Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gebläsemotor defekt bei Heißluftfritteuse


von Vancouver (Gast)


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Moin,

wir haben eine Heißluftfritteuse von Tefal, mittlerweile die dritte. 
Alle Fritteusen hatten nach etwa zwei Jahren (so ein Zufall...) das 
gleiche Problem: Die Leistung des Gebläsemotors wurde immer geringer, 
bis er schließlich gar nicht mehr lief. Bei der aktuellen Fritteuse habe 
jetzt eine Ersatz-Motorbaugruppe bestellt und eingebaut. Interessehalber 
habe ich mal verucht, herauszufinden, was an der alten Baugruppe defekt 
ist.

Also den Motor abgeklemmt und an ein Ohmmeter gehängt, dann langsam 
gedreht. Der Widerstand ändert sich je nach Stellung zwischen 120 und 
370 Ohm, und es gibt eine Stelle ganz ohne Kontakt. Klingt für mich 
irgendwie nach einer durchgebrannten Wicklung. Die Schleiferkohlen sind 
nur wenig abgenutzt (zumindest die eine, an die andere komme ich nicht 
so einfach dran).

Andererseits spricht das Fehlerbild gegen einen Wicklungsdefekt: Der 
Motor wird über einige Wochen immer langsamer, dann ist igendwann 
Feierabend. Soweit ich das erkennen kann, hängt der Motor nicht an einer 
Elektronik, nur zwei Schalter und eine Sicherung (die nicht 
durchgebrannt ist).

Kennt jemand das Problem?

Neupreis der Fritteuse ist etwas 100€, der Ersatzmotor kostet 40€, 
Arbeitszeit etwa eine Stunde, die Fritteuse muss komplett zerlegt 
werden. Ist aber alles kein Hexenwerk.

von Teo D. (teoderix)


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Vancouver schrieb:
> Andererseits spricht das Fehlerbild gegen einen Wicklungsdefekt: Der
> Motor wird über einige Wochen immer langsamer, dann ist igendwann
> Feierabend.

Klinkt nach trockenlaufenden Gleitlager.
Dreht leicht, nach Schups ein paar Runden?

von Stefan F. (Gast)


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Funktionieren diese Geräte eigentlich wirklich?

Ich meine, kann man darin Pommes und Fischstäbchen zubereiten, so dass 
sie auch schmecken?

von Vancouver (Gast)


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Teo D. schrieb:

> Klinkt nach trockenlaufenden Gleitlager.
> Dreht leicht, nach Schups ein paar Runden?

Lässt sich leicht drehen, fast kein Unterschied zum neuen Motor. Ob er 
von selbst weiterläuft, kann ich nicht sagen, ich habe ihn nicht mehr 
angeschlossen.

von Teo D. (teoderix)


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Vancouver schrieb im Beitrag #4611612:
> Aber wie gesagt: Auf lange Haltbarkeit sind die Teile offenbar nicht
> ausgelegt...

Sicherlich auch nicht für den Täglichen Gebrauch => Bei normal Usern 
>5Jahre ;)

Beim Fehlerbild, lief der Motor dann gleich langsamer o. erst wenn der 
Motor warm wurde? Wäre Typisch für Sinterlager.
Kann man kaufen. Einpressen geht auch mit Schraubstock, Welle muss halt 
noch 1A sein.

von Vancouver (Gast)


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Teo D. schrieb:

> Sicherlich auch nicht für den Täglichen Gebrauch => Bei normal Usern
>>5Jahre ;)

Ich dachte, wir wären Normal-User. Ansonsten hätte ich einen Hinweis
erwartet, z.B. nicht für den täglichen Gebrauch geeignet. Einen Backofen
kannst Du auch jeden Tag benutzen, ohne dass er nach zwei Jahren hinüber 
ist.

>
> Beim Fehlerbild, lief der Motor dann gleich langsamer o. erst wenn der
> Motor warm wurde? Wäre Typisch für Sinterlager.

Läuft sofort langsam, keine Temperaturabhängigkeit.

von Teo D. (teoderix)


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Vancouver schrieb:
> Ich dachte, wir wären Normal-User. Ansonsten hätte ich einen Hinweis
> erwartet, z.B. nicht für den täglichen Gebrauch geeignet.

Äääh, die schreiben doch da nich rein "Bitte nicht Täglich nutzen, 
sonnst...."

Lustig sind die Handmixer u. Zauberstäbe. Unbedingt mal den 
Waschzettel lesen :)

Mit meiner Ferndiagnose bin ich leider am Ende, da müsst ich schon 
selber mal'n Blick rein werfen.
(bin aber nur'n Spacken, da findet sich schon noch'n Spezi)

von Vancouver (Gast)


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Teo D. schrieb:

> Äääh, die schreiben doch da nich rein "Bitte nicht Täglich nutzen,
> sonnst...."
>
> Lustig sind die Handmixer u. Zauberstäbe. Unbedingt mal den
> Waschzettel lesen :)

Auf meinem Airbrush-Kompressor steht "Nach 15-minütigem Gebrauch
muss das Gerät mindestens 10min abkühlen, sonst..."

> Mit meiner Ferndiagnose bin ich leider am Ende, da müsst ich schon
> selber mal'n Blick rein werfen.

Ist schon ok, ich wollte ja nur mal fragen, ob jemand das Problem kennt.
Die Friteuse läuft wieder, d.h. die Ernährung ist gesichert und der 
defekte Motor
fliegt heute in den Container.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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was ist denn das eigentlich für ein Motor,
mit welcher Spannung soll der laufen?

wenns eine Lager-Geschichte ist,
lässt es sich ja mit ein paar Tropfen Gleitmittel (grins) erkennen

: Bearbeitet durch User
von Vancouver (Gast)


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▶ J-A von der H. schrieb:
> was ist denn das eigentlich für ein Motor,
> mit welcher Spannung soll der laufen?

Der hängt über Schalter und Sicherung direkt an 230V, also ich vermute 
mal ein
billiger Asynchronmotor .Das Teil sieht so aus:

http://www.ebay.de/itm/Tefal-Motor-Elektronik-SS-992127-fuer-Fritteuse-Actifry-FZ7000-AL8000-GH8000-/361509686162

>
> wenns eine Lager-Geschichte ist,
> lässt es sich ja mit ein paar Tropfen Gleitmittel (grins) erkennen

Dann sollte er beim Einschalten wenigstens noch zucken oder brummen, 
aber es herrscht totale Stille.

von hinz (Gast)


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Vancouver schrieb:

> Der hängt über Schalter und Sicherung direkt an 230V, also ich vermute
> mal ein
> billiger Asynchronmotor .Das Teil sieht so aus:
>
> Ebay-Artikel Nr. 361509686162

Sieht aber sehr nach einem Gleichstrommotor mit Permanentmagneten aus.

Asynchronmotor ist es aber auf keinen Fall.

von SonicHazard (Gast)


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Vielleicht ist ja nur der Kollektor verfettet..

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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bis auf die langen Kohlen sieht ein Motor in einem Akkuschrauber auch 
nicht anders aus. Auf der Platine sind die Gleichrichter-Dioden zu 
sehen.

Nur wie kommt der Eimer jetzt auf die 12(oder wieviel) Volt?
Etwa durch Anzapfung an der Heizeinheit? so wies auch beim Fön läuft?

oder per Dimmerschaltung?

Zum Testen des Motors direkt auf jeden Fall DC anlegen, keine 230VAC!!!

von Teo D. (teoderix)


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SonicHazard schrieb:
> Vielleicht ist ja nur der Kollektor verfettet..

Da würde ich aber Hitze, Qualm u. Gestank erwarten!?

Passt aber zu:
Vancouver schrieb:
> an ein Ohmmeter gehängt, dann langsam
> gedreht. Der Widerstand ändert sich je nach Stellung zwischen 120 und
> 370 Ohm, und es gibt eine Stelle ganz ohne Kontakt.

Wobei das aus der Ferne, ziemlich Schwammig ist.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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ich glaub da ist eher was auf der Platine durch.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Teo D. schrieb im Beitrag #4611928:
> Ohje, welch Mod hat den da der Löschwahn ereilt :)
Ich wars ;-)

> Wenn man nicht mal zum Rande eines Themas schweifen darf........
Der Rand eines Themas bei einer blockierten Waschmaschine ist z.B. 
nicht, welches Waschmittel am reinlichsten wäscht, oder ob man seine 
Wäsche nicht besser gleich zur Reinigung abgibt.
Und der Rand der nicht funktionierenden "Heißluftfritteuse" hier ist 
nicht, ob oder wie das mit dem funktionierenden Gerät erzeugte Produkt 
schmeckt.

Stefan U. schrieb:
> Funktionieren diese Geräte eigentlich wirklich?
Bitte in einem eigenen Thread dskutieren. Hier gehts um den nicht 
laufenden Motor...

@ Vancouver
Wurde der Motor vor seinem Ausfall lauter?
Oder ist der neue jetzt leiser?

von Teo D. (teoderix)


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Lothar M. schrieb:
> Der Rand eines Themas bei einer blockierten Waschmaschine ist z.B.
> nicht, welches Waschmittel am reinlichsten wäscht, oder ob man seine
> Wäsche nicht besser gleich zur Reinigung abgibt.

Da müsste man aber das halbe Forum löschen ;)
Seh auch nich wirklich den Zugsamenhang zu meinen Beiträgen.
Aber wenn man Nebensächlichkeiten in einem Thread löscht, dann alle. 
Seh ich ein!


DANKE für Deine Antwort :)

von nemesis... (Gast)


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Ich würde den Dämpfen beim frittieren die Schuld in die Schuhe schieben.
Ein Teil gelangt sicher in die Motorkühlung und verursacht Feinschlüsse
oder sonst was.

Vancouver schrieb:
> Die Friteuse läuft wieder, d.h. die Ernährung ist gesichert und der
> defekte Motor

Bis in zwei Jahren...

von Vancouver (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> @ Vancouver
> Wurde der Motor vor seinem Ausfall lauter?
> Oder ist der neue jetzt leiser?

Der Motor wurde von mal zu mal immer leiser und langsamer, so als wenn 
man ihn jedesmal mit einer kleineren Spannung laufen lässt. Zwischen dem 
ersten mal, wo er auffällig langsam lief und dem endgültigen Aus 
vergingen vielleicht 3 Wochen, also ein langsamer Tod.
Ehrlich gesagt vermute ich keinen mechanischen Defekt, sondern eher 
einen Windungsschluss oder etwas in der Art, der dann eine 
Gleichrichterdiode  gekillt hat, falls das wirklich ein Gleichstrommotor 
ist. Bei der vorherigen Fritteuse habe ich auch mal etwas Kontaktspray 
auf den Kollektor gesprüht, aber ohne jegliche Wirkung.

von Der Andere (Gast)


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Vancouver schrieb:
> Bei der vorherigen Fritteuse habe ich auch mal etwas Kontaktspray
> auf den Kollektor gesprüht, aber ohne jegliche Wirkung.

Kontaktspray ist dafür da die Oxidschicht bei Kontakflächen zu lösen.
Graphitkohlen reagieren zum Teil allergisch gegen jegliche Art von 
Flüssigkeit.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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tcha, der Motor kann wegen Lagerschaden stehen geblieben sein und
durch den dann höheren Strom die Gleichrichtung gegrillt haben.

Wie gesagt, Lager schmieren, Motor abklemmen.
Sieht so nach Flachsteckhülsen aus.
Dann den Motor OHNE die Platine mit DC besaften.

PC-Netzzteil funzt in den allermeisten Fällen nicht, da spricht bei so 
ziemlich jedem Motor dieser Grössenordnung die Schutzschaltung an.
das "zickt" dann kurz und dreht dan nnicht. dann könntest Du glauben der 
Mot sei def obwohl er es nicht ist.

Besser: KFZ-Ladegerät, oder gleich die Starter-Batterie nutzen.

BTW ältere PC-Netzteile von Enermax sprechen nicht so schnell an.
damit betreibe ich hier einen "akkutoten" Akkuschrauber

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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▶ J-A von der H. schrieb:

> bis auf die langen Kohlen sieht ein Motor in einem Akkuschrauber auch
> nicht anders aus. Auf der Platine sind die Gleichrichter-Dioden zu
> sehen.
>
> Nur wie kommt der Eimer jetzt auf die 12(oder wieviel) Volt?
> Etwa durch Anzapfung an der Heizeinheit? so wies auch beim Fön läuft?


Diese "Aukkuschrauber-Eimerchen" gibts durchaus auch in 230V-Ausführung, 
siehe:

http://www.johnsonelectric.com/de/product-technology/motion/dc-motors/industry-dc-motors?series=high-voltage-dc-motors

Das sind dann sog. Mischstrommotoren, die mit pulsierendem Gleichstrom 
betrieben werden, der durch die Gleichrichtung der Netzspannung erzeugt 
wird.

Im Gegensatz zu den "12-V-Motörchen" besitzen sie eine größere Anzahl 
von Kommutatorlamellen und die Spulen bestehen aus sehr dünnem 
Kupferlackdraht mit einer recht hohen Windungszahl. Ein Blick durch die 
Lüftungsöffnungen sollte Klarheit schaffen.


Grüßle,
Volker.

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