Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltung der Teslaspule funktioniert nicht.


von Chop S. (ano_n)


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Hallo zusammen,

Ich habe gerade einen Schaltplan meiner kleinen Teslaspule gezeichnet.
Als Transformator habe ich einen HV-Transformator aus einer elektrischen 
Fliegenklatsche genommen, bei welchem ich dann den Kondensator ausgebaut 
habe. Das ganze kann man auf dem Schaltplan gut erkennen.
Die Primärspule hat 4 Windungen aus einem entisolierten Kupferdraht mit 
einem Durchmesser von etwa 0.5-0.7 mm während die Sekundärspule 750 
Windungen mit einem 0.15 mm dicken Draht umfasst, welcher mit 
Polyurethan lackiert ist.

Verstehe das mit den Spulen nicht ganz. Im Moment funktioniert sie noch 
nicht.
Was sollte ich denn ändern oder wo seht ihr einen Fehler?
Vielen Dank für eure Antworten.

von Teo D. (teoderix)


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Ich hab echt, echt keinen Plan von den Dingern!
Aber ich würde mal Funkenstrecke und Kondensator die Plätze tauschen 
lassen?

von Flip (Gast)


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Funkenstrecke geht? Die wenige Energie wird auch bei gutem aufbau kaum 
sichtbare entladungen erzeugen.

von Chop S. (ano_n)


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Ja, die Funkenstrecke hat bevor ich den Kondensator ausgebaut habe 
funktioniert, nun nicht mehr. Ich weiss nicht, ob es an meinen 
schlechten Lötfähigkeiten lag oder der Grund woanders liegt :D

von Teo D. (teoderix)


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Flip schrieb:
> Die wenige Energie wird auch bei gutem aufbau kaum
> sichtbare entladungen erzeugen.

Kommt ja auch wenig durch den Kondensator durch. Deshalb würde ich erst 
einmal ein wenig davon im Kondensator ablegen, bevor ich sie über die 
Funkenstrecke, durch die Spule schicke?

von Chop S. (ano_n)


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Hab die Grafik da falsch gezeichnet, habe es im Aufbau auch so gemacht, 
dass der Kondensator zwischen Funkenstrecke und Transformator liegt, tut 
mir Leid :)

von Jobst M. (jobstens-de)


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Und wieder sieht man, dass man mit Schaltungsprosa nicht weiter kommt. 
Ein aktualisierter Plan wäre eindeutig gewesen.

WIE sind sie denn vertauscht?
Ist einfach der Kondensator immernoch in Reihenschaltung vor die 
Funkenstrecke gewandert? Oder haben die beiden die Plätze getauscht?


Gruß

Jobst

von Stefan M. (derwisch)


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Der Schaltplan ist so eigentlich ertsmal nicht falsch.
Aber es sind Fragen offen.

Woher kommt der Kondensator im Primärkreis?
Woher weisst Du, ob der Wert des Kondensators richtig ausgewählt ist?

Kennst Du das Funktionsprinzip von Teslatrafos?

Die Fliegenklatschen HV Generatoren sind eigentlich etwas schwach um als 
Generator für einen Teslatrafo zu taugen.

Kurz erklärt ( da ich deinen Wissensstand nicht kenne ):

Die Sekundärspule hat eine ihr eigene Resonanzfrequenz, die abhängig von 
all ihren Parametern ist ( Windungszahl, Drahtstärke, Windungsabstand, 
Material des Wickelkörpers ).

Diese Resonanzfrequenz muss messtechnisch bestimmt werden.
Im Voraus berechnen ist kaum sinnvoll möglich.

Dann muss die Primärspule zusammen mit dem Reihenkondensator einen 
Schwingkreis auf der gleichen Frequenz bilden.
Daher ist der Wert des Kondensators sehr wichtig.

So ergibt sich ein Gebilde aus zwei resonanten Schwingkreisen, mit stark 
unterschiedlichen Windungsverhältnissen.

Die extreme Spannungsüberhöhung an der Sekundärspule entsteht also zum 
einen durch die sog. Resonanzüberhöhung eines Schwingkreises ( Google ).
und zum Anderen aus dem Windungszahlverhältins zum Primärkreis.

Der Kondensator im Primärkreis muss sehr Hochspannungsfest sein.
Am besten weit im kV Bereich, auch bei kleinen Teslatrafos.

: Bearbeitet durch User
von dasrotemopped (Gast)


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3V Gleichstrom auf der Primärseite sehen jetzt auch nicht gerade richtig 
aus. Oder steht der Schalter primär für einen Zerhacker ?

Gruß,
dasrotemopped

von Harry P. (Gast)


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dasrotemopped schrieb:
> 3V Gleichstrom auf der Primärseite sehen jetzt auch nicht gerade
> richtig aus. Oder steht der Schalter primär für einen Zerhacker ?
>

Chop S. schrieb:
> Als Transformator habe ich einen HV-Transformator aus einer elektrischen
> Fliegenklatsche genommen,

von dasrotemopped (Gast)


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Ein Trafo, egal woher, macht aus Gleichstrom keinen Wechselstrom.
Die Schaltung aus der Fliegenklatsche muss auch noch wiederverwendet
werden.
Siehe :
Beitrag "Re: Schaltung elektrische Fliegenklatsche"

Gruß,

dasrotemopped.

von Manfred (Gast)


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Chop S. schrieb:
> Verstehe das mit den Spulen nicht ganz. Im Moment funktioniert sie noch
> nicht.

Ist vieleicht ganz gut, das es nicht funktioniert. So kannst du mit 
deinen Lieben auch dieses Jahr wieder Weihnachten feiern.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Stefan M. schrieb:
> Der Schaltplan ist so eigentlich ertsmal nicht falsch.

Chop S. schrieb:
> Hab die Grafik da falsch gezeichnet

Was denn nun ?

:-)


Gruß

Jobst

von Teo D. (teoderix)


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Stefan M. schrieb:
> Dann muss die Primärspule zusammen mit dem Reihenkondensator einen
> Schwingkreis auf der gleichen Frequenz bilden.
> Daher ist der Wert des Kondensators sehr wichtig.

Warum "Reihenkondensator"?
Ich würde da erst mal mit nem Parallelschwinkreis experimentieren und 
über Spannung o. Elektroden Abstand, ne Resonanzfrequenz suchen. Oder 
braucht's die Spannungsüberhöhung am Kondensator?

von Harry P. (Gast)


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dasrotemopped schrieb:
> Ein Trafo, egal woher, macht aus Gleichstrom keinen Wechselstrom.
<loriot>Ach!</loriot>
> Die Schaltung aus der Fliegenklatsche muss auch noch wiederverwendet
> werden.
Das hat er getan, hat den ganzen Block nur irrtümlich als 
"Transformator" bezeichnet.
Chop S. schrieb:
> Als Transformator habe ich einen HV-Transformator aus einer elektrischen
> Fliegenklatsche genommen, bei welchem ich dann den Kondensator
> ausgebaut habe.

von Stefan M. (derwisch)


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Teo D. schrieb:
> Warum "Reihenkondensator"?

Der Primärkreis ist soll möglichst einen großen Stromfluss in der 
Primärspule zulassen.
Ein Reihenschwingkreis erfüllt diese Bedingung.

In der gesamten Betrachtung spielt aber auch der Innenwiderstand der 
Stromquelle ( hier die Fliegenklatsche ) eine Rolle.

Die Vorgänge im Primärkreis bzw. in der gesamten primären Ansteuerung 
sind erstaunlich komplex.
Wenn man sich mit der Materie tiefer beschäftigt, fällt auf, dass die 
Teslafreaks 95% ihrer Kreativität und Experimentierfreude der 
Primärseite des Trafos widmen.

Bei grossen Trafos wird die Funkenstrecke sogar gekühlt und aktiv der 
Funke gelöscht ( Druckluft ).
Das erzeugt sehr kleine Wellenpakete und steilere Flanken beim Abriss 
des Funken...

: Bearbeitet durch User
von fireheart (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Die Vorgänge im Primärkreis bzw. in der gesamten primären Ansteuerung
> sind erstaunlich komplex.
> Wenn man sich mit der Materie tiefer beschäftigt, fällt auf, dass die
> Teslafreaks 95% ihrer Kreativität und Experimentierfreude der
> Primärseite des Trafos widmen.
>
> Bei grossen Trafos wird die Funkenstrecke sogar gekühlt und aktiv der
> Funke gelöscht ( Druckluft ).
> Das erzeugt sehr kleine Wellenpakete und steilere Flanken beim Abriss
> des Funken...

Mich persönlich faszinieren die Plasma-Hochtöner noch viel mehr. Die 
fahren da mit einem guten HF-Verstärker, der mit NF moduliert wird auf 
einen Tesla-Trafo drauf und auf der Hochspannungsseite kriegt man dann 
einen Hochfrequenzplasmalichtbogen, der Musik von sich gibt.
Hat hier jemand für sowas einen brauchbaren Schaltplan?

von Chop S. (ano_n)


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Tut mir Leid, war gestern sehr beschäftigt.
@Jobst. Der Kondensator ist einfach vor die Funkenstrecke gewandert. :)

@Stefan Der Kondensator wurde aus der Platine der Fliegenklatsche 
aufgebaut. Also habe ich angenommen, dass dieser wertmässig stimmen 
sollte.
Das Grundprinzip eines Teslatrafos kenne ich, konnte jedoch durch deine 
Antwort etwas dazulernen :) Sollte ich also einen stärkeren Kondensator 
nehmen?

@Manfred Also eine Teslaspule, welche aus der Platine einer elektrischen 
Fliegenklatsche gebaut wurde ist zu schwach um mir gefährlich zu werden, 
nicht? ;)

@Jobst Die Plätze des Kondensators und der Funkenstrecke sind vertauscht 
in Reihenschaltung. :)

Vielen Dank für die Antworten.
Werde es nun mit einem grösseren Kondensator versuchen.

Übrigens ich habe meine Teslaspule grösstenteils nach diesem Video mit 
dem dazuliegenden Schaltplan erstellt :)
https://www.youtube.com/watch?v=CFHzZZ29Ln8

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