche Voraussetzung schaffen, thermisch "schlagartig" ebenfalls 5000 J Energie in/auf das Autodach einbringen zu können. Sagen wir z.B. durch eine an das Autodach angepasste rotglühende Eisenplatte. Dann geschieht dabei auch nichts anderes als Energie-Abbau über Umformung. Nur läuft die Umformung anders: Das Dach wird sich dabei nach oben wölben. ;) Bei der angenommenen Platte entstehen durch die Wölbung natürlich Übertragungsverluste. Also korrigieren wir das mit der Platten-Annahme. Bringen einen Lehm- oder Sandwall auf dem Autodach auf und schütten dann aus einem Gießerei-Kübel flüssiges Eisen auf das Dach. Dann haben wir zwar immer noch Abstrahl-Verluste nach oben an die Luft, aber die Wärmeverluste sind minimiert. Verlustlos kann keine Energieform in eine andere umgewandelt werden: http://www.leifiphysik.de/mechanik/arbeit-energie-und-leistung/energieumwandlung Aber zumindest die Vergleichs-Voraussetzungen können wir einigermaßen richtig annehmen. Machst Du doch bei Deiner Philosophiererei auch: Schaust Dir z.B. die Weltlage an und versuchst, nicht nur Erklärungsmodelle, sondern auch evtl. "Auswege" aufzuzeigen. Klar, daß Dir dann nur noch der Suff übrig bleibt. Aus lauter Verzweiflung. :D
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