Switch seltsame Vierecke auf Platine

[Knitter (Gast)]

Guten Abend,

ich habe heute einen Switch aus dem Elektromüll gezogen um daraus zu 
lernen EMV un so..

Nun beim betrachten der Platine fällt mir zuerst auf, es gibt keine 
Massefläche. Warum sind die Leiterbahnen nicht von Masse 
umgeben?Nirgendwo auch nicht die RJ45 Buchsen.

Was ich dann sehe sind die Vierecke auf der Platine. Wozu sind diese? 
Können diese Filtern oder isolieren, ich weis es nicht.

Zudem sieht man eine Schwarze Verfärbung auf der Unterseite wie eine 
Verbrennung doch weder im gehäuse noch drumherum oder drü ist etwas was 
überhitzen könnte.

[oberseite (Gast)]

Also ich seh auch von der Unterseite aus, dass das keine Single Layer 
Platine ist. Wie sieht es mit Masseflächen auf der Bestückungsseite aus?

Die Quadrate die nirgends angeschlossen sind könnten einfach Füller sein 
um an den Stellen wo es keinen Unterschied macht Ätzmittel einzusparen?

[6a66 (Gast)]

Knitter schrieb:
> Was ich dann sehe sind die Vierecke auf der Platine. Wozu sind diese?
> Können diese Filtern oder isolieren, ich weis es nicht.

Ich halte das für Kupferausgleichsfläche da ich nicht sehe, dass die 
einzelnen Punke irgendwie an Potential angeschlossen sind.

Kufperausgleich macht man wenn Leiterplatten einseitig (der Lagen) große 
Masseflächen beinhalten und damit die Wäremeverteilung beim Löten so 
ungünstig wird dass sich die Leiterplatte aufwölbt was dann zu 
schlechter Lötqualität führt. Die Leiertplatte hier läuft durch die 
Welle da kommt es zu einer sehr straken lokalen Erwärmung (Welle).

https://www.multi-circuit-boards.eu/leiterplatten-design-hilfe/kupfer-balance.html

rgds

[Noah (Gast)]

Sieht so aus als wäre die Massefläche auf einem inneren Layer. Erkennt 
man denke ich auch wenn man auf die freien stellen der Unterseite 
schaut.

[Georg (Gast)]

6a66 schrieb:
> die Wäremeverteilung beim Löten so
> ungünstig wird dass sich die Leiterplatte aufwölbt

Wenn der Kupferanteil oben und unten stark unterschiedlich ist wölbt sie 
sich wahrscheinlich schon vorher. Grundsätzlich sollen Lagenaufbauten 
bezüglich des Cu-Füllfaktors symmetrisch sein.

Daher machen CAM-Systeme solche Füllungen auf Mausklick. Die hier sieht 
allerdings ziemlich handgestrickt und willkürlich aus.

Ätzmittelersparnis ist nur bei Bastlern beliebt und spielt bei 
kommerzieller Fertigung keine Rolle.

Georg

[Axel S. (a-za-z0-9)]

Knitter schrieb:
> Nun beim betrachten der Platine fällt mir zuerst auf, es gibt keine
> Massefläche.

Doch, natürlich. Die Platine hat offensichtlich mehr als zwei Lagen. Die 
Massefläche ist dann (wie üblich) eine Innenlage.

> Warum sind die Leiterbahnen nicht von Masse umgeben?

Weil das so keine gescheite Masse fläche wird. Bei unkritischem 
Spielkram (da zählt Audio dazu) kann man das vielleicht so machen. Bei 
einem Ethernet-Switch für 100MBit oder Gigabit aber nicht.

> Zudem sieht man eine Schwarze Verfärbung auf der Unterseite wie eine
> Verbrennung

Wenn du damit die dunklen Linien meinst, die wie negative Leiterbahnen 
aussehen - die sind genau das. An diesen dunklen Stellen hat die Fläche 
(nicht notwendig die Massefläche) im nächsten Layer der Platine eine 
Lücke. Falls das nicht die Massefläche ist, sondern eine Versorgungs- 
lage, dann trennen diese Linien die Bereiche der Platine, die mit 
unterschiedlichen Versorgungsspannungen laufen. Aber auch Masseflächen 
können absichtlich unterbrochen sein, bspw. um Schaltungsteile die 
besonders empfindlich sind oder die besonders viel EMI machen, vom Rest 
zu trennen.