Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Motortreiber für Gleichstrommotor


von Patrick S. (patrick1990)


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Hallo,

ich möchte einen Gleichstrommotor mit 4A Nennstrom und 18A Anlaufstrom 
antreiben und regeln.

Da ich bisher noch keine Erfahrungen in diesem Gebiet habe möchte ich 
gern fragen, was ihr da so vorschlagen könnt.

Ich stoße meist auf den L298, welcher jedoch die 18A Anlaufstrom nicht 
stemmen kann.

Vielen Dank im Voraus.

von Peter II (Gast)


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Welche Spannung?

von Patrick S. (patrick1990)


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Der Motor benötigt 24V.

von Bernhard S. (dl9rdw)


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Hallo Patrick,

wie wäre es mit dem Allegro Micro Programm. Sollte dort genug geben was 
funktioniert.
Zur Not mit externen MosFets, dann sollte der Strom auch kein Problem 
sein. und die Spannungen gehen dort bis 50 Volt.

Als Beispiel dieser hier:

http://www.allegromicro.com/en/Products/Motor-Driver-And-Interface-ICs/Brush-DC-Motor-Drivers/A3941.aspx

Kannst auch solche Module einsetzen:

https://www.pololu.com/product/1381


Ausserdem Anlaufstrom sollte bei PWM ja kein Thema sein,

Grüße

Bernhard

: Bearbeitet durch User
von Patrick S. (patrick1990)


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Hallo Bernhard,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ich habe gar nicht darüber nachgedacht, dass man ja per PWM den 
Anlaufstrom begrenzen kann. Danke für den Hinweis.

Diesen, von dir gewählten, Motortreiber müsste ich dann auf eine Platine 
stecken und die Anschlüsse anlöten.
Gibt es so etwas auch eine Nummer größer, z.B. zum Anschrauben?

Grüße,
Patrick

von aSma>> (Gast)


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l6203 mit einer Stromregelung (siehe Datenblätter).

von m.n. (Gast)


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Beitrag "Drehzahlregler für DC-Motor, ATmega48-328"

Die Schaltung weiter unten mit einem BTSxxx (o.ä.) ist einfacher und 
schützt sich selber vor Überlast.

von Bernhard S. (dl9rdw)


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m.n. schrieb:
> Die Schaltung weiter unten mit einem BTSxxx (o.ä.) ist einfacher und
> schützt sich selber vor Überlast.

Funktioniert aber nur wenn keine links/rechts Drehrichtung gefordert 
ist.

von Patrick S. (patrick1990)


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Der Motor muss in beide Richtungen drehen können.

von Falk B. (falk)


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von m.n. (Gast)


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Patrick S. schrieb:
> Der Motor muss in beide Richtungen drehen können.

Öfter mal was Neues!

Dazu gibt es die Schaltung mit L6203, die besser mit einem ATtiny44 oder 
gleich mit einem ATmega ausgeführt wird. In diesem Fall muß ENABLE 
angesteuert (getaktet) werden, wobei IN1 und IN2 die Richtung vorgeben.

Kräftigere Treiber wären die Typen VNH2xx oder VNH3xx von STM.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Patrick S. schrieb:
> Ich habe gar nicht darüber nachgedacht, dass man ja per PWM den
> Anlaufstrom begrenzen kann
Funktioniert auch nur, wenn man das dann geringe Anlaufmoment nicht 
braucht...

von Bernhard S. (dl9rdw)


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m.n. schrieb:
> Kräftigere Treiber wären die Typen VNH2xx oder VNH3xx von STM.

Wobei diese Dinger, wenn sie nicht richtig montiert sind (Wärmeableitung 
am Chipboden) auch schnell mal in Rauch aufgehen. Gerade der VNH3xx soll 
ja 30A können. Bei 4A sollte das schon noch machbar sein.

Meine Erfahrung ist, dass das diskret mit 4 Mosfets am skalierbarsten 
ist.
Da kann der Ansteuerchip bleiben und nur der Leistungsteil angepasst 
werden.

von Bernhard S. (dl9rdw)


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Lothar M. schrieb:
> Funktioniert auch nur, wenn man das dann geringe Anlaufmoment nicht
> braucht...

Wo er recht hat, hat er recht.

von MaWin (Gast)


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Patrick S. schrieb:
> Ich habe gar nicht darüber nachgedacht, dass man ja per PWM den
> Anlaufstrom begrenzen kann.

Natürlich, aber damit verringert sich auch das Anlaufdrehmoment und das 
Losbrechmoment.
Ein älterer Motor läuft also irgendwann gar nicht mehr an.

Du hast bisher nichts dazu geschrieben, ob der MOtor auch rückwärts 
laufen muss. Wenn nur vorwärts, reicht ein einfacher MOSFET (und am 
Motor ein Freilaufdiode). Über PWM stellst du dann die gewünschte 
Drehzahl ein.

MOSFETs gäbe es problemlos für 18A und auch für Direkansteuerung durch 
uC (LogicLevel), die Frage ist dann eher, ob man einen Kurzschluss der 
Motorzuleitungen oder dauerhaftes Blockieren erfassen können soll.

von m.n. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Natürlich, aber damit verringert sich auch das Anlaufdrehmoment und das
> Losbrechmoment.
> Ein älterer Motor läuft also irgendwann gar nicht mehr an.

Der TO will auch regeln. Mit einer Regelung läuft der Motor auch bei 
niedrigen Drehzahlen an und hält diese stabil. Link siehe oben

> Du hast bisher nichts dazu geschrieben, ob der MOtor auch rückwärts
> laufen muss.

Guten Morgen. Lesen bildet, siehe oben.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo m.n.,

> MaWin schrieb:
>> Natürlich, aber damit verringert sich auch das Anlaufdrehmoment und das
>> Losbrechmoment.
>> Ein älterer Motor läuft also irgendwann gar nicht mehr an.
>
> Der TO will auch regeln. Mit einer Regelung läuft der Motor auch bei
> niedrigen Drehzahlen an und hält diese stabil. Link siehe oben

Auch mit Regelung gilt M~I. Die Regelung macht auch nichts anderes als 
mehr Strom auf die Wicklung zu geben, wenn der Rotor nicht anläuft. Wenn 
die H-Brücke dann nicht genug Reserven hat, läuft der Motor eben nicht.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Falk B. (falk)


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@Thorsten Ostermann (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite

>>> Natürlich, aber damit verringert sich auch das Anlaufdrehmoment und das
>>> Losbrechmoment.
>>> Ein älterer Motor läuft also irgendwann gar nicht mehr an.

>> Der TO will auch regeln. Mit einer Regelung läuft der Motor auch bei
>> niedrigen Drehzahlen an und hält diese stabil. Link siehe oben

>Auch mit Regelung gilt M~I. Die Regelung macht auch nichts anderes als
>mehr Strom auf die Wicklung zu geben, wenn der Rotor nicht anläuft. Wenn
>die H-Brücke dann nicht genug Reserven hat, läuft der Motor eben nicht.

Naja, der Anlauf/Blockierstrom eines mittleren bis großen Motors ist so 
oder so um einen wesentlichen Faktor höher als der Nennstrom, den so 
eigentlich keiner braucht. Auch nicht zum Losbrechen eines alten Motors.
Zum Anfahren reicht wahrscheinlich 2-3 Nenndrehmoment, ggf. weniger.

von Olelarson (Gast)


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von aSma>> (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Zum Anfahren reicht wahrscheinlich 2-3 Nenndrehmoment, ggf. weniger.

Hier muss man aufpassen. Wenn der Motor ständig Richtungswechsel 
ausgesetzt ist, dann verschleißen die Kohlenbürsten schneller.

Ggf. gibt der Hersteller den Anlaufstrom an oder man tastet sich ran...


@ Olelarson
Sehr Interessant. Nie wieder Kühlkörper :)

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