Hallo zusammen, ich habe versprochen, zu berichten, was ich von diesem Teil: http://wordpress.mencinger.biz/ halte, wenn ich es bekommen habe. Das habe ich nun, und ich muss sagen, ich bin nicht so sehr begeistert. Das liegt aber weniger an der Qualität des Teils, die ist nämlich gut. Vielleicht mache ich auch etwas falsch. Aber ich glaube, Druckluft ist halt für diese Anwendung schon viel besser geeignet. Ich habe die Spritze mit Paste befüllt, über den Kolben geführt, mit dem Kabelbinder befestigt (was verblüffend gut funktionierte) und dann mal probiert, einige Pads einer Dummy-Platine zu bekleckern. Und das stellte sich als ziemlich mühsam heraus, und ich weiss glaube ich auch warum. Paste ist ja wohl ziemlich inkompressibel. Luft aber nicht. Und Luft hat's vermutlich immer irgendwo ein bisschen drin. Vielleicht ist es auch so, dass die Elastizität der Spritze selber zu gross ist. Was nämlich passierte, war, dass erst eine Weile lang nichts passierte, und dann plötzlich kam der Wurm. Wenn ich den Motor stoppte, lief das Zeug munter weiter. Natürlich könnte man jetzt noch ein bisschen mit dem Poti spielen, aber in der werkseitigen Einstellung dreht er schon recht viel zurück. Druckluft scheint mir hier halt prinzipiell massiv überlegen zu sein, denn die baut die Kraft sehr schnell auf, egal, wieviel Elastizität überwunden werden muss. Und wenn der Druck abgelassen wird, bricht die Kraft sofort zusammen, wiederum egal, wieviel Elastizität "entlastet" werden muss. Die Luft sagt: "Mir egal, wie weit der Kolben bewegt wird, ich will soviel Kraft auf dem Kolben haben. Jetzt." Der Stepper-Motor sagt aber: "Mir egal, wie viel Kraft nötig ist, ich will den Kolben da haben. Jetzt." Was ich aber will, ist: "Mir egal, was Du mit dem Kolben machst, ich will, dass die Paste mit dieser Geschwindigkeit aus der Kanüle gepresst wird. Jetzt." Bei der Druckluftlösung ist ja prinzipiell gar kein Kolben nötig. Der hält ja nur Feuchtigkeit und Dreck vom Kompressor fern. Und es ist ja so, dass der, wenn er hinter einer grossen Luftblase platziert ist, sprungartig vor- und zurück, und vorne kommt die Paste genau dann raus, wenn ich will. Das schafft halt der schnellste Stepper nicht. Ich denke, ich lebe weiterhin damit, dass alle paar Minuten mein Herz fast stillsteht, weil just in dem Moment, in dem ich hochkonzentriert die Kanüle ansetze, der Kompressor unter meinen Füssen angeworfen wird. :-) Aber eben, vielleicht mache ich auch wirklich etwas falsch. Gruäss Simon
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Danke für die Rückmeldung. So wie du das beschreibst ist Luft im Kolben oder in der Paste ein Problem aller Dispenser, die mechanisch einen Kolben bewegen. Vielleicht wäre das besser, wenn man passende, fertig gefüllt Spritzen kaufen könnte oder wenn man die Spritze nicht füllt sondern aufzieht. Schade eigentlich, ich war am überlegen mir so ein Teil zu kaufen. Druckluft erschien mir bisher (für mich) zu aufwendig. Grüße, Tilo
Habe mir heute ein gebaut :) BOM: - 3D gedruckte teile - 1x M4 Mutter - 4x M4 16mm Schrauben - 1x Gewindestange - 28byj-48 Schrittmotor Modul - Arduino Trinket <10€
Gleich kommt Kritik, weil ich wieder großkotzig von meinen tollen Maschinen erzähle. Zu meinem Bestückungsautomaten gibt es optional einen Dispenserkopf. Nein, ich habe ihn nicht dazugekauft, weil ich Schablonen benutze. Dort wird die Nadel beheizt um die Paste flüssiger zu machen. Das scheint mir der Knackpunkt zu sein. Als ich Prototypen noch per Hand aus der Kartusche bekleckert habe, ging das nur mit ganz frischer Lotpaste und mit einer Dispensernadel, die auf ca. 5 mm gekürzt war.
Bürovorsteher schrieb: > Gleich kommt Kritik, weil ich wieder großkotzig von meinen tollen > Maschinen erzähle. Ach woher, leben und leben lassen. Der Rest ist Neid. > Zu meinem Bestückungsautomaten gibt es optional einen Dispenserkopf. Da hat der Hersteller gut mitgedacht. 3D-Drucker gibt es wie Sand am Meer, auch zu attraktiven, hobby-kompatiblen Preisen. Ich frag mich, warum sich da nicht schon längst ein Universalgerät etabliert hat, bei dem man den Plastikextruder einfach gegen einen Paste-Dispenser wechseln kann. Mechanik zur Positionierung ist ja schon da, wenn der Dispenser dann 100€ extra kostet müsste das doch weggehen wie warme Semmeln. Analog könnte ich mir vorstellen, dass man mit relativ einfachen Mitteln (drehbare Pick-and-Place-Pipette, Webcam, Beleuchtung) einen Bestückungsautomat konstruieren könnte. Knackpunkt scheint mir da eher die Software zu sein, nach Hobbyprojekt klingt das für mich nicht mehr.
Ja, hab ich auch schon gesehen. Das Gerät ist aber von der Hardware WEIT jenseits meiner Wunschvorstellung eines vielleicht 4-stellig teuren 3-Druckers + Dispenser-Aufsatz für 100€ extra.
Bürovorsteher schrieb: > Gleich kommt Kritik, weil ich wieder großkotzig von meinen tollen > Maschinen erzähle. Du Grosskotz Du! ;-) Bürovorsteher schrieb: > Zu meinem Bestückungsautomaten Bin neidisch. Ehrlich. :-) Bürovorsteher schrieb: > gibt es optional einen Dispenserkopf Weisst Du zufälligerweise, wie der getrieben wird? Auch mit einer Spindel oder mit Druckluft? Bürovorsteher schrieb: > Dort wird die Nadel beheizt um die Paste flüssiger zu machen Ich habe mir die Tage auch schon überlegt, ob das nicht Sinn machen könnte. Und dann dachte ich, dass, wenn es Sinn machen würde, es schon so gemacht würde. :-) Wäre also vielleicht doch ein Versuch wert!
> Weisst Du zufälligerweise, wie der getrieben wird? Auch mit einer > Spindel oder mit Druckluft? Richtige, ordentliche Druckluft, was sonst? Ich weiß jetzt aber nicht, ob dort Plastikkartuschen eingespannt werden, oder ob die Paste umgefüllt werden muss. Werde ich morgen mal in die Ba schauen.
Stefan A. schrieb: > 3D gedruckte teile Hast Du Quellen? Oder selber gezeichnet? Bürovorsteher schrieb: > Richtige, ordentliche Druckluft, was sonst? Dachte ich's mir doch. Mit dem Druckluft-Teil ging es ja auch super. Allerdings wurde der Dispenser mit kaputtem Magnetventil geliefert. Druckluft kam, aber abgeführt wurde sie nicht mehr. Und ich hatte mich natürlich kein bisschen mit der Funktionsweise der Dinger beschäftigt. Wohl geschlagene zwei Stunden verspritzte ich Paste, fluchte, dass dieses Druckluft-Zeug der grösste Schmarren ist, bis ich irgendwann anfing zu überlegen und darauf kam, dass es so ja gar nicht funktionieren KANN. Und nochmals 30 Minuten später war mir erst klar, dass das Ding nicht einfach unbrauchbar, sondern wohl wirklich kaputt war. Fies! Es tat ja irgendwie das, was ich davon erwartete, aber ein kleines Detail fehlte halt. :-) Nur so als Anekdote am Rand.
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Danke auch von meiner Seite für den Erfahrungsbericht. Ich hatte eigentlich auch darüber nachgedacht, jedoch, jetzt glaube ich, werde ich auch auf Druckluft setzen. (Nix Kickstarter und so.)
Simon H. schrieb: > Stefan A. schrieb: >> 3D gedruckte teile > > Hast Du Quellen? Oder selber gezeichnet? > Ja. http://www.thingiverse.com/thing:1119914 Das habe ich aber noch angepasst. Ich kann meine Daten auch noch online stellen wenn du sie haben magst.
Was hast Du denn geändert? Und noch viel interessanter: Funktioniert er? Kannst Du den Fluss sofort starten und stoppen? Wenn ja, dann würden mich die Änderungen schon interessieren. Gerade gelesen auf Thingiverse: Avoid air bubbles in the syringe. Air bubbles makes the rate flow control more difficult. Damit wird es wohl stehen und fallen. Aber wie verhindert man diese Blasen?
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@ Simon Huwyler (simi)
Ich habe nachgesehen, Kleber oder Lotpaste werden offenbar aus
5-ml-Kartuschen verarbeitet.
> Aber wie verhindert man diese Blasen?
Befüllte Kartusche im Wasserbad auf 60 °C erwärmen, von oben mit einem
Draht ein wenig herumstochern und senkrecht stehend abkühlen lassen.
Simon H. schrieb: > Was hast Du denn geändert? Und noch viel interessanter: > Funktioniert er? > Kannst Du den Fluss sofort starten und stoppen? > > Wenn ja, dann würden mich die Änderungen schon interessieren. > > Gerade gelesen auf Thingiverse: > > Avoid air bubbles in the syringe. Air bubbles makes the rate flow > control more difficult. > > Damit wird es wohl stehen und fallen. Aber wie verhindert man diese > Blasen? Man muss wie beim 3D drucker das Material raus fahren und wenn man fertig ist wieder etwas zurück fahren. Da bin ich noch am probieren wie viel ich zurück fahren muss das es nicht tropft.
@Bürovorsteher Mit vorbefüllten Kartuschen könnte es in der Tat einfacher sein. Das mit dem Erwärmen könnte ich mal versuchen. @Stefan Anderson: Der von mir bestellte Dispenser hat diese Funktionalität, ja. Das Problem ist halt, dass es bei meinen Versuchen mehrere Sekunden dauerte, bis das zeug zu fliessen begann, und dann wieder mehrere Sekunden, bis es stoppte. Trotz Rückwärtsfahren. Bei Druckluft verschiebt sich der Kolben halt innert quasi null Zeit genau so weit, dass die Kraft auf das Fluid so gross ist, dass sich die gewünschte Fliessgeschwindigkeit ergibt. Und nach Loslassen des Knopfs springt er sofort wieder in die Ursprungsposition zurück, so dass keinerlei Kraft mehr wirkt. Und das kann der Stepper halt nicht so schnell. Eigentlich, wenn diese blöde Kompression nicht wäre, wäre es prinzipiell natürlich besser, den Kolben definiert wandern zu lassen, unabhängig von der Kraft, die aufbegracht werden muss. Denn der Widerstand ändert sich ja auch. Also würde ich aus dem Bauch sagen, dass ohne die geringste Elastizität dieses Prinzip wohl überlegen wäre. Bei meinen Versuchen war halt aber eben diese Elastiziät so gross, dass das System unbrauchbar wurde. Ich muss quasi jetzt kurz drücken, damit ich in 5 Sekunden einen blob setzen kann. In der Theorie. In der Praxis wird da noch Hysterese drin sein, dass das so auch nicht funktioniert. Ich sehe wirklich einzig, die Elastizität, also Luftblasen, so gut zu verhindern wie irgendwie möglich. Und Nich nur luftblasen, sondern auch andere Einflüsse wie Stauchung, Dehnung von Kolben, Gestänge, Befestigung der Spritze mittels Kabelbinder....
Naja wie gesagt kostet ca. 10€ und wer mehr will muss mehr Zahlen. Für meine Anwendungen reicht es. Besser als mit dem Daumen die Spritze zu Dosieren ist es allemal.
Spritzen (fast) luftfrei befüllen geht so: 1) Paste muss selbst luftfrei sein 2) Spritze von der Kolbenseite her befüllen, so dass die Paste einen Pfropfen bildet 3) Kolben einsetzen und reindrücken, bis die Paste and der Dosieröffnung der Spritze ankommt oder so: 1) s.o. 2) Paste mit einem Spatel etc von der Kolbenseite her befüllen, so dass sich die Paste unten sammelt, evtl. mit Zentrifuge oder durch Klopfen nachhelfen 3) Kolben zusammen mit einem blanken Draht eindrücken, so dass Luft an dem Draht und Kolben vorbei nach aussen entweichen kann 4) wenn der Kolben drinnen und die Luft draussen ist, den Draht nach hinten rausziehen So oder so: es ist eine Friemelei. Anmerkung: die schwarzen elastischen Kolben geben gerne Weichmacher etc an die Paste ab. Ich habe bessere Erfahrungen mit den weissen Polstyrolkolben gemacht. Da von Neid die Rede war: Neid ist die ehrlichste Form von Anerkennung.
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Ich habe den Hersteller nach Tipps gefragt. Hier ist seine Antwort. (Natürlich habe ich ihn gefragt, ob ich seine Antwort veröffentlichen darf.) Hello Simon, 1) SURE NO AIR IN SYRINGE when PASTE is in the syringe! How to get it going without air - here : https://www.youtube.com/watch?v=kC8oNOSlZEw 2)and here: https://www.youtube.com/watch?v=xTh-mvqGsSg and with use of 3way Valve (drill bigger holes so you get better & larger flow) here: 3) https://www.youtube.com/watch?v=33DJzEs2iy8 https://www.youtube.com/watch?v=vNadGdobExw When you start dispensing pressure will build up in syringe and paste will slowly start coming out - at this point you need to release (go reverse with piston a bit ) pressure and find a nice balance of speed and your needle - train a bit on some paper or..... You should be doing fine job after 10 min of training if you have good solder paste -not to fluid !! (heating Up is only for some paste needed- try to avoid it ) Let me know if this helps !! Please REPLY because your feedback is important too me !! Dispenser should make your work a pleasure not a nightmare !! Thanks, Mike Gruäss Simon
Mit Luft geht es in der Tat gut und mir waren diese per Motor betriebenen Teile von vorneherein suspekt. Ich habe mir schon gedacht, dass das nicht klappt. Mein Dispenser hat aus diesem Grund auch die Option, bei loslassen des Fussschalters auch noch kurz ein Vakuum auf die Leitung zu geben (Venturi Prinzip) um die Paste zurückzuziehen. Das wäre bei flüssiger Paste evtl. notwendig, bei Lötpaste jedoch nicht - ich nutze das also nicht. Zum Lärm des Kompressors: ich habe mir einen gebrauchten Airbrushkompressor gekauft, der eine Art Kühlschrankkompressor hat. Er baut zwar nur 6 Bar auf, aber die reichen aus. Google mal nach "EURO-TEC 20A" . So einer ist es, die gibt es von verschiedenen Herstellern und gebraucht kann man die für knapp unter 100 Euro bekommen. Nachteile: 1) da ist Öl drin. Das ist dem Dispenser aber egal. 2) Kleine Luftmenge/min. Der braucht für den kleinen Tank (1-2l ) schon eine Minute um ihn zu füllen. Wer also viel Durchsatz hat, dem reicht der nicht aus. Für Lötpaste ist er jedoch allemal ausreichend, der springt nur alle paar Minuten mal an, und da er so leise ist, hört man ihn kaum laufen (wie ein Kühlschrank eben).
P.S. zum Beitrag oben: gerade das hier gesehen. https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/airbrush-kompressor-letraair-30a-fischer-pistole-nur-35-euro/490883326-84-20568 Zuschlagen. Das ist geschenkt!!!!! Habe kurz überlegt, ob ich den nicht als Ersatz kaufe, habe aber dann doch Abstand genommen - ich habe genug Zeug rumstehen.
Simon & Forum: Here a link to some more info to this subject in English: http://www.eevblog.com/forum/reviews/solder-pasteflux-manual-syringe-applicator/new/?topicseen#new Mfg, Mike
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