Ich habe mich mal etwas umgesehen, was es so auf dem Markt für unter 200 € oder kostenlos gibt und bin dabei auf folgende Programme gestoßen: - FreeCAD (Open Source) - DesignCAD - TurboCAD (ältere Version, die neueste kostet > 800 €) - ViaCAD - BeckerCad Was mir nun fehlt ist die Erfahrung zu den jeweiligen Programmen. Kann mir jemand von euch sagen, der mit dem ein oder anderen Programm vielleicht schon arbeitet oder dieses ausprobiert hat, welche Vor- und Nachteile es gegenüber den jeweiligen Alternativen hat? Was ich damit machen können möchte: 1. eine Konstruktionen, die ich in 3d bearbeiten und auch anschauen kann 2. aus der Konstruktion 2d Pläne zum Ausdrucken erstellen (Export nach PDF und SVG) 3. Im 3D Modell ein Bauteil bewegen, z.B. eine Türe öffnen und dann prüfen ob die Türe irgendwo am Rest des Modells anstößt. Das soll alles mit dem einen Modell möglich sein, ich möchte also nicht für die beiden Zustände Tür offen und Türe zu zwei eigenständige Modelle erstellen, sondern die Türe soll sich am Modell öffnen lassen. 4. Für Normteile, Gewindebuchsen, Muttern, Schrauben, Federn, Dichtringe etc. sollte es eine Bauteilbibliothek geben, aus der man die einzelnen Modelle dann für sein Projekt entnehmen kann. 5. Bauteile sollten sich gruppieren können, so dass ich mehrere Bauteile z.B. als Gruppe verschieben kann. Wünschenswert wäre eine intuitive Bedienung, aber ich denke mal, dass man sich bei CAD Programmen sowieso erst einmal mehrere Tage lang einlernen muss, ehe man damit etwas hinkriegt.
Noch etwas, dass ich vergessen habe. Es sollte keine Cloudversion sein und auch keine Freeware Version, bei der die Anzahl an Bauteilen dann künstlich begrenzt ist. Es sollte also schon eine Vollversion sein.
Ich verwende FreeCAD für meine 3D Teile die ich dann ausdrucke. Assemblies werden auch mit einem Zusatzpaket (Assembly2 glaube ich) unterstützt, jedoch ist das noch nicht die Kernkompetenz der Software. Sonst passts. Wie die im Splashscreen angezeigten Beispiele in endlicher Zeit realisiert wurden ist für mich aber trotzdem ein Rätsel.
Blender? https://www.blender.org/ Ist als 3D-Modelling mittlerweile recht gut eingeführt und hat jede Menge Plugins, die man auch selber machen kann. Obs allerdings schon Libraries für Schrauben gibt, weiss ich nicht.
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Sollte eigentlich alles mit FreeCAD gehen. Bei FreeCAD kannst du die Art der Bedienung umstellung, so dass sich das ganze Bedienen lässt wie z.B. Blender, Maya, OpenInventor... Die Einarbeitung ist relativ leicht, hier mal (meiner meinung nach) gute, deutschsprachige tutorials: https://www.youtube.com/watch?v=m49z0weonog&list=PLsrwVwvqYb8G4Ri0iz1JIebsOXkgoytAY
Matthias S. schrieb: > Obs allerdings schon Libraries für Schrauben gibt, weiss ich nicht. Ja, gibt es für Blender, ich würde Blender aber nicht für das konstruieren von mechanischen Teilen, die womöglich mal hergestellt werden sollen, verwenden.
Ich nutze hier Turbocad 21. Ich habe fast alle freien Durchprobiert. Alle sind ein Krampf von der Bedienung her, wenn man mal mit SketchUp gearbeitet hat. Allerdings benötige ich für meine 3D drucke und Aufträge an Lieferanten vernünftige Exportformate die alle anderen nicht unterstützt bzw. furchtbar versagt haben. Nach einem Monat mit Turbocad kann ich es einigermaßen bedienen. Ich mache das aber auch nur Hobbymässig. Turbocad enthält eine für mich große Bibliothek an Fenster,Türen Möbeln etc. Schrauben und Muttern kann man auch erstellen. Mit dem ganzen Rest habe ich noch nicht gearbeitet.
Vielleicht ist DesignCAD was für Dich: http://www.franzis-cad.de Ich bin erstmals letzten Freitag beim Saturn darüber gestolpert und kannte es bisher gar nicht. Ich arbeite mit MegaCAD, wenn nötig.
Ach ich Depp, Du hast es ja selber schon geschrieben! Sorry, das ist bei mir beim Lesen im benachbarten TurboCAD irgendwie untergegangen.
Diodenes schrieb: > Vielleicht ist DesignCAD was für Dich: > http://www.franzis-cad.de > > Ich bin erstmals letzten Freitag beim Saturn darüber gestolpert und > kannte es bisher gar nicht. Ich arbeite mit MegaCAD, wenn nötig. Bitte nicht einfach nur die Programme aufzählen, die ich sowieso schon in der Liste am Anfang des Threads drinstehen habe. Was für mich wichtig ist sind Erfahrungswerte und Wissen über Vor- und Nachteile, nur so erhält man einigermaßen eine Möglichkeit zu entscheiden, was sich jetzt lohnt zu kaufen und was nicht. Matthias S. schrieb: > Blender? > https://www.blender.org/ > Blender ist wie eine Textverarbeitung, wenn man eigentlich eine IDE sucht. Es ist also kein CAD Programm, wäre es das, hätte ich es in der Liste sicherlich nicht vergessen. CAD => alle Körper haben ein echtes Volumen und sind immer geschlossen. Renderer (wie Blender) => Körper lässt man weg, wenn sie nicht nötig sind, die kosten nämlich nur Performance und fressen unnötig Ressourcen. Eine Halbkugel die man z.B. nur von vorne Zeigt, hat z.B. keine Dicke, sondern ist schlichtweg nur unendlich dünn. Man geht sogar so weit, dass man diese nur von einer Seite sichtbar macht. Für die Konstruktion also gänzlich unbrauchbar, für CGI Effekte aber super.
Jörg E. schrieb: > Ich nutze hier Turbocad 21. Ich habe fast alle freien Durchprobiert. > Alle sind ein Krampf von der Bedienung her, wenn man mal mit SketchUp > gearbeitet hat. > Allerdings benötige ich für meine 3D drucke und Aufträge an Lieferanten > vernünftige Exportformate die alle anderen nicht unterstützt bzw. > furchtbar versagt haben. Nach einem Monat mit Turbocad kann ich es > einigermaßen bedienen. Ich mache das aber auch nur Hobbymässig. Turbocad > enthält eine für mich große Bibliothek an Fenster,Türen Möbeln etc. > Schrauben und Muttern kann man auch erstellen. Mit dem ganzen Rest habe > ich noch nicht gearbeitet. Danke für die ausführliche Antwort. Weißt du zufällig, wie Turbocad im Vergleich zu DesignCAD abschneidet?
3d CAD schrieb: > Renderer (wie Blender) => Körper lässt man weg, wenn sie nicht nötig > sind, die kosten nämlich nur Performance und fressen unnötig Ressourcen. Das muss man aber nicht machen, ebenso wie in 3DS und Maya kann man natürlich mit Körpern arbeiten. Wenn man fürs Rendern das weglässt, so muss man das ja nicht fürs Konstruieren machen. Das ist also kein Argument gegen Blender. > Eine Halbkugel die man z.B. nur von vorne Zeigt, hat z.B. keine Dicke, > sondern ist schlichtweg nur unendlich dünn. Wie gesagt, kann man machen, muss man aber nicht. Wenn du mit Shell Modifiern arbeitest, kannst du die Dicke eines Materials auf beliebige Genauigkeit einstellen und im Modell anwenden. Du hast noch nicht so oft mit sowas gearbeitet, vermute ich mal. Und ein Export zum 3D Drucker ist auch kein Problem. Dafür gibt es eine grosse Blender Community, die an sowas arbeitet. Probleme gibt es m.E. eher bei Programmen im kleinen bis mittleren Preissegment - entweder nutzt sie keiner, sondern greift zur Freeware, oder man holt sich gleich die grossen, wie AutoCAD oder Catia. Da wird man vom Hersteller gut unterstützt, zahlt aber auch richtig Mäuse.
Ich kann nur Siemens NX und AutoCAD empfehlen, je nach Anforderung. Für die paar Leute die sich das für private Zwecke downloaden, reist das den Konzernen auch kein Bein aus. Wer damit mal geschafft hat, wird nie wieder den günstigen oder freien Programmen den Vorzug geben.
3d CAD schrieb: > Was ich damit machen können möchte: > > 1. eine Konstruktionen, die ich in 3d bearbeiten und auch anschauen kann Mit FreeCad kein Problem > 2. aus der Konstruktion 2d Pläne zum Ausdrucken erstellen (Export nach > PDF und SVG) Auch kein Problem mit FreeCAD. Da gibt es fast alles, was das Herz begehrt. http://freecadweb.org/wiki/index.php?title=Import_Export Export zu 3D-Druckern per STL ist natürlich auch kein Problem. Es gibt sogar bereits Plugins, um Cura direkt einzubinden, so dass man direkt in FreeCAd slicen kann. > 3. Im 3D Modell ein Bauteil bewegen, z.B. eine Türe öffnen und dann > prüfen ob die Türe irgendwo am Rest des Modells anstößt. Das soll alles > mit dem einen Modell möglich sein, ich möchte also nicht für die beiden > Zustände Tür offen und Türe zu zwei eigenständige Modelle erstellen, > sondern die Türe soll sich am Modell öffnen lassen. Ich habe das noch nicht verwendet, aber die angesprochenen Assembly-Workbenches sollten das leisten. Aber: ist alles noch in der Entwicklung. > 4. Für Normteile, Gewindebuchsen, Muttern, Schrauben, Federn, Dichtringe > etc. sollte es eine Bauteilbibliothek geben, aus der man die einzelnen > Modelle dann für sein Projekt entnehmen kann. Dafür gibt es zum Teil schon gute Workbenches: http://theseger.com/projects/2015/06/fasteners-workbench-for-freecad/ Da gibt es dann auch so schöne Dinge wie "Snap-in", bei dem dann eine eingefügte Schraube direkt in die nächste Bohrung springt :-) > 5. Bauteile sollten sich gruppieren können, so dass ich mehrere Bauteile > z.B. als Gruppe verschieben kann. Das ist kein Problem. Die Bauteile werden als Baumstruktur angelegt und lassen sich entsprechend zusammenfassen. > Wünschenswert wäre eine intuitive Bedienung, aber ich denke mal, dass > man sich bei CAD Programmen sowieso erst einmal mehrere Tage lang > einlernen muss, ehe man damit etwas hinkriegt. Ja, die Anforderungen steigen naturgemäß mit den Möglichkeiten, die ein Programm bietet :-) Für FreeCAD gibt es ein sehr hilfsbereites deutschsprachiges Forum, in dem vor allem auch Entwickler mitschreiben. Außerdem gibt es mittlerweile zumindest eine sehr gute Tutorienreihe: https://www.youtube.com/channel/UC1ajADhkNhcffhuQ9sZp9bg Wenn man die 24 Teile durchgearbeitet hat, kann man schon eine ganze Menge mit FreeCad anfangen. Nicht vergessen sollte man aber, dass das alles noch massiv in der Entwicklung ist - bei Kleinigkeiten hakt es manchmal noch etwas. Da die Fortschritte im Moment extrem sind, solltest Du auf jeden Fall immer den Daily snapshot installieren. Aber nicht verunsichern lassen: hier bei uns wird FreeCAD auf jeden Fall schon professionell eingesetzt, um unsere 3D-Druck-Modelle und auch sonstige technischen Zeichnungen zu erstellen und damit Geld zu verdienen.. P.S.: Sehr interessant ist auch die Path-Workbench, die quasi ein CAM-Modul implementiert (Fräser-/Wegesteuerung). Nur, falls das für Dich interessant ist. Mit einer CNC-Fräse im Rücken schaut man naturgemäß sehr genau auf diese Entwicklung ;-)
> man sich bei CAD Programmen sowieso erst einmal mehrere Tage lang > einlernen muss, ehe man damit etwas hinkriegt. Ich nutze Viacad und bin damit sehr zufrieden. Aber die Vorstellung das du in ein paar Tagen lernen willst damit umzugehen finde ich schon lustig. Olaf
Chris D. schrieb: > 3d CAD schrieb: >> Was ich damit machen können möchte: >> >> 1. eine Konstruktionen, die ich in 3d bearbeiten und auch anschauen kann > > Mit FreeCad kein Problem Gut, ich denke ich werde dann erst einmal mit FreeCAD anfangen und wenn dann doch etwas fehlen sollte, dann kann ich ja immer noch nach etwas anderem suchen. Danke noch für deine umfangreiche Antwort. >> 3. Im 3D Modell ein Bauteil bewegen, z.B. eine Türe öffnen und dann >> prüfen ob die Türe irgendwo am Rest des Modells anstößt. Das soll alles >> mit dem einen Modell möglich sein, ich möchte also nicht für die beiden >> Zustände Tür offen und Türe zu zwei eigenständige Modelle erstellen, >> sondern die Türe soll sich am Modell öffnen lassen. > > Ich habe das noch nicht verwendet, aber die angesprochenen > Assembly-Workbenches sollten das leisten. Aber: ist alles noch in der > Entwicklung. Habe mir mal gerade Videos auf Youtube angesehen, die Assembly-Workbench gefällt mir. > >> 4. Für Normteile, Gewindebuchsen, Muttern, Schrauben, Federn, Dichtringe >> etc. sollte es eine Bauteilbibliothek geben, aus der man die einzelnen >> Modelle dann für sein Projekt entnehmen kann. > > Dafür gibt es zum Teil schon gute Workbenches: > http://theseger.com/projects/2015/06/fasteners-workbench-for-freecad/ > Da gibt es dann auch so schöne Dinge wie "Snap-in", bei dem dann eine > eingefügte Schraube direkt in die nächste Bohrung springt :-) Sieht gut aus, gefällt mir auch. > >> 5. Bauteile sollten sich gruppieren können, so dass ich mehrere Bauteile >> z.B. als Gruppe verschieben kann. > > Das ist kein Problem. Die Bauteile werden als Baumstruktur angelegt und > lassen sich entsprechend zusammenfassen. Prima. > > Außerdem gibt es mittlerweile zumindest eine sehr gute Tutorienreihe: > > https://www.youtube.com/channel/UC1ajADhkNhcffhuQ9sZp9bg Danke für den Hinweis, ich werde es mir mal angucken. > P.S.: Sehr interessant ist auch die Path-Workbench, die quasi ein > CAM-Modul implementiert (Fräser-/Wegesteuerung). Nur, falls das für Dich > interessant ist. Mit einer CNC-Fräse im Rücken schaut man naturgemäß > sehr genau auf diese Entwicklung ;-) Ein CAM-Modul benötige ich momentan mangels eigener CNC-Fräse noch nicht, aber das kann ja noch kommen. :)
Reginald L. schrieb: > Ich kann nur Siemens NX und AutoCAD empfehlen, je nach > Anforderung. Ernsthaft? Ich musste leider NX an der Uni benutzen um damit Prüfungen abzulegen. Ein furchtbarer Krampf, wenn es denn mal funktioniert. Jede Abteilung und Institut hat sich hier dann auch ganz schnell ein eigenes System angeschafft, Inventor, Solidworks und CATIA sind in Verwendung, obwohl das NX uniweit kostenlos zur Verfügung steht. Fasst Niemand auch nur mit der Kneifzange an, weil verbuggt und unglaublich umständlich. Es gibt mehrere sehr gute kommerzielle 3D CAD Programme, eben Autodesks Inventor, Solidworks, PRO/Engineer, CATIA, aber doch um Himmels willen nicht diese furchtbare Siemens Software.
Experte schrieb: > Fasst Niemand auch nur mit der Kneifzange an, weil verbuggt und > unglaublich umständlich. Absoluter Quatsch. Das ist Stammtischgerede. Sag bloß Solidworks is dir lieber als NX?!
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