Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Einfache Schaltung verstehen - Beispielproblem


von MaKel89 (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe mir so n kleines Bastelkit aus China zum Zusammenbauen eines 
Oszilloskops (DS0138) bestellt. Hab das zusammen gebaut und es scheint 
auch ganz gut zu funzen soweit. Habe damit verschiedene PWM - Signale 
vom Arduino Testweise gemessen und die Werte passen soweit.

Jetzt wollte ich den nächsten Schritt gehen und schauen, wie sich 
RC-Glieder so verhalten und ein bisschen mit den Werten rumspielen. Habe 
also einfach mal einen 680 Ohm Widerstand und einen 220 µF Elko in Reihe 
geschaltet, um mir die Lade- und Entladekurven anzuschauen. Habe das 
ganze auch mit TSpice simuliert und demnach sollte das Laden so ca. eine 
Sekunde dauern.

Meine Messstellen sind direkt vor und nach dem Kondensator, sollten also 
passen oder?

Ich speise das ganze einfach über einen digitalen Pin des Arduinos (also 
5V).
Wenn ich den auf HIGH setze erscheint auch eine Ladekurve, allerdings 
dauert das Laden viel zu lange, so um die 20 Sekunden. Setze ich den Pin 
wieder auf LOW geht das Entladen los, aber unfassbar langsam. Es dauert 
ewig und das Oszilloskop schmeißt fast ne Gerade raus. Ich hab dann mit 
nem Multimeter auch mal an den Pinnchen des Elkos gemessen, am Oszi 
liegt es nicht. Die Werte stimmen.

Kann mir jemand sagen, wo der Fehler liegen könnte?

Vielen Dank schon mal :)

von John D. (Gast)


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Braun mit Rot oder Orange verwechselt?

von kondensator (Gast)


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>Meine Messstellen sind direkt vor und nach dem Kondensator, sollten also
>passen oder?

Wie soll ich das denn verstehen. Wo ist vor und wo ist nach dem 
Kondensator?

von Port (Gast)


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Ist der Portpin des Arduinos auch wirklich als Ausgang definiert, oder 
"treibst" du dein RC-Glied evtl. über die internen Pull-Widerstände?

von Flip B. (frickelfreak)


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pinMode(PIN,OUTPUT); ?!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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MaKel89 schrieb:
> speise das ganze einfach über einen digitalen Pin des Arduinos (also 5V).
Gewagte Annahme. Hast du das verifiziert (=gemessen)?
Oder andersrum: miss doch mal am uC-Pin(**) ob da tatsächlich 5V 
herauskommen.

> Wenn ich den auf HIGH setze erscheint auch eine Ladekurve, allerdings
> dauert das Laden viel zu lange
Und was passiert, wenn du Masse und 5V abwechselnd direkt mit einer 
Leitung an dein RC-Glied anlegst?

kondensator schrieb:
>> Meine Messstellen sind direkt vor und nach dem Kondensator
> Wie soll ich das denn verstehen.
> Wo ist vor und wo ist nach dem Kondensator?
Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, das Zeichnen von Schaltplänen mit 
Bauteilnamen und Bauteilwerten zu lernen. Dann weiß jeder, wovon man 
spricht...

(**) "miss mal am uC-Pin" bedeutet, dass die Masseklemme des Oszis an 
Masse (= 0V = GND = negativer Pol der Versorgung bei unipolarer 
Versorgun) ist, und die Tastkopfspitze an den uC-Pin gehalten wird.

: Bearbeitet durch Moderator
von MaKel89 (Gast)


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Whoa das ging schnell :D

Also vor und nach dem Elko ist so gemeint, dass ich an Anode und Kathode 
messe. Also wirklich einfach erfasse, welche Spannung am Kondensator 
anliegt.

Habs grad getestet und hab tatsächlich vergessen den Pin als OUTPUT zu 
definieren.

Damit ich auch verstehe wo dann der Fehler lag: wenn man den Pin als 
OUTPUT definiert wird der Pull-Up-Widerstand überbrückt, richtig? Wenn 
das nicht der Fall ist, sorgt der für einen geringeren Ladestrom. Mit 
meinen geschätzten 20 Sekunden komme ich dann nämlich ganz gut hin 
(5*20000Ohm*220µF = 22s). Wieso aber ist der Entladezyklus dann nochmal 
viel länger? Gibt's dafür ne logische Erklärung?

Dickes Dankeschön schonmal :)

von Klaus R. (klara)


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MaKel89 schrieb:
> Habe das
> ganze auch mit TSpice simuliert und demnach sollte das Laden so ca. eine
> Sekunde dauern.

Meinst Du LTspice? Dann zeig mal die Simulation.
mfg klaus

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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MaKel89 schrieb:
> Wieso aber ist der Entladezyklus dann nochmal viel länger? Gibt's dafür
> ne logische Erklärung?
Der PIN ist dann als Eingang definiert und hochohmig. Du entlädst dann 
den Elko nur durch dein Oszi (von irgendwelchen Leckströmen und 
Selbstentladung abgesehen)...

MaKel89 schrieb:
> vor und nach dem Elko ist so gemeint, dass ich an Anode und Kathode messe.
Ein Elko hat keine Anode und keine Kathode, sondern einen Pluspol und 
einen Minuspol. Wie gesagt: ein Schaltplan ist das bevorzugte 
Kommunikationsmittel unter Elektronikern.

von Walter (Gast)


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MaKel89 schrieb:
> Wieso aber ist der Entladezyklus dann nochmal
> viel länger? Gibt's dafür ne logische Erklärung?

weil da der Eingang hochohmig ist,
Entladen wird dann nur übers Oszi

von MaKel89 (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Ein Elko hat keine Anode und keine Kathode, sondern einen Pluspol und
> einen Minuspol. Wie gesagt: ein Schaltplan ist das bevorzugte
> Kommunikationsmittel unter Elektronikern.

Ups, my bad, naja bin noch neu in dem ganzen Spaß. Ist aber sehr 
interessant und ich bleibe am Ball.

Danke für alle Antworten, ich bekomme jetzt die richtige Kurven raus :)

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