Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Stromverbrauch von akkubetriebener Schaltung


von Ich (Gast)


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Hallo zusammen,
Ich bin grad an am entwickeln einer Schaltung, die über Funk Daten 
empfängt und über GPRS an einen Server schicken soll. Die GPRS 
Verbindung geschieht über ein Modul SIM808. Die andere Funkverbindung 
über den Sub-GHz Transceiver mRF49XA. Die Schaltung soll über einen 
Li-Ion Akku mit ca 1000-1500mAh betrieben werden. Beim Akkubetrieb ist 
der Stromverbrauch schon recht relevant. Der mRF zieht im Sleepmode ca 
1uA (er soll jede Minute für ca 2 Sekunden aufwachen). Das SIM808 Modul 
zieht im Sleepmode laut Datenblatt 9.8mA-rms.

Meine Frage wäre jetzt: Würdet ihr bei der Wahl des uCs groß auf den 
Stromverbrauch achten? Denn bei den 9.8mA vom Modul ist es ja egal, ob 
der uC im Sleepmode 20nA, 40nA oder 500nA zieht. Auch z.B. der Pull-up 
Widerstand am SIM_DET zu 2.8V (V_ext), selbst wenn er 100k groß ist, 
zieht im Normalfall ja auch schon 28uA.

2 Fragen nochmal zum SIM808 Modul:
1. Würde es sich lohnen, das Modul über nen MOSFET komplett zu trennen 
(wo dann wieder die anderen Sleep-Ströme wieder ins Spiel kommen)? Nur 
ich denke es dauert relativ lange, nach dem booten eine GPRS Verbindung 
aufzubauen  (wo das Modul nicht mehr im Sleepmode ist und da deutlich 
mehr Strom zieht).

2. Vbat ist gedacht, um direkt eine Li-Ion Zelle anzuschließen  (und 
sogar zu laden). Allerdings steht im Datenblatt, es soll eine Spannung 
zwischen 3.4 und 4.x Volt anliegen. Ich betreibe den Rest der Schaltung 
aber mit 3.3V. Kann ich die auch nehmen? Denn wenn eine Li-Ion Zelle 
leer ist, hat sie ja eher 2.8V-3V. Und die liegen dann ja auch an Vbat 
an.

Vielen Dank schonmal an alle

von W.A. (Gast)


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Ich schrieb:
> Nur ich denke es dauert relativ lange, nach dem booten eine GPRS Verbindung
> aufzubauen  (wo das Modul nicht mehr im Sleepmode ist und da deutlich
> mehr Strom zieht).

Du solltest dich fragen, ob du wirklich alle 2s die Daten per GPRS an 
den Server schicken musst. Vielleicht würde eine Blockübertragung 
gesammelter Daten in größeren Zeitabständen genauso den Zweck erfüllen?

von Ich (Gast)


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W.A. schrieb:
> Du solltest dich fragen, ob du wirklich alle 2s die Daten per GPRS an
> den Server schicken musst. Vielleicht würde eine Blockübertragung
> gesammelter Daten in größeren Zeitabständen genauso den Zweck erfüllen?

Nein, einmal jede Minute sollen die Daten geschickt werden. Die 2s war 
die Zeit, die der mRF zum Daten lesen braucht, also nicht im Sleep mode 
ist.

von Stefan F. (Gast)


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Solange die anderen Komponenten ein vielfaches deines µC an Strom 
aufnehmen, spielt der µC keine nennenswerte Rolle.

Wenn du das GPRS Modul ganz von der Stromversorgung trennst, braucht es 
mehr Zeit und Strom, sich ins Netz einzubuchen und betriebsbereit zu 
werden. Ob die Stromerspanis höher ist, musst du messen.

Bedenke dabei, dass dein Netzbetreiber möglicherweise nicht erfreut sein 
wird, wenn sich dein gerät im Minutentakt ins Netz einbucht. Das belegt 
nämlich Ressourcen beim Netzbetreiber. Wenn denen das verdächtig 
vorkommt, werden die dein Gerät einfach sperren.

Wenn in der Anleitung steht, dass das Modul 3,4 Volt (oder mehr) 
benötigt, dann ist das auch so. Alles andere wäre Glückssache und daher 
vernünftigerweise nicht empfehlenswert.

von Ich (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Wenn in der Anleitung steht, dass das Modul 3,4 Volt (oder mehr)
> benötigt, dann ist das auch so. Alles andere wäre Glückssache und daher
> vernünftigerweise nicht empfehlenswert.

Ja, dort steht, idealer Weise eine Versorgungsspannung von 4V anlegen. 
Dies hab ich auch so gemacht (ein Buck/Boost Converter Wandelt die 
Akkuspannung auf 4V) und brauche einen 3V3 LDO für die 3.3V Spannung für 
den Rest. Doch das SIM808 Modul wird über Vbat versorgt, der auch für 
den Direkten Betrieb aus einer Li-Ion Zelle geeignet ist. Doch dessen 
Zelle ist ja auch irgendwann unter 3.4V, auch wenn der Akku noch nicht 
leer ist. Daher frage ich mich, wieso das dann für direkten Akkubetrieb 
beworben wird, aber nur den halben Akku nutzt.  Geladen kann er noch 
werdn bis zu einer Spannung von ich glaube 2V. Ich müsste höchsten mal 
checken, ob ich den Rest mit 3.4V betreiben kann, denn die üblichen 3.3V 
Teile sind ja bis 3.6V "gespect". Die angabe 3.4V bid 4.x V hab ich auch 
nur in einem Text im Datenblatt gelesen, eine Tabelle "absolute maximum 
values" oder ähnliches hab ich nicht entdeckt. Geschützt werden soll der 
Vbat Pin mit einer 5.1V Z-Diode, was aber auch außerhalb der 
Spezifikation liegt.

von Stefan F. (Gast)


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Ich denke, der Akkubetrieb ist nur für den Fall eines Stromausfalls 
gedacht.

Da gibt es z.B. die GPS/GSM Tracker für Kraftfahrzeuge, die 
normalerweise von der 12V Starterbatterie versorgt werden. Aber wenn sie 
manipuliert (abgeklemmt) werden, setzen sie noch einen Alarm ab, wobei 
sie vom eingebauten Lithium Akku versorgt werden.

Ob der Lithium Akku dabei richtig ausgenutzt werden kann, ist dann 
ziemlich egal.

von Jim M. (turboj)


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Stefan U. schrieb:
> setzen sie noch einen Alarm ab, wobei
> sie vom eingebauten Lithium Akku versorgt werden.
>
> Ob der Lithium Akku dabei richtig ausgenutzt werden kann, ist dann
> ziemlich egal.

IMO machen die sogar viel mehr Zyklen mit wenn sie nicht voll 
ausgelutscht werden.

Bei LiPo werden die 3,4V erst bei ~75% Entladung erreicht. Sehr viel 
mehr will man den nicht entladen, das würde die Anzahl an Zyklen 
reduzieren.

Ich schrieb:
> Geschützt werden soll der
> Vbat Pin mit einer 5.1V Z-Diode, was aber auch außerhalb der
> Spezifikation liegt.

Da steht was von "anti surge". Das könnte z.B. beim Anstecken eines 
Ladeadapters auftreten. Für die 2A Peaks sollte man IMO einen dicken 
Elko vorsehen.

Das Hardware Design Dokument spricht übrigens von 3.0V während der 2A 
Peaks,
und enthält auch deren ungefähre Länge in µs.

von Ich (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Ich denke, der Akkubetrieb ist nur für den Fall eines Stromausfalls
> gedacht.

Nein. Der Vbat Pin ist zur Versorgung des Moduls gedacht. Und daran 
hänge ich aber nicht direkt den Akku, sondern dazwischen ist noch ein 
Buck/Boost-Wandler, der geregelte 4V ausgibt (Empfohlene Spannung für 
das Modul).

Ich hab mich aber nun entschieden 2 Spannungen (4V und 3.3V) bereit zu 
stellen.

von chris (Gast)


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Akkubetrieb auf 50% Entladung ist normal bei Handys. Ist einerseits 
historisch begründet, andererseits vereinfacht es die Ladung,  erlaubt 
schnellere Ladung aus Sicht des Kunden und erhohtbdir Ladungszyklen.

von chris (Gast)


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von Ich (Gast)


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chris schrieb:
> wie wäre es mit einer Solarzelle ??
>
> http://www.reichelt.de/Module/SOLAR-SM6150/3/index...

Eine Solarzelle wird nicht benötigt. Das Teil soll später in eine Tasche 
und da kommt kein Licht hin. Geladen werden kann der Akku dann über USB 
oder Spule/Induktion

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