Forum: Platinen Schmierfett als Ersatz für Wärmeleitpaste?


von Sigi (Gast)


Lesenswert?

Hi,

meine Wärmeleitpaste ist leider leer, neue kommt
erst Freitag. Kann ich als Ersatz weisses
Schmierfett verwenden (hitzebeständig bis weit
über 100 Grad)?

Anwendung: kleinere ICs/FPGAs, werden ohne
Kühlkörper bis ca. 50-60 Grad heiss.


Gruss

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

Üblicherweise heisst das Titanfett, weil es Titandioxid enthält.
Im ersten Datenblatt, das mir Google anbietet
http://www.hanseline.de/pdf/info-Titanfett.pdf
steht keine Angabe zur Wärmeleitung

: Bearbeitet durch User
von Max D. (max_d)


Lesenswert?

Besser als nix, aber ob gut genug weiß man nicht...

von Fing (Gast)


Lesenswert?

Das wird überall hineinkriechen und möglicherweise komische Dinge mit 
Stoffen der Umgebung anstellen.

von Sigi (Gast)


Lesenswert?

Fing schrieb:
> Das wird überall hineinkriechen und möglicherweise komische Dinge mit
> Stoffen der Umgebung anstellen.

Ich weiss nur von einigen Pasten, dass darin
Silokon-Öle/Fette verwendet werden, d.h. die
gleiche "Schmiereigenschaft" wie mein Schmierfett
besitzen. Das übrigends wird auch in Lagern und
Gleitflächen eingesetzt ohne bei Hitze zu laufen.
Von daher sehe ich keine Probleme.

Zur Leitfähigkeit gerade noch gefunden:
https://www.youtube.com/watch?v=9QzxukpUvbY
Dazu muss gesagt werden, dass mein Fett kein
Wasser als Bestandteil hat und somit besser
geeignet sein müsste. Werd's also mal ausprobieren.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Sigi schrieb:
> Hi,
>
> meine Wärmeleitpaste ist leider leer,
> Kann ich als Ersatz weisses Schmierfett verwenden

Sicherlich, aber Du solltest allein auf Grund der ähnlichen
Farbe nicht erwarten, das Dein Fett die Wärme gut leitet.
Schon die spezielle Wärmeleitpaste leitet die Wärme deutlich
schlechterals jedes Metall.

von Treki (Gast)


Lesenswert?

Die NASA setzte Silikonpaste im Hochvakuum zur Schmierung ein, die 
eigentlich Silikon-Wärmeleitpaste ist/war. ;-)

von Bastian W. (jackfrost)


Lesenswert?

Schmierfett wird deutlich schlechter gehen als eine Wärmeleitpaste. Im 
Sicherheitsdatenblatt von einer Wärmeleitpaste von Wacker ist angegeben 
das dieses 25 - 70 Zinkoxid enthält was vermutlich für die gute 
Wärmeleitfähigheit zuständig ist. Der Rest dürfte Silikonöl sein.

Schmierfett enhält neben dem Öl welches von Mineralöl über Glykole bis 
zu fluorierten Ölen gehen kann, einen Verdicker und Additive
Zudem haben Fette eine Ölabscheidung , damit sie schmieren. Unter Druck 
wird diese noch steigen. Wenn du pech hast dann blutet das Grundöl aus 
und du hast nur noch den Verdicker zwischen dem IC und dem Kühler.

Auch wenn in Fetten Titandioxid oder andere Metalloxide als 
Festschmierstoff drinnen sind, dann sind das meist kleine Anteile das 
diese oft nur für Notlaufeigenschaften genutzt werden.

Gruß JackFrost

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Harald W. schrieb:
> Sicherlich, aber Du solltest allein auf Grund der ähnlichen
> Farbe nicht erwarten, das Dein Fett die Wärme gut leitet.

Wärmeleitpaste soll genau deshalb nicht millimeterdick aufgetragen 
werden, weil sie, entgegen ihrem Namen, die Wärme nicht besonders gut 
leitet. Ihr Wirkung beruht im wesentlichen darauf, dass der wegen 
Oberflächenrauhigkeit immer vorhandenen Luftspalt überbrückt wird, also 
zwei mal der Wärmeübergang Metall-Luft eingespart wird.

von Sigi (Gast)


Lesenswert?

So, ich habe das Fett mal ausprobiert.

Im kalten Zustand noch recht zäh, was aber bei
ca. 50 Grad deutlich abnimmt (Kühlkörper lässt
sich leichter verschieben). Leitpaste ist dagegen
wesentlich zäher. Die Temperatur des Kühlers ist
auch vergleichbar mit der bei Leitpaste.

Es funktioniert also, aber vom Langzeitersatz
ist eher abzuraten.

von Martin Beuttenmüller (Gast)


Lesenswert?

@Sigi

Cola, Kaffee und "Tomatenplempe" enthalten alle Säure.
Sie sind - wie auch säurehaltiges Flußmittel - nix für
elektronische Gerätschaften.

Martin

---
Kinder, betet
der Vater lötet!
Gott gebe,
daß es klebe ...

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.