Es heißt ja immer FH sei praxisorientierter. Und an der Uni lernt man viel stärker die Grundlagen. Doch habt ihr Beispiele, wie das konkret in der Elektrotechnik aussieht? Lernt man z. B. an der FH wie man Logikgatter anwendet, während an der Uni die Funktionsweise der Gatter gelehrt wird? Ist das ein korrektes Beispiel? Habt ihr weitere Beispiele?
Oder ist es z B so dass an der Uni detailliert besprochen wird wie eine Diode genau funktioniert mit Dotierung und so? Und FH sieht die Diode als Black Box, also die physikalischen Vorgänge werden ausgeblendet, nur die Funktion wird betrachtet. Stimmt das in etwa?
Das Pferd schrieb: > Oder ist es z B so dass an der Uni detailliert besprochen wird wie eine > Diode genau funktioniert mit Dotierung und so? Und FH sieht die Diode > als Black Box, also die physikalischen Vorgänge werden ausgeblendet, nur > die Funktion wird betrachtet. > > Stimmt das in etwa? Nein.
Grundsätzlich ist Elektrotechnik eine Ingenieurswissenschaft, und Ingenieurswissenschaften sind per se angewandte Wissenschaften. Wenn Du die Theorie hinter der Elektrotechnik haben willst, bist Du eigentlich immer in der Physik. Und von der wird an der Uni mehr gelehrt als an der FH. Ob man den inneren Aufbau eines elektronischen Bauteils verstanden haben muss um es erfolgreich einsetzen zu können, mag jeder für sich selbst beantworten. Manche meinen man muss das unbedingt wissen, andere sagen das sei Humbug. Bild Dir Deine Meinung ;-)
Auch an der FH kaust du das blöde Ding in epischer Breite durch bis du es nicht mehr sehen willst. Als Praxisbezug gibt es dann eine Laborübung mit Bericht oben drauf, wo du z.B. Kennlinien aufnimmst oder Grundschaltungen vorberechnest und dann erprobst. Dafür gehst du etwas weniger in die Physik, z.B. könnte dir erspart bleiben dir räumliche Ausdehnung der Sperrschicht zu berechnen.
Das Pferd schrieb: > Es heißt ja immer FH sei praxisorientierter. Die Studenten führen in den ersten drei Semestern sehr viele Praktika/Labore durch. Während des Semesters können es bis zu vier pro Woche sein, was an sich sehr viel ist in Bezug auf den Arbeitsaufwand (Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung). Ansonsten werden Grundlagen nur oberflächlich vermittelt. In der Physik lernt man beispielsweise, dass eine Schwingung irgendwas mit sin/cos zu tun hat oder dass die Einheit der Kraft das Newton ist. Das Studium ist sehr kompakt gestaltet, sodass wenig Zeit für Kreativität übrig bleibt. Zur Grundwährung in der Physik ist die "Formel" geworden, mit der man sich eine wichtige Ressource - nämlich die Zeit - erkauft. Dabei nimmt man den Studenten die Fähigkeiten, Lösungsmethoden selbst zu entwickeln und Ergebnisse kritisch zu hinterfragen - wenn die Dichte von Aluminium 21000 kg/dm³ beträgt, dann ist es halt so. Die Dozenten schütteln zwar den Kopf, aber das ist letztendlich nicht deren Problem. Neuerdings werden die Studis dazu ermuntert, während der Semesterferien Firmen kennen zu lernen als Praktikanten oder Werkstudenten. Hier können Kontakte zu Unternehmen geknüpft werden, was sich positiv für das spätere Praxissemester oder die Abschlussarbeit auswirken kann. So gesehen ist das Studium praxislastig, allerdings lernen die Leute auch etwas dabei. So ein Praktikum kann auch eine gute Inspirationsquelle sein für eine eventuelle Projektarbeit oder vielleicht für die spätere Tätigkeit. Berichte über das ET-Studium an einer Uni kenne ich nur von Kollegen her. Man muss viel mehr büffeln (hohe Durchfallquoten in den Grundlagenfächern, bis zu 80%!) und man geht schon an die Grenzen. Im Hauptstudium geht es darum, neuartige Algorithmen zu entwickeln. In der Hochfrequenztechnik wird oft simuliert oder man verifiziert Modelle mit entsprechenden Experimenten.
An meiner Uni müssen Leute die von der FH rüber wollen Auflagen wie TET 1 und 2 und Mathematik 3 nachholen (hängt aber von den ECTS ab, d. h. man braucht min 30 ECTS in Mathe, 10 Physik, 30 Grundlagen (GET) etc) -- da einige FHler z. B. ihre ECTS für Fachenglisch, BWL und Soft Skills bekommen muss entsprechend mehr nach geholt werden. Ob die Inhalt nun unterschiedlich sind kann ich dir nicht sagen.
Früher war das so, dass an der TH "technische Mechanik", "theoretische Elektrotechnik" und weitere Sahnehäubchen als Pflichtfächer kamen, die es beim FH-Studium nicht gab. Auch war der Anspruch im Grundstudium nicht so hoch, bei "Höhere Mathematik" und Physik zum Beispiel. In Aachen wurden dann auch noch die Prüfungen bei Physik und Mathe von zwei Semestern zusammengelegt, während es bei den FH-lern eh nur Physik I gab und Mathematik I und II jeweils nach dem Semester geprüft wurden. Die Praktika an der TH im Grundstudium waren immer ein ganzer Tag mit mehreren Themen auf einmal, eher so ein Seminar. An der FH sind die Praktika in den Stundenplan eingebaut und auf mehr Termine verteilt.
:
Bearbeitet durch User
Chris F. schrieb: > An der FH sind die Praktika in den Stundenplan eingebaut und auf mehr > Termine verteilt. Nö. Das macht jeder Prof so wie er will.
Dipl.-Ing. (FH) schrieb: > Ansonsten werden Grundlagen nur oberflächlich vermittelt. In der Physik > lernt man beispielsweise, dass eine Schwingung irgendwas mit sin/cos zu > tun hat oder dass die Einheit der Kraft das Newton ist. Das ist Oberstufenstoff, dass wird vielleicht zu Beginn wiederholt und stellt die Grundlage dar, ist aber keinesfalls das, was man als Student "neu" lernt.
Moin, OK, meine Erfahrungen sind jetzt ueber 20 Jahre her, koennte sich in der Zeit was geaendert haben... Das Pferd schrieb: > Habt ihr weitere Beispiele? Ja, die z-Transformation faellt mir da spontan ein. An der FH sehr drauf gerichtet, was man fuer digitale Signalverarbeitung braucht. Kam irgendwann im 7. Semester. Korrespondenztabelle und gut ist erstmal. An der TH wurde da in Mathe (Grundstudium, 3/4 Semester) erstmal ziemlich draufrumgeritten, was denn die Konvergenzgebiete von z-Tranformationen sind, also wo das ueberhaupt funktioniert... An der FH waren Pruefungsaufgaben öfter mal so ein bisschen zum drueber nachdenken gemacht, waehrend an der TH die Pruefungsaufgaben vom Typ her viel vorhersagbarer waren und durch tagelanges Rechnen von aehnlichen Aufgaben konnte man die eigene Schnelligkeit trainieren. Das war an der TH wichtiger. Waehrend an der FH es durchaus was gebracht hat, mal irgendwie "unkonventionell" an eine Aufgabe zu gehen. Praktikumsversuche fand' ich an der FH leicht staerker ausgepraegt als an der TH, koennte aber auch damit zu tun haben, dass ich dann immer versucht habe, "gleichwertige" Praktikumsversuche, die ich an der FH gemacht hatte, an der TH anerkennen zu lassen. Halbleiterei war an der TH eine Vorlesung ueber 3 Semester, danach war man mit jedem Ladungstraeger in jeder Zone eines Halbleiters per Du, allerdings gabs doch etliche Kommilitonen, die gescheitert waeren, aus einem Haufen Bauteile die Transistoren auszusuchen. Das war an der FH lange nicht so ausgepraegt, dafuer gabs von Siemens gleich extra Datenbuecher fuer Studenten mit Daten ausgesuchter Halbleiter. An Programmiersprachen gabs an der FH ein Semester C und Pascal (spaeter als Wahlfach noch Assembler und Matlab); an der TH 2 Semester Modula-2 (Die Pruefung musste ich an der TH nicht mehr ablegen, aber ich weiss noch, wie mir der Prof. nahegelegt hat, doch unbedingt Modula-2 zu lernen, das waere ganz wichtig...(klaro...harhar)) Dipl.-Ing. (FH) schrieb: > Ansonsten werden Grundlagen nur oberflächlich vermittelt. In der Physik > lernt man beispielsweise, dass eine Schwingung irgendwas mit sin/cos zu > tun hat oder dass die Einheit der Kraft das Newton ist. Das Studium ist > sehr kompakt gestaltet, sodass wenig Zeit für Kreativität übrig bleibt. Das kann ich fuer mich nicht so bestaetigen. Gerade Physik wurde mir an der TH anstandslos von der FH her anerkannt. Da wurden auch keine sin/cosinuesse bei Schwingungen aus dem Hut gezaubert, sondern man hatte schon den vollen Spass mit den Differentialgleichungen. Bei beiden Studiengaengen hatte ich stark den Eindruck, dass wenn man vorher Theoretiker war, war man's hinterher auch. War man praktisch interessiert, war man danach auch praktisch weitergebildet. War man vorher ein Depp, war man's nach dem Studium auch. Egal, ob FH oder TH. Und da bin ich mir sicher: Das hat sich nicht geaendert. (FH=FH Schweinfurt:1988-1992; TH=RWTH Aachen:1992-1996) Gruss WK
Max M. schrieb: > Dipl.-Ing. (FH) schrieb: > Das ist Oberstufenstoff, dass wird vielleicht zu Beginn wiederholt und > stellt die Grundlage dar, ist aber keinesfalls das, was man als Student > "neu" lernt. So gesehen hast du vollkommen Recht. Ich war auch der Meinung, dass dies auch in der Oberstufe gelehrt wird, allerdings gibt es einen nicht zu vernachlässigenden Anteil von Studierenden (ca. 20-30%), die diesen Stoff in der Tat an der FH "neu" lernen (beispielsweise den Umgang mit SI-Basiseinheiten, Winkelfunktionen, Logarithmen etc.). Aber das ist ja ein anderes Thema. Die ursprüngliche Frage war bezüglich der Unterschiede in der Theorie/Praxis (FH/Uni) gerichtet.
Dergute W. schrieb: > Das kann ich fuer mich nicht so bestaetigen. Gerade Physik wurde mir an > der TH anstandslos von der FH her anerkannt. Da wurden auch keine > sin/cosinuesse bei Schwingungen aus dem Hut gezaubert, sondern man hatte > schon den vollen Spass mit den Differentialgleichungen. > Meine Erfahrungen beziehen sich auf einen aktuellen Bachelor-Studiengang in der Elektrotechnik. Dort ist es in der Tat so, dass die Grundlagen sehr oberflächlich vermittelt werden - also "Formelwissen". Sicherlich wird in den Vorlesungen darauf hingewiesen, dass hinter vielen physikalischen Prozessen Dgls stecken, allerdings musste kein ET-Student in den Übungen während der zwei Semester andauernden Physikvorlesung nur eine Dgl lösen. > Bei beiden Studiengaengen hatte ich stark den Eindruck, dass wenn man > vorher Theoretiker war, war man's hinterher auch. War man praktisch > interessiert, war man danach auch praktisch weitergebildet. War man > vorher ein Depp, war man's nach dem Studium auch. Egal, ob FH oder TH. > Und da bin ich mir sicher: Das hat sich nicht geaendert. Naja, dem stimme ich einfach mal zu ;-)
Mark B. schrieb: > Ob man den inneren Aufbau eines elektronischen Bauteils verstanden haben > muss um es erfolgreich einsetzen zu können, mag jeder für sich selbst > beantworten. Manche meinen man muss das unbedingt wissen, andere sagen > das sei Humbug. Man muss es verstehen, um Bauteile herstellen zu können, Gleichungen dafür bilden zu können, Simulatoren dafür schreiben zu können, Bauteile weiterentwicklen zu können und nahe an der Forschung zu sein. An unserer Uni HABEN wir genau sowas gemacht und ich arbeite in dem Umfeld. Schaltungsentwicklung, die letztlich auch teilweise in ASICs und auf Sensoren geht. Ohne ein Verständnis für Besetzungsstatistik, Absorbtion, Dotierung ist es unmöglich, gemessene Effekte zu verstehen und die Schlussfolgerungen zu ziehen. Ja, das ist die mathematische Theorie hinter den Messungen und ich bin forh, dass ich sie drauf habe und mich das immer wieder in einen Vorteil versetzt hat.
Dergute W. schrieb: > (FH=FH Schweinfurt:1988-1992; TH=RWTH Aachen:1992-1996) Ah, Du bist wohl auch so ein Endvierziger wie ich. In Aachen könnten wir uns begegnet sein. 1987 - 1993! Die gute alte Zeit. Ich bin echt froh, dass ich noch ein richtiges Diplom abgestaubt habe, mein Cousin, der ebenfalls studierte, ist 11 Jahre jünger und hat Master in Dortmund gemacht. Da sind schon Unterschiede beobachtbar! Wobei: Aachen ist auch nicht mehr das, was es mal war. Nochmal zur Frage: Die Theorie ist der Rahmen, der hilft, das praktisch Erfahrene einzuordnen, zu benennen und im Detail zu beschreiben. Vieles davon wurde an den FHs weggelassen. Dieser Unterschied dürfte sich heute zwischen Master und Bachelor abzeichnen, wenn auch in reduzierter Form.
Dipl.-Ing. (FH) schrieb: > Die Studenten führen in den ersten drei Semestern sehr viele > Praktika/Labore durch. Während des Semesters können es bis zu vier pro > Woche sein, was an sich sehr viel ist in Bezug auf den Arbeitsaufwand > (Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung). > [...] > > So gesehen ist das Studium praxislastig, allerdings lernen die Leute > auch etwas dabei. So ein Praktikum kann auch eine gute > Inspirationsquelle sein für eine eventuelle Projektarbeit oder > vielleicht für die spätere Tätigkeit. Klingt wie ein Unibätschler. Oder wie die praktischen Elemente eines Diplom-Unistudiums. :D
Hallo wenn ich das bisher geschriebene richtig Verstehe gehe ich wohl richtig mit folgender Annahme: Es gibt nichts was vom Anspruch und den Inhalt her zwischen einen Energieelektroniker und ähnlichen höheren Handwerklichen Berufen und der Ausbildung an FH oder erst recht der Uni liegt. Also wenn jemanden der Energieelektroniker zu "läppisch" (sorry ist nicht böse gemeint) ist, aber gleichzeitig FH und erst recht Uni zu anspruchsvoll (Hauptsächlich eben wegen der erforderlichen Mathematik) gibt es dazwischen beruflichen nichts? Oder ist es der Techniker (gibt es den überhaupt als anerkannte Berufsbezeichnung?) welcher diese Lücke füllt - besonders von Anspruch und Inhalt der Aus- oder Weiterbildung her? Laie
Chris F. schrieb: > Früher war das so, dass an der TH "technische Mechanik", "theoretische > Elektrotechnik" und weitere Sahnehäubchen als Pflichtfächer kamen, die > es beim FH-Studium nicht gab. Auch war der Anspruch im Grundstudium > nicht so hoch, bei "Höhere Mathematik" und Physik zum Beispiel. In > Aachen wurden dann auch noch die Prüfungen bei Physik und Mathe von zwei > Semestern zusammengelegt, während es bei den FH-lern eh nur Physik I gab > und Mathematik I und II jeweils nach dem Semester geprüft wurden. > Die Praktika an der TH im Grundstudium waren immer ein ganzer Tag mit > mehreren Themen auf einmal, eher so ein Seminar. An der FH sind die > Praktika in den Stundenplan eingebaut und auf mehr Termine verteilt. Was du hier als TH beschreibst, war bei uns an der FH so.
Theorie ist das, was in der Praxis nie geht und Praxis ist das, was ...
Praxisbezug bedeutet, es werden Beispiele, Anforderungen, Tätigkeiten und Aufgaben aus der Berufspraxis in die Lehre eingearbeitet. Jetzt ist es im Beruf so, dass es dort auch Theorie-basierte Tätigkeiten gibt. Ein Beispiel aus der Praxis kann daher die Lösung einer theoretischen Aufgabe sein. Man kann sich dem Ganzen auch mal vom anderen Ende annähern, vom Kunden der die Ware abnimmt. Zitieren wir mal aus der relativ aktuellen 2016 Mercator Studie: > Fach- und Führungskräfte gaben an, dass sie bei 43 % der Bachelor- und 37 % der Masterabsolvent/- innen Praxiskenntnisse stark oder sehr stark ver- missten (vgl. Anhang 4, Tabelle 4). Bei der Frage, welche Maßstäbe bei der Einstellung von Bachelor- und Masterabsolvent/-innen angelegt würden, wurde der Aspekt Praktika/- Arbeitserfahrung nach dem Auftreten im Vorstellungsgespräch als zweitwichtigs- tes Kriterium bewertet (vgl. Abb. 27). Was vielleicht einfach bedeutet, der Master hat aufgrund des längeren Studiums mehr Praktika gemacht und hat daher mehr Praxiskenntnisse. Insgesamt sind die Praxiskenntnisse bescheiden. > Die Antworten der Absolvent/-innen bestätigen diese Ergebnisse: Bei den Bachelorabsolvent/-innen antwor- teten 40 %, dass sie bei ihrem Berufseinstieg Praxis- kenntnisse stark bis sehr stark vermissten. Bei den Masterabsolvent/-innen vermissten 32 % und bei den Diplomabsolvent/-innen 25 % Praxiskenntnisse stark bis sehr stark (vgl. Anhang 4, Tabelle 5). Man beachte die Antworten der Diplomabsolventen. Früher war wirklich mehr Lametta. Wie sieht es mit der anderen Dimension FH - Uni aus? Nun: > In diesem Zusammenhang [Besetzung von Stellen] wurden die Fach- und Führungskräfte gefragt, ob sie Bachelor- bzw. Masterabsolvent/-innen eher von der Universität oder von der Fachhochschule bevorzugen würden. Der überwiegende Teil der Fach- und Führungskräfte (64 % bzw. 60 %) hat keine Präferenzen hinsicht- lich der Ausbildungsherkunft der Bachelor- bzw. Masterabsolvent/-innen (vgl. Abb. 36). Es geht den Abnehmern großenteils am Popo vorbei ob offiziell mit Praxisbezug oder offiziell theoretisch ausgebildet. Denen, denen es nicht am Popo vorbeigeht, sehen es so: > Wenn je- doch Präferenzen angegeben wurden, so wurde der Fachhochschul-Bachelorabschluss gegenüber dem Universitäts-Bachelorabschluss bevorzugt: 24 % der Fach- und Führungskräfte präferieren den Fachhoch- schulabschluss, 12 % den Universitätsabschluss. Wenn es überhaupt interessiert wird ein praktischer Bachelor gegenüber einem theoretischen Bachelor bevorzugt. Das verwundert nicht besonders, sind doch die meisten FH Bachelor-Studiengänge länger als die Uni Bachelor-Studiengänge. Die Unis ticken ja immer noch so ein bisschen nach der idiotischen Formel "Bachelor = Vordiplom". Die FHs nehmen den offiziellen Anspruch "Bachelor = berufsqualifizierender Abschluss" ernster. Aber: > Beim Master wurde genau anders herum geantwortet: 30 % der Fach- und Führungskräfte präferieren den Mas- terabschluss an der Universität, 10 % bevorzugen den Masterabschluss an der Fachhochschule. Wenn es überhaupt interessiert wird ein theoretischer Master gegenüber einem praktischen Master bevorzugt. Schlussfolgerung: Wer mikro-optimieren möchte macht seinen Bachelor an der FH und den Master an der Uni. Andersherum schadet es aber nicht viel. Bleibt die Frage, soll man überhaupt einen Master machen? > Die Befragung bei den Fach- und Führungskräften ergab, dass in den letzten Jahren stärker Master- als Bachelorabsolvent/-innen gesucht wurden. Rund 46 % der Fach- und Führungskräfte gaben an, dass in ihrem Unternehmen in den letzten zwei Jah- ren Masterabsolvent/-innen stark bis sehr stark gesucht wurden; nur rund 34 % gaben dies für Bachelorabsolvent/-innen an (vgl. Abb. 34). Was hier im Forum schon immer gesagt wurde: Wenn es irgendwie geht den Master machen.
lächler schrieb: > Was du hier als TH beschreibst, war bei uns an der FH so. Vermutlich weil sich jetzt viele Fachhochschulen einfac TH nennen ohne eine wissenschaftliche Hochschule zusein. th mittelhessen, th nürnberg rwth;) etc. - sprich man sollte heute schon den begriff tu/uni verwenden..
Jay schrieb: > Man beachte die Antworten der Diplomabsolventen. Früher war wirklich > mehr Lametta. Früher wurde auch nur derjenige Ingenieur, der auch ohne ein Studium mindestens als ein fähiger Tüftler brauchbare Sachen konstruiert hätte. Auch wenn es nur eine Leuchtreklame, ein Messgerät oder gar Automatisierungsgerät ist. Heinz Nixdorf brauchte kein Studium, um einen brauchbaren Computer zu entwickeln. Genauso wenig wie Bill Gates oder Steve Jobs. Heute werden Leute Ingenieure, die gut erzogen sind in der stupiden Wissensansammlung und 1er-Schreiben, aber sobald sie mal ein Bildungssystem verlassen haben, fangen sie an zu verzweifeln und wissen nicht mehr wo oben und unten ist, wenn ihnen nicht dauern ein Tutor über die Schulter schaut. Von daher ist es eigentlich nebensächlich, wo jemand studiert hat. Ein guter FH-ler kann auch einen Super-Uni-Diplomer in der Praxis in die Tasche stecken.
An der FH lernt man alles was in der Uni gelernt wird. Ein fertiger FH-Ingenieur kann zusätzlich mit einem Hammer einen Nagel in die Wand hauen.
Mega-Ing. schrieb: > Heinz Nixdorf brauchte kein Studium, um einen brauchbaren Computer zu > entwickeln. > Genauso wenig wie Bill Gates oder Steve Jobs. Ich bin kein Fan davon seltene Ausnahmen und Glücksfälle zum Standard zu erklären. Basis für eine Karriere ist immer noch Dinge erfolgreich abzuschließen, nicht sie abzubrechen.
Mega-Ing. schrieb: > Von daher ist es eigentlich nebensächlich, wo jemand studiert hat. Ein > guter FH-ler kann auch einen Super-Uni-Diplomer in der Praxis in die > Tasche stecken. Bloß weil man ein breiteres Fundament an Wissen hat, heißt das nicht, dass man irgendwodrin schlechter ist. Das kommt auch sehr viel auf das private Interesse an und in welchem Bereich und mit welcher Verantwortung man letztendlich arbeitet.
Chris F. schrieb: > Bloß weil man ein breiteres Fundament an Wissen hat, heißt das nicht, > dass man irgendwodrin schlechter ist. Das kommt auch sehr viel auf das > private Interesse an und in welchem Bereich und mit welcher > Verantwortung man letztendlich arbeitet. Einigen wir uns darauf: -Es gibt gute Leute mit Hochschulabschluss -Es gibt gute Leute ohne Hochschulabschluss -Es gibt gute Leute von der Uni -Es gibt Pfeifen von der Uni -Es gibt gute Leute von der FH -Es gibt Pfeifen von der FH So sieht's aus.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.