Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik "Spulen-Pfeifen" verschwindet, warum?


von Johnny S. (sgt_johnny)


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Anbei ein Bild einer SMD-Spule in einem DC-DC Step-up Wandler

Im Normalfall pfeift diese sehr! laut während des Betriebs, erneutes 
auflöten, auswechseln, mit Silikon fixieren brachte keine Abhilfe!


Aus Zufall beobachtete ich, das das pfeifen/quitschen durch Eisen 
beinflusst wird. Wenn ich mit einem breiten Schraubenzieher, oder einem 
Blechmasstab (0.5mm dick) über die Spule gehe, ist diese praktisch 
geräuschlos. Dabei muss das Blech die Spule nicht einmal berühren!

Ich habe mir aktuell beholfen und ein Stück Blech auf die Spule geklebt


Was mich aber jetz noch interessieren würde ist, warum das so ist? Warum 
hört die Spule auf zu pfeifen wenn Eisen in der nähe ist. Mit Aluminium 
geht es z.b. nicht.

von batman (Gast)


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Das das Blech absorbiert etwas elektromagnetische Energie, das dann im 
Inneren dem schwingenden lärmenden Metallteil fehlt.

von Marktschreier (Gast)


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Das Eisen wird wohl die Eigenschaften der Spule beeinflussen, da es ja 
Ferromagnetisch ist (Alu ist nicht magnetisch).
Die Spule sieht mir zwar geschirmt aus, aber ein Teil des Feldes kommt 
dennoch "raus" und so wird das Eisen zum Teil des Kerns...

Übrigens muss nicht unbedingt die Spule selber pfeifen, das können auch 
Keramik Kondensatoren sein (Piezo).

von Johnny S. (sgt_johnny)


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Es ist die Spule, wenn man ein Röhrchen drauf hält, kann man das 
Geräusch verstärken.

von MiWi (Gast)


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Johnny S. schrieb:
> Anbei ein Bild einer SMD-Spule in einem DC-DC Step-up Wandler
>
> Im Normalfall pfeift diese sehr! laut während des Betriebs, erneutes
> auflöten, auswechseln, mit Silikon fixieren brachte keine Abhilfe!
>
>
> Aus Zufall beobachtete ich, das das pfeifen/quitschen durch Eisen
> beinflusst wird. Wenn ich mit einem breiten Schraubenzieher, oder einem
> Blechmasstab (0.5mm dick) über die Spule gehe, ist diese praktisch
> geräuschlos. Dabei muss das Blech die Spule nicht einmal berühren!
>
> Ich habe mir aktuell beholfen und ein Stück Blech auf die Spule geklebt
>
>
> Was mich aber jetz noch interessieren würde ist, warum das so ist? Warum
> hört die Spule auf zu pfeifen wenn Eisen in der nähe ist. Mit Aluminium
> geht es z.b. nicht.

Wenn... diese Spule pfeift... dann schwingt allerhöchstwahrscheinlich 
der Regelkreis. Und das hörst Du. Deine Eisenplatte verändert die 
Reglerschwingung und das Ding wird lautlos. Es wäre also sinnvoll, sich 
genauer anzuschauen wie die Feedbackschleife aufgebaut ist und ggf ein 
kleiner Kondensator, ein paar pf werden wohl reichen  - parallel zum 
"Highside" Widerstand. Wirkt manchmal Wunder.

Grüße

MiWi

von Johnny S. (sgt_johnny)


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MiWi schrieb:
> Es wäre also sinnvoll, sich
> genauer anzuschauen wie die Feedbackschleife aufgebaut ist und ggf ein
> kleiner Kondensator, ein paar pf werden wohl reichen  - parallel zum
> "Highside" Widerstand. Wirkt manchmal Wunder.
>
> Grüße
>
> MiWi

Also dort ist ein Kondensator mit dem wert 1nF, im Schema steht noch 
100pf, aber bei 100pf Schwankte mir der Ausgang zu sehr.

von MiWi (Gast)


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Johnny S. schrieb:
> MiWi schrieb:
>> Es wäre also sinnvoll, sich
>> genauer anzuschauen wie die Feedbackschleife aufgebaut ist und ggf ein
>> kleiner Kondensator, ein paar pf werden wohl reichen  - parallel zum
>> "Highside" Widerstand. Wirkt manchmal Wunder.
>>
>> Grüße
>>
>> MiWi
>
> Also dort ist ein Kondensator mit dem wert 1nF, im Schema steht noch
> 100pf, aber bei 100pf Schwankte mir der Ausgang zu sehr.

eine der Dinge die ich bei Eagle-Schaltplänen immer wieder festellen 
muß: es muß in diesem Programm wirklich unglaublich einfach sein 
Schaltpläne zu zeichnen die per se erst einmal unzumutbar sind 
(Textüberlappungen, Bauteilwert steht (in Leserichtung) vor dem RefDes,
sinnlose Kreuze in und bei Symbolen, die das Lesen erschweren ohne einen 
erkennbaren Informationsgegenwert zu liefern etc) und dann scheint es 
einen Bibliotheksleichtsinn zu geben, der solche Pläne ermöglicht die so 
auch nicht funktionieren können.

Q2 kann nicht so wie im Schaltplan gezeichnet verbaut sein.

Schaltzeichen PFET, Bezeichnung deutet auf einen NFET.

Naja, was solls...



Also - der Regler schwingt. Zu C13 steht ausdrücklich im Datenblatt: 
"Choose the lowest capacitor value that insures stability; high 
capacitance values may degrade line regulation." Hast Du das gemacht?

1nF erscheinen mir daher - gerade bei 1M5 parallel und zw. 150 und 230V 
Ausgangsspannung - etwas übertrieben, ich hätte eher 10-47p erwartet.

Auch Dein C17 kommt mir ein bischen schmalbrüstig vor, jeder Rippel auf 
dem schlägt über den 1n voll auf den Regler zurück.

Ps: - R7 sieht nach einem 0805 aus. Welcher 0805-Hersteller spezifiziert 
diese Bauform für angemerkten 500V Nennspannung? Selbst 200V erscheinen 
mir... leichtsinnig.

Viel Erfolg beim ruhigstellen von dem Regler.

Grüße

MiWi

von Gerd E. (robberknight)


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Nicht daß es wirklich was mit dem Pfeifen zu tun hat, aber mir erscheint 
der Abstand zwischen C11 und der Ausgangsspannung ein wenig eng für die 
Spannung.

von Johnny S. (sgt_johnny)


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Gestern abend konnte ich das Problem doch noch lösen.... es sind immer 
die banalen Dinge!

Nach dem den Ausgangskondensator neu aufgelötet habe, funktioniert es 
nun fast leise. Vermutlich war dort die Lötung irgendwie nicht gut. Nun 
ist der Regler sehr leise, nur noch direkt mit dem Ohr daneben, ist ein 
leises Summen zu hören, aber das hört man ja auch bei den meisten 
Steckernetzteilen. Mein Steckernetzteil ist nun lauter als der Regler, 
und das ist noch in nem Gehäuse.




Denn noch eine Antwort hierzu:

MiWi schrieb:
> Q2 kann nicht so wie im Schaltplan gezeichnet verbaut sein.
>
> Schaltzeichen PFET, Bezeichnung deutet auf einen NFET.
>
> Naja, was solls...
>

Bei einem PFET würde der Pfeil doch nach oben zeigen, also zur Quelle?



>
> Also - der Regler schwingt. Zu C13 steht ausdrücklich im Datenblatt:
> "Choose the lowest capacitor value that insures stability; high
> capacitance values may degrade line regulation." Hast Du das gemacht?
>
> 1nF erscheinen mir daher - gerade bei 1M5 parallel und zw. 150 und 230V
> Ausgangsspannung - etwas übertrieben, ich hätte eher 10-47p erwartet.
>
> Auch Dein C17 kommt mir ein bischen schmalbrüstig vor, jeder Rippel auf
> dem schlägt über den 1n voll auf den Regler zurück.
>
> Ps: - R7 sieht nach einem 0805 aus. Welcher 0805-Hersteller spezifiziert
> diese Bauform für angemerkten 500V Nennspannung? Selbst 200V erscheinen
> mir... leichtsinnig.

Bei 100p habe ich das Problem, das im leerlauf die Spannung grosse 
Sprünge macht. Also auf 200V, dann innert ein paar ms wieder auf 150V 
abfällt, und dann wieder hochspringt.

Aktuell funktioniert alles und die Ausgangsspannung schwankt um ca 1V 
bei 10mA Belastung, was vollkommen ausreicht

R7 ist ein 1206 Widerstand, der Kondensator daneben währe 0805 :)

Kommt von Vishay
http://www.farnell.com/datasheets/2049090.pdf

mit 0805 währe es bis 400V möglich.

: Bearbeitet durch User
von MiWi (Gast)


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Johnny S. schrieb:
> Gestern abend konnte ich das Problem doch noch lösen.... es sind immer
> die banalen Dinge!
>
> Nach dem den Ausgangskondensator neu aufgelötet habe, funktioniert es
> nun fast leise. Vermutlich war dort die Lötung irgendwie nicht gut. Nun
> ist der Regler sehr leise, nur noch direkt mit dem Ohr daneben, ist ein
> leises Summen zu hören, aber das hört man ja auch bei den meisten
> Steckernetzteilen. Mein Steckernetzteil ist nun lauter als der Regler,
> und das ist noch in nem Gehäuse.

gut so.

>
> Denn noch eine Antwort hierzu:
>
> MiWi schrieb:
>> Q2 kann nicht so wie im Schaltplan gezeichnet verbaut sein.
>>
>> Schaltzeichen PFET, Bezeichnung deutet auf einen NFET.
>>
>> Naja, was solls...
>>
>
> Bei einem PFET würde der Pfeil doch nach oben zeigen, also zur Quelle?
>

Würde, hätte....

Nimm ein richtiges Datenblatt, zB. das vom verwendeten Transistor 
(http://www.mouser.com/ds/2/196/IPD600N25N3%20G%20Rev2.3-94676.pdf) und 
vergleiche.

Und wenn Du den Fehler immer noch nicht siehst schaut Dir die vo Dir
eingezeichnete Substratdiode an....



Danke für die 0805 / 1206 Info....

von smufte (Gast)


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Dieses Spulenfiepen kommt auch oft in gekauften Geräten vor.

Ich hab einfach nur lack in die Spulenwicklung laufen gelassen.
Danach war ruhe....

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Diese Spulen haben einen Wickelsinn. Der Windungsanfang ist mit einem 
Punkt gekennzeichnet, und der Pin sollte an die geschaltete Spannung.

von Teo D. (teoderix)


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smufte schrieb:
> Ich hab einfach nur lack in die Spulenwicklung laufen gelassen.
> Danach war ruhe....

Ich würde zu erst mal den Ausgangs-Elko auf Temp. bringen, is es weg o. 
leiser, tauschen.
Wenn ein passender rumliegt erspare ich mir das erwärmen u. tausche 
gleich. Gefühlte 99% Erfolgschance u. beseitigt die Ursache.

von voltwide (Gast)


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ach was!
Kannst Du das evtl auch belegen?

von voltwide (Gast)


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Mein posting bezieht sich auf den Wickel(-un)sinn.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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voltwide schrieb:
> Mein posting bezieht sich auf den Wickel(-un)sinn.

Schaltregler scheinen Neuland für dich zu sein.

von Mark S. (voltwide)


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Michael X. schrieb:
> voltwide schrieb:
>> Mein posting bezieht sich auf den Wickel(-un)sinn.
>
> Schaltregler scheinen Neuland für dich zu sein.

Der war gut! Ein Netzteilversteher!

: Bearbeitet durch User
von Armin X. (werweiswas)


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