Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 8V AC zu 12V DC mit Nachlauf


von Thomas (Gast)


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Hallo zusammen,

Wenn jemand an der Haustür klingelt (Drucktaster) soll dieses aktustisch 
(akustisch ist schon vorhanden :-) und auch optisch angezeigt werden, 
meine Eltern hören das Klingeln leider nicht mehr, und "fertige" 
Lösungen sind doch extrem teuer. Evtl. bekomme ich das mit Hilfe des 
Forums auch anders gelöst.


Ich habe eine 12V DC LED Stroboskopleuchte in der Bastelkiste gefunden 
und habe mir gedacht ob man diese nicht an dem 8V AC Klingeltrafo 
betreiben könnte?. Weiterhin wäre ein kurzer "Strompuffer" nicht 
schlecht, der die Leuchte noch ein paar Sekunden weiterblitzen lässt.
 -  Sonst würde die Leuchte nur blitzen wenn der Klingelknopf gedrückt 
ist, und dass ist ja meistens nur ein sehr kurzer Druck -


2 Fragen:
a) Ist das überhaupt möglich von 8V AC auf 12V DC zu transformieren, und 
dann noch einen Puffer einzubauen? Ist sowas sehr aufwendig (mehr als 
eine handvoll Bauteile?) Gibts evtl. schon fertige Platinen? Wenn ja, 
wonach sollte ich suchen? Gelötet hab ich schonmal, und bei 8V bzw. 12V 
kann ja nicht viel passieren.


b) Wenn das nicht möglich ist: Ich würde dann einen 12V DC Trafo an die 
Leuchte klemmen, müsste es dann aber hinbekommen dass die Leuchte auch 
nach loslassen des Klingeltasters noch ein paar Sekunden blitzt. 
Möglich?
Gibts da vielleicht was fertiges an Bauplänen  Bausätzen  Platinen / 
Schaltplänen ?

Vielen Vielen Dank für die Infos.

: Verschoben durch User
von Hubert G. (hubertg)


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Du schaltest mit der Klingeltaste ein Relais, der Kontakt betätigt die 
Verzögerungsschaltung Conrad 191280. Damit kannst du die Nachlaufzeit 
einstellen.
Die 8V AC sind meist mehr als 8V. Ein Brückengleichrichter und ein Elko 
mit 1000µ und 25V und du hast die Spannung für dein Stroboskop.

von Thomas (Gast)


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Hallo Hubert,

Danke für deine Hilfe.

Ich würde mir dann bei Conrad das Zeitrelais, einen Brückengleichrichter 
Artikelnummer 1263139

(https://www.conrad.de/de/brueckengleichrichter-fairchild-semiconductor-df005m-gehaeuseart-dip-4-1263139.html)

und den Elko Artikelnummer 
446290(https://www.conrad.de/de/elektrolyt-kondensator-radial-bedrahtet-5-mm-1000-f-25-vdc-20-x-h-125-mm-x-20-mm-vishay-2222-048-66102-1-st-446290.html)

bestellen.

Das Conradzeitrelais benötigt als Eingangsspannung 10V-15V 
Gleichspannung,
dann bräuchte ich, wenn ich kein Extra Netzteil verwenden möchte, zwei 
Gleichrichter? Oder reicht einer aus? Wie muss der Elko in die Schaltung 
damit 12V rauskommen?

Ich habe mal eine "Zeichnung" erstellt, ich denke aber nciht dass ich 
damit richtig liege...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas schrieb:
> ich denke aber nciht dass ich damit richtig liege...
Richtig. Du kannst nicht einfach den Gleichrichter an die gleiche 
Leitung anschließen. Das nennt sich "kurzgeschlossen"...
Probiers mal so, das dürfte für ein paar LED-Blitze reichen:
1
               Taster               Gleichrichter
2
               ----                 ____
3
    Trafo -----o  o-------o--------|~  +|--------o------ +
4
                          |        |    |        |+ 
5
                       Klingel     |    |       ===     Blitzer             
6
                          |        |    |        |
7
    Trafo ----------------o--------|~  -|--------o------ -
8
                                   '----'      2200uF
9
                                             (oder mehr)

Was ist das für ein "LED-Blitzer"?

: Bearbeitet durch Moderator
von G. H. (schufti)


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Hi,

alternativ: Funkklingel (L*dl, P*nny, A*di etc). Diese haben auch meist 
eine (recht helle) LED die eine Zeit lang aufblitzt. Und das 
Klingelmodul können sie in das Zimmer mitnehmen wo sie sich aufhalten, 
das hilft zusätzlich falls sie nicht total taub sind.

Ich habe den Taster def "Funkknopfes" überbrückt und statt der Batterie 
ein kleines "Netzteil" (ähnlich wie von dir skizziert, mit 
Stabilisierung auf Batterieniveau des Funkknopfes) parallel zur 
vorhandenen Klingel gehängt.

Wenn jetzt jemand klingelt wird der Funktatster einige Zeit mit Strom 
versorgt und löst die Funkklingel aus...

Gruß,
schufti

: Bearbeitet durch User
von Hubert G. (hubertg)


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Ich habe das eher so gemeint.

von Thomas (Gast)


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Das ist der Blitzer, den hatte ich mir mal als Warnlampe für den Urlaub 
gekauft.
https://www.amazon.de/dp/B00LX1LBVW?psc=1

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Und die bisherige Klingel parallel zum B2. Denn sonst könnte man den 
Klingelknopf gleich anstelle vom Relaiskontakt K2 einsetzen.

Thomas schrieb:
> Das ist der Blitzer
Da müsste man mal die Stromaufnahme messen. Oder ausprobieren, wie lange 
das Ding mit einem 2200uF Kondensator noch weiterblitzt...

: Bearbeitet durch Moderator
von Thomas (Gast)


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Hubert G. schrieb:
> Ich habe das eher so gemeint.

Hallo Hubert,

vielen Dank, habs verstanden :-)
C6 und C7 wären dann identisch 1000µ ?


Nebenbei: Womit werden solche Skizzen erstellt?
welche Programme können solche ASCII Skizzen wie von Lothar?

Ich denke ich werden erstmal die einfachste Variante von Lother 
versuchen, einfach einen Gleichrichter und einen "dicken" Elko dahinter. 
Trotzdem werde ich mir den Timer etc. ebenfalls organisieren, als Plan 
B.

von Hubert G. (hubertg)


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Den Klingelknopf könnte man natürlich anstelle des Relaiskontakts 
nehmen, aber dann würde die akustische Klingel wegfallen. So kommt das 
Relais, 12V=, parallel zur Klingel.
C6 hat nur 10µ 25V

Meine Schaltung ist mit Eagle gezeichnet.

Der ASCII-Plan mit AAcircuit.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas schrieb:
> welche Programme können solche ASCII Skizzen wie von Lothar?
Das hier verwendete Programm nennt sich "KeyBoard"...  ;-)

Man könnte es aber auch mit AACircuit machen.

von Jörg R. (solar77)


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Hallo Thomas,

ich sehe ein generelles Problem darin dass das kurze betätigen des 
Klingeltasters von 1 - 2 Sekunden nicht ausreicht um die Strobolampe 
leuchten zu lassen. Deine Lampe hat 8 Watt und nachleuchten soll sie ja 
auch noch. Bei 12 Volt benötigt die Lampe 660 mA.

Ich würde, für die optische Signalisierung, eine Schaltung mit Akkus 
bzw. Batterien und sehr hellen Standard-Leds bauen.
Ein Monoflop wird über einen Optokoppler angesteuert. Die Nachleuchtzeit 
lässt sich dabei je nach Bedarf einstellen. Für die Leds würde ich klare 
grüne oder blaue mit 5 oder 8 mm wählen. Der Stromverbrauch wäre so 
gering das die Akkus/Batterien lange halten würden.

Wie lang soll die Nachleuchtzeit sein? Deine Eltern haben die Lampe ja 
nicht ständig im Blick bzw. halten sich auch mal in einem anderen Raum 
auf.

Gruß Jörg

von Thomas (Gast)


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Ok, mit Eagle kommte ich klar, da bleibe ich für dieses Projekt erstmal 
bei MSPaint :-)

Wenn ich mich für Plan B entscheiden sollte, dann interpretiere ich die 
Zeichnung von Hubert so. Ist das korrekt wiedergegeben?

So würde der kurze Druck auf den Klingeltaster nur das einstellbare 
Zeitrelais antriggern, dieses wiederrum ist direkt mit dem Trafo 
verbunden.

(Alternativ kann ich dann ja immer noch ein 12V DC Netzteil an das 
Zeitrelais klemmen, was ich mir mir dem Gleichrichter und dem Elko2 aber 
vielleicht sparen kann.)

von G. H. (schufti)


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nein, der Druck auf den Klingeltaster wird so das Zeitrelais sicher 
nicht ansteuern sonder eher zerstören. Der Eingang vom Zeitrelais is für 
einen Taster ausgelegt, nicht für eine Eingangsspannung. Daher hat 
hubertg ja auch extra ein zusätzliches Relais eingezeichnet!

Alles in allem viel Aufwand für kleine Leistung. Überlege dir nochmal 
die von mir vorgeschlagene Lösung mit der Funkklingel ... ist es 
wirklich so sinnvoll, eine Blitzleuchte wo fix zu installieren? Ist sie 
dann von überall im Haus / der Whg einzusehen?

von Jobst M. (jobstens-de)


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Bevor Du nun anfängst, würde ich mal die Leerlaufspannung der 8V messen.
Multipliziert mit der Wurzel aus 2 liegt man vermutlich über 25V und die 
Lampe ist für 12V ausgelegt.


Gruß

Jobst

von Jörg R. (solar77)


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Jobst M. schrieb:
> Bevor Du nun anfängst, würde ich mal die Leerlaufspannung der 8V
> messen.
> Multipliziert mit der Wurzel aus 2 liegt man vermutlich über 25V und die
> Lampe ist für 12V ausgelegt.

Bei 8 Volt Wechselspannung hast Du hinter dem Gleichrichter am Siebelko 
ca. 11,3 Volt.

von Walta S. (walta)


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Er will die gemessene Leerlaufspannung mit Wurzel 2 multiplizieren und 
nicht die 8V.

walta

von Jörg R. (solar77)


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Walta S. schrieb:
> Er will die gemessene Leerlaufspannung mit Wurzel 2 multiplizieren
> und
> nicht die 8V.
>
> walta


Ja, stimmt. Ich sollte auch richtig lesen ?

Unser Klingeltrafo hat auch 8 Volt. Den habe ich gerade mit 13,9 Volt 
Leerlaufspannung gemessen. Da geht es also Richtung 20 Volt am Siebelko.

von Thomas (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe die Schaltung heute morgen aufgebaut, fast wie von Hubert 
dargestellt. Von den 8V AC kommen hinterm Gleichrichter 12,5V DC an.

Statt den Elkos habe ich Freilaufdioden an dem Relais.

Funktioniert super, auch dass durch die Conrad-Platine die Blinkzeit 
eingestellt werden kann ist perfekt.

von Thomas (Gast)


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Nachtrag: C7 habe ich komplett weggelassen.

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