Hallo, Für ein Projekt habe ich mir einen Kondensator-Motor (https://de.wikipedia.org/wiki/Kondensatormotor) gekauft. Dies ist ein Wechselstrommotor, der mit einer Hilfswicklung umgesetzt ist, bei dem ein Kondensator die Phase für die Hilfswicklung verschiebt, um dem Motor so zwei Phasen zur Verfügung zu stellen. Es ist "eigentlich" und meines Wissens nach, kein 3-Phasen-Motor mit Steinmetzschaltung - aber genau das ist die Frage. Beim Hin-und-her-Planen hat sich herausgestellt, dass es praktischer gewesen wäre, einen Motor mit Rechtslauf statt - wie dieser - mit Linkslauf zu nehmen. Ich würde ungern einen neuen Motor kaufen müssen. Da Gewinde, die sich losschrauben könnten hier keine Rolle spielen, wäre es super praktisch die Laufrichtung zu wechseln, dazu müsste ich ja "eigentlich nur" die Leiter der Hilfswicklung vertauschen. (Alternativen s.u.) Nun habe ich den Motor mal aufgeschraubt, um einen ersten Blick drauf zu werfen, ob ich denn an die Kabel rankäme, wenn ich das wirklich tun wollte, und ich war etwas erstaunt, ein paar mehr Kabel zu finden als ich vermutet hätte. (Siehe Zeichnung im Anhang) Wie auch in der Motor-Beschreibung im Anhang zu sehen, sind Pin C und Pin D ganz klar mit einer (schwächeren) Hilfswicklung verbunden, die einen höheren Widerstand aufweist. Ich müsste die Kabel vom Pin trennen, um messen zu können, welches davon zur Hilfswicklung gehört, und welche zur Hauptwicklung, was ich erst machen will, wenn ich wirklich weiß, was ich tue. Mich verwirren nun aber die 3 zusätzlichen Kabel, kann mir jemand einen Tipp geben, worum es sich hier wohl handelt? Gerechnet habe ich mit 4 Leitern, die den Motor verlassen, nicht aber mit 6. Hat der Motor wohl möglich doch 3 Wicklungen? Ist er intern für 3-Phasen gebaut, aber eben doch (per Steinmetz-Schaltung??) für eine Phase verkabelt? (Ohne die Kabel zu lösen, kann ich nicht messen, wie er verdrahtet ist) Kann ich den mit einem Frequenzumrichter dann doch 3-phasig betreiben und (was nett wäre) regeln? (FU scheidet ja bei Kondensatormotoren eigentlich aus, weil der Kondensator ja auf eine bestimmte Frequenz und Spannung dimensioniert wurde) Alternative Lösung: Rein theoretisch müsste sich ja die Drehrichtung auch dadurch umkehren lassen, dass man statt einem Kondensator eine Drossel verbaut. Ist das Murks oder geht das auch in der Praxis?
Thomas M. schrieb: > Wie auch in der Motor-Beschreibung im Anhang zu sehen, sind Pin C und > Pin D ganz klar mit einer (schwächeren) Hilfswicklung verbunden, Wo siehst du das? Die Hilfswicklung geht von A nach D! Wenn du die Drehrichtung ändern willst: 1. Rausfinden welches Kabel an A zur Hilfswicklung gehört und nach B verschieben. 2. Die Brücke B-C auf A-C ändern.
Vielleicht müssten das sogar 8 Drähte sein. Ein Hauptwicklungspaar und ein Hilfswicklungspaar. Wäre nicht ungewöhnlich wenn zwei Drähte irgendwo auf der Wicklung verschaltet wurden. Ist häufig mit so einem Gewebeschlauch isoliert. Eine Drossel ist für die Drehrichtungsumkehr unüblich. Der passende Kondensator reicht. Allerdings ist der Erfolg nicht immer garantiert. Ich hab mir vor ein paar Monaten auch so ein Schätzchen zugelegt für eine Tischkreissäge, der aber falsch rum lief. Da musste ich erst die denkbaren Kabel-Kombinationen mal durch spielen bis ich die richtige fand. Man muss halt die Kabel mal eindeutig beschriften um sich nicht zu verzetteln.
Max M. schrieb: > Wo siehst du das? > Die Hilfswicklung geht von A nach D! Oh, ja, natürlich, hatte ich doof formuliert, ich bezog mich dabei auf den Kondensator, der NICHT an eine Wicklung ist, die identisch zur Hauptwicklung ist > Wenn du die Drehrichtung ändern willst: > 1. Rausfinden welches Kabel an A zur Hilfswicklung gehört und nach B > verschieben. > 2. Die Brücke B-C auf A-C ändern. Jupp, genau so wollte ich es machen. Aber die eigentliche Frage war ja eine andere: was sind das für zusätzliche Kabel?
nemesis... schrieb: > Vielleicht müssten das sogar 8 Drähte sein. > Ein Hauptwicklungspaar und ein Hilfswicklungspaar. Hmm also einfach Zwei kabel statt einem dickeren , um einen höheren Strom zu vertragen? Das ergibt natürlich Sinn > Ist häufig mit > so einem Gewebeschlauch isoliert. Nee, sind alles bloß lackierte Kupferkabel > Eine Drossel ist für die Drehrichtungsumkehr unüblich. Jupp, war mir auch schon aufgefallen :-) > Der passende Kondensator reicht. Allerdings ist der Erfolg > nicht immer garantiert. Der Passende Kondensator? Heißt das, man kann mit einem Kondensator auch um 270° Verschieben (wäre ja nötig um die Drehrichtung zu ändern)
Thomas M. schrieb: > was sind das für > zusätzliche Kabel? Die Hauptwicklung besteht aus 2 parallelen wicklungen. K.A. warum. Muss aber in diesem Zusammenhang nicht interessieren.
Thomas M. schrieb: > Hmm also einfach Zwei kabel statt einem dickeren , um einen höheren > Strom zu vertragen? Ne, ein Wicklungspaar ~ 4 Drähte. Zwei Drähte der Einzelwicklungen müssten dann das Wicklungspaar verbinden und 2 müssten herausgeführt sein. Scheinbar wurde auch der Verbindungsdraht herausgeführt, dann sind es 3, aber sicher bin ich mir da nicht. Zumindest wäre es plausibel. Es ist schon etwas anderes den Motor da zu haben oder nur darüber zu theoretisieren. Kann man eigentlich nur erkennen, wenn man die Wicklungen auffrimelt. Das sollte man aber vermeiden, wenn der Motor intakt ist und man den noch mal nutzen will. Thomas M. schrieb: > Der Passende Kondensator? Heißt das, man kann mit einem Kondensator auch > um 270° Verschieben (wäre ja nötig um die Drehrichtung zu ändern) Interessante These, die mich etwas verunsichert. In jedem Fall müsste der Hersteller die Kapazität des Kondensators vorgeben. Es gibt auch Richtwerte abhängig von der Motorleistung. Wenn man sich nicht dran hält, geht das zu Lasten der Motorleistung oder der Betriebszuver- lässigkeit aber auch die Drehrichtung kann bei falscher Verschaltung (so wie bei meiner Mühle) mal rechts mal links sein, völlig willkürlich. Anlauf funktioniert dann aber. Mittlerweile hab ich die richtige Beschaltung und die Drehrichtung, so wie sie sein soll.
So, danke noch mal allen Beteiligten. Ich werde, wie geplant demnächst die Kabel vertauschen und die anderen Theorien als Theorien verbleiben lassen, ich denke das ist das klügste
Thomas M. schrieb: > Es ist "eigentlich" und meines Wissens nach, kein 3-Phasen-Motor mit > Steinmetzschaltung - aber genau das ist die Frage. Richtig. Während der Drehstrommotor 120 Grad Phasenversatz hat, hat die Hauptwicklung des Kondensatormotors zwangsweise 180, die Hilfswicklung muss sich da irgenwie einoassen, bei ca. 90. > die Laufrichtung zu wechseln, dazu müsste ich ja > "eigentlich nur" die Leiter der Hilfswicklung vertauschen. Richtig. Es ist egal, ob die Hilfswicklung nun +90 Grad Phasenversatz bringt oder -90Grad, der Motor läuft genau so gut andersrum. Batürlich in jedem Fall unrunder als ein Drehstrommotor.
Moin, OK, nachdems ja schon funktioniert, kann man ja schoen weitertheoretisieren... Kondensatoren fuer 270° Phasenverschiebung gibt's, die heissen bloss Spulen. Ich koennt' mir vorstellen, dass der Motor sich andersrum dreht, wenn man statt des C=16uF eine Drossel mit ca. 0.63H anschliesst. Oder bisschen weniger, kommt drauf an wie induktiv die Motorwicklung selbst ist. Aber da bin ich bloss reiner Theoretiker, dem auch so Sachen wie Groesse oder Preis oder Strombelastbarkeit von Bauteilen da erstmal wurscht ist... Gruss WK
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