Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Erste Gehaltsverhandlung nach Jobbeginn


von Verhandler (Gast)


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Hi zusammen,

ich habe eine Frage zu einem leidigen Thema und ich hoffe ihr könnt mir 
mit euren Erfahren ein paar Tips geben.

Folgende Situation:
Im letzten Jahr habe ich mein Studium in der Technischen Informatik 
(M.Sc) beendet und auch direkt danach einen Job als Entwickler bei einem 
mittelständischen Unternehmen (ca. 400 AN, Sensorentwicklung) in 
Niedersachsen bekommen. Bei der Gehaltsverhandlung damals habe ich nicht 
viel nachgedacht und zugestimmt. Und nun ist es so, dass ich 39000 Euro 
als Fixanteil meines Jahresgehalts bekomme. Das ist für den Einstieg, 
sagen wir mal, mittelmäßig. Dazu kommt noch ein beachtenswerter Bonus, 
der vom Unternehmenserfolg und von der persönlichen Bewertung abhängig 
ist. In diesem Jahr waren das ca. 9000 Euro. Dieser Bonus ist im 
Arbeitsvertrag als "freiwillige Leistung" des AG klausuliert und wie 
gesagt vom wirtschaftlichen Erfolg abhängig, kann also im nächsten Jahr 
schon geringer ausfallen oder auch gestrichen werden.

Nun macht mir der Job sehr viel Spaß und ich habe in diesem Jahr viele 
Aufgaben übernommen und mit bester Zufriedenheit erledigt. Des Weiteren 
habe ich viel gelernt. Es wäre also an der Zeit mal über ein höheres 
Gehalt zu verhandeln. Und da liegt bei mir das Problem. Wie stelle ich 
das an?

Bei uns ist es so, dass der Abteilungsleiter sich um diese Dinge 
kümmert. An den kommt man als kleiner Mitarbeiter am Anfang der 
Nahrungskette nicht so einfach ran. Wie ist das bei euch so? Klärt ihr 
sowas per Mail?

Was kann in der Verhandlungssituation so auf mich zukommen? Ich denke 
ich kann meine Arbeitsergebnisse gut vertreten, aber reicht das? 
Jammerthemen wie "Alles ist teurer geworden" oder "alle anderen bekommen 
mehr als ich" sind ja eher tabu. Ich kann auch anpreisen, dass ich gern 
bereit bin mehr Verantwortung zu übernehmen. Zieht das vielleicht?

Als Steigerung habe ich mir so 10 - 15% vorgestellt. Ist das noch im 
Rahmen? Da in meinem Vertrag nur mein Fixgehalt beziffert ist, kann 
dieses auch nur verhandelt werden. Was ist aber wenn der Chef der 
Meinung ist, dass der Bonus ja schon dazu zählt und ich damit ja 
gehaltstechnisch gut dastehe?

Tut mir Leid, wenn meine Fragen so unerfahren klingen, aber das ist 
nunmal der Fall. Ich hoffe ihr könnt mir mit euren Erfahrungen den ein 
oder anderen Tipp geben, denn ich habe wirklich keine Ahnung, wie ich 
mich anstellen soll.

Vielen Dank im voraus.

von DonCarlos (Gast)


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Gibt es kein jährliches Mitarbeitergespräch? Das ist dafür da unter 4 
Augen über Geld zu sprechen und was in Zukunft für Optionen da sind. Ob 
du nun die erste grosse Gehaltssteigerung nach einem Jahr oder wie 
üblich nach 2-3 Jahren verhandelst, spielt für das Lebensgehalt kaum 
eine Rolle. Du kannst zeigen, dass du bereit für mehr Verantwortung, 
womit selbstverständlich auch mehr Geld einhergeht, aber ich würde 
warten bis ich wirklich alles drauf habe. Nach einem Jahr hat man 
wahrscheinlich noch kein ganzes Projekt von Anfang bis Ende begleitet, 
kennt die Prozesse nur vom V Modell aus dem Studium.

Viel zu lernen ist in den ersten Jahren jedoch völlig logisch und kein 
Grund für mehr 15% mehr Geld nach einem Jahr. Genau so ist das Gehalt 
der anderen tabu.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Verhandler schrieb:
> Wie stelle ich
> das an?

Bewirb dich!
Dann kannste mit einen unterschreibenen Arbeitsvertrag bei deinen AG 
nochmals verhandeln.
Wenn der ned auf Anhieb mehr rausrückt als die Konkurrenz.
Kündigung auf dem Tisch und dann weiterverhandeln.
Aber so oder so ist das Klima schon tot.
Wer mehr Geld will, ist nicht zufrieden.
Aus Amen!

von D. I. (Gast)


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Du rufst / schreibst ihn an und bittest um ein Mitarbeitergespräch. 
Fertig. Das sollte es standardmäßig jedes Jahr geben.
Dass du dir als Einsteiger eine Vergütung mit ~20% variablen Anteil an 
die Backe hast nähen lassen musst du deinem eigenen 
Verhandlungsmissgeschick zuschreiben, kann passieren. Variablen Anteil 
nimmt man erst an wenn man auch Entscheidungsgewalt (also mindestens 
Budgetverantwortung) hat das Ergebnis zu beeinflussen, nicht umsonst 
gibt es in tarifgebundenen Firmen variable Anteile erst im AT-Bereich 
als üblicherweise wenn man eine entsprechende Leitungsfunktion einnimmt 
und man durch unternehmerisches Handeln entsprechend auf den Erfolg 
einwirken kann.
Frage ruhig auch Kollegen die auf deinem Level sind wie es bei ihnen zum 
Einstieg aussah und wie die so stehen (falls es die Stimmung im 
Kollegenkreis zulässt), dann weißt du wie du dich einzuordnen hast.
Bei uns ist es so, dass es standardmäßig jährlich 2% gibt auch wenn 
nicht vertraglich vereinbart und prinzipiell jederzeit rücknehmbar. Wer 
meint es wäre mal wieder Zeit für mehr muss sich aktiv um ein 
Gehaltsgespräch bemühen. Ich ganz persönlich finde das aus Firmensicht 
geschickt gelöst, da die meisten sich damit lange Zeit zufrieden geben, 
und aus Mitarbeitersicht finde ich es gut, da die "Konkurrenz" am 
Fleischtopf damit deutlich geringer ist. Ich kann nicht nachvollziehen 
warum soviele Leute beim Thema Gehalt rumkuschen sowohl vor Chefs als 
auch untereinander, das Schlimmste was passieren kann ist, dass man leer 
ausgeht in der Verhandlung oder man durch Kollegenvergleich mitkriegt, 
dass man selbst scheiße verhandelt hat und mit 3k weniger dasteht als 
vielleicht üblich.

von D. I. (Gast)


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Herr Albrecht schrieb im Beitrag #4608533:
> Trollgedöns

Lass dich von so einem Sklavengelaber nicht verunsichern.

von Stefan F. (Gast)


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> Als Steigerung habe ich mir so 10 - 15% vorgestellt.

Das halte ich für viel zu viel. Damit könntest du deinen Arbeitgeber 
schockieren.

Du bekommst schon jetzt ein solides Grundgehalt und einen wirklich 
dicken Bonus obendrauf. Wenn du mehr Gelat willst, musst du dafür auch 
etwas bieten, was durch den Bonus nicht abgedeckt werden kann.

Sei leistungsmäßig ein Überflieger und gehe niemandem übermäßig auf die 
Nerven (beide zusammen ist nicht einfach). Retten deinem Chef den Arsch, 
wann immer es geht (z.B. wenn er einen kaum haltbaren Liefer-Termin 
versprochen hat).

Irgendwann wird er anfangen, dich besonders zu loben - wenn er deine 
Leistung denn schätzt. Oder er räumt Dir besondere Freiheiten ein (z.B. 
während er Arbeitszeit privat Einkaufen gehen).

Wenn du ihn soweit hast, dann kannst du mit ihm über Gehaltserhöhung 
sprechen. Denn dann wird er bereit sein, für Dich ein gutes Wort bei der 
nächst höheren Instanz einzulegen. Dann wird er gerne für Dich betteln 
gehen.

Wenn Dir dieser Weg zu aufwändig ist, dann bewirb Dich woanders, bis du 
einen wertvolleren Vertrag unterschrieben hast. Dann gehst du zu deinem 
alten Chef und fragst, ob er dieses Preis überbieten möchte. Aber sei 
dabei behutsam. Keinesfalls drohen "Wenn ich das Geld nicht bekomme, 
dann kündige ich halt" oder so. Und erledige alle offenen Aufgaben 
ordentlich, hinterlasse kein sinkendes Schiff. Sonst war das 
möglicherweise dein letzter Wechsel dieser Art.

Wenn Du aus finanziellen Gründen wechselst, sollte es niemandem Leid 
tun. Dein früherer Cheff sollte ruhigen gewissens sagen können "Er war 
ein guter zuverlässiger Mitarbeiter, doch leider konnten wir ihn uns 
nicht leisten". Mit etwas Glück wird er Dir sogar helfen, eine besser 
ebzahlte Stelle zu finden, wenn du lieb fragst. Bei mir hat das mal 
geklappt und es war wirklich sehr hilfreich.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Verhandler schrieb:
> Im letzten Jahr habe ich mein Studium in der Technischen Informatik
> (M.Sc) beendet und auch direkt danach einen Job als Entwickler bei einem
> mittelständischen Unternehmen (ca. 400 AN, Sensorentwicklung) in
> Niedersachsen bekommen.

> Es wäre also an der Zeit mal über ein höheres
> Gehalt zu verhandeln.

Nein, wäre es nicht. Nicht nach einem Jahr. Es sei denn

- Man hätte dir bei der Einstellung eine erste Gehaltsüberprüfung oder 
Gehaltserhöhung nach einem Jahr versprochen (am besten schriftlich)

- Du hättest in dem Jahr wirklich extremes geleistet und es ist 
offensichtlich dass du das die nächsten Jahre weiter so machst

Natürlich kannst du es trotzdem versuchen. Rechne damit, dass dein 
Gegenüber überrascht ist. Argumente hast du eigentlich keine.

Der Vorschlag von anderen mit einem Wechsel zu drohen ist richtig 
"clever". Sogar wenn du dadurch mehr Gehalt bekommst, Vorgesetzte 
vergessen solche Erpressungsversuche nicht. Viele lassen sich gar nicht 
drauf ein.

> Bei uns ist es so, dass der Abteilungsleiter sich um diese Dinge
> kümmert. An den kommt man als kleiner Mitarbeiter am Anfang der
> Nahrungskette nicht so einfach ran.

Immer, wirklich immer über den direkten Vorgesetzten gehen. Wenn der 
dich nach oben weiterreicht ok. Wenn nicht, ist das Thema schon durch.

> Wie ist das bei euch so? Klärt ihr
> sowas per Mail?

Egal mit wem, nicht per Mail. Höchstens per Mail um einen Termin bitten.

> Was kann in der Verhandlungssituation so auf mich zukommen?

Das sie recht kurz sein wird?

> Ich denke
> ich kann meine Arbeitsergebnisse gut vertreten, aber reicht das?

Hast du mehr was du an positiven Dingen vorzeigen kannst?

> "alle anderen bekommen
> mehr als ich" sind ja eher tabu.

Nicht ganz. Dein Arbeitgeber ist offensichtlich nicht tarifgebunden. Du 
kannst trotzdem versuchen mit einem aktuellen Tarifvertrag zu 
argumentieren. Natürlich nur, wenn ein Gehalt nach Tarifvertrag deutlich 
höher als dein jetziges wäre. Ebenso wenn du aus einer anderen 
nachvollziehbaren verlässlichen Quelle Zahlen für deine Region hast, und 
du auffällig unterdurchschnittlich bezahlt wirst. Was nicht geht ist der 
Verweis auf die Kollegen.

> Ich kann auch anpreisen, dass ich gern
> bereit bin mehr Verantwortung zu übernehmen.

Das kannst du anbieten.

> Zieht das vielleicht?

Die Aussicht, dass du in Zukunft vielleicht mehr Verantwortung 
übernehmen wirst ist kein Grund dir heute vorauseilend eine 
Gehaltserhöhung zu geben.

Frühstens bei der Übernahme von mehr Verantwortung, besser später, wenn 
du dich dabei etwas bewährt hast, ist der richtige Zeitpunkt.

> Als Steigerung habe ich mir so 10 - 15% vorgestellt. Ist das noch im
> Rahmen?

Das sind Zahlen die man bei einer offiziellen Beförderungen oder dem 
Wechsel des Arbeitgebers anpeilt. Dann darf es auch noch etwas mehr 
sein. Auch hier, schau dir die letzten Tarifverhandlungen an, und 
verlange weniger % als dort vereinbart wurde. Dein Arbeitgeber ist nicht 
ohne Grund nicht tarifgebunden.

> Da in meinem Vertrag nur mein Fixgehalt beziffert ist, kann
> dieses auch nur verhandelt werden.

Nö. Verhandeln kann man alles. Dienstwagen, Zuschuss zur privaten 
Altersvorsorge, Bezahlung einer Weiterbildung, kürzere Arbeitszeit usw. 
Verträge kann man ändern oder ergänzen.

> Was ist aber wenn der Chef der
> Meinung ist, dass der Bonus ja schon dazu zählt und ich damit ja
> gehaltstechnisch gut dastehe?

Er wäre kein guter Chef, denn er vertritt ja die Firma, wenn er das 
nicht machen würde. Hier bricht auch deine Argumentation über gute 
Leistung zusammen, dann dafür hast du bereits den Bonus bekommen.

von D. I. (Gast)


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Stefan U. schrieb:
>> Als Steigerung habe ich mir so 10 - 15% vorgestellt.
>
> Das halte ich für viel zu viel. Damit könntest du deinen Arbeitgeber
> schockieren.

15% auf 2 Jahre in 2 Etappen kann man durchaus raushandeln, wenns für 
einen Wupp zu viel ist.

>
> Du bekommst schon jetzt ein solides Grundgehalt und einen wirklich
> dicken Bonus obendrauf. Wenn du mehr Gelat willst, musst du dafür auch
> etwas bieten, was durch den Bonus nicht abgedeckt werden kann.

Mit einem Bonus kann man nicht planen und man kann ihn nicht erwarten.

>
> Sei leistungsmäßig ein Überflieger und gehe niemandem übermäßig auf die
> Nerven (beide zusammen ist nicht einfach). Retten deinem Chef den Arsch,
> wann immer es geht (z.B. wenn er einen kaum haltbaren Liefer-Termin
> versprochen hat
>
> Irgendwann wird er anfangen, dich besonders zu loben - wenn er deine
> Leistung denn schätzt. Oder er räumt Dir besondere Freiheiten ein (z.B.
> während er Arbeitszeit privat Einkaufen gehen).

Ernsthaft? Oh man...

>
> Wenn du ihn soweit hast, dann kannst du mit ihm über Gehaltserhöhung
> sprechen. Denn dann wird er bereit sein, für Dich ein gutes Wort bei der
> nächst höheren Instanz einzulegen. Dann wird er gerne für Dich betteln
> gehen.

Entweder der Chef hat Budgetgewalt oder nicht, wenn er keine hat ist er 
maximal der Anprechpartner für den der die Kohle hat um die 
Arbeitsergebnisse und Leistung bewerten zu lassen.
Mir ist bis jetzt noch kein Chef mit disziplinarischer Verantwortung 
über den Weg gelaufen der keine Budgetverantwortung hat. Falls es das 
gibt, arme Socke von Chef.

>
> Wenn Dir dieser Weg zu aufwändig ist, dann bewirb Dich woanders, bis du
> einen wertvolleren Vertrag unterschrieben hast. Dann gehst du zu deinem
> alten Chef und fragst, ob er dieses Preis überbieten möchte. Aber sei
> dabei behutsam. Keinesfalls drohen "Wenn ich das Geld nicht bekomme,
> dann kündige ich halt" oder so. Und erledige alle offenen Aufgaben
> ordentlich, hinterlasse kein sinkendes Schiff. Sonst war das
> möglicherweise dein letzter Wechsel dieser Art.
>
> Wenn Du aus finanziellen Gründen wechselst, sollte es niemandem Leid
> tun. Dein früherer Cheff sollte ruhigen gewissens sagen können "Er war
> ein guter zuverlässiger Mitarbeiter, doch leider konnten wir ihn uns
> nicht leisten". Mit etwas Glück wird er Dir sogar helfen, eine besser
> ebzahlte Stelle zu finden, wenn du lieb fragst. Bei mir hat das mal
> geklappt und es war wirklich sehr hilfreich.

lol

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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D. I. schrieb:
> Du rufst / schreibst ihn an und bittest um ein Mitarbeitergespräch.
> Fertig. Das sollte es standardmäßig jedes Jahr geben.
"standartmäßig"?
Gibt`s noch nicht mal im IGM-Disneyland, oder sonstigen "Top 100 
Arbeitgeber"-Läden.

Ohne was in der Hinterhand zu haben?
Jede Gehaltsverhandlung ist zu 99% "Majestätsbeleidigung"!
Wer sowas wagt, sollte immer mit Sicherung sowas machen!
Mehr Kohle verlangen für die gleiche Arbeit?
Da muß der AN für das Projekt schon sehr wichtig sein!
Und wichtige Posten haben nur Leute mit mehr als 1 Jahr BE!

von klausi (Gast)


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Herr Albrecht schrieb im Beitrag #4608533:
>> Ich kann auch anpreisen, dass ich gern
>> bereit bin mehr Verantwortung zu übernehmen. Zieht das vielleicht?
>
> Die werden sich kaputtlachen. DU und Verantwortung? Nachdem du dich
> vollkommen unselbstständig in einem völlig falschen Forum ausheulst?

Ach was.. was ich schon an "Chefs", "Projektleider" ja extra "d", 
Teamleiteridioten in der Wirtschaft, also in meinem Fall IT Abteilungen 
gesehen habe, sprengt wohl alles an Inkompetenz.

Da ist er (der TO) wohl 5x besser, da er sich auch mal selbst 
hinterfragt. Das finde ich ne sehr gute Einstellung. Zudem hat er ja 
auch ein Studium abgeschlossen. Die leidige Erfahrung, die immer so 
hochgepriesen wird, kommt dann schon.

Was ich erlebte:
-Abteilungsleiter IT: anscheinend irgendwie Koch gelernt, hatte ein paar 
"E Business" und IT Lehrgänge besucht. Qualifikation: irgendwie verwandt 
(Schwager) vom Geschäftsleiter oder so.
-Teamleiter 1: konnte IT Probleme finden. Sozial aber total ungeeignet 
als Teamleiter. Kein Studium. Hatte seine Lieblinge, die konnten sich 
alles erlauben..
Teamleiter 2: fachlich ungeeignet, aber sozial bzw Führung ok. War 
besser. Kein Studium. Aber ganz tolle x Berufsjahre (>30?) Und schon vor 
der Rente.

Eine Ausnahme gabs:
Diplomarbeitsbetreuer: hoch qualifiziert (Promoviert), menschlich voll 
ok. War auch in einer F&E Abteilung.

Grüsse klausi

von D. I. (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> D. I. schrieb:
>> Du rufst / schreibst ihn an und bittest um ein Mitarbeitergespräch.
>> Fertig. Das sollte es standardmäßig jedes Jahr geben.
> "standartmäßig"?
> Gibt`s noch nicht mal im IGM-Disneyland, oder sonstigen "Top 100
> Arbeitgeber"-Läden.

Mitarbeitergespräche sind nicht notwendigerweise immer auch 
Gehaltsgespräche.

>
> Ohne was in der Hinterhand zu haben?
> Jede Gehaltsverhandlung ist zu 99% "Majestätsbeleidigung"!
> Wer sowas wagt, sollte immer mit Sicherung sowas machen!
> Mehr Kohle verlangen für die gleiche Arbeit?

Richtig, mehr Kohle für die gleiche Arbeit die man mit der gewonnenen 
Erfahrung nun schneller abarbeiten kann und deswegen mehr Output 
produziert / produzieren sollte.

> Da muß der AN für das Projekt schon sehr wichtig sein!
> Und wichtige Posten haben nur Leute mit mehr als 1 Jahr BE!

Auf jeden Fall hat der Arbeitgeber schonmal ein Jahr investiert, er kann 
ja gegenrechnen was es kostet wenn der Mitarbeiter abwandert und er 
wieder ein Neuen suchen und einarbeiten darf. Da ist ein Sprung schon 
drin.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Biete einfach an "es" für die Hälfte zu machen - schon bist du wieder im 
Geschäft! Viel Glück, aber lass dich nicht übers Ohr hauen.

von abceea (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Sei leistungsmäßig ein Überflieger und gehe niemandem übermäßig auf die
> Nerven (beide zusammen ist nicht einfach). Retten deinem Chef den Arsch,
> wann immer es geht (z.B. wenn er einen kaum haltbaren Liefer-Termin
> versprochen hat).

Großer Fehler:

Wenn du immer alle Arbeit machst, wirst du nicht befördert. Denn - wer 
soll dich ersetzen?

Eher immer erträglichen Durchschnitt bringen. Dann ist es wesentlich 
leichter, Vorgesetzte mit "herausragender" Arbeit zu beglücken.

von Elektron (Gast)


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D. I. schrieb:
> Richtig, mehr Kohle für die gleiche Arbeit die man mit der gewonnenen
> Erfahrung nun schneller abarbeiten kann und deswegen mehr Output
> produziert / produzieren sollte.

Als wenn man alles in Geschwindigkeit messen kann... Hier geht es ja 
nicht um Arbeit in der Produktion am Fließband.

Ich produziere mit steigender Berufserfahrung im Schnitt eher weniger 
Output als vorher, soll ich nach deine Logik also um eine Gehaltskürzung 
bitten?

von Elektron (Gast)


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Kann mal bitte jemand Cha Woma rausschmeissen?? Der typ NERVT! Immer 
lässt er seinen unqualifizierten Dünnschiss raus. Wenn du wirklich so 
viel Ahnung hast, wie du vorgibst, Cham Woma, dann kannst du dich doch 
bestimmt auch knstruktiver ausdrücken?

von Anoymer_User_85 (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Du bekommst schon jetzt ein solides Grundgehalt

Ja, wenn er eine Ausbildung hätte.
Aber nicht als Master TI, da wäre sein Gehalt inkl. Bonus als halbwegs 
gutes Grundgehalt zu werten.

von D. I. (Gast)


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Elektron schrieb:
> Als wenn man alles in Geschwindigkeit messen kann... Hier geht es ja
> nicht um Arbeit in der Produktion am Fließband.
>
> Ich produziere mit steigender Berufserfahrung im Schnitt eher weniger
> Output als vorher, soll ich nach deine Logik also um eine Gehaltskürzung
> bitten?

Definiere "weniger"... vermutlich aber dafür höherwertigen Output.

Mal vereinfacht gesprochen:

Ich wickle Projekt X im Wert von 100.000€ in 6 Monaten ab. Mit der 
daraus gewonnenen Erfahrung wickle ich Projekt Y und Z (ähnliche 
Anforderungen, Wert auch 100.000€) in jeweils 4 Monaten ab. Also als 
Anfänger schaff ich in einem Jahr 2 Projekte, und mit einem Jahr BE 
schaffe ich 3 Projekte.
Gleiche Arbeit, mehr Umsatz. Warum sollte ich daran nicht teilhaben 
durch eine Gehaltserhöhung?

von Elektron (Gast)


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D. I. schrieb:
> Ich wickle Projekt X im Wert von 100.000€ in 6 Monaten ab. Mit der
> daraus gewonnenen Erfahrung wickle ich Projekt Y und Z (ähnlich
> Anforderungen, Wert auch 100.000€) in jeweils 4 Monaten ab. Also als
> Anfänger schaff ich in einem Jahr 2 Projekte, und mit einem Jahr BE
> schaffe ich 3 Projekte.
> Gleiche Arbeit, mehr Umsatz. Warum sollte ich daran nicht teilhaben
> durch eine Gehaltserhöhung?

Das ist aber zu stark vereinfacht bzw. rein hypothetisch betrachtet, 
oder gibt es bei Euch 1-Mann-Projekte? Wohl kaum, man ist als Entwickler 
schließlich nur ein Rädchen in einem großen Projekt, und da lässt sich 
der genaue Beitrag zum Erfolg des Projekts nur schwer beziffern.

Viel wichtiger für eine Gehaltserhöhung ist daher das firmeninterne 
Networking und der Nasenfaktor beim Chef (für Cha-woma M.: eventuell je 
nach Firma oder öD auch das richtige Parteibuch). Wer denkt, dass 
fachliche Leistung für eine Gehaltserhöhung der entscheidende Faktor 
ist, zeigt nur, dass er extrem naiv ist und noch nicht weiß wie der Hase 
läuft!

von Anoymer_User_85 (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Gibt`s noch nicht mal im IGM-Disneyland

Klar gibt es das.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Verhandler schrieb:
> Im letzten Jahr habe ich ... einen Job ... bekommen.
Heute, und damit ein Jahr später:
> Als Steigerung habe ich mir so 10 - 15% vorgestellt.
Die Gewerkschaft ist froh, wenn sie jedes Jahr 3-4% rausholt...
> Ist das noch im Rahmen?
Das solltest du selber abschätzen können.

Ich hatte das übrigens seinerzeit einmal so geregelt, dass ich in der 
Probezeit für gerade mal 4/5 vom späteren Gehalt begonnen habe und bin 
damit recht elegant diesem ersten Gehaltsgespräch aus dem Weg gegangen.

Verhandler schrieb:
> Bei uns ist es so, dass der Abteilungsleiter sich um diese Dinge
> kümmert. An den kommt man als kleiner Mitarbeiter am Anfang der
> Nahrungskette nicht so einfach ran. Wie ist das bei euch so? Klärt ihr
> sowas per Mail?
Du lässt dir einen Termin geben oder machst einen Termin mit ihm aus.

D. I. schrieb:
> Gleiche Arbeit, mehr Umsatz.
> Warum sollte ich daran nicht teilhaben durch eine Gehaltserhöhung?
Weil der Arbeitgeber diese Lernrampe schon einkalkuliert hat und weiß, 
dass er im ersten Jahr eigentlich draufzahlt, weil der neue MA es noch 
nicht ganz bringt. Denn sonst wäre ja ein reines Bonusgehalt am 
gerechtesten...

: Bearbeitet durch Moderator
von D. I. (Gast)


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Elektron schrieb:
> Das ist aber zu stark vereinfacht bzw. rein hypothetisch betrachtet,
> oder gibt es bei Euch 1-Mann-Projekte? Wohl kaum, man ist als Entwickler
> schließlich nur ein Rädchen in einem großen Projekt, und da lässt sich
> der genaue Beitrag zum Erfolg des Projekts nur schwer beziffern.

Ja es gibt bei uns auch 1-Mann-Projekte.

Elektron schrieb:
> Viel wichtiger für eine Gehaltserhöhung ist daher das firmeninterne
> Networking und der Nasenfaktor beim Chef (für Cha-woma M.: eventuell je
> nach Firma oder öD auch das richtige Parteibuch). Wer denkt, dass
> fachliche Leistung für eine Gehaltserhöhung der entscheidende Faktor
> ist, zeigt nur, dass er extrem naiv ist und noch nicht weiß wie der Hase
> läuft!

Klar, es ist vorteilhafter wenn man sich mit seinem Chef gut versteht 
als auf Kriegsfuß zu sein und natürlich wird es gern gesehen wenn man 
"Sichtbarkeit" zeigt. Das ist aber nun wahrlich keine Weisheit.

Lothar M. schrieb:
> Weil der Arbeitgeber diese Lernrampe schon einkalkuliert hat und weiß,
> dass er im ersten Jahr eigentlich draufzahlt, weil der neue MA es noch
> nicht ganz bringt. Denn sonst wäre ja ein reines Bonusgehalt am
> gerechtesten...

Man kann davon ausgehen, dass es so eingepreist ist, dass der 
Arbeitgeber ganz sicher nicht traurig ist wenn der Mitarbeiter auf ein 
Gehaltsgespräch verzichten würde.

von Elektron (Gast)


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D. I. schrieb:
> Klar, es ist vorteilhafter wenn man sich mit seinem Chef gut versteht
> als auf Kriegsfuß zu sein und natürlich wird es gern gesehen wenn man
> "Sichtbarkeit" zeigt. Das ist aber nun wahrlich keine Weisheit.

Es ist aber nicht nur "vorteilhafter" und "gern gesehen", sondern es 
macht über 90% einer Gehaltserhöhung aus. Das ist schon eine Weisheit, 
denn aus vielen Beiträgen hier wird der Eindruck erweckt, dass es 
hierbei vor allem um gute fachliche Leistung geht. Das ist allerdings 
ein großer Irrtum, diese kann dafür sogar hinderlich sein.

von Anoymer_User_85 (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Die Gewerkschaft ist froh, wenn sie jedes Jahr 3-4% rausholt...

Das sind aber auch Steigerungen für alle, egal ob sie 1 Monat oder 45 
Jahre auf der Stelle sitzen und vollkommen losgelöst von der 
individuellen Produktivität.

Bei IGM gibt es nach 3 Moanten! das erste Gespräch und die erste 
Leistungszulage, die idR bei 5-10% liegt.
Da fängt man aber außer als Facharbeiter nach der Lehre nicht mit diesem 
Grundentgelt an.

von DonCarlos (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> D. I. schrieb:
> Du rufst / schreibst ihn an und bittest um ein Mitarbeitergespräch.
> Fertig. Das sollte es standardmäßig jedes Jahr geben.
>
> "standartmäßig"?
> Gibt`s noch nicht mal im IGM-Disneyland, oder sonstigen "Top 100
> Arbeitgeber"-Läden.
>
> Ohne was in der Hinterhand zu haben?
> Jede Gehaltsverhandlung ist zu 99% "Majestätsbeleidigung"!
> Wer sowas wagt, sollte immer mit Sicherung sowas machen!
> Mehr Kohle verlangen für die gleiche Arbeit?
> Da muß der AN für das Projekt schon sehr wichtig sein!
> Und wichtige Posten haben nur Leute mit mehr als 1 Jahr BE!

Ich habe seit Studienende nun zwei Arbeitgeber kennengelernt, einer mit 
IGM Tarif. In beiden ist es StandarD vom Abteilungsleiter zum jährlichen 
Mitarbeitergespräch (30min, ersten 15min mit dem Teamleiter) geladen zu 
werden.

Selbstverständlich muss man gerade ohne Tarif öfter verhandeln, oder wie 
willst du Unwissender zumindest einen Inflationsausgleich bekommen?

von Dipl Ing (FH ) (Gast)


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> Biete einfach an "es" für die Hälfte zu machen - schon bist du wieder im
> Geschäft! Viel Glück, aber lass dich nicht übers Ohr hauen.

ACHTUNG , dieser Statement stammt  vom FAKE Dipl Ing ( FH )

von DonCarlos (Gast)


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Wayne interessiert es? Sind doch beides anonyme Gastaccounts. Registrier 
dich, wenn es dich stört.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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D. I. schrieb:
> Auf jeden Fall hat der Arbeitgeber schonmal ein Jahr investiert, er kann
> ja gegenrechnen was es kostet wenn der Mitarbeiter abwandert und er
> wieder ein Neuen suchen und einarbeiten darf. Da ist ein Sprung schon
> drin.

Lesen tut`s du wohl nicht: "...mit Sicherung sowas machen!..."

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