Hallo Forum Uraltes Thema mal auf die Praxis rückgeführt: Was mache ich, wenn ich einen - sagen wir mal 22µF Kondensator - für echt hochwertige NF Anwendungen (Sinusgeneratoren, ...) brauche, wo vor allem in beiden Richtungen auch die volle Spannung auftreten kann? Bis zu etwa 2µ2 kann ich die MKM oder FKM Kondensatoren in einigermaßen akzeptablen Baugrößen und Preis ja noch verbauen, aber dann wird's eng. Jetzt gibt es andererseits die bipolaren Elkos ... die sind nicht allzu teuer, aber zumeist für Boxenbauer entwickelt und daher in der Baugröße auch nicht unbedingt praktisch. Bleibt die uralte Idee, zwei Elkos mit doppelter Kapazität antiparallel in Serie zu schalten. Doch hier hakt meine Frage nun ein: Was passiert mit dem Elko, der gerade falsch herum gepolt wird? Warum geht der eigentlich nicht kaputt? Falls der falsch herum gepolte Elko bei zu großer Spannung irgendwie leitend wird (wird er es?), müsste doch die Gesamtkapazität ansteigen, weil doch nun effektiv nur noch der richtig gepolte Elko wirksam ist? Bekomme ich dadurch Nichtlinearitäten? Wie sieht's mit der Qualität eines solchen Aufbaus im Vergleich zu "echten" Kondensatoren aus? (Leckströme, Induktivitäten,...) Wie ist eure Praxiserfahrung?
Fire H. schrieb: > wenn ich einen - sagen wir mal 22µF Kondensator - für > echt hochwertige NF Anwendungen (Sinusgeneratoren, ...) brauche Dann schaltest du ein paar der "akzeptablen" Folienkondensatoren parallel. Elkos sind für "echt hochwertige Anwendungen" indiskutabel.
Hp M. schrieb: > Dann schaltest du ein paar der "akzeptablen" Folienkondensatoren > parallel. Das hab ich mir auch schon überlegt, löst aber zumeist dann das Platzproblem auch nicht mehr. Hp M. schrieb: > Elkos sind für "echt hochwertige Anwendungen" indiskutabel. Das ist genau das, was ich auch befürchte.... ... warum muss die Welt nur so grausam sein?
Fire H. schrieb: > Bleibt die uralte Idee, zwei Elkos mit doppelter Kapazität antiparallel > in Serie zu schalten. Das wird gemeinhin als antiseriell bezeichnet.
Hp M. schrieb: > Elkos sind für "echt hochwertige Anwendungen" indiskutabel. Für normale NF-Schaltungen sind sie im allgemeinen dann brauchbar, wenn man dafür sorgt, das eine Gleichspannung von einigen Volt an Ihnen liegt. Für einen Sinusgenerator würde ich sie allerdings auch nicht verwenden, egal ob bipolar oder nicht.
Harald W. schrieb: > Für normale NF-Schaltungen sind sie im allgemeinen dann brauchbar, > wenn man dafür sorgt, das eine Gleichspannung von einigen Volt > an Ihnen liegt. Für einen Sinusgenerator würde ich sie allerdings > auch nicht verwenden, egal ob bipolar oder nicht. Wenn ich einen nicht invertierenden OP Verstärker bau, wo in der Feedbackleitung ein Spannungsteiler (no na) sitzt und ich das Ganze dann gleichspannungsmäßig "entkoppeln" will, dann mach ich ja prinzipiell einen Kondensator noch in Serie zum unteren Widerstand des Spannungsteilers. Wenn die Widerstände klein sein sollen (Rauschen), dann muss dieser Kondensator natürlich groß sein (zumeist 20Hz Grenzfrequenz für den Audio Bereich), weshalb ich auch zuweilen über meine magische 680nF Grenze (davon hab ich noch eine ganze Lade voll mit MKM Kondensatoren) komme und daher einen Elko nehmen muss. Dann hab ich immer das Problem: Geh ich mit dem Elko gegen Masse und erkaufe mir damit, dass er auch negativ gepolt werden kann oder gehe ich mit dem Elko gegen Minus-Versorgung und handle mir damit einerseits einen Leckstrom gegen Minus-Versorgung, andererseits einen Brumm von der Minus-Versorgung und zudem einen Plopp beim Einschalten der Versorgung ein? Zumeist entscheide ich mich für die Masse...
A. K. schrieb: > Fire H. schrieb: >> Bleibt die uralte Idee, zwei Elkos mit doppelter Kapazität antiparallel >> in Serie zu schalten. > > Das wird gemeinhin als antiseriell bezeichnet. War wohl auch schon zu spät für mich..."antiparallel in Serie schalten" ... so ein Schwachsinn! Aber im Ernst: Was macht ein antiseriell geschaltetes Elko-Duo nun wirklich, wenn eine Spannung angelegt wird. Einer der Elkos müsste ja eigentlich mit der halben Spannung falsch gepolt werden, oder? Warum fliegt der dann nicht gleich in die Luft? Oder beginnt er bei Falschpolung etwas zu leiten und reduziert sich somit seine Spannung auf ein "erträgliches" Maß und der andere Elko nimmt quasi die volle Spannung auf? Warum ist dann aber die Gesamtkapazität doch nur die Hälfte der Einzelkapazitäten? Muss ich mir das mal in Echt aufbauen und mit dem Oszi an die Kondensatoren ran? Wer kennt die Antwort? Was spielt sich physikalisch wirklich ab?
Ja, sie werden "etwas" leitend, aber das ist nicht gerade die bevorzugte Betriebsart eines Elkos, was dann eben der Lebensdauer nicht so förderlich ist. Es gibt für solche Fälle bipolare Elkos, die sind, wie der Name schon sagt, ungepolt. Allerdings habe ich schon öfter die Erfahrung gemacht: wenn ein Gerät defekt ist und in diesem Gerät ist ein bipolarer Elko verbaut, dann war der das, der defekt war.
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