Forum: Platinen Eisen-III-Chlorid - Spülwasser


von Pierre A. (albatrosxl)


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Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zur Handhabung des Spülwassers von Platinen die mit 
Eisen-III-Chlorid geätzt wurden.

Nach dem ätzen mit Fe3Chlorid reinige ich die Platine im ersten Zug mit 
Zewa/Papierküchentücher. Dadurch bekomme ich schon einen Großteil des 
Ätzmittels von der Platine herunter.
In allen Beschreibungen spülen/reinigen die Autoren die Platine mit 
Wasser.

Diverse Artikel beschreiben dass hierbei die max. zulässige 
FE3Chlorid-Lösung max 0,5mg /1 Liter Wasser sein dürfen. Das klingt nach 
sehr sehr wenig.

Wie macht Ihr das ?

Spült ihr die Platine unter fliesendem Wasser ? Ist das zulässig ?
oder
Habt ihr eine Wasserschale und reinigt ihr darin die Platine ?
Was macht ihr mit diesem (verunreinigten) Wasser ?

Im voraus schon mal danke für eure Rückmeldungen.

Grüße
Albatros

P.S: Ich hab das www und auch dieses Forum darauf durchsucht - aber auf 
die o.g. Fragestellung nichts gefunden

P.S.S: ACHTUNG Es geht mir NUR darum, wie Ihr das WASSER 
"behandelt/entsorgt".
Es ist klar, dass die Fe3CHL-Lösung selbst über die 
Schadstoff-Entsorgung abgeführt werden muss.

von Inkognito (Gast)


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Pierre A. schrieb:
> Spült ihr die Platine unter fliesendem Wasser ?

Klar, was sonst? Ist doch am effektivsten.

>Ist das zulässig ?

Wer will das denn überprüfen? Ist doch eh verdünnt und nur eine
kleine Konzentration mit Kupfer, das man auch von Kupfertöpfen
abspülen würde, wenn man damit kochen würde.

> oder
> Habt ihr eine Wasserschale und reinigt ihr darin die Platine ?

Ob nun unter fließenden Wasser oder eine Wasserschale ist doch
egal, Hauptsache runter von der Platine. In der Schale gespült
bliebe durch die Verdünnung ein Rest auf der Platine. Für die
Spülflüssigkeitsmenge ist das unerheblich, wie Baden vs. Duschen.

> Was macht ihr mit diesem (verunreinigten) Wasser ?

Ausguss und ein paar Liter Wasser hinterher.
Mit deinem gesättigten Ätzmittel musst du dagegen anders verfahren.
Das muss du in einen geeigneten Kanister füllen und dann zur
Sondermüllabnahme deines Wertstoffhofs (oder wie das bei dir in
der Gemeinde genannt wird) hin bringen. In haushaltsüblichen
Mengen müssen die das annehmen. Ob es beschriftet werden muss,
hängt davon ab, wie pingelig die da sind. Entsorgt wird es ohnehin
durch die Müllverbrennung.

von Michael B. (laberkopp)


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Pierre A. schrieb:
> Diverse Artikel beschreiben dass hierbei die max. zulässige
> FE3Chlorid-Lösung max 0,5mg /1 Liter Wasser sein dürfen.

Eher nicht, sogar die Kupferkonzentration darf 2mg/l betragen,
und Fe(III)Cl kippen die Wasserwerke tonnenweise ins Wasser.

> Spült ihr die Platine unter fliesendem Wasser ?

Ja, ab in den Ausguss, aber nicht das schöne Becken im Bad.

> Ist das zulässig ?

Ja.

Im Sicherheitsdatenblatt von Eisen(III)Chlorid steht

Entsorgung: Darf in eine Abwasserkläranlage eingeleitet werden.

von Wolle G. (wolleg)


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Michael B. schrieb:
> Im Sicherheitsdatenblatt von Eisen(III)Chlorid steht
>
> Entsorgung: Darf in eine Abwasserkläranlage eingeleitet werden.

Eisen(III)Chlorid ist nicht das Problem bei der Entsorgung, sondern  die 
nach dem Ätzen enstandene kupferhaltige Brühe.

von prilbluemchen (Gast)


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Pierre A. schrieb:
> Ist das zulässig ?

Den Buchstaben des Gesetzes nach sicher nicht.

Praktisch wird es weder auffallen noch grossartigen Schaden anrichten.
Gewerblichen Indirekteinleitern werden bei weitem groessere Mengen 
zugebilligt, diese muessen aber unter anderem auch ueber entsprechende 
Messtechnik verfuegen.

Ueberschlage es doch einfach, praktisch nimmt FeCl3 Aetzbruehe so im 
laufe der Zeit bis ~50g/l Cu auf. Sagen wir mal ein Teeloeffel davon ins 
Spuelwasser,  ~5 ml -> Abgang 250mg. Braeuchte halt dann schon bis zu 
250/500L Wasser zum verduennen.  Das und mehr wird aber sicherlich schon 
im Haus und erst recht in der Strasse zusammenkommen.

(Jetzt mal davon ausgegangen das zB. in einer Schale geaetzt wird und 
das gros wieder zureuck in ein Gebinde zur spaeteren Weiterverwendung 
geht. Wenn aber mit der Schwaemmchenmethode gearbeitet wird sieht das 
schon anders aus da wuerde das ja das gesamte Kupfer im Spuelwasser 
landen.)

2mg/l das war mal, in den 80ern.

 Wenigsten die letzten 20Jahre lag der Grenzwert bei 1mg/l. Kann man 
idR. in der Abwassersatzung seiner Gemeinde/Stadt nachlesen.

von Peter R. (pnu)


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Ohne allzu genau gesetzliche Vorschriften zu kennen:

Das Abspülen der Leiterplatte selbst befasst sich mit minimalen Mengen, 
bei denen wohl keine Probleme bestehen, wenn man gelegentlich eine 
Platte mit einigen Litern Wasser abspült. Wird halt im Waschkeller unter 
dem Wasserhahn abgebraust.

In Folge mehrerer Jahre, denn ich ätze nicht viel, es fällt ein 
Verbrauch von schätzungsweise ein paar Europakarten je Jahr an, in Form 
von kleinen Platinen:

Der ungefähre Liter mit vermutlichen einigen Gramm Kupfer drin wird in 
einer Glasschale eingetrocknet. Dauert auf der Heizung etwa eine Woche. 
Der nasse Kristallgrus wird in mehrere Lagen Zeitungspapier eingerollt 
und wandert in die Mülltonne, also ins Heizkraftwerk.

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