Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hohe Spannungsspitzen filtern


von Sven (Gast)


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Hallo,

ich arbeite zur Zeit an einer Schaltung, mit der ich mithilfe eines 
Nabendynamos einen Lithiumakku laden kann. Um die Ladeleistung zu 
erhöhen, wird zur Kompensation des induktiven Blindwiderstandes im 
Dynamo für bestimmte Frequenzen jeweils ein entsprechender Kondensator 
seriell zur Last geschaltet. Die Umschaltung zwischen den zwei 
Kompensationskapazitäten erfolgt durch ein Relais, welches mit einem 
Mikrocontroller angesteuert wird.
Die Umschaltung erfolgt im Betrieb ohne belasteten Dynamo problemlos.
Wird jedoch der Akku durch den Dynamo geladen und es kommt zur 
Umschaltung der Kondensatoren, treten sehr hohe Spitzenspannungen in der 
Versorgungsspannung auf, je nach dem, in welcher Phasenlage geschaltet 
wird. Diese Spannungen haben einen Spitzenwert von über 5V. D.h., der 
Mikrocontroller bekommt kurzzeitig eine Spannung von bis zu 10V ab.
Die Schaltung funktioniert zwar einige Zeit im Betrieb, erhöhe ich 
jedoch die Drehzahl des Dynamos, bleibt der Mikrocontroller früher oder 
später stehen bzw. hängt sich auf.
Wie lassen sich diese heftigen Störungen beseitigen, bzw. wie kann ich 
den Mikrocontroller davor schützen?
Eventuell wäre eine Nulldurchgangserkennung für die Umschaltung 
sinnvoll?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sven schrieb:
> Die Umschaltung zwischen den zwei
> Kompensationskapazitäten erfolgt durch ein Relais, welches mit einem
> Mikrocontroller angesteuert wird.

Für mich klingt das nach 'von hinten durch die Brust ins Auge', die 
ganze Umschalterei soll für was bitte gut sein? Bau da lieber einen 
anständigen Laderegler mit richtiger Spannungsüberwachung und ohne 
Relais oder sowas.

Lithiumakkus brauchen eine Spannungsbegrenzung auf S * 4,2V, sonst sind 
sie höchst gefährdet.

Wenn du jetzt am Symptom basteln willst, besorge dir eine dicke TVS 
Diode mit 20V und lege sie parallel zum Akku - ausserdem solltest du mal 
überprüfen, warum sich über dem Akku überhaupt Spannungspitzen aufbauen.

Erstens soll er die nämlich schlucken und zweitens sind die für den 
armen Kerl auch gar nicht gut. Mir klingts so, als hättest du das mit 
dünnen Drähtchen aufgebaut, die viel zu hohe Innenwiderstände haben.
Ich hol dann mal Popcorn.

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Die Spannungsspitzen kommen vom Relais. Von der Spule, nicht von den 
Kondensatoren. Ueber die Spule gehoert eine Diode.

Das ganze Projekt ist Muell. Das macht man nicht so. Da waere ein 
Maximum Power Tracker passender.

von Alex S. (Gast)


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Kompensationskapazitäten fürn Nabendynamo, um das letzte 0,1 % an 
Wirkungsgrad rauszukitzeln und dann 7 V im Längstregler verballern?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Oh D. schrieb:
> Ueber die Spule gehoert eine Diode.

Zugunsten des TE muss man allerdings sagen, das sie im Schaltplan 
zumindest eingezeichnet ist.

von Nikolai H. (Gast)


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Das Relais und der Microcontroller verbrauchen mehr Energie, als die 
Energie die du glaubst, mit deiner Schaltung zusätzlich gewinnen zu 
können.

von Der Andere (Gast)


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Sven schrieb:
> ich arbeite zur Zeit an einer Schaltung, mit der ich mithilfe eines
> Nabendynamos einen Lithiumakku laden kann.
> ...
> Diese Spannungen haben einen Spitzenwert von über 5V. D.h., der
> Mikrocontroller bekommt kurzzeitig eine Spannung von bis zu 10V ab.

Hat der Schaltplan irgendwas mit der beschriebenen Schaltung zu tun?


1. Ein Fahrrad-Dynamo ist eine Stromquelle, die ohne Belastung bis über 
60V liefern kann.
2. Fehlt für einen LitiumXXX Akku auf dem Schaltplan jegliche 
Ladeeelektronik und Schutzbeschaltung.
3. Sollte der niederohmige Akku jegliche Spikes kurzschliessen. Ggf. 
noch eine kleine Induktivität in Reihe "vor" den Akku.
4. Alles was nach dem Akku noch von den Spikes übrig ist sollte der 7805 
ausregeln.
5. "Optimierst" du da irgendwie mit deinen beiden Kondensatoren, um dann 
mit dem 7805 gleich mal über 60% der erzeugten Leistung direkt in Wärme 
umzusetzen. Da fallen mir bessere Optimierungen ein wie z.B. ein 5V 
Schaltregler.

Es gibt doch bestimmt schon 100000 Schaltungen zum Handyladen auf dem 
Fahrrad im Internet, warum suchst du dir da nicht eine funktionierende?

von Sven (Gast)


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1. Die Spannungsspitzen treten ohne laufenden Dynamo nicht auf.
2. Mit den Kondensatoren ist eine Leistungssteigerung um bis zu 300% 
erzielt worden. Das habe ich alles schon experiementell ermittelt. Also 
ist diese durchaus sinnvoll!
3. Die Schaltung stellt nur eine einfache Version dar. Dies gesamte 
Schaltung ist noch viel komplexer, jedoch ist der Rest für dieses 
Problem irrelevant.
Enthalten sind zusätzlich: Schaltregler für USB-Versorgung, 
Unterspannungsabschaltung, Frequenzmessung, Querregler, welcher ab 
Ladeschlusspannung des Akkus den Strom des Dynamos verbrät.
4. Das Relais ist ein bistabiles Relais. D.h., die gesamte Schaltung 
benötigt nicht mehr als 10% der Leistung, die der Dynamo liefern kann.

Wie gesagt, die Spannungsspitzen sind Impulse, vermutlich Ladeströme der 
Serielkondensatoren. Ihren höhsten Wert haben sie, wenn die 
Sinusschwingung des Dynamo gerade ihre Spitzensapnnung erreicht hat und 
in dem Moment geschaltet wird.
Diese Störungen sind so hochfrequent, dass der Akku sie garnicht 
aufnehmen kann. Nichteinmal der 7805 schluckt diese.

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