Guten Abend! eines vorweg: Ich habe keine Ahnung von Elektrotechnik - nicht mal ein Bisschen. Ich habe hier im Forum schon viel gelesen und viel gelernt und hätte mein Problem fast auch gelöst - schaffe es aber nicht ganz. Ich habe einen Modellbaumotor, der dreht links und rechts - je nachdem, wie man den Strom anschließt. Der Plan ist, einen Schalter zu betätigen. Daraufhin dreht der Motor fünf Sekunden und schaltet sich aus. Betätigt man den Schalter erneut, dreht der Motor 5 Sekunden in die andere Richtung. Zu diesem Zweck habe ich mir bei Conrad einen Zeitschalter gekauft, den man zuammenlöten musste - dieses habe ich tatsächlich hinbekommen. Auf der Platine gibt es einen Eingang für + und - und eine 3-poligen Ausgang, der im Schaltplan im OSC gekennzeichnet ist. Keine Ahnung, was das ist, aber es kommt keine Spannung hinten raus. Somit habe ich dann einfach den Minuspol, der nach dem Relais für die Zeitsteuerung liegt, genommen und habe hier ein Kabel angelötet. + kommt direkt vom 12V Akku und der Zeitschalter liegt somit zwischen -. Schließe ich nun den Motor an und drücke auf Start, dreht der Motor tatsächlich 5 Sekunden. Nun kommt das Problem: Die Umkehr der Stromrichtung. Ich stelle es mir so vor: Ich nehme ein Relais, hänge es zwischen Motor und Zeitschalter und immer dann, wenn das Relais Strom bekommt, wechselt es die Stromrichtung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sowas nicht fertig gibt. Bei meinen Recherchen bin ich auf 2um Relais aufmerksam geworden, die wohl genau dieses machen sollten. Also habe ich mir ein Finder 40.52 Relais gekauft und auf sämtliche Arten angeschlossen (zwischen Motor und Zeitschalter), die ich hier im Forum gefunden habe. Betätige ich nun den Schalter, springt das Relais an und der Motor dreht. Wenn aber die Spannung wieder abfällt, weil die 5 Sekunden um sind, fällt auch das Relais zurück. Somit bekomme ich es nicht hin, die Stromrichtung beim Motor zu ändern. Was muss ich tun? Vielen Dank für Eure Hilfe!
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Hi, ein zwei mal Um Relais ist richtig. Du musst die Spannungsquelle für den Motor an die Wechselkontakte der beiden Umschalter anschließen, und zwar einmal Plus/Minus und einmal andersherum, also Minus/Plus. Die beiden Mittelkontakte der Umschalter gehen dann zum Motor. Leider kann ich gerade keine Zeichnung machen. Viele Grüße Marcel
Das ist nicht ganz einfach! Die Idee mit dem zweifachen Umschaltrelais ist schon richtig. Dumm ist nur, dass ein Stromstoßrelais nichts hilft. Timingproblem!
Sebastian S. schrieb: > Das ist nicht ganz einfach! > > Die Idee mit dem zweifachen Umschaltrelais ist schon richtig. > > Dumm ist nur, dass ein Stromstoßrelais nichts hilft. Timingproblem! Du nimmst ein BISTABILES Relais mit 2x Um. über die Kontakte des Relais führst Du die Spannung des Timerausgangs einmal normal und einmal gekreuzt zum Motor, das Relais (Spule) wird durch den Taster zum Einschalten des Tiemrs jedesmal mit umgeschaltet. rgds
Zerlegen wir das Problem mal in drei Teile: 1. der "Polwendeschalter" (mit Ruhestellung) 2. die Einschaltzeit von 5 Sekunden 3. das abwechselnde Ein- und Ausschalten. 1. Der Polwendeschalter wurde mehrfach beschrieben, besteht üblicherweise aus einem zweipoligen Umschalter. https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzschalter Die Ruhe nach 5 Sekunden kann man auf zwei Arten erreichen: a) der Schalter hat noch einen dritten Zustand, in dem alle Schaltkontakte offen sind. Das würde einem handbetätigten zweipoligen Umschalter mit Mittelstellung entsprechen. Ein Relais mit diesem Verhalten ist aber ein Spezialfall, mit zwei Relais besteht die Gefahr, dass die den vierten möglichen Zustand einnehmen, in dem alle Kontakte geschlossen sind und damit die Stromquelle kurzgeschlossen ist. b) ein weiteres Relais in Serie zum Polwendeschalter unterbricht nach 5 Sekunden den Stromfluß. Das ist die sinnvollere Lösung. 2. Die einfachste Möglichkeit ein Relais nach 5 Sekunden abfallen zu lassen ist ein Kondensator in Reihe zur Relaiswicklung. Die Zeitkonstante R*C kann man gut abschätzen. Angenommen ein Wicklungswiderstand von 100 Ohm und ein "Goldcap" Kondensator von 0,1 Farad (nicht Mikrofarad!) haben wir ein R*C = 100*0,1 = 10 Sekunden. Ein zusätzlicher Entladewiderstand muss dem Kondensator parallel liegen und gegen Überspannung aus der Wicklung sollte noch eine Zenerdiode parallel zur Wicklung liegen. 3. Das Ein/Ausschalten kennt der Elektriker unter dem Markennamen "Eltako", das ist vermutlich auch oben mit "Stromstoßrelais" gemeint. https://de.wikipedia.org/wiki/Stromsto%C3%9Fschalter Elektronisch heisst sowas Toggle-Flipflop.
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Hallo und danke für die Antworten! Ich habe mir nun ein bistabiles Relais besorgt. Dieses hat die gleiche Bezeichnung wie das andere (Finder 40.52), steht allerdings BS drauf. Aber wie schließe ich das nun an? Es hat 8 Kontakte. Wenn ich den Strom auf die beiden Kontakte an der Spule lege, macht es klick. Nehme ich strom weg und lege wieder Strom an, passiert nichts. Es klickt erst wieder, wenn ich + und - an den spulenkontakten vertausche. Zudem hätte ich gedacht, dass sich die eingebauten Kontakte nach dem Klick auf der neuen Position halten. Tun sie aber nicht. Sie springen sofort wieder zurück.
Tobi schrieb: > Bezeichnung wie das andere (Finder 40.52), steht allerdings BS drauf. Dann nenne mal die komplette Typenbezeichnung! Nach Datenblatt Seite 30 (http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/C300/Bistabile_Relais_Finder.pdf) müsste das bistabile Relais 40.52.6.xxx heißen. Gruß Dietrich
Dietrich L. schrieb: > müsste das bistabile Relais 40.52.6.xxx heißen. Ja genau. Die Zahlen dahinter weiß ich nicht. Auf dem Relais steht noch drauf: 5 A / AC 250 V und oben drauf 12V BS
So, ich habe nun in einem anderen Forum einen Beitrag gefunden, in dem es um Ähnliches geht. Liegt Spannung am Relais, würde es in eine Position schalten und dort solange bleiben, bis die Magnetisierte Spule wieder entladen wird. Entweder durch die Umpolung oder durch einen Widerstand. Dort wurde ein Widerstand von 470 Ohm genannt und es soll funktioniert haben. Der Widerstand wurde vor das Relais gesetzt. Bei dieser Konstellation gab es jedoch zwei Schalter! Ich habe nur einen: Ein Mal drücken: Strom für 5 Sek. an, fließt in eine Richtung. Wenn strom aus noch mal drücken: Strom wieder 5 Sek. an, fließt in andere Richtung. Das 5 Sek.-Intervall funktioniert problemlos. Ich scheitere jedoch an der Umpolung, die immer dann stattfinden soll, wenn (erneut) Strom fließt.
Wenn es wirklich bistabil ist, sollten die Kontakte nicht zurückspringen. Das einmalige Klicken spricht dafür, dass die Kontakte bleiben. Einfach über Kreuz verbinden, 12 mit 24 und 14 mit 22, wie auch auf Wikipedia zum Kreuzschalter gezeigt. Die Ansteuerung ist etwas komplizierter als für ein bistabiles Relais mit zwei Wicklungen.
Ich habe das bistabile Relais extra nicht erwähnt, weil die Ansteuerung nicht einfach (genaugenommen doppelt) ist. Die die ich kenne waren um Grunde genommen Relais mit zwei Spulen. Eine zum "Einschalten"(hin) und die andere zum "Ausschalten" (her). Ich kenne auch welche mit drei Anschlüssen. Da ist es ein Mittenabgriff.
Ach so, einen weiteren Typ habe ich vergessen. Es gibt auch bistabile Relais mit nur einer Spule. Da muss dann zum "zurückschalten" die Spannung umgedreht werden. Also Abteilung: "Vom Regen in die Traufe".
Amateur schrieb: > Da muss dann zum "zurückschalten" die > Spannung umgedreht werden. Ja genau, ein solches habe ich wohl. Christoph K. schrieb: > Einfach über Kreuz verbinden, 12 mit 24 und 14 mit 22, wie auch auf > Wikipedia zum Kreuzschalter gezeigt. Die Stromquelle mit den Kontakten gekreuzt verbinden? Und den Motor dann an 11 und 21? Was ist mit den Spulenkontakten? Bleiben die frei? Denn wenn hier nichts angeschlossen ist, passiert im Relais auch nichts.
Genau, Motor und Stromquelle so oder vertauscht anschließen, das ist egal. Und die Wicklung braucht eben eine etwas kompliziertere Schaltung. http://www.elv.de/elektronikwissen/bistabiles-relais.html Dazu gab es hier schon öfters Diskussionen, das hier war eine mögliche Lösung: https://www.conrad.de/de/vorschaltbaustein-vs-524v-504911.html leider ausverkauft. Dasselbe gibts auch hier: http://www.eidoshe.pline.de/pline.b2b-trader.de/images/pPool-5556070001-655607A006/text/G118905.htm
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Danke für die Info. Bei Dem Vorschalter steht was von 2-spuligen Relais. Klappt das ganze auch mit meinem einspuligen?
Hallo, wie wäre es denn mit sowas? https://www.conrad.de/de/relaisplatine-rel-pcb3-mit-relais-12-vdc-spule-conrad-rel-pcb3-2-12-vdc-2-wechsler-30-w50-va-503320.html?sc.ref=Product%20Details oder sowas: https://www.conrad.de/de/schaltfolge-konverter-platine-auch-passend-fuer-die-relaisplatinen-rel-pcb-1-bis-4-507213.html Wenn ich es richtig verstehe, schließe ich vorne die Spannung an und jedes Mal bei Tasterdruck werden die Ausgangskontakte geändert. Und an diesen kann ich dann jeweils + und - vertauscht anbringen und zum Motor führen?
Ok, vergesst die lezte Antwort - ich habe nochmals die Datenblätter angeschaut und gegoogelt, was da eigentlich passiert. Jetzt habe ich es aber: https://www.conrad.de/de/universal-schaltbaustein-217374.html Dort steht im Datenblatt, dass dieser Baustein für die Drehrichtungsänderung von Motoren genutzt werden kann. Ich müsste diesen Baustein dann hinter meinen Timer setzen und mit dem Taster verbinden, mit dem ich auch den Timer ansteuere. Dann müsste bei jedem Tasterdruck die Drehrichtung des Motors geändert werden.
Das muss ein bistabiles Relais mit zwei Wicklungen sein, der gemeinsame Pol am Plusanschluss des Brückengleichrichters, und die beiden getrennten Anschlüsse an Klemme 4 und 5. Die zwei Schalter (hier "Reedkontakt" genannt) zum Hin- und Zurückschalten liegen zwischen dem Minusanschluss des Gleichrichters und je einer Wicklung. Die beiden Dioden liegen parallel zu den beiden Wicklungen als Schutz vor Überspannung. Die zwei Umschalter oben sind als Polwendeschalter verdrahtet, über Kreuz wie beschrieben. Ich beschreibe mal, wie man das ganze rein elektronisch lösen könnte: Der Taster oder Schalter muss erst mal entprellt werden, dazu gibt es hier einen Artikel: https://www.mikrocontroller.net/articles/Entprellung#Wechselschalter die Lösung mit Umschalter und zwei NAND-Gattern ist sehr zuverlässig, ein CD4011 und zwei Widerstände wäre also der erste Schaltungsteil. https://www.fairchildsemi.com/datasheets/CD/CD4001BC.pdf Dann kommt das Toggle-Flipflop, z.B. eine Hälfte eines CD4013, der D-Eingang mit dem /Q-Ausgang verbunden und das entprellte Schalsignal auf den Clockeingang. https://www.fairchildsemi.com/datasheets/CD/CD4013BC.pdf Die 5 Sekunden erledigt ein Monoflop, z.B. eine Hälfte eines CD4538 mit einem Widerstand und Kondensator zur Festlegung der Dauer. R*C etwa 5 Sekunden, z.B. 1 MOhm und 5 µF, genaues steht im Datenblatt. https://www.fairchildsemi.com/datasheets/CD/CD4538BC.pdf Schließlich kommt eine "H-Brücke", z.B. ein L298 http://www.st.com/content/st_com/en/products/motor-drivers/brushed-dc-motor-drivers/l298.html
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