Hi! Was ich immer noch nicht verstehe: Wie muss ich einen Koppelkondensator polen? Ich habe da die verschiedensten Fälle gesehen. Oder ist das egal? Gibt es Fälle, wo das nicht entscheidbar ist (weil es bipolare C auch gibt). BG
Ralf S. schrieb: > Wie muss ich einen Koppelkondensator polen? Im Idealfall so, dass er nicht verpolt ist... Hört sich jetzt ein wenig flapsig an, ist aber so. Man muss sich also die Schaltung rund um den Kondensator gleichspannungsmäßig ansehen.
Kann ich das einfach durch eine DC-Messung in allen Betriebsmodi herausfinden?
Ralf S. schrieb: > Wie muss ich einen Koppelkondensator polen? Möglichst gar nicht, weil man ungepolte Folienkondensatoren für den Zweck nimmt und keine gepolten Elkos. > Gibt es Fälle, wo das nicht entscheidbar ist (weil es bipolare C auch > gibt). Beim ankoppeln von Lautsprechern an unipolar versorgte Endstufen muss man Elkos verwenden, und die Polung ist klar. Die Lösung ist dabei aber eine bipolar versorgte Endstufe und gar kein Kondensator am Lautsprecherausgang. Bei Elkos in Lautsprecherweichen braucht man bipolare. Besser sind hier aktive Weichen (oder gleich DSP) vor den Endstufen und getrennte Endstufen. Jeder Kondensator in der Audioleitung der wirklich unterschiedliche Gleichspannungspegel trennt (also nötig ist, und bei dem man auch die Polung angeben kann) führt nämlich zum berüchtigten Einschaltplopp weil er sich nach dem Einschalten erst auf diese Gleichspannungsdifferenz aufladen muss. Daher legt man sie möglichst für 20Hz untere -3dB Grenze aus, nicht grösser. Am Ausgang weiss man aber nicht wie niederohmig der nächste Eingang ist, also baut man überzogen grosse Kondensatoren ein. Eine Lösung ist, am Ausgang, der bei symmetrischer Versorgung sowieso quasi 0V hat, gar keine Kondensatoren vorzusehen, der nächste Eingang hat dann ja einen. Und um so grösser man den Kondensator macht, damit er bei niedrigen Frequenzen nicht stört, um so länger wird diese Aufladephase. Hat man nur leicht unterschiedliche GLeichspannungspegel (z.B. 0.5V Unterschied) aber ein grösseres Audiosignal (z.B. 2Vpp) macht die theoretisch mögliche Verpolung nichts aus, denn in der Prakis tritt sie nicht auf: Der Ausgang schiebt ja den Eingang mit.
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Die Frage habe ich mir bei diesem Schaltplan hier auch schon gestellt: http://sound.westhost.com/project06.htm C2 und C3 sind ja auch gepolt, aber da eine Wechselspannung anliegt sollten die regelmäßig umgepolt werden?
Bei 2Vrms am Ausgang liegen an Pin3 (und also auch an Pin4) von U2A 50mV. 22uF haben bei 30Hz 250Ohm Impedanz, damit fallen an C3L noch 5mV~ ab. Die paar mV bemerkt der Elko nicht (auch nicht, wenn 5mV Offsetspannung des NE5532 in ungünstiger Richtung dazukommen) und wird ewig halten. Polare Elkos ohne Vorspannung als Koppelkondensatoresn sind in professioneller Audiotechnik verbreiteter als viele wahrhaben wollen.
Michael B. schrieb: >> Wie muss ich einen Koppelkondensator polen? > > Möglichst gar nicht, weil man ungepolte Folienkondensatoren für den > Zweck nimmt und keine gepolten Elkos. Wenn an den Elkos eine nennenswerte (einige Volt), richtig gepolte, Gleichspannung anliegt, kann man sie auch als Koppelkondensatoren verwenden.
In meinem Yamaha sind 10uF gepolte Kondensatoren an allen OP-Ein und Ausgängen, obwohl die mit +-15V gefahren werden, also nur minimale DC-Offsets. Aber warum?
Bevor die Oxidschicht in den Elkos ab ist, ist längst die Garantie sbgelaufen. :)
Die Grundig und Studer haben das auch alle drin. So "billig" wird das wohl nicht sein.
Ralf S. schrieb: > Die Grundig und Studer haben das auch alle drin. Auch solche billigen Pfuschbuden wie Lawo, SSL, Mackie usw. Die hätten besser mal vorher hier im Forum gefragt...
Ralf S. schrieb: > Die Grundig und Studer haben das auch alle drin. So "billig" wird das > wohl nicht sein. 10µF Elkos kosten nur einen Bruchteil des Preises von 10µF Folienkondensatoren. Das wirkt sich bei Massenfertigung schon positiv für die Hersteller- firma aus. Die Verzerrungen von Elkos sind auch nicht so hoch, das man sie bei Konsumerelektronik sofort hört, aber durchaus messbar.
Ralf S. schrieb: > Wie muss ich einen Koppelkondensator > polen? Der Nordpol sollte nach Norden weisen. Sofern dies gewährleistet ist, ist eine gesonderte Justage des Südpols verzichtbar.
voltwide schrieb: > Der Nordpol sollte nach Norden weisen. Sofern dies gewährleistet ist, > ist eine gesonderte Justage des Südpols verzichtbar. Und was macht man mit Ostpol und Westpol?
wenn der Audioausgang auf halber +VCC liegt und hinter dem Koppelkondensator nur der Speaker nach GND kommt ist ein unipolarer Elko durchaus zu gebrauchen. wenn der Audioeingang auf eine Gleichspannung führt und davor reines AC anliegt, gilt ähnliches. Bei Frequenzweichen mit nur AC nimmt man halt bipolare (auch Elektrolyt)Kondensatoren. Ich verweise auf: Beitrag "Re: Audio Koppelkondensator"
Die Audioleitung liegt auf 0 Volt oder ein paar mV Offset. Der Offset kann ja mächtig stören, da er ohne Koppel-C die Symmetrie verschiebt (Rauschen, Klirrfaktor). Auf solch einen Fall bezieht sich meine Frage.
Harald W. schrieb: > Die Verzerrungen von Elkos sind auch > nicht so hoch, das man sie bei Konsumerelektronik > sofort hört, aber durchaus messbar. Damit der Verzerrt musst du Wechselspannung an die Kondensatorplatten bekommen und das passiert bei einem Koppel-C nicht, wenn er groß genug ist, dann fällt am Kondensator keine Wechselspannung ab und es gibt keine Verzerrung.
Ralf S. schrieb: > ...was immer noch nicht meine Ausgangsfrage beantwortet. ??? Ralf S. schrieb: > Was ich immer noch nicht verstehe: Wie muss ich einen Koppelkondensator > polen? na richtig, OK noch mal + nach + und - nach - wenn es sich um einen unipolaren handelt, wurde hier schon erklärt: Beitrag "Re: Audio Koppelkondensator" und Beitrag "Re: Audio Koppelkondensator"
genervt schrieb: > Damit der Verzerrt musst du Wechselspannung an die Kondensatorplatten > bekommen und das passiert bei einem Koppel-C nicht, wenn er groß genug > ist, dann fällt am Kondensator keine Wechselspannung ab und es gibt > keine Verzerrung. Na ja, Koppelkondensatoren werden oft verwemdet um die untere Grenzfrequenz mit -3dB zu definieren. Da wird der Kondensator sehr wohl umgeladen, es gibt an ihm sehr wohl Wechselspannung und es gibt sehr wohl Verzerrungen. Aber die werden ja meist bei 1kHz gemesen.....
MaWin schrieb: > genervt schrieb: > Na ja, Koppelkondensatoren werden oft verwemdet um die untere > Grenzfrequenz mit -3dB zu definieren. > > Da wird der Kondensator sehr wohl umgeladen, es gibt an ihm sehr wohl > Wechselspannung und es gibt sehr wohl Verzerrungen. Bei Audioverstärkern sind die Koppel-C als DC-Block dimensioniert, -3dB bei 10Hz, da hast du mit handelsüblichen Musikmaterial keine Probleme, bzw. Keinen nennenswerten Pegel, der das E-Feld in die Sättigung treibt.
genervt schrieb: > Bei Audioverstärkern sind die Koppel-C als DC-Block dimensioniert, Eher nicht, siehe oben. Allerdings gibt es Abblockkondensatoren an virtueller Masse, da ist das so, die werden aber grösser dimensioniert. > -3dB bei 10Hz, Eher -3dB bei 20Hz aber weil man ja (meiner Meinung nach unsinnigerweise) von 2 Koppelkondensatoren in Reihe ausgeht, doppelter Wert was dann die 10Hz ergibt. > da hast du mit handelsüblichen Musikmaterial keine Probleme, Die Musik wird nicht beschnitten, aber absichtlich wird das Rumpeln von Plattenspieler, Mikrophon und wo es sonst noch herkommt gedämpft. Natürlich werden auf Grund der geringen Steilheit des Filters auch 40Hz noch beeinflsst, und dort gibt es durchaus schon Musik und erst rechtr Ferhnsehgeballer. > bzw. Keinen nennenswerten Pegel, der das E-Feld in die Sättigung treibt. Verzerren tut es auch so. Messbar allemal.
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