Forum: Haus & Smart Home 1 phasig 40A benötigt - anschluss an 3-phasige Leitung (mit kleinerem Strom)


von Dominik (Gast)


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Hallo

Wir wollen bei uns im Labor ein neues Großgerät (1.25Mio € - also die 
vorgeschlagene Lösung darf ein paar € kosten) anschließen, das 40A 
1-phasig (230V, 50 Hz) fordert. Der technische Betrieb legt uns jedoch 
(wegen der möglicherweise entstehenden Schieflast) keinen 
40A-230V-Anschluss.

Was haltet ihr in diesem Fall von einem 3phasen-1phasen-Trafo? Welche 
Nachteile hätten wir dadurch?
Wir werden 95% der Zeit bis zu 3.5kW brauchen, nur im Sonderfall werden 
8kW benötigt werden.
Wir wollen (nach Möglichkeit) wenig Verluste (Abwärme), der 1-phasige 
40A Strom sollte einen (möglichst) guten Sinusverlauf zeigen, und wir 
wollen keine Störungen der anderen Geräte im Labor...

Ich hoffe, ihr könnt mir ein bisschen weiter helfen mit meinem Problem?

Vielen Dank
Dominik

: Verschoben durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Dominik schrieb:

> Der technische Betrieb legt uns jedoch
> (wegen der möglicherweise entstehenden Schieflast) keinen
> 40A-230V-Anschluss.

Dann sollen die ne bessere Lösung vorschlagen.

> Was haltet ihr in diesem Fall von einem 3phasen-1phasen-Trafo?

So einen Trafo  musst Du erst einmal finden.
Einfacher wäre ein 400V/230V-Spartrafo, um
die Last auf zwei Phasen zu verteilen.

von Bürovorsteher (Gast)


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Gib deinem Elektriker mal den Tipp, dass auch Elektroherde mit einer 
Summenleistung von ca. 10 kW einphasig angeschlossen werden können.
Da kräht auch kein Hahn nach Schieflasten.

von Dieter W. (dds5)


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Wir haben für 230V 24kW einphasig einen 3x63A 400V Anschluss legen 
lassen und betreiben das Gerät wie schon oben vorgeschlagen an einem 
400/230V Trafo.

von Kühler Blonder (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
> Gib deinem Elektriker mal den Tipp, dass auch Elektroherde mit einer
> Summenleistung von ca. 10 kW einphasig angeschlossen werden können.

Der Elektriker gibt dem Bürovorsteher den Tip, daß der Ausführende 
festlegt, wie und was angeschlossen wird. Der hält den Kopf für die 
Sicherheit der Anlage hin -nicht der Bürovorleger.

von Harald W. (wilhelms)


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Bürovorsteher schrieb:

> Gib deinem Elektriker mal den Tipp, dass auch Elektroherde mit einer
> Summenleistung von ca. 10 kW einphasig angeschlossen werden können.
> Da kräht auch kein Hahn nach Schieflasten.

Das ist aber ziemlich unüblich. Ich habe jedenfalls noch keinen Herd
gesehen,der mit 50A abgesichert war.

von Frank B. (frank501)


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Dominik schrieb:
> 40A
> 1-phasig (230V, 50 Hz)
Hört sich sehr nach Amischrott an.


Dominik schrieb:
> 3phasen-1phasen-Trafo
Es gibt 2 verschiedene Schaltungen für Trafos die aus 3x400V 230V 
machen. Die eine nennt sich Scott-Schaltung. Wie die zweite heißt, hanee 
ich leider gerade nicht im Kopf, sie funktioniert aber ähnlich. Beiden 
gemeinsam ist, das sie eine der drei Phasen auf der Primärseite doppelt 
so stark belasten wie die anderen Beiden.



Eine andere Möglichkeit, die Schieflast komplett zu vermeiden ist ein 
Umrichter. Aber der erzeugt möglicherweise wieder Störungen auf dem 
Netz, hat allerdings einen besseren Wirkungsgrad als der Trafo.

Frank

von Blub (Gast)


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Frank B. schrieb:
> Eine andere Möglichkeit, die Schieflast komplett zu vermeiden ist ein
> Umrichter. Aber der erzeugt möglicherweise wieder Störungen auf dem
> Netz, hat allerdings einen besseren Wirkungsgrad als der Trafo.
>
> Frank

Mach das. Fertig Lösung und PFC ist eh Pflicht, bzw gekaufte FU haben ja 
die EMV-Prüfung bestanden

von Ursus P. (unwichtig)


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Dominik schrieb:
> Hallo
>

> Was haltet ihr in diesem Fall von einem 3phasen-1phasen-Trafo? Welche
> Nachteile hätten wir dadurch?
> Wir werden 95% der Zeit bis zu 3.5kW brauchen, nur im Sonderfall werden
> 8kW benötigt werden.
> Wir wollen (nach Möglichkeit) wenig Verluste (Abwärme), der 1-phasige
> 40A Strom sollte einen (möglichst) guten Sinusverlauf zeigen, und wir
> wollen keine Störungen der anderen Geräte im Labor...
>
 Oder richtig dreckig, mit einem Leonardsatz :-)

von MaWin (Gast)


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Dominik schrieb:
> Was haltet ihr in diesem Fall von einem 3phasen-1phasen-Trafo?

Das ist die übliche Lösung und in dieser leistungsklasse sind 
Eisenkerntrafos auch sehr effizient und produzieren keine Störungen 
sindern reine Sinuslast (wenn der Verbraucher resistive ist bzw. guten 
Cos Phi hat).

Nennt sich Scott-Trafo oder Küblerschaltung oder Z-Wicklung,
ist handelsüblich. Sollten in dessen Zuführung einzelne Phasen 
ausfallen, muss man aber alle Zuleitungen abtrennen, sonst gibt es ggf. 
Rückwirkungen.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Das ist aber ziemlich unüblich. Ich habe jedenfalls noch keinen Herd
> gesehen,der mit 50A abgesichert war.

Ist er auch nicht, in der Hoffnung, dass nicht alles gleichzeitig heizt 
und bei kurzen gleichzeitigen Lasten der LSS nicht sofort auslöst.
Der Auslieferzustand eines E-Herdes ist üblicherweiser so, dass beide 
Brücken L1-L2 und L2-L3 gelegt sind.
Der einphasige Anschluss war in WBS-70-Bauten Standard. Es gab da nie 
Probleme.

von WalTTer #. (walterp)


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Frank B. schrieb:
> Dominik schrieb:
>> 40A
>> 1-phasig (230V, 50 Hz)
> Hört sich sehr nach Amischrott an.

Hab ich auch gedacht.
Ich musste mal einen Ami-Backofen mit diesen Daten anschliessen. 
Vorsicherung 50A Do2. Problem war die 110V Spannung für die Steuerung. 
Habe einen 400V2Phasen/230V Steuertrafo mit +-10% Anzapfungen an 230V 
angeschlossen und damit ca 120V erzeugt.
Der Ofen läuft seit einigen Jahren ohne Beanstandungen.

walTTer Elektrikergeselle

: Bearbeitet durch User
von Dominik (Gast)


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Hallo

schon mal vielen Dank für all eure Antworten.
Vorgeschlagen wurde uns zum einen solch ein Trafo:
http://www.tauscher-transformatoren.de/html/sonder28.html
Die meinten, dass für die benötigten 40A ein Anschluss von 3*16 A fast 
ausreichen könnte, man sei mit 3*20A auf der sicheren Seite.

Alternativ wurde eine "offene Delta" Schaltung empfohlen (siehe Anhang) 
- ich verstehe von diesen Dingen leider selbst zu wenig...

Wo würde ich solch einen Umrichter bekommen wie ihr vorschlagt, und was 
kostet sowas (ungefähr)?

Danke euch!

p.s.: ja - Gerät aus England.... :(

von Ewald S. (Gast)


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Lasst euch ein Trenntrafo 400/230 (vielleicht primär +- 5%) von einer 
renommierten Wickelei machen. So ist wenigstens der Strom etwas 
aufgeteilt, und der ausführende Elektriker soll es auf die weniger 
belasteten Phasen im Betrieb anschließen. 23 Amper auf 2 Phasen sind in 
einem normalen Labor-/ Industrienetz keine Schieflast!
mfg Ewald S.

von Ewald S. (Gast)


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Dominik schrieb:
> Hallo
>
> schon mal vielen Dank für all eure Antworten.
> Vorgeschlagen wurde uns zum einen solch ein Trafo:
> http://www.tauscher-transformatoren.de/html/sonder28.html
> Die meinten, dass für die benötigten 40A ein Anschluss von 3*16 A fast
> ausreichen könnte, man sei mit 3*20A auf der sicheren Seite.
>
Nimm doch diesen Trafo (16 kVA). Oder such bei Google mit 
"Trafohersteller". Ein fertiges Industrieprodukt ist unter dem Strich 
immer die beste Lösung.

von Dominik (Gast)


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@Ewald: ich denke auch dass dieser Trafo 16kVA durchaus passen könnte - 
welche Nachteile würdest du dort sehen? Und welche Vorteile hätte die 
offene Dreieckschaltung (siehe angehängtes Bild)?
Und welche Vorteile hätte ein Trenntrafo?

Danke!

von Ewald S. (Gast)


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http://www.tauscher-transformatoren.de/html/sonder28.html
Ich sehe keine Nachteile.
Dieser Trafo ist ein Trenntrafo. Vorteil sehe ich, dass man sekundär 
(230 Volt-Seite) jede evtl. erforderliche Schutzmaßnahme installieren 
kann. Dies muss aber vom zuständigen Elektriker nach den örtlichen und 
anwendungsbestimmenden Vorschriften erfolgen.
mfg

von Dominik (Gast)


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Super, gut zu wissen...
wäre nur noch die Frage offen, welche Vorteile die offene 
Dreicksschaltung im Vergleich zu der Schaltung von Tauscher hätte?
Danke!

von lächler (Gast)


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Dominik schrieb:
> Wir wollen bei uns im Labor ein neues Großgerät (1.25Mio € - also die
> vorgeschlagene Lösung darf ein paar € kosten) anschließen, das 40A
> 1-phasig (230V, 50 Hz) fordert. Der technische Betrieb legt uns jedoch
> (wegen der möglicherweise entstehenden Schieflast) keinen
> 40A-230V-Anschluss.

Schieflast wird nur beim Trafo oder Generator des EVUs zum Problem und 
dem sollten 40A auf einer Phase nichts ausmachen.
Auf der anderen Seite sollte es für den technischen Betrieb kein Problem 
sein, die entsprechende Unterverteilung etwas umzustrukturieren, um die 
angeschlossene Gesamtlast besser zu verteilen.

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