Forum: PC Hard- und Software Registry-Datenbank unter Linux?


von Anfänger (Gast)


Lesenswert?

Hi, unter Windows gibts die Registry. Gibt es sowas ähnliches auch für 
Linux oder machen die das da komplett anders?

von Norbert (Gast)


Lesenswert?

Anfänger schrieb:
> Hi, unter Windows gibts die Registry. Gibt es sowas ähnliches auch für
> Linux oder machen die das da komplett anders?

Die machen das da komplett anders!

von Lukey S. (lukey3332)


Lesenswert?

>Hi, unter Windows gibts die Registry. Gibt es sowas ähnliches auch für
>Linux?

Nein. Meistens hat jedes Programm seine eigenen Konfigurations Dateien 
in dem Ordner /etc.

: Bearbeitet durch User
von Marcus H. (mharnisch) Benutzerseite


Lesenswert?


von Kaj (Gast)


Lesenswert?

Anfänger schrieb:
> Hi, unter Windows gibts die Registry. Gibt es sowas ähnliches auch für
> Linux oder machen die das da komplett anders?
Erzähl doch einfach mal, was du vorhast.

von T.roll (Gast)


Lesenswert?

Anfänger schrieb:
> unter Windows gibts die Registry.

Zum Glück gibt es unter Linux diesen Dreck nicht.

Bei Linux wird Konfigurationen normal in TXT-Dateien gespeichert. 
Grundeinstellungen liegen in /etc, Benutzereinstellungen in 
~/.programm/...

Zur Programmverwaltung gibt es die Paketmanager, die ihr Wissen im 
Grunde aber auch nur auf (Text)dateien aufbauen.

von --- (Gast)


Lesenswert?

T.roll schrieb:
> Bei Linux wird Konfigurationen normal in TXT-Dateien gespeichert.
> Grundeinstellungen liegen in /etc, Benutzereinstellungen in
> ~/.programm/...

Oft ist es auch:
~/.<configdatei>
~/.config/<configdatei>
~/.config/programm/<configdatei>

Manche Desktop-Umgebungen bilden sowas wie eine Registry nach. Z.B.: 
Gnome oder Xfce.
Textdateien als Configs haben den Vorteil, dass man sie leichter sichern 
und auf andere PCs übertragen kann.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Anfänger schrieb:
> Hi, unter Windows gibts die Registry. Gibt es sowas ähnliches auch für
> Linux oder machen die das da komplett anders?

Es gibt etwas ähnliches (natürlich) auch in Linux. Und es ist fast
(aber nicht ganz) komplett anders. Was war nochmal deine Frage?

Eines der Probleme der Windows-Registry ist, daß sie in einen 
proprietären Binärformat gespeichert ist und nur mit dem einen, von 
Microsoft dafür vorgesehenen, aber leider recht beschränkten Werkzeug 
anschaubar und editierbar ist.

Unter Linux werden Konfigurationsdaten in Textfiles gespeichert. Dadurch 
sind sie nicht nur mit beliebigen Editoren editierbar, sondern können 
auch einfachst ge-backupt, archiviert, kopiert oder sogar unter 
Versionskontrolle gestellt werden.

von Rolf M. (rmagnus)


Lesenswert?

--- schrieb:
> Oft ist es auch:
> ~/.<configdatei>
> ~/.config/<configdatei>
> ~/.config/programm/<configdatei>

.config ist dabei vorzuziehen, damit die Konfig-Dateien nicht alle 
direkt im Home rumliegen.

Axel S. schrieb:
> Unter Linux werden Konfigurationsdaten in Textfiles gespeichert. Dadurch
> sind sie nicht nur mit beliebigen Editoren editierbar, sondern können
> auch einfachst ge-backupt, archiviert, kopiert oder sogar unter
> Versionskontrolle gestellt werden.

Und sie können üblicherweise Kommentare enthalten, um die Bedeutung der 
Einträge zu dokumentieren, was auch rege genutzt wird.

von fm (Gast)


Lesenswert?

In der Systemtheorie gibt es einen schönen (englischsprachigen) Ausdruck 
für Dinge wie die Windows-Registry: "Single Point Of Fail".

von Norbert (Gast)


Lesenswert?

Ein weiterer positiver Aspekt ist die Tatsache dass es keine bei 
Computer-Blöd oder Chip herunterzuladenden "Registry-Cleaner" gibt.

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Axel S. schrieb:
> Eines der Probleme der Windows-Registry ist, daß sie in einen
> proprietären Binärformat gespeichert ist und nur mit dem einen, von
> Microsoft dafür vorgesehenen, aber leider recht beschränkten Werkzeug
> anschaubar und editierbar ist.

MS bietet eine API für den Zugriff an, wenn du einen Editor mit 
speziellen Fähigkeiten brauchst, kann man sich einen dafür schreiben. 
Dafür muss man nicht den Aufbau der Datei kennen.
Das es eine API für den Zugriff gibt, ist für mich ein Vorteil gegenüber 
Linux wo jedes Programm seine Konfig selber parst und dabei jedes mal 
ein anderes Format verwendet.

Norbert schrieb:
> Ein weiterer positiver Aspekt ist die Tatsache dass es keine bei
> Computer-Blöd oder Chip herunterzuladenden "Registry-Cleaner" gibt.

was aber auch nicht falsch währe, wie oft liegen alte Konfig Dateien rum 
von Programm die man mal installiert hatte.

von Norbert (Gast)


Lesenswert?

Peter II schrieb:
> Norbert schrieb:
>> Ein weiterer positiver Aspekt ist die Tatsache dass es keine bei
>> Computer-Blöd oder Chip herunterzuladenden "Registry-Cleaner" gibt.
>
> was aber auch nicht falsch währe, wie oft liegen alte Konfig Dateien rum
> von Programm die man mal installiert hatte.

Kostet 0% CPU Leistung, pro Datei einen Inode und einen Datenblock.
Ich kann's verschmerzen, wer's nicht kann wechselt in das Verzeichnis 
und löscht die Datei. Das ist kein Hexenwerk. Aber es ist transparent.

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Norbert schrieb:
> Kostet 0% CPU Leistung, pro Datei einen Inode und einen Datenblock.
> Ich kann's verschmerzen, wer's nicht kann wechselt in das Verzeichnis
> und löscht die Datei. Das ist kein Hexenwerk. Aber es ist transparent.

Und wo ist das jetzt der große unterschied zu Registry? ein paar 
Einträge darin kosten auch keine CPU und sogar noch weniger Platz auf 
der Platte.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Ich vermute, dass der lesende Zugriff auf die Registry performanter ist. 
Dafür sind Textdateien technisch einfacher.

Beides funktioniert prima.

Allerdings hat mich das Leben gelehrt, dass die einfachen Dinge 
tendentiell weniger Probleme bereiten. Deswegen bevorzuge ich 
Textdateien, solange kein schwerwiegender Grund dagegen spricht.

> Registry ... ein paar Einträge darin kosten auch keine CPU und
> sogar noch weniger Platz auf der Platte.

Erklär das mal den Leuten, die Registry Cleaner benutzen. Wer an Geister 
glaubt, der sieht auch welche.

von Norbert (Gast)


Lesenswert?

Also ich habe im /etc eine Menge Dateien in denen sich
1
#[Nx]yymmtthhmm Kommentar
Tags befinden.
Ein simples grep reicht mir um alle von mir gemachten Änderungen (und 
deren Gründe) zu sehen.
Ich nenne das mal 'selbstdokumentierend'.

Und ja, auch die Registry kann man in Teilen extrahieren und irgendwo 
separat dokumentieren. Wie hoch ist der Aufwand für die beiden Methoden 
und wie viele machen das konsequent?

von Sven B. (scummos)


Lesenswert?

Norbert schrieb:
> Also ich habe im /etc eine Menge Dateien in denen sich
>
1
#[Nx]yymmtthhmm Kommentar
Tags befinden.
> Ein simples grep reicht mir um alle von mir gemachten Änderungen (und
> deren Gründe) zu sehen.
> Ich nenne das mal 'selbstdokumentierend'.
>
> Und ja, auch die Registry kann man in Teilen extrahieren und irgendwo
> separat dokumentieren. Wie hoch ist der Aufwand für die beiden Methoden
> und wie viele machen das konsequent?

Niemand macht eines von beidem konsequent.

von SkyperHH (Gast)


Lesenswert?

Ich sehe den Vorteil bei Linux, das alles dezentral in einzelen 
Konfigurationsdateien liegt, dazu noch im Klartext. Die Windows Registry 
ist so unübersichtlich, und wenn sie mal beschädigt ist, dann geht der 
Stress erst richtig los...

Unter Linux mache ich eine Kopie der Konfig datei und bearbeite dann die 
Einstellungen oder bearbeite Sie und schreibe mir Kommentare dazu...

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

> Unter Linux mache ich eine Kopie der Konfig datei und bearbeite
> dann die Einstellungen

Das kannst du mit der Registry auch machen.

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Axel S. schrieb:
> Eines der Probleme der Windows-Registry ist, daß sie in einen
> proprietären Binärformat gespeichert ist und nur mit dem einen, von
> Microsoft dafür vorgesehenen, aber leider recht beschränkten Werkzeug
> anschaubar und editierbar ist.

Das "Problem" beruht auf dem Irrglauben, man müsse die Registry mittels 
REGEDIT manuell bearbeiten. Kann man zwar, muß man aber nicht. Der 
vorgesehene Weg ist, die Konfiguration in der jeweiligen Anwendung 
vorzunehmen, die dann die korrespondierenden Werte in der Registry 
einträgt. Oder mit dem Gruppenrichtlinieneditor und -vorlagen zu 
arbeiten, die auch ausführliche Kommentare erlauben. In Active Directory 
Netzwerken ist damit eine sehr einfache zentrale Administration aller in 
der Registry abgelegten Einstellungen möglich, ohne daß irgendwelche 
Config-Files verteilt werden müssen. Der Zugriff auf die im RAM 
gehaltene Registrierungsdatenbank ist außerdem wesentlich schneller als 
das Öffnen und Parsen von einzelnen, textbasierten 
Konfigurationsdateien. Selbst eine beschädigte Registry ist schon längst 
kein Problem mehr, weil sie mit der Systemwiederherstellung restored 
werden kann. Mit Hilfe der Systemstartreparatur auch bei einem nicht 
mehr bootenden System.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


Lesenswert?

Mir scheint ihr habt das segensreiche systemd noch nicht erlebt.

von Sven B. (scummos)


Lesenswert?

Michael X. schrieb:
> Mir scheint ihr habt das segensreiche systemd noch nicht erlebt.

???

von radiostar (Gast)


Lesenswert?

Icke ®. schrieb:
> Das "Problem" beruht auf dem Irrglauben, man müsse die Registry mittels
> REGEDIT manuell bearbeiten. Kann man zwar, muß man aber nicht. Der
> vorgesehene Weg ist...uswusf

Ist ja alles schön und gut. Mir hat's trotzdem vor einigen Wochen die 
Registry zerlegt und zwar so, daß sich kein User mehr mit seinem Profil 
einloggen konnte - jedesmal wurde ein Default-Profil angelegt. Alles 
suchen und retten und zurückstellen hat nichts gebracht - mir war die 
ganze Registry schlicht zu .. abstrakt, als daß ich's auf die Reihe 
gebracht hätte. Mit dem Config-Dateien-Chaos von Linux jedenfalls hatte 
ich solche Sorgen noch nie.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

> Mit dem Config-Dateien-Chaos von Linux jedenfalls hatte
> ich solche Sorgen noch nie.

Das glaube ich Dir, aber sicher war die Registry selbst nicht die 
Fehlerursache. Eher fehlendes Backup oder falsche Einstellungen. Das 
kann bei Textdateien genau so passieren.

von Norbert (Gast)


Lesenswert?

Stefan U. schrieb:
>> Mit dem Config-Dateien-Chaos von Linux jedenfalls hatte
>> ich solche Sorgen noch nie.
>
> Das glaube ich Dir, aber sicher war die Registry selbst nicht die
> Fehlerursache. Eher fehlendes Backup oder falsche Einstellungen. Das
> kann bei Textdateien genau so passieren.


Das stimmt, Config-Textdatei ist mir auch mal kaputt gegangen.
Hab die kaputte Datei gelöscht.
Wurde automatisch neu mit 'default' Werten angelegt.
8-12 Sekunden wertvolle Lebenszeit verschwendet.
Verdammtes System, nix machen sie richtig!

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Viele Programme machen das mit der Registry ebenso. Sie legen ihre 
Settings automatisch an, wenn sie fehlen.

Ich hatte eher Dokumentation vermisst, wo Windows was speichert. Aber 
ein bekannter von mir hat zig Schulungen bei MS hinter sich, da lernt 
man sehr viel über die Registry, sagte er mir.

von Nase (Gast)


Lesenswert?

Stefan U. schrieb:
> Aber
> ein bekannter von mir hat zig Schulungen bei MS hinter sich, da lernt
> man sehr viel über die Registry, sagte er mir.
Au, man braucht Schulungen von Microsoft, um das zu verstehen? :-)

Ich denke, die wesentlichen Probleme mit der "Registry" sind
(1) Struktur
Es ist ein Baum mit Schlüssel/Wert-Paaren. Ende. Aber nicht alles lässt 
sich damit sinnvoll abbilden, u.a. darum haben sich ja im Linux-Umfeld 
so viele verschiedene Konfigurations-Dateiformate etabliert.

(2) SPOF
Die Datenbank ist sehr zentral aber nicht direkt greifbar. Als SPOF ist 
das eigentlich ein Grundproblem von Windows: Es muss eigentlich schon zu 
viel richtig funktionieren, damit man drankommt.
Wenn bei mir die Konfiguration des X-Servers zersägt ist, läuft der halt 
nicht mehr. Dann gehe ich eben per Konsole rein, verschaff mir 
Informationen aus den Logdateien und reparier das. Klappt der 
Terminaldienst auch nicht, dann notfalls per Runlevel 1 oder gar 
Root-Konsole aus dem Bootloader. Läuft das auch nicht hoch, hänge ich 
die Festplatte in einen anderen Rechner und gucke von dort rein.
Im Gegensatz dazu ist bei Windows i.d.R. gleich Essig, wenn die 
Datenbank einen Schaden hat, weil einfach sehr viele Dinge davon leben 
müssen.

(3) Zungänglichkeit
Es ist bei Linux eigentlich üblich, dass man irgendetwas primär über 
eine Konfigurationsdatei steuert, die man einfach so editieren kann. 
Erst sekundär kommen oft Tools oder GUIs dazu, mit denen man sich durch 
die Einstellungen klicken kann und die dann ihrerseits die 
Konfigurationsdatei verändern. Das ist insgesamt so ein Konzept: Viele 
Programme sind erstmal Kommandozeile. Dadurch lassen sie sich leicht in 
Skripten verwenden und so weiter. Und erst sekundär gibt es GUIs dafür, 
die den Alltag erleichtern.
Im Gegensatz dazu ist bei Windows eigentlich die GUI überall der primäre 
Weg, was gemeinhin als "klickibunti" verschimpft wird. Dadurch wird die 
Konfiguration aber undurchsichtiger: Man braucht halt die Anwendung, um 
die Konfiguration zu verändern. Grad bei Anwendungen von Drittanbietern 
sind die Registrierungsschlüssel ja praktisch nie dokumentiert. Aber 
wenn die Anwendung mal nicht läuft, ist wieder Essig.

von Christian B. (casandro)


Lesenswert?

Das ist alles eine Philosophiefrage. Die Punkte dafür und dagegen wurden 
alle schon in (online verfügbaren) Büchern wie "The Art of UNIX 
Programming" oder "The UNIX Haters Handbook" ausführlichst besprochen.


Im Prinzip ist es in der freien Wirtschaft egal was man macht. Da wird 
Software nicht verkauft weil sie gut ist, sondern weil sie zum Betrieb 
von Hardware notwendig ist, oder der Entscheider einfach keinen 
Überblick über den Markt hat. Somit kann man auch Einstellungen als 
Tastaturmakros in einer makrofähigen Tastatur machen, oder sie im 
Hintergrundbild kodieren. Für den Verkauf ist das alles egal, und 
Support gibts eh nicht.

Textdateien sind halt wartbar. Die kann man in ein 
Versionsverwaltungssystem einpflegen in dem man auch Quellcode oder 
andere Textdokumente hat. Und sie können auch bei Bedarf 
ausdrucksstärker sein als der starre Baum einer Registry. Es gibt 
Programme bei denen die Konfigurationsdatei sogar Turing vollständig 
ist. Das ist nicht unbedingt gut, aber manchmal notwendig. Und für den 
Fall, dass ich die Komplexität nicht brauche, gibt es auch 
Konfigurationsdateien in denen nur eine Zeichenkette steht.

von Le X. (lex_91)


Lesenswert?

Pragmat schrieb im Beitrag #4612357:
> Christian B. schrieb:
>> Im Prinzip ist es in der freien Wirtschaft egal was man macht. Da wird
>> Software nicht verkauft weil sie gut ist, sondern weil sie zum Betrieb
>> von Hardware notwendig ist, oder der Entscheider einfach keinen
>> Überblick über den Markt hat.
>
> Genau. Und darum ist es auch egal, was du machst. Du arbeitest nicht,
> weil du gut bist, sondern weil es zu viel Papierkram verursachen würde,
> dich vor die Tür zu setzen.
> Sag mal, musst du immer so viel Blödsinn schreiben, wenn der Tag lang
> ist?

Na so ganz unrecht hat er nicht.
Anders kann man sich manchmal nicht erklären wie es bestimmte Software 
schafft für teuer Geld über den Ladentisch zu gehen bzw. sogar noch 
Markführer zu sein.
Ich sag nur "Doors" als prominentes Beispiel. :-)

on-topic:
es gibt Gründe für und gegen Textdateien.
Allerdings bevorzuge ich einfache Systeme, da kann weniger kaputt gehen. 
Egal ob das nun ein Auto oder Software ist.
Textdateien sind einfach.

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Le X. schrieb:
> es gibt Gründe für und gegen Textdateien.
> Allerdings bevorzuge ich einfache Systeme, da kann weniger kaputt gehen.
> Egal ob das nun ein Auto oder Software ist.
> Textdateien sind einfach.

haben aber ihre Grenzen. Versuche mal ein Nutzer das recht zu ändern 
eines Wertes zu geben. Mit der Registry kein Problem.

von Carl D. (jcw2)


Lesenswert?

Peter II schrieb:
> Le X. schrieb:
>> es gibt Gründe für und gegen Textdateien.
>> Allerdings bevorzuge ich einfache Systeme, da kann weniger kaputt gehen.
>> Egal ob das nun ein Auto oder Software ist.
>> Textdateien sind einfach.
>
> haben aber ihre Grenzen. Versuche mal ein Nutzer das recht zu ändern
> eines Wertes zu geben. Mit der Registry kein Problem.

Indem einfach eine ~/.config existiert, die Vorrang vor der /etc/config 
hat und die der entsprechende User beschreiben darf.  (~/ ist Users 
Home-Verzeichnis, für alle nicht-nix-er)

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Carl D. schrieb:
> Indem einfach eine ~/.config existiert, die Vorrang vor der /etc/config
> hat und die der entsprechende User beschreiben darf.  (~/ ist Users
> Home-Verzeichnis, für alle nicht-nix-er)

dann kann er aber alles reinschreiben und nicht nur einen wert

von Le X. (lex_91)


Lesenswert?

Peter II schrieb:
> haben aber ihre Grenzen. Versuche mal ein Nutzer das recht zu ändern
> eines Wertes zu geben. Mit der Registry kein Problem.

Geht einfach, wurde schon beschrieben.
Man stoßt aber auf Grenzen wenn man wie in deinem Szenario die Rechte 
feingranularer verteilen möchte.

Aber, bevor wir uns im Kreis drehen: dass beide Systeme Vor- und 
Nachteile haben schrub ich oben bereits. Nix Neues also.
Es läuft, wie immer im Leben, darauf hinaus dass es mehr als nur schwarz 
und weiß gibt. Für jede Anforderung gibt es eine ideale Lösung.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Peter II schrieb:
> Carl D. schrieb:
>> Indem einfach eine ~/.config existiert, die Vorrang vor der /etc/config
>> hat und die der entsprechende User beschreiben darf.  (~/ ist Users
>> Home-Verzeichnis, für alle nicht-nix-er)
>
> dann kann er aber alles reinschreiben und nicht nur einen wert

Das Programm muß aber nicht alle Konfigurationsoptionen aus der User- 
Konfig akzeptieren sondern kann das auf eine Teilmenge beschränken.

Andererseits ist gerade eine ultrafeine Rechtevergabe seltenst 
erforderlich. Ich erinnere mich noch an die Zeit, als Linux-Filesysteme 
keine ACL hatten und man mit den 9 klassischen Permission-Bits auskommen 
mußte. Die Windows-Jünger moserten damals immer herum wie schrecklich 
rückständig das doch wäre und wie viel fortschrittlicher Windows mit 
NTFS sei.

Nun, mittlerweile haben praktisch alle Linux-Filesysteme ACL. Nur 
gebraucht habe ich sie noch nie. ACL sehe ich alle Jubeljahre mal und 
dann eigentlich immer nur in dem Zusammenhang, daß ein wildgewordener 
Prozeß "komische" ACL gesetzt hat und ein File dadurch unlöschbar o.ä. 
geworden ist.

TL;DR: die "Vorteile" der Registry sind in der Praxis oft irrelevant.

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Axel S. schrieb:
> Andererseits ist gerade eine ultrafeine Rechtevergabe seltenst
> erforderlich. Ich erinnere mich noch an die Zeit, als Linux-Filesysteme
> keine ACL hatten und man mit den 9 klassischen Permission-Bits auskommen
> mußte. Die Windows-Jünger moserten damals immer herum wie schrecklich
> rückständig das doch wäre und wie viel fortschrittlicher Windows mit
> NTFS sei.

vermutlich weil es einfach noch nicht ordentlich funktioniert. Kann denn 
tar schon die Rechte sichern?

von Sven B. (scummos)


Lesenswert?

Eeh, immer dieses rumgefasel über Rechte. Niemand braucht das. In jedem 
Thread dieselbe Leier ... wenn du's wirklich brauchen würdest, würde dir 
schon eine Lösung einfallen. Ich brauch's nicht.

von Carl D. (jcw2)


Lesenswert?

Peter II schrieb:
> Kann denn tar schon die Rechte sichern?

wo, unter Windows?

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Sven B. schrieb:
> Eeh, immer dieses rumgefasel über Rechte. Niemand braucht das. In jedem
> Thread dieselbe Leier ... wenn du's wirklich brauchen würdest, würde dir
> schon eine Lösung einfallen. Ich brauch's nicht.

Dann hast du aber niemals ein Produktivnetzwerk administriert, wo man 
neben der üblichen Gefahrenabwehr vor allem auch den User vor sich 
selbst schützen muß...

von Sheeva P. (sheevaplug)


Lesenswert?

Le X. schrieb:
> Peter II schrieb:
>> haben aber ihre Grenzen. Versuche mal ein Nutzer das recht zu ändern
>> eines Wertes zu geben. Mit der Registry kein Problem.
>
> Geht einfach, wurde schon beschrieben.
> Man stoßt aber auf Grenzen wenn man wie in deinem Szenario die Rechte
> feingranularer verteilen möchte.

Möchte man das denn? Ich meine: gibt es einen einzigen praxisrelevanten 
Anwendungsfall, in dem das notwendig wäre?

In Wirklichkeit ist das, was Peter II hier als besonders tolles Feature 
der Registry vertickern will, bei einem Konstrukt wie der Registry eine 
minimale Grundvoraussetzung, um die Kontrolle über seine Konfiguration 
zu behalten. Denn wer statische, halbstatische und dynamische 
Konfiguration für Systemsoftware und Anwendungsprogramme gemeinsam in 
ein und dieselbe Hierarchie stopft, braucht natürlich zwingend zwingend 
einen Mechanismus zur Zugriffssteuerung. Das ist also kein 
bahnbrechendes Feature, sondern die logische, zwingend notwendige 
Konsequenz der Konstruktion.

Andererseits gibt es unter Linux (und anderen UNIXoiden) ganz ähnliche, 
hierarchische In-Memory-Datenbanken für Konfigurationseinstellungen des 
Systemkernels, nämlich die virtuellen Dateisysteme proc und sys. Da 
war nur keiner so verrückt, die in ein proprietäres, extern nicht be- 
und verarbeitbares Binärformat mit einer undurchsichtigen API zu 
stopfen, sondern das sind virtuelle Dateisysteme, die mit einfachsten 
Mitteln und konsistent zum Rest des Systems bearbeitet werden können. 
Wozu man da ein proprietäres Binarungeheuer wie die Registry braucht, 
bleibt schleierhaft.

So etwas könnten natürlich auch Applikationsentwickler zum Beispiel über 
FUSE benutzen, um die Einstellungen ihrer Programme zugriffsgesteuert 
und zur Laufzeit bearbeiten zu können. Aber das macht keiner, weil es 
keinen praxisrelevanten Anwendungsfall dafür gibt. Und wenn es doch 
einen gäbe, wäre man mit einem kleinen Setuid-Programm viel einfacher 
bedient.

von Sheeva P. (sheevaplug)


Lesenswert?

Peter II schrieb:
> Kann denn tar schon die Rechte sichern?

Natürlich.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

> Wenn bei mir die Konfiguration des X-Servers zersägt ist, läuft der
> halt nicht mehr. Dann gehe ich eben per Konsole rein, verschaff mir
> Informationen aus den Logdateien und reparier das.

Das geht auch unter Windows. Und wenn es nichtmal bootet, dann über die 
Konsole der Rettungs CD.

> Au, man braucht Schulungen von Microsoft, um das zu verstehen? :-)

Ja, offensichtlich. Das ist der wesentliche Punkt, der mir an Windows 
nicht gefällt. Nicht nur bezüglich der Registry.

Andererseits habe ich auch ein völlig geschlossenes System im Wohnzimmer 
stehen: Die Playstation. Bei der schätze ich, dass man sie einfach 
einschaltet und keine Probleme hat. Da will ich aber auch nicht dran 
herum basteln - dazu habe ich meinen Linux PC.

Wo die Playstation ihre Settings speichert, weiß ich gar nicht.

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Peter II schrieb:
> vermutlich weil es einfach noch nicht ordentlich funktioniert. Kann denn
> tar schon die Rechte sichern?

Icke ®. schrieb:
> Dann hast du aber niemals ein Produktivnetzwerk administriert, wo man
> neben der üblichen Gefahrenabwehr vor allem auch den User vor sich
> selbst schützen muß...

Wie erklärt ihr euch dann, dass gerade im Serverbereich Linux stark ist?
Kurze Suche im Internet:
http://www.heise.de/open/meldung/Grosse-Unternehmen-Linux-gewinnt-zu-Lasten-von-Windows-2480971.html
Gerade im Cloud-Bereich spielt doch Sicherheit eine zentrale Rolle.

von Le X. (lex_91)


Lesenswert?

Sheeva P. schrieb:
>> Geht einfach, wurde schon beschrieben.
>> Man stoßt aber auf Grenzen wenn man wie in deinem Szenario die Rechte
>> feingranularer verteilen möchte.
>
> Möchte man das denn? Ich meine: gibt es einen einzigen praxisrelevanten
> Anwendungsfall, in dem das notwendig wäre?

Ich weiß nicht ob man möchte. Vermutlich nicht, vermutlich gibts da 
wirklich keinen Anwendungsfall außerhalb eines konstruierten Szenarios.

Aber unabhängig davon ob man möchte oder nicht, hier nochmal eine 
Aussage von mir die du leider nicht mitzitiert hast:

Le X. schrieb:
> Aber, bevor wir uns im Kreis drehen: dass beide Systeme Vor- und
> Nachteile haben schrub ich oben bereits. Nix Neues also.
> Es läuft, wie immer im Leben, darauf hinaus dass es mehr als nur schwarz
> und weiß gibt. Für jede Anforderung gibt es eine ideale Lösung.

Ihr könnt ewig lang ein Szenario konstruieren bei dem die jeweils letzte 
gezeigte Lösung der Gegenpartei versagt. Dann wird die Gegenpartei 
kontern mit: "Ja, aber kannst du auch <insertrandomfeaturehere>". Worauf 
man sich dann wieder einen Workaround überlegen könnte.

Letzendlich kommt es auf konkrete Anwendungen an.
Lässt sich die konkrete Anwendungen mit mehreren Lösungen gleich gut 
erfüllen dann gilt bei mir KISS.
Oder, anders ausgedrückt: im Zweifel für die Textdateien, außer es 
liegen konkrete Gründe dagegen vor.

von Nase (Gast)


Lesenswert?

Rechteverwaltung unter Windows...?

Natürlich sind Gruppenrichtlinien "toll" und sehr schön fein granuliert. 
Das ist aber auch eines der Probleme damit. Es ist schon so fein 
granuliert und zerstreuselt, dass man an zehn verschiedenen Stellen 
Rechte vergeben muss.

Beispiel 1: Es ist ja nicht so, dass man einem Benutzer z.B. in einem 
Firmennetz einfach das Recht entziehen kann, das Desktop-Hintergrundbild 
zu verändern. Man muss ja noch daran denken, den Ordner mit den Bildern 
selbst mit Schreibschutz zu versehen, den Active-Desktop zu deaktivieren 
und so weiter.

Beispiel 2: Man kann per Richtlinie dem Benutzer verbieten, an der 
"Anzeige" zu spielen (also Schrift, Auflösung, Farben, 
Windows/Aero-Design und so weiter). Wenn man das tut, kann man aber 
trotzdem noch durch 8xUmschalttaste die Einstellungen zur 
Barrierefreiheit aufrufen und die "Kontrastreiche Anzeige" einschalten. 
Dann ist alles schön groß und schwarz-weiß oder grell bunt.
Nur man kanns halt nicht mehr abschalten, denn das wurde ja per 
Richtlinie verboten...


Solcher Späße gibts etliche. Hauptsächlich, weil die Richtlinien 
meistens irgendeinen Zugang zu einer Einstellung verbieten und es 
daneben aber noch drei weitere gibt.

von Manjaro (Gast)


Lesenswert?

NTFS rechte kann bestimmt das hochentwickelte .zip tool von windows 
sichern, wa?
ROFL

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Der Andere schrieb:
> Wie erklärt ihr euch dann, dass gerade im Serverbereich Linux stark ist?
> Kurze Suche im Internet:
> 
http://www.heise.de/open/meldung/Grosse-Unternehmen-Linux-gewinnt-zu-Lasten-von-Windows-2480971.html

Zitat:
"Die Linux Foundation weist darauf hin, dass die Daten nicht 
repräsentativ sind, da man davon ausgehen muss, dass die angesprochenen 
Unternehmen je nach ihrer Linux-Affinität unterschiedlich stark 
motiviert sind, an einer Umfrage der Linux Foundation teilzunehmen."

Bemerkenswert ist auch, daß die Prozentskala bei der Linux Foundation 
2011 bis 110% reicht und 2014 schon bis auf 115% angewachsen ist, wie 
sich der Grafik entnehmen läßt.

Je nachdem, wer die Statistik fälscht, ergibt sich ein anderes Bild:

http://www.heise.de/ix/meldung/Grosse-Server-verkaufen-sich-immer-schlechter-2127318.html

von Manjaro (Gast)


Lesenswert?

Ja. und gerade weil alle statistiken eben gefälscht sind und Linux nur 
ein sooo winziges Licht iss baut Microsoft nur zur Liebe aller 
unbedeutenden Nerds ein Linux Subsystem in windows 10 ein.

von Sheeva P. (sheevaplug)


Lesenswert?

Icke ®. schrieb:
> Bemerkenswert ist auch, daß die Prozentskala bei der Linux Foundation
> 2011 bis 110% reicht und 2014 schon bis auf 115% angewachsen ist, wie
> sich der Grafik entnehmen läßt.

Es mag für Laien verwirrend sein, aber in vielen Unternehmen werden 
mehrere Plattformen bevorzugt -- je nachdem, was gerade benötigt wird. 
Bei uns ist es zum Beispiel so, daß für bestimmte Dinge wie Exchange und 
AD tatsächlich vornehmlich Windows eingesetzt wird, während für andere 
Dinge wie Firewalls und Proxy-Server, Numbercrunching und 
Virtualisierungplattformen bevorzugt Linux verwendet wird.

Was sollte unser IT-Verantwortlicher dann auf die Frage nach der bzw. 
den bevorzugten Plattformen antworten? Richtig: beides.  So kommen dann 
leicht über 100% zustande, ganz ohne Fälschung, Manipulation oder 
Unterstellungen.

Mit ein bisschen Nachdenken oder einem kurzen Blick in die Studie hätte 
das aber auch ein durchschnittlich begabter Laie herausfinden können. 
;-)

von Daniel A. (daniel-a)


Lesenswert?

Sheeva P. schrieb:
> Dinge wie Exchange und AD tatsächlich vornehmlich Windows

Für Exchange nehme ich z-push, finde ich ganz brauchbar, wenn auch nicht 
perfekt. Was ist AD? Diese abkürzung sehe ich in den unterschiedlichsten 
zusammenhängen.

von Benjamin K. (benjamin92)


Lesenswert?

In dem Fall wohl Active Directory ;)

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Anfänger schrieb:
> Hi, unter Windows gibts die Registry. Gibt es sowas ähnliches auch für
> Linux oder machen die das da komplett anders?

Zum Glück gibts so einen Scheiß unter Linux nicht.

Stefan U. schrieb:
> Ich vermute, dass der lesende Zugriff auf die Registry performanter ist.
> Dafür sind Textdateien technisch einfacher.

Das ext*-Dateisysten ist dafür optimiert, sehr viele kleine Dateien zu 
verwalten - NTFS ist darin nicht so gut und von FAT reden wir am besten 
gar nicht erst.

Die Registry hat aber einen Vorteil für M$: dadurch, dass dort fast 
alles nur in einem großen Eimer liegt, ist es nicht all zu schwierig, 
die Konfiguration einzelner Programme zu verstecken und den Export der 
Konfiguration zu erschweren.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.