Ich bemerke wie immer mehr Leute immer weniger Lust haben ihre Möglichkeiten zu nutzen und sich selbst persönlich weiterzuentwickeln. Heute dürfen wir in Deutschland nahezu kostenlos studieren. Es gibt BAFöG und selbst im Anschluss am Studium gibt es viele Fördermöglichkeiten, egal ob Forschung/Promotion, eigenes Unternehmen, Berufseinstieg. Auch wenn das Studium für jemanden "zu hoch" ist, gibt es viele geförderte Aus- und Weiterbildungen. Arbeitslose haben Anspruch auf qualitativ hochwertige Weiterbildungen, nicht nur "Gurkenschnibbelkurse." Die meisten Informationen sind kostenlos zugänglich dank Internet: ganze opensource eBooks, Wikipedia, ... Nur an einer Sache scheint es zu mangeln: dem "einfach machen". Menschen, denen eigentlich niemand im Weg steht, nutzen davon nichts. In viele Schulen in Großstädten gehen die Schüler einfach nicht mehr zum Unterricht, nehmen illegale Drogen oder werden kriminell. OK, das ist ein Extrembeispiel. Nun merke ich aber, dass es selbst da, wo es nicht zu erwarten wäre eine Reduktion des Interesses gibt. Professoren arbeiten nicht mehr für ihren Lehrstuhl. Wissenschaftler sitzen die Arbeitszeit teilweise einfach nur ab und haben kein Interesse an Forschung. In vielen Unternehmen gibt es keine Innovation. OK, das ist alles Arbeit, aber selbst im Freizeitbereich sieht es oft nicht besser aus. Es gibt zwar eine "Maker-Bewegung", doch 90% der Leute sind auch nur Konsum-Lemminge. Sie kaufen einen 3D-Drucker, ein MacBook und drucken einfach nur ein paar fertige Teile von Thingyverse aus. Danach verstaubt der Drucker in der Ecke. Das Leben vieler Menschen scheint sich auf unauffälliges, stechuhrgerechtes Absitzen ihres Jobs in einem Großkonzern und ausschließlicher Konsumtätigkeit in ihrer Freizeit zu beschränken. Motivation, Interesse, Eigeninitiative, alles das scheinen Fremdworte zu sein. Oft scheinen Menschen, die ein gewisses Restinteresse zeigen als krank bewertet. Irgendwie habe ich den Eindruck man muss sich schämen, wenn man in seiner Freizeit oder gar auf Arbeit Fachliteratur liest. Früher schien es irgendwie mehr kompetente oder an irgendetwas interessierte Menschen zu geben. Habt ihr den gleichen Eindruck? Woher mag so etwas kommen?
> Habt ihr den gleichen Eindruck? Woher mag so etwas kommen?
Das ist der Sättigungseffekt. Alles was man Leben erreichen kann, ist
erschwinglich und wir haben es. Wir haben keine Ideale und höheren Ziele
mehr.
Die Römer hatten für diesen Zustand den Begriff "Dekadenz".
@(de)motiviert (Gast) >Motivation, Interesse, Eigeninitiative, alles das scheinen Fremdworte zu >sein. Kreativität und Initiative erwächst aus Mangel, nicht aus Überfluß. >Habt ihr den gleichen Eindruck? Teilweise. > Woher mag so etwas kommen? https://www.amazon.de/Wenn-mehr-nicht-genug-ist/dp/3939356182/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1467400962&sr=8-1&keywords=wenn+mehr+nicht+genug+ist "Der Mensch kann mit Mangel deutlich besser umgehen als mit Überfluß."
(de)motiviert schrieb: > In vielen Unternehmen gibt es keine Innovation Die klassische Forschung der Industrie ist den BWL'ern, die mittlerweile die Entscheider in Unternehmen sind, immer ein Dorn im Auge. Das kostet Geld und wirft keine sofortige Rendite ab. Also wirds gestrichen. Die Universitäten forschen oft an Sachen, die, vorsichtig gesagt, zu abgehoben sind. Die grossen Innovationen kommen mittlerweile von Firmen, die ihre Kohle mit völlig anderen Sachen machen und dabei so viel Mäuse verdienen, das sie Autos, Roboter und Raumschiffe entwickeln. Eines der neueren Beispiele ist der Streetscooter der DP/DHL und der Tesla, als auch der Roboter von Google. Space X ist, wimre, auch ein Produkt der Internet Industrie. Der Rest sieht zu und wartet, auf welchen Zug sie denn nun aufspringen sollen (und springen dann oft zu spät oder daran vorbei).
Ich gehör wohl zu den angesprochenen, versuche aber noch was zu reissen.. Bei mir liegt es an zwei Dingen: 1. Überfluss & Lohn Zu jeder Ausbildung gibt es auch einen Bachelor, der dann wegen vermeintlich höherer Qualifikation bevorzugt eingestellt wird. Handwerk macht mir sehr viel spaß, hab auch privat im Elternhaus immer was am Start. Jobs in dem Beteich lohnen sich null, das ist nur Knechtschaft für Nullsummenspiele aufm Konto. Die Ganze Flut an Berufen usw. ist total undurchsichtig, selbst beim Amt trage ich 2x meine Interessen vor und bekomme 3 Empfehlungen. Außerdem schwebt da immer die Frage im Raum:Lohnt sich das? Da lernt man x Jahre, ist gut qualifiziert und kann sich trotzdem nur 40h die Gesundheit versauen für 250€ über Hartz4 Satz. 2. Zukunftsangst Das ist bei mir ein großer Punkt. Was ist mit der Krankenkasse, Rente, Versicherungen, Wohnung, Partnerschaft? Ich verdiene nur genug um knapp den Monat zu überstehen. Da kann ich kaum was fürs Alter machen, oder einen Puffer aufbauen um mich mal eine Zeit auszuklinken und selbst etwas auf die Beine zu stellen. Weniger Arbeitszeit oder mehr Geld wäre ein Ausweg. So wie es ist kann ich kaum aus den Augen gucken und was planen. Status quo halten mit allen Mitteln ist angesagt.
(de)motiviert schrieb: > Habt ihr den gleichen Eindruck? Woher mag so etwas kommen? Fresse, und gut ist.
Tr schrieb: > oder mehr Geld wäre ein Ausweg. Kannst du keine Erhöhung verlangen? Vermutlich hat dein Chef dafür reichlich ausreden parat. Tr schrieb: > 2. Zukunftsangst > Das ist bei mir ein großer Punkt. Eher eine der Lebensunsicherheiten überhaupt. > Was ist mit der Krankenkasse, Rente, Versicherungen, Wohnung, > Partnerschaft? Krankenversichert bist du ja über den Arbeitgeber. Bei Arbeitslosigkeit zahlt das Amt ja. Wenn in Rente, dann muss man selber zahlen, bei Grundsicherung weiß ich nicht, vielleicht Zuschuss. Normale Versicherungen hat man ja jetzt schon zu schultern und da gibts immer günstigere. Wohnung wird wohl teurer werden und billige eher nicht in Sicht wegen vermurkstem sozialem Wohnungsbau. Mieterhöhungen sollte man hohen Hürden entgegen stellen, wenn der Vermieter nicht eh versucht zu tricksen. Partnerschaft kann schon kritisch werden, wenn man finanziell nix zu bieten hat, aber manche Mädels stehen auch auf Bad Boys, wo es egal ist. Oft verdienen die ja ihr eigenes Geld, aber ob das mit einer Familienplanung verträglich ist, möchte ich mal bezweifeln. > Ich verdiene nur genug um knapp den Monat zu überstehen. Da kann ich > kaum was fürs Alter machen, oder einen Puffer aufbauen um mich mal eine > Zeit auszuklinken und selbst etwas auf die Beine zu stellen. Warum ausklinken? Etwas zusätzliches machen und dann online verticken. (Gewerbe würde ich so lange vermeiden wie es geht). Sollte aber möglichst am Markt noch nicht vom Chinamann vermarktet sein. (de)motiviert schrieb: > Habt ihr den gleichen Eindruck? Woher mag so etwas kommen? Die gefühlten gelebten Machtverhältnisse in diesem Land sind die bekannt?
"Einfach machen?" - Einfach machen lassen! Ich weiß nicht, ob es früher auch so viele organisatorische Hürden gab, aber aktuell kotzt es mich einfach an. Beispiel: Ich habe mich für ein Fernstudium entschlossen. Kosten: 750 € pro Semester. OK, man tut was fürs Hirn, kriegt nen Master und kann es von der Steuer absetzen. Seis drum. Aber: * Die verlangen allen Ernstes beglaubigte Kopien des Diploms/Urkunde und Arbeitgebernachweis mit exakter Tätigkeitsbeschreibung. Als ob ich freiwillig 4500 € bezahlen würde, um gefälschte Zeugnisse einzureichen. * Auf die AG-Bescheinigung warte ich von unserer Personalabteilung schon drei Wochen. * Im Stadtamt gibt es bis September keine Termine für eine Beglaubigung. * Auf ein Arbeitszeugnis musste ich über ein halbes Jahr warten. Also: Ich will ja machen, aber man lässt mich nicht. Verdammte Inzucht!
Marek N. schrieb: > * Auf ein Arbeitszeugnis musste ich über ein halbes Jahr warten. Zeigt zumindest, dass sie dich nicht gern weg lassen wollen, auch wenn das im Moment gar nicht zur Debatte steht. Allein der bittere Beigeschmack hemmt da wohl eine zügige Abwicklung. Es ist auch nicht gesagt, dass du mit einer höheren Qualifikation noch in die Personal- Pläne deines Arbeitgebers passt. Hab ich auch mal gedacht und bin dann böse verarscht worden. Bitter waren die Opfer die man da gebracht hatte. Kann einem immer wieder passieren.
Marek N. schrieb: > * Die verlangen allen Ernstes beglaubigte Kopien des Diploms/Urkunde und > Arbeitgebernachweis mit exakter Tätigkeitsbeschreibung. Als ob ich > freiwillig 4500 € bezahlen würde, um gefälschte Zeugnisse einzureichen. > * Auf die AG-Bescheinigung warte ich von unserer Personalabteilung schon > drei Wochen. > * Im Stadtamt gibt es bis September keine Termine für eine Beglaubigung. > * Auf ein Arbeitszeugnis musste ich über ein halbes Jahr warten. WAS und WO willst Du denn studieren ? Wäre mir neu, dass z.B. in Haagen so ein Papierkrieg gemacht wird. > > Also: Ich will ja machen, aber man lässt mich nicht. Verdammte Inzucht! Don't get me wrong aber wenn Du das wirklich machen willst, dann wäre etwas mehr Engagement hilfreich. * Mal mit Deiner Firma deswegen gesprochen ? Vielleicht unterstützen die das ja sogar (ist nicht so selten). * Mal andere Uni's angesehen ? OpenUniversity soll ja auch ganz nett sein. FernUni Haagen hat (als größte (!) staatliche Uni in D einen sehr guten Ruf. * Warum Studium ? Techniker/Meister ist unter Deinem "Niveau" ? Momentan bekommt man ja schon 5 Bachelor zum Preis eines Klemptners. Und auch noch schneller. Ob die allerdings den Wasserhahn montiert kriegen ist eher fraglich^^ /regards
Warum nicht einfach nur mal Innovation gemacht wird? 1. weil die Firmen zu groß geworden sind, 2. dabei der ganze Aufwand mit der Überzeugung der unkompetenten Manager, 3. Genehmigungen 4. Bürokratie, 5. Workflows etc. einfach für die Denker und Erfinder zu viel ist, und einem wirklich das Leben versüßen können. Auch, weil man z.B. Leichen anderer erbt in der neuen Firma, die man erst mal ausbügeln muß. Und weil sich keiner traut etwas zu ändern. "So machen wir das nicht..." "Das kannst du so nicht machen" Es ist leichter eine Firma selbst zu gründen auf eine Idee, als in einer großen Firma gleiche Idee durchzuboxen. Für sowas braucht man richtig gutes Netzwerk in den Firmen, auch nach außen, und ausdauer. Viele haben keine Ausdauer und keine Disziplin etwas angefangenes auch fertigzumachen. Und wenn man mal die Ideen schon mal hatte, dann kommen die ganzen Schmarotzer daher, und klauen dir alles. (Finanzamz, Notar, Anwalt, Behörden und chinesen gleichermaßen.) Komischerweise hat diese Spezies keine Frust immer neuere IDeen zum klauen der Ideen und deines Geldes auszudenken.
Andreas H. schrieb: > * Mal andere Uni's angesehen ? OpenUniversity soll ja auch ganz nett > sein. Durch den Brexit darfst du da bald die Gebühr für Ausländer bezahlen. Vorher ging es günstiger als EU-Bürger. Wer den Brexit will, kann auch mit den Folgen leben.
Matthias S. schrieb: > Die > Universitäten forschen oft an Sachen, die, vorsichtig gesagt, zu > abgehoben sind. Universitäten forschen vorallem daran, wie sie am schnellsten Forschungsmittel bekommen und sie Föderungsunschädlich zweckentfremden können.
Inkognito schrieb: > Warum ausklinken? Etwas zusätzliches machen und dann online verticken. > (Gewerbe würde ich so lange vermeiden wie es geht). Sollte aber > möglichst am Markt noch nicht vom Chinamann vermarktet sein. Ich werde mich zum Winter ausklinken und ein Studium anfangen. Neben dem Job hab ich das nicht geschafft, real arbeite ich 50h+ und habe noch die Fahrt. Nach dem Feierabend und Haushalt etc. noch was zu entwickeln läuft bei mir nicht, keine Energie mehr über... Ja ist schwach aber so ist es nunmal. Der Chinamann ist auch so ein Problem. Zum Start gibt es ja nur 1. Nische finden Im Konsumer Markt wohl nur mit Glück.. Industrie etc. hat riesige Einstiegshürden und ist ohne Partner nicht zu machen 2. Gadgets etc. was die Masse will Da könnte was gehen (Maker Bewegung, IoT), aber da gibt es in für jedes Produkt eine billigere Alternative und geiz ist ja geiil! Man kann nur mit Qualität punkten, also nur mit stabiler HW und sicherer SW an den Markt gehen sonst sind die Kunden sofort weg. Das beudeutet aber viel Entwicklungsarbeit und Prototypen. Wo wir wieder bei Geld und Zeit wären, die mein Chef im neuen Benz verbringt aber mir nichts lässt. Also Fazit, ich denke man muss auch früh lernen Zähne zu zeigen und einfach nicht so einen Schrott mitmachen! Leidet geht achon die Schule in die andere Richtung, siehe Praktika (möglichst viel, lang und gratis, weil das ja so viele Kontakte und Möglichkeiten schafft da kann man ruhig mal 6 Monate für lau buckeln!). Natürlich kann man selbst was versuchen aber durch die aktuelle Politik und Firmenkultur werden falsche Anreize gesetzt. Abhängige Beschäftigung am Minimum aka klein halten scheint gewollt. Bestes Beispiel ist die Sozialhilfe, egal wieso man da reingerät. Man muss erstmal Haus & Hof "verbrauchen" also sich aufs Minimum runterwirtschaften bis man unterstützt wird. Werte bzw. Eigentum erhalten, damit man Reserven hat und bald wieder in den Job starten kann wäre viel sinnvoller! Oder die Freigrenze beim Bafög. Ich kann nur ca. 6k Erspartes legal übers Studium retten wenn ich Bafög will. Das ist verdammt wenig wenn man nach dem Studium loslegen will, umziehen muss und ein Auto anschaffen muss etc. Ps sorry, tippe im Bus auf dem Handy
Möglicherweise hängt das damit zusammen das sich leistung nicht mehr lohnt und man sich auf dem arbeitsmarkt als ingenieur oder techniker verarscht fühlen kann. Man erkennt zudem das erfolgreiche menschen eher weniger durch ihr zutun erfolgreich sind sondern eher durch glück oder von der masse gepuscht. Siehe die ganzen casting shows. Bohlen, klum, und die anderen gepuschten stars und sternchen leisten nicht mehr als die putze. Sie fallen alle am ende des tages müde ins bett nur die einen sind erfolgreich und die andern nicht. Und dieser erfolg hat immer weniger mit leistung zu tun. Die botschaften aus werbung sind: Sieh gut aus, sieh gut aus, sieh gut aus, sei lässig und cool, feier, feier, feier, und kümmer dich um nichts ausser um dein spass und nehme dich blos nicht zurück.. Wir haben keie gesellschaftlichen ziele. Kaum eigene meinungen. Eine blender und wegschau gesellschaft. Blos nicht anecken. Das verhalten von gepuschten stars und die werbung hat doch mehr einfluss auf unser verhalten resp. Erziehung als kirche. Im prinzip sind die prinzipien von glaube oder kirche nicht verkehrt. Es wird aber extremst negativ berichtet und mal ehrlich.... es ist extrem uncool in die kirche zu gehen oder ein guter mensch zu sein. Gut sein..... das hat was mit schwäche zu tun. Dabei wird genau andersrum ein schuh draus. Der gutmensch taugt nichts in unserem konsum system. Er ist zu bescheiden. Und somit nicht geeignet als werbebotschafter. In den letzten jahren ist comedy extrem gehypt. Nicht kunst, nicht kirche. Es ist alles durchoptimiert und pseudo leistungsorientiert. Erfolg hat mehr mit elloquenz und selbsdarstellung, selbstvermarktung als mit fleis und körperlicher oder geistiger arbeit zu tun. In allen bereichen der werbung und vermarktung vermitteln uns die falschen macher dass nur die besten was wert sind oder was bekommen. Der 0815 typ, welcher die masse representiert bekommt nichts ausser arbeit ohne aufmerksamkeit und erfolg. Das fatale.... der gutmensch der rücksicht auf andere nimmt kann nur schwer der beste sein, da ihm laut definition das gemeinwohl am herzen liegt. Nur der narzistische egoist mit ellbogen hat gute chancen in der öffentlichen wahrnehmung der beste zu werden. Wer dind die multimillionäre oder milliadäre? Die ganzen wissenschaftler und forscher haben wesentlich mehr zum technischen und gesellschaftlichen wohl beigetragen als die vermarkter. Reich werden die vermarkter. Vielleicht fühlen sich manche nur an der nase herumgeführt vom konsumzirkus.
Hallo Demotivierten. (de)motiviert schrieb: > Ich bemerke wie immer mehr Leute immer weniger Lust haben ihre > Möglichkeiten zu nutzen und sich selbst persönlich weiterzuentwickeln. Ich sehe jede Menge Leute, die sich entwickeln. Mal mehr, mal weniger, in unterschiedliche Richtungen. Klar, mit zunehmendem Alter wird das schnell langsamer, und die Richtung ist irgendwann meist auch Gewehrlaufartig ausgerichtet. Aber das ist allgemein menschlich und war in früheren Jahrhunderten gewiss nicht anders. Du kannst aber halt nicht erwarten, dass sich alle so entwickeln, wie Deine Zwangsvorstellung das für Richtig hält. ;O) > Auch wenn das Studium für jemanden "zu hoch" ist, gibt > es viele geförderte Aus- und Weiterbildungen. Arbeitslose haben Anspruch > auf qualitativ hochwertige Weiterbildungen, nicht nur > "Gurkenschnibbelkurse." Leider sind viele dieser Ausbildungen bei näherer Betrachtung doch "Gurkenschnibbelkurse". Sei mal Realist. > Die meisten Informationen sind kostenlos > zugänglich dank Internet: ganze opensource eBooks, Wikipedia, ... Richtig. Und das ist auch gut so. Allerdings kann ich diese Medien nur sinnvoll verwenden, wenn ich einen soliden Grundstock an Allgemeinbildung habe. Ganz abgesehen davon, dass Allgemeinbildung in einer Demokratie zwangsläufig weit über dass beruflich notwendige hinausgehen muss, weil die Leute ja an politischen Entscheidungsprozessen beteiligt sind. Insofern ist Allgemeinbildung ein Wert an sich. > In > viele Schulen in Großstädten gehen die Schüler einfach nicht mehr zum > Unterricht, nehmen illegale Drogen oder werden kriminell. Kriminelle Energie ist eine Mischung aus Kreativität, Umtriebigkeit und positivem Denken. ;O) > Das Leben vieler Menschen scheint sich auf unauffälliges, > stechuhrgerechtes Absitzen ihres Jobs in einem Großkonzern und > ausschließlicher Konsumtätigkeit in ihrer Freizeit zu beschränken. Eine Leistungsgesellschaft zerfällt zwangsläufig in eine Gewinner und eine Verlierergesellschaft. Die Verlierer sind oft so überfordert, dass sie nur mit Ach und Krach einen Achtstunden Arbeitstag überstehen. Wo soll da noch Energie für Freizeitaktivitäten herkommen? > Oft scheinen Menschen, die ein gewisses Restinteresse zeigen als > krank bewertet. Irgendwie habe ich den Eindruck man muss sich schämen, > wenn man in seiner Freizeit oder gar auf Arbeit Fachliteratur liest. Du scheinst einen lauen Job zu haben, wenn Du während der Arbeit Fachliteratur lesen kannst. Ausser zu einem schnellen Blick in Datenblätter langt es bei mir auf der Arbeit nicht. Den Rest muss ich halt zuhause erledigen. ;O) > > Früher schien es irgendwie mehr kompetente oder an irgendetwas > interessierte Menschen zu geben. > Habt ihr den gleichen Eindruck? Woher mag so etwas kommen? Ich habe NICHT den gleichen Eindruck, und ich vermute, Dein Eindruck kommt daher, dass Du Deine persönlichen Vorlieben und Zwangsvorstellungen zur allgemeinverbindlichen Moralvorstellung erhebst. Mich wundert irgendwie nicht, dass Du damit auf die Nase fällst. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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Tr schrieb: > Der Chinamann ist auch so ein Problem. Zum Start gibt es ja nur Ausreden über Ausreden. Das hier geht nicht, das ist zu schwer, usw. Kein Wunder, dass du nichts auf die Reihe kriegst. (de)motiviert schrieb: > Es gibt zwar eine "Maker-Bewegung", doch 90% der Leute sind auch > nur Konsum-Lemminge. Und "früher" waren 90% der Leute Bauern, später dann einfache Arbeiter. Heute sind es eben die Konzern-Beamte und "Konsum-Lemminge". (de)motiviert schrieb: > Das Leben vieler Menschen scheint sich auf unauffälliges, > stechuhrgerechtes Absitzen ihres Jobs in einem Großkonzern und > ausschließlicher Konsumtätigkeit in ihrer Freizeit zu beschränken. Kreative Köpfe wirst du kaum in Konzernen finden (obwohl es das auch öfters gibt als du glauben wirst). Dafür gibt es die Startup-Szene. Das läuft so ab: Ein Startup entwickelt ein innovatives Produkt. Die Finanzierung gibt es am Risikokapitalmarkt (wo im Übrigen auch wieder viele Großkonzerne aktiv sind). Wenn das Produkt erfolgreich wird, kauft es ein Konzern und bringt es zur Massentauglichkeit. Siehe das schon erwähnte Beispiel Streetscooter/Deutsche Post. Bei Erfolg ist der Gründer Millionär. Bei Misserfolg kann er von vorne anfangen. Martin G. schrieb: > Und wenn man mal die Ideen schon mal hatte, dann kommen die ganzen > Schmarotzer daher, und klauen dir alles. (Finanzamz, Notar, Anwalt, > Behörden und chinesen gleichermaßen.) Komischerweise hat diese Spezies > keine Frust immer neuere IDeen zum klauen der Ideen und deines Geldes > auszudenken. Typische Jammerer-Einstellung. Was ist wohl besser: von 10 Millionen 5 (oder meinetwegen sogar 8) Millionen an die "Schmarotzer" abzugeben oder die 10 Millionen gar nicht erst verdienen, sondern beim mickrigen Gehalt zu bleiben? Bei dir klingt das so als würdest du Letzteres bevorzugen. Dann musst du dir aber auch eingestehen, dass du kein Unternehmertyp bist und nicht die Schmarotzer Schuld sind.
(de)motiviert schrieb: > Ich bemerke wie immer mehr Leute immer weniger Lust haben ihre > Möglichkeiten zu nutzen und sich selbst persönlich weiterzuentwickeln. GENAU das hat man von meiner Generation auch gesagt. "Haben ständig die Hände in der Hosentasche" "können sich nicht richtig konzentrieren" "sind unhöflich" "interessieren sich für nichts" "haben nur Drogen und Saufen im Kopf" "no future - Generation" Das war 1993. Mein Opa erzählte ähnliche Geschichten aus seiner Schulzeit (1922). Ja, auch das mit den Drogen. Nein, nicht die Jugend ist das Problem, die war schon immer so. Wie der Reset der Menschheit. Das ist die Große Konstante in der Geschichte, die Menschen sind immer gleich und lernen nur ganz langsam dazu. "Großer Geist im Himmel sagt ich muss dich umbringen" ist heute so aktuell wie -3000.
Wertkonservativ schrieb im Beitrag #4634139: > Was ist an einem guten Gehalt und sozialer Absicherung (nicht > zuletzt > durch IGM) so verwerflich? Dafür haben viele jahrelang gekämpft. Ja, die Aussage kann ich nur unterstützen. Ich fühle mich sauwohl in meiner Komfortzone aus 35h-Woche ruhige Kugel schieben und über 80k Euro im Jahr. Ich sehe gar nicht ein, dass ich mich darüber hinaus noch anstrengen soll, da genieße ich lieber meine Freizeit mit Freunden und süßem Nichtstun.
Andreas H. schrieb: > WAS und WO willst Du denn studieren ? > Wäre mir neu, dass z.B. in Haagen so ein Papierkrieg gemacht wird. Moin, TU Kaiserslautern. Nanotechnologie bzw. Embedded Software Engineering, je nach dem was noch frei ist. Eigentlich hätte ich sogar noch einen Englisch-Nachweis "C-Grade" einreichen sollen, kann das aber durch eine eidesstattliche Erklärung abfangen. Hab jetzt alle Dokumente zusammen (mit Verrenkungen und dunklen Kanälen) und mache dieses WE die Bewerbung fertig. In der Firma gibts leider Null Unterstützung. Als ich meinem Chef davon erzählt habe und ihm den Flyer der Studienbeschreibung vorgelegt habe, kam erst mal zwei Wochen nichts, dann nur ein Schulterzucken und die Aussage, dass das Studium keinen Vorteil "für uns" (lies: die Firma) hat. Die gleiche Reaktion von seinem Vorgesetzten. N.B.: Das ist kein Soziologie-Studium oder so sondern schon ein technisch-naturwissenschaftliches Studium, das durch aus Schnittmengen mit den von uns entwickelten Produkten und den bedienten Märkten hat, aber soweit will wohl keiner gucken. Deren einzige Befürchtung ist wohl, dass ich dann mehr verlangen würde oder mich woanders wegbewerbe. Seis drum! Intern gibt es keinerleit Weiterbildung, weder fachlich noch in den ach-so-viel-zitierten "Soft-Skills" noch in den Prozessen oder Arbeitsabläufen. Man wird als Entwicklungs-Zombie gehalten und kriegt ab und zu paar Fischköpfe vorgeworfen als Leckerlie, um nicht allzu sehr zu rebellieren. So kommt man sich jedenfalls vor. Darum will ich da ausbrechen und tu mir sogar den preussischen Behörden-Apparat an.
Tr schrieb: > Bestes Beispiel ist die Sozialhilfe, egal wieso man da reingerät. Man > muss erstmal Haus & Hof "verbrauchen" also sich aufs Minimum > runterwirtschaften bis man unterstützt wird. Werte bzw. Eigentum > erhalten, damit man Reserven hat und bald wieder in den Job starten kann > wäre viel sinnvoller! Stimmt nicht ganz. Du musst bedürftig sein und wenn du ein immobiles Vermögen über die Freigrenzen hast, dann müsstest du das erst mal verwerten, oder du verwertest das vorher, oder bringst es bei einem Treuhänder unter, bei dem du dann Miete zahlst. Da musst du mal deine grauen Zellen bemühen, wie du das am besten managt. Ein Dauerwohnrecht kann man durch Nießbrauch manifestieren. Man muss eben nur wissen wie das alles funktioniert. Wertkonservativ schrieb im Beitrag #4634139: > Dafür haben viele jahrelang gekämpft. Richtig gekämpft haben Eltern und Großeltern für eine bessere Welt, aber mir scheint, dass die Welt gar nicht so viel besser geworden ist. Sie ist nur extremer geworden.
Inkognito schrieb: > Ein Dauerwohnrecht > kann man durch Nießbrauch manifestieren. Dieses Wort habe ich das erste Mal gehört, als wir "eingemeindet" wurden. Vorher brauchte ich nur zu niesen, wenn die Sonne mir in die Augen schien. :-) MfG Paul
> Man kann nur mit Qualität punkten, also nur mit stabiler HW und sicherer > SW an den Markt gehen sonst sind die Kunden sofort weg. Eine durchaus richtige Feststellung. Für einen Freitagstried ein schon recht ordentliches Ergebnis.
Marek N. schrieb: > TU Kaiserslautern. Nanotechnologie bzw. Embedded Software Engineering, > je nach dem was noch frei ist. > Eigentlich hätte ich sogar noch einen Englisch-Nachweis "C-Grade" > einreichen > sollen, kann das aber durch eine eidesstattliche Erklärung abfangen. Ach so. Na das erklärt Einiges. Das ist ja ein consecutive Master Studiengang. Klar, da musst Du natürlich nachweisen, dass Du dafür überhaupt qualifiziert bist (sonst hättest Du plötzlich viele Komolitonen, die natürlich alles "checken", ausser z.B. den Unterschied zwischen if & while) Auch Englisch-Nachweis "C-Grade" (kannst aber auch TOEFL Nachweis einreichen) wundert mich da nicht. Das komplette Studium ist in englischer Sprache (http://www.uni-kl.de/fileadmin/ha-4/Infos_zur_Bewerbung_SE.pdf) > Darum will ich da ausbrechen und tu mir sogar den preussischen > Behörden-Apparat an. Da ist der "preussische Behörden-Apparat" aber unschuldig (es gab nie einen "Aufbau-Dipl Ing" ;-). Das ist EU, aber auch international nicht unüblich. > Als ich meinem Chef davon > erzählt habe und ihm den Flyer der Studienbeschreibung vorgelegt habe, > kam erst mal zwei Wochen nichts, dann nur ein Schulterzucken und die > Aussage, dass das Studium keinen Vorteil "für uns" (lies: die Firma) > hat. Die gleiche Reaktion von seinem Vorgesetzten. Eventuell ist das sogar richtig (ich weiss nicht, was Deine Firma macht). Wenn ihr "kritische" Software unters Volk werft, dann gibt es (fast immer) entsprechende Vorgaben, die man einhalten muss (z.B. MISRA bei Autos, DO-178x bei Flugzeugen). Das macht Deine Firma dann aber schon, oder? Und für die Firmware eines "Tamagotchi 2019" brauchst man vermutlich keinen Master Embedded SE. Wo siehst Du den Gewinn für Deine Firma? (Abgesehen von einem toll motivierten Mitarbeiter, was definitiv sehr viel wert ist) Anyway. Wenn es Dir eher um persönliche Weiterentwicklung geht, dann gibt es ja auch viele Möglichkeiten, sich ausserhalb irgendwelcher Studiengänge weiterzuentwickeln. Da lernst Du evtl. mehr als in einem Studium, wo die "Herausforderungen" ja immer "Semesterkonform" seien müssen. Und die meisten Firmen (entsprechender Bereich vorausgesetzt) werden alle Bewerber mit Master nach Hause schicken, wenn sie einen Bewerber haben der zwar keinen Master hat aber z.B. Maintainer des Cortex-A11 Linux-Branches ist (ok, es gibt sicher auch kleinere Projekte). /regards
> Früher schien es irgendwie...
Du wirst einfach nur alt. So schauts aus. Alte Leute jammern immer über
die jüngere Generation. Das ist vollkommen normal...
(de)motiviert schrieb: > Habt ihr den gleichen Eindruck? Woher mag so etwas kommen? 20% Prozent der arbeitenden Bevölkerung arbeitet wirklich und schaffen echte Werte. Die restlichen 80% sind zwar angestellt, aber die tun nur so, als würden sie arbeiten. Teilweise werden auch irgendwelche "Arbeitsstellen" geschaffen, nur um die Leute zu beschäftigen und ihnen die Illusion zu geben, sie würden einen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Diese Leute werden also (genauso wie viele Hartz4-Empfänger) von der Gesellschaft alimentiert. Es gibt einfach kaum noch Arbeit!
fsdf schrieb: > 20% Prozent der arbeitenden Bevölkerung arbeitet wirklich und schaffen > echte Werte. Zu denen gehören auf jeden Fall unsere Helden aus Bordeaux!
Wir sind Halbfinale schrieb: > fsdf schrieb: >> 20% Prozent der arbeitenden Bevölkerung arbeitet wirklich und schaffen >> echte Werte. > > Zu denen gehören auf jeden Fall unsere Helden aus Bordeaux! Ja, das muss man sagen. Die haben zwar jetzt am Ende enorm Glück gehabt, aber auch richtig dafür gerarbeitet. viele wissen gar nicht wie sehr man im Fussball arbeiten und trainieren muss, um einen Tick besser zu sein, dass man in den gut bezahlten Bereich kommt. Mir war das Glück nixht vergönnt, habe daher irgendwann aufgehört und studiert! Jetzt werden wir Eruopameister, weil wir entweder Wales oder die Isländer mit unserer Klasse besiegen, oder die Portugiesen, Frankreich mit dem Spielsystem erledigen. Die beiden liegen uns und haben keine Chance. Italien war das vorgezogene Endspiel. Und man sieht, wie sehr Schweini unter Druck war. Auch Müller hat beim Elfer versagt. Die Jungs sind am Anschlag! Die meisten könnten das nicht und würden in einem normalen Spiel abkacken.
" in einem normalen Spiel abkacken." ich meinte, in einem normalen Beruf abkacken. einfach ein bischen Ingenieur sein, ist dagegen super einfach und easy. Geht vollkommen ohne Stress. Und man verdient mehr, als in der 3. Liga!
> Zu denen gehören auf jeden Fall unsere Helden aus Bordeaux!
Tja, die ollen Italiener endlich mal im Turnier geschlagen. Wer hätte
das gedacht. Im Spielverlauf war die Möglichkeit zwar ganz klar
vorhanden, aber nach den Verrissen der deutschen Mannschaft beim
Elfmeterschießen sah ich Jogis Jungs schon draußen. Es gibt doch noch
Überraschungen im Fußball. 18 Elfmeter!! Unglaublich.
Wertkonservativ schrieb im Beitrag #4634139: > Was ist an einem guten Gehalt und sozialer Absicherung (nicht zuletzt > durch IGM) so verwerflich? Dafür haben viele jahrelang gekämpft. Grundsätzlich gar nichts, aber dann darf man sich auch nicht über die Eigenheiten eines Konzerns, die diese Gehälter überhaupt erst möglich machen, beschweren. fsdf schrieb: > 20% Prozent der arbeitenden Bevölkerung arbeitet wirklich und schaffen > echte Werte. Die restlichen 80% sind zwar angestellt, aber die tun nur > so, als würden sie arbeiten. Ohne jetzt auf die genaue Prozentzahl wert zu legen (ich denke es ist viel weniger als 80%, eher 30-50%), stimme ich da zu. fsdf schrieb: > Es gibt einfach kaum noch Arbeit! Aber den Schluss kann ich nicht folgen. Es ist eher so, dass die Produktivität der Gesellschaft so hoch ist, dass wir uns das problemlos leisten können. Wer aber "richtig" arbeiten will, hat auch immer die Möglichkeit dazu, wenn er denn wirklich will. Nur ist es eben so, dass man dafür nicht den Weg des geringsten Widerstands schwimmen darf.
Marek N. schrieb: > TU Kaiserslautern. Nanotechnologie bzw. Embedded Software Engineering, > je nach dem was noch frei ist. Zwei grundverschiedene Sachen. Und Dir ist es egal, in welche Du sehr viel Arbeit und Geld reinstecken wirdst. Fernstudium kann an die Substanz gehen. Marek N. schrieb: > In der Firma gibts leider Null Unterstützung. Als ich meinem Chef davon > erzählt habe und ihm den Flyer der Studienbeschreibung vorgelegt habe, > kam erst mal zwei Wochen nichts, dann nur ein Schulterzucken und die > Aussage, dass das Studium keinen Vorteil "für uns" (lies: die Firma) > hat. Die gleiche Reaktion von seinem Vorgesetzten. Was ist das für eine Firma ? Marek N. schrieb: > Intern gibt es keinerleit Weiterbildung, weder fachlich noch in > den ach-so-viel-zitierten "Soft-Skills" noch in den Prozessen oder > Arbeitsabläufen. > Man wird als Entwicklungs-Zombie gehalten und kriegt ab und zu paar > Fischköpfe vorgeworfen als Leckerlie, um nicht allzu sehr zu > rebellieren. So kommt man sich jedenfalls vor. Was ist das für eine Firma - die zweite ?
fsdf schrieb: > 20% Prozent der arbeitenden Bevölkerung arbeitet wirklich und schaffen > echte Werte. Die restlichen 80% sind zwar angestellt, aber die tun nur > so, als würden sie arbeiten. Teilweise werden auch irgendwelche > "Arbeitsstellen" geschaffen, nur um die Leute zu beschäftigen und ihnen > die Illusion zu geben, sie würden einen Beitrag für die Gesellschaft > leisten. Diese Leute werden also (genauso wie viele Hartz4-Empfänger) > von der Gesellschaft alimentiert. Kannst Du diese völlig irre Theorie irgendwie glaubhaft machen? Von beweisen mag ich gar nicht schreiben. Warum sollten viele, viele Unternehmer Leute für "nichts" bezahlen? (Ich finde es im Übrigen sehr witzig, dass der Unternehmer Claymore ausgerechnet diese These unterstützt ...)
Gaukler schrieb: > Kannst Du diese völlig irre Theorie irgendwie glaubhaft machen? Von > beweisen mag ich gar nicht schreiben. http://strikemag.org/bullshit-jobs/ Ich stimme dem durchaus zu.
> the number of salaried paper-pushers ultimately seems to expand
Allein die Wortwahl verrät schon die Verachtung für alle "nicht
produzierenden" Jobs. Das ist nur eine weitere Person, die die Theorie
ohne jegliche Beweise pusht. Und das alles in diesem typisch
amerikanischem Marketinggelaberstil.
(Die weitaus meisten Ingenieure (also alle bis auf die, die ihre
Produkte tatsächlich selbst herstellen) sind übrigens auch nur
Papierschieber ... denn sie produzieren rein gar nichts. Ergo:
überflüssig. Straßenbahn- und Busfahrer: überflüssig. Krankenschwestern,
Ärzte, Lehrer, Verwaltungen, ... alle überflüssig)
Fakt ist, dass die immer weiter gehende Arbeitsteilung alle diese Jobs
aus gesellschaftlicher Sicht erforderlich macht. Da mag sich der "Maker"
sträuben, wie er will ...
Gaukler schrieb: > Kannst Du diese völlig irre Theorie irgendwie glaubhaft machen? Von > beweisen mag ich gar nicht schreiben. Warum sollten viele, viele > Unternehmer Leute für "nichts" bezahlen? Weil sie ihr "nichts" gut verkaufen können. Das ist wie der Fondsmanager, der jedes Jahr 2% vom Fondsvermögen kassiert, obwohl er nicht besser ist als der Index. Das funktioniert nur, weil Kunden fondsgebundene Produkte angedreht bekommen und sie gar nicht wissen, welche Kosten dahinter stecken. Dasselbe Prinzip findet man auch in Konzernen. Da gibt es ganze Abteilungen, die Zahlen fürs Management aufbereiten, die allerdings nur bedingt die Realität widerspiegeln (um es mal vorsichtig zu formulieren). Oder zentrale Verwaltungsstellen, die den ganzen Tag nur Prozessvorschriften definieren, die die Arbeit langsamer und weniger transparent gestaltet. Oder Einkaufsabteilungen, die monatelang um jeden Cent feilschen, aber am Ende des Tages mehr kosten als sie einsparen. Dito für Fertigungsoptimierung. Ich habe mal einen Laden gesehen, bei dem auf 100 Arbeiter 50 Optimierer (die natürlich deutlich mehr verdient haben) kamen. Mit 50 Arbeitern mehr hätten die sicherlich keine Optimierung gebraucht und eine Menge Geld gespart. Aber die Produktivitätskennzahl stimmt, also ist das Management froh. Ich finde das auch gar nicht so schlimm, schließlich verdienen die Konzerne auf die Art immer noch gutes Geld und die Menschen sind beschäftigt (bzw. bekommen zumindest so viel Geld als wären sie beschäftigt). Gaukler schrieb: > (Ich finde es im Übrigen sehr > witzig, dass der Unternehmer Claymore ausgerechnet diese These > unterstützt ...) Man muss seinen "Feind" doch kennen ;-) Ignorieren wäre fatal.
Claymore schrieb: > Dasselbe Prinzip findet man auch in Konzernen. Warum schmeisst VW jetzt nicht alle Einkäufer, alle Prozessvorschriftendefinierer, alle zahlenaufbereitenden Abteilungen sofort raus? Ein Federstrich und man spart riesige Personalkosten. Streiks hat man nicht zu befürchten, die Arbeiter werden den Teufel tun und für die Faultierfarm(aka Büro-)Sitzer streiken.
Gaukler schrieb: > Warum schmeisst VW jetzt nicht alle Einkäufer, alle > Prozessvorschriftendefinierer, alle zahlenaufbereitenden Abteilungen > sofort raus? Ein Federstrich und man spart riesige Personalkosten. Mal ausgenommen von Kündigungsschutz, Betriebsrat, Gewerkschaft und der öffentlichen Wahrnehmung eines solchen Zuges ist das gar nicht so einfach zu identifizieren, wer jetzt wirklich überflüssig ist. Die genannten Abteilungen sind ja so eng in die Organisation verstrickt, dass es tatsächlich erst einmal nicht mehr ohne sie geht. Diese Verstrickung muss man erst aufbrechen und das ist gar nicht so einfach. Trotzdem passiert das hin und wieder. Wenn Siemens (oder ein anderer Konzern) mal wieder einen Stellenabbau ankündigt, geht es normalerweise genau um dieses Thema.
Gaukler schrieb: > Allein die Wortwahl verrät schon die Verachtung für alle "nicht > produzierenden" Jobs. Das ist nur eine weitere Person, die die Theorie > ohne jegliche Beweise pusht. Und das alles in diesem typisch > amerikanischem Marketinggelaberstil. Dann lies die entsprechenden Veröffentlichungen von David Graeber.
D. I. schrieb: > Dann lies die entsprechenden Veröffentlichungen von David Graeber. Um noch mehr bullshit zu lesen? Nein, danke, der verlinkte Artikel reicht mir.
(de)motiviert schrieb: > Habt ihr den gleichen Eindruck? Nein. > Woher mag so etwas kommen? Fokussierte Wahrnehmung deinerseits.
Gaukler schrieb: > D. I. schrieb: >> Dann lies die entsprechenden Veröffentlichungen von David Graeber. > > Um noch mehr bullshit zu lesen? Nein, danke, der verlinkte Artikel > reicht mir. Genau, was ich nicht lese, ist auch nicht da. Die Erde ist eine Scheibe, dass sieht doch jeder!
Bernd W. schrieb: >> Früher schien es irgendwie mehr kompetente oder an irgendetwas >> interessierte Menschen zu geben. >> Habt ihr den gleichen Eindruck? Woher mag so etwas kommen? > > Ich habe NICHT den gleichen Eindruck, und ich vermute, Dein Eindruck > kommt daher, dass Du Deine persönlichen Vorlieben und > Zwangsvorstellungen zur allgemeinverbindlichen Moralvorstellung erhebst. > Mich wundert irgendwie nicht, dass Du damit auf die Nase fällst. Ach Bernd, du mal wieder.. Die Szenerie, wo man sich abends mit dem ausgedruckten PDF und nem Glas Rotwein zurückzieht, während der Rest der Familie in die Glotze guckt, kenne ich doch zur Genüge... Aber deinen obigen Eindruck kann ich wirklich nicht so recht bestätigen. Ich hab da seit Jahren an gefühlten 1003 Stellen die bellende Inkompetenz vor Augen gehabt. Und zwar auf allen Ebenen - nicht nur auf dem Gebiet der Elektronik und Programmierung. Also Bernd, du scheinst auf einer Insel der Glückseligkeit zu leben und zu arbeiten. Aber ganz vielen anderen geht es ganz anders. Mir ist dabei durchaus klar, daß man von einem frischen Absolventen nicht sofort Leistung erwarten kann, so einer braucht Zeit in der Firma zum Besserwerden. Immerhin reicht die in den Firmen vorhandene durchaus sehr spezielle Fachkompetenz bei weitem über das hinaus, was an Unis und Instituten so geboten wird. Ohne Industriespionage KANN ein Absolvent das alles nicht zuvor schon wissen und können. Natürlich kann man jetzt herumalbern und sagen, daß früher immer alles besser war - aber das sagten schon die alten Römer (jaja, die ALTEN, aber nicht die jungen Römer). Ich habe deshalb trotz ubiquitärer Inkompetenz (siehe auch dieses Forum) durchaus die Hoffnung, daß sich das mit den Lebensjahren der Betreffenden bessern wird - oder falls nicht, selbige den Beruf wechseln werden. Wir könnten jetzt über die Defizite in unserem Bildungs- und Ausbildungssystem weiterdiskutieren. W.S.
Das Problem ist wann sollen die Leute sich weiterbilden ? Im Job ? Wo doch kaum der Arbeitnehmer entbehrlich ist bzw die Arbeit ein so fordert das alles am besten gestern erledigt zu sein hat. Ichs kanns persönlich nachvollziehen aber trotzdem wenn ich die Zeit finde gehe ich verschieden Sachen nach um Köppi das Licht leuchten zu lassen. Das Leben in dieser moderne hat / bietet viele Möglichkeiten und es ist den meisten zu viel um sich zu entscheiden in was man sich weiterbilden möchte. Zusätzlich wird im TV ala Galileo ja nur noch Grütze gezeigt und das versagen eines Einzelnen ist da interessanter und für die die sich einer Sache annehmen werden Fragen gestellt Warum machst n did ? Gibs doch zu kaufen. Grundsätzlich Dekandenz es geht nicht mehr um "Der Weg ist das Ziel" Gesellschaftlich auch so gewollt.
chris schrieb: > Warum machst n did ? Gibs doch zu kaufen. Oh ja. Das dürfte ich mir auch schon anhören. Ganz schön traurig :/ /regards
Hallo W.S. W.S. schrieb: > Also Bernd, du scheinst auf einer Insel der Glückseligkeit zu leben und > zu arbeiten. Nein, ich arbeite in einem Prüffeld. Also der Punkt, an dem Inkopetenz spätestens entdeckt werden sollte. Und ja, ich fische gelegentlich auch etwas heraus.... Und privat sehe ich mich auch nicht auf einer Insel der Glücksseligkeit, sondern eher auf einem Rettungsfloss. Aber dass ist doch schon mal was.... > Aber ganz vielen anderen geht es ganz anders. Mir ist dabei > durchaus klar, daß man von einem frischen Absolventen nicht sofort > Leistung erwarten kann, so einer braucht Zeit in der Firma zum > Besserwerden. Immerhin reicht die in den Firmen vorhandene durchaus sehr > spezielle Fachkompetenz bei weitem über das hinaus, was an Unis und > Instituten so geboten wird. Ohne Industriespionage KANN ein Absolvent > das alles nicht zuvor schon wissen und können. Eben. Und darum kann man bei solchen Diskrepanzen nicht pauschal behaupten, die Inkompetenz habe zugenommen. Die Leute sind schon kompetent, leider nicht unbedingt für die gestellte Aufgabe. Auch kompetente Leute sind oft durch die Begleitumstände ihres Jobs so überfordert, dass sie ihre Kompetenz nicht richtig einsetzten können. Aber auch das war früher nicht anders. Aber darum geht es in der Fragestellung zu Anfang des Threads nicht. Siehe: (de)motiviert schrieb: > Ich bemerke wie immer mehr Leute immer weniger Lust haben ihre > Möglichkeiten zu nutzen und sich selbst persönlich weiterzuentwickeln. ~~~~ ~~~ ~~ ~ > > Früher schien es irgendwie mehr kompetente oder an irgendetwas > interessierte Menschen zu geben. Jeder Mensch sieht die Umwelt, in die er hineingeboren wird, und in der er Aufwächst, als natürlich und normal an. Veränderungen sind erst einmal fremd, auch wenn sie zum besseren sind. Und je älter ich werde, desto weniger kann ich mich an Veränderungen gewöhnen. Daher meine Empfindung: "Früher war alles besser". Kognitiv kann ich natürlich wichten. Aber Verstand und Gefühl sind nicht zwangsläufig synchronisiert. Als Kind bzw. Jugentlicher hat man auch eine Tendenz, Erwachsene automatisch als kompetent einzustufen. Mit weiterer Entwicklung relativiert sich das zwar, aber in der verklärten Jugenderinnerung sieht man sich dann von lauter kompetenten Leuten umgeben, obwohl eine genauere Betrachtung zeigt, dass auch die viel Mist gebaut haben. Überforderung und das Gefühl, dauernd bis zur Erschöpfung hinterherzulaufen ohne aufzuholen oder nachhaltige Erfolge erzielen zu können, frustriert natürlich, und man wendet sich halt anderen Dingen zu. Das mag das beobachtete Desinteresse erklären. Aber das Desinteresse ist die Wirkung, nicht die Ursache. Und die Leute sind auch nicht wirklich desinteressiert. Sie haben halt nur die Nase vom gegen die Wand laufen voll, und machen was anderes, erquicklicheres....daran haben sie durchaus Interesse. Wenn jemand meint, normieren zu müssen, für was man Interesse zu haben hat und für was nicht, so kann ich nur den Rat geben: Wenn schon Zwangsvorstellungen hinterherlaufen, dann bitte schön den eigenen, und nicht denen von irgend jemanden anderen. ;O) Vielfalt und Diversität ist ein Wert an sich: https://de.wikipedia.org/wiki/Diversit%C3%A4t_%28Technik%29 https://de.wikipedia.org/wiki/Biodiversit%C3%A4t Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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