hallo zusammen, ich habe mir den Beitrag hier auf der Seite zur Entprellung durchgelesen und hätte noch Fragen dazu. http://www.mikrocontroller.net/articles/Entprellung Ich verwende mehrere Wechselschalter und Taster, die ich per Hardware entprellen will. Ich habe noch nicht ganz den Unterschied zwischen "Wechsler enptrellen mit Kondensator" und "Einfache Taster" verstanden. Wieso reicht mir bei "einfachen Tastern" nicht auch ein RC-Tiefpass und wieso benötige ich dort zusätzlich den invertierenden Schmitt-Trigger. Wäre es sinnvoll, auch bei den "Wechslern" ein Schmitt-Trigger zu verwenden?
*** schrieb: > Wieso reicht mir bei "einfachen Tastern" nicht auch ein RC-Tiefpass und > wieso benötige ich dort zusätzlich den invertierenden Schmitt-Trigger. Weil aus dem RC-Tiefpass keine ordentlichen Signalflanken herauskommen. Die Seite sagt: > Zu beachten ist, dass der Inverter unbedingt einer mit Schmitt-Trigger- > Eingängen sein muss, weil bei Standard-Logikeingängen im Bereich von > üblicherweise 0,8V - 2,0V der Ausgang nicht definiert ist. *** schrieb: > Wäre es sinnvoll, auch bei den "Wechslern" ein Schmitt-Trigger zu > verwenden? Es würde nicht schaden. Aber wenn ein Wechsler erst mal geschaltet hat, ist es egal, was er danach macht.
Clemens L. schrieb: > Es würde nicht schaden. Aber wenn ein Wechsler erst mal geschaltet hat, > ist es egal, was er danach macht. Genau damit tue ich mir im Moment schwer, warum ist das bei einem Wechsler egal und bei einem Taster nicht.
*** schrieb: > warum ist das bei einem > Wechsler egal und bei einem Taster nicht. Ein Wechsler hat 3 Zustande: plus, offen und minus. Prellen findet nur zwischen plus und offen oder minus und offen statt. Damit wird der C im RC Glied entweder nur aufgeladen (prellen nach plus) oder bleibt wgeladen wie er war (offen), oder wird nur entladen (Verbindung nach miinus) oder bleibt wie er war (offen), sie Spannung steigt also entweder monoton (beim drücken), oder sie fällt monoton (beim loslassen). Ein Taster ist nur offen oder geschlossen, per pull up liegt am RC Glied damit entweder plus oder minus. Damit wird der C im RC Glied immer auf oder entladen, die Spannung steigt und sinkt immerzu und genau das, rauf und runterschwankende Spanung, beeinflusst den Eingang der dann an der Schaltgrenze ein ständiges an und aus, also prellen, sieht. verhindern kann man das mit einem Enigang mit Hysterese, also ein Schmitt Trogger, die Hysterese muss grsser sien als das auf und ab während der Prellmomente. Beim Wechselschalter tun es normale Eingänge, denn haben die mal geschaltet, wandert die Spannung nicht wieder über die Schaltschelle zurück.
Vielleicht übersiehst du, dass üblicherweise mit Tatstern mit jedem Tastendruck etwas anderes bewirkt wird, also z. B. beim ersten Licht an, beim zweiten Licht aus. Oder einen Zähler weiter zählen. Wenn also die zweite Flanke beim Prellen als solche erkannt wird, wird das Licht gleich wieder ausgeschaltet. Oder der Zähler springt 2 weiter. Ich habe hier das Gerät eines namhaften Bausatz-Herstellers, da werden auch mal 3 oder 4 statt des einen Tastendrucks erkannt. Solange das Licht nur leuchten soll, wenn der Taster gedrückt ist, braucht du auch nicht zu entprellen.
MaWin schrieb: > Beim Wechselschalter tun es normale Eingänge, denn haben die mal > geschaltet, wandert die Spannung nicht wieder über die Schaltschelle > zurück. Wenn allerdings die Zeitkonstante R*C zu groß ist und die Spannung zu langsam durch den Schaltpunkt des Gatters geht, kann das Gatter durch eingekoppelte Störungen oder Störungen auf Vcc am Ausgang ein eigenes "Prellen" erzeugen. Daher gilt der Grundsatz bei Digitalschaltungen: die Flankensteilheit von Eingangssignalen sollte sich in der Größenordnung der Flankensteilheit der Ausgangssignale bewegen. Ein Schmitt-Trigger ist also auch hier nicht ganz falsch... Gruß Dietrich
Uwe B. schrieb: > Solange das Licht nur leuchten soll, wenn der Taster gedrückt ist, > braucht du auch nicht zu entprellen. Ja das stimm, aber ich will auch die Anzahl an Betätigungen des Schalters zählen. MaWin schrieb: > sie Spannung steigt also > entweder monoton (beim drücken), oder sie fällt monoton (beim > loslassen). MaWin schrieb: > Damit wird der C im RC Glied immer auf > oder entladen, Tut mir Leid. Ich stehe gerade echt auf dem Schlauch. Für mich scheint es einfach so, als wäre das bei beiden gleich. Das mit dem Auf- und Entladen ist mir auch klar, allerdings verstehe ich nicht, warum man beim Wechsler keinen Schmitt-Trigger benötigt.
Dietrich L. schrieb: > Ein Schmitt-Trigger ist also auch hier nicht ganz falsch... Es geht aber um Wechsler und für einen Wechsler wird kein RC-Glied benötigt, da nach dem Wechsler direkt ein Flip Flop ist. Siehe: https://www.mikrocontroller.net/articles/Entprellung#Wechselschalter Die Flankensteilheit wird locker reichen, wenn die Pull-ups nicht hochohmig sind. Es müssen nur parasitäre Kapazitäten umgeladen werden. Wenn der Aufbau nicht riesig ist, sind das ein paar pF.
Be S. schrieb: > für einen Wechsler wird kein RC-Glied > benötigt, da nach dem Wechsler direkt ein Flip Flop ist. Dies ist ebenfalls eine Möglichkeit zum Entprellen. Mir geht es aber um die Variante darunter "Wechsler mit Kondensator", also ohne FF und nur mit RC.
*** schrieb: > Dies ist ebenfalls eine Möglichkeit zum Entprellen. Mir geht es aber um > die Variante darunter "Wechsler mit Kondensator", also ohne FF und nur > mit RC. Ups, da habe ich mich verlesen. Solange der Kontakt des Wechslers in der Luft liegt, kann sich der Kondensator nicht entladen und hält seine Spannung (Kann sich entladen, wenn der "Ausgang" belastet wird). Dann hat Dietrich natürlich recht, ein Schmitt-Trigger wäre angebracht. Bei einem Taster wird beim Prellen der Kondensator durch den Pull-up wieder umgeladen, dies ist der Unterschied zwischen den Beiden.
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Bearbeitet durch User
*** schrieb: > allerdings verstehe ich nicht, warum man > beim Wechsler keinen Schmitt-Trigger benötigt. Dann müsstest du ja einen Fall konstruieren können, bei dem Prellen zu Fehlfunktion führt. Das wirst du aber nicht können. Also: Versuch's mal.
*** schrieb: > Be S. schrieb: >> für einen Wechsler wird kein RC-Glied >> benötigt, da nach dem Wechsler direkt ein Flip Flop ist. > > Dies ist ebenfalls eine Möglichkeit zum Entprellen. Mir geht es aber um > die Variante darunter "Wechsler mit Kondensator", also ohne FF und nur > mit RC. In der Version ist der Kondensator der Speicher (das "Flip-Flop"). Er muss nur die Spannung halten in den Pausen, in denen der Kontakt "abgehoben" ist. Er kann also recht klein sein. Wenn aber die Zeitkonstante R*C groß gewählt wurde (z.B. aus Gründen der Störfestigkeit) kann ich nur wiederholen: Dietrich L. schrieb: > Ein Schmitt-Trigger ist also auch hier nicht ganz falsch... Gruß Dietrich
In der Theorie ist beim Wechselschalter mit nachgeschaltetem Tiefpass das Ausgangssignal bei gedrücktem Schalter monoton fallend und bei losgelassenem Schalter monoton steigend. Deswegen braucht man in der Theorie keinen Schmitt-Trigger nachzuschalten. In der Praxis hat man es aber mit - Rauschen auf den Leitungen, - Leckströmen im Kondensator und - nicht perfekt konstanter Schaltschwelle des nachfolgenden Digitaleingangs zu tun. Damit ist die Monotonie des Signals, bezogen auf die Schaltschwelle, nicht mehr garantiert. Des Weiteren erwarten die Eingänge vieler Digitalbausteine eine Mindestanstiegs- und -abfallgeschwindigkeit des Eingangssignals. Wird diese nicht eingehalten, arbeitet die Schaltung nicht zuverlässig, neigt zum Schwingen oder hat für die Dauer, in der sich das Eingangsignal zwischen dem spezifizierten Low- und High-Pegel befindet, einen erhöhten Stromvberbrauch. Deswegen sollte, damit die Entprellung wirklich sauber und zuverlässig funktioniert, dem Tiefpass immer ein Schmitt-Trigger folgen. Die Hysterese des Schmitt-Triggers kann allerdings beim Wechselschalter i.Allg. geringer sein. Wie groß sie sein muss, kannst du aus der zu erwartenden maximalen Prellzeit, der Zeitkonstante des Tiefpasses und der Logikspannung leicht ausrechnen. Einige Mikrocontroller haben von Hause aus eine leichte Hysterese an den Eingängen. Ist diese groß genug, kann ein separater Schmitt-Trigger natürlich entfallen. Das gilt dann aber nicht nur für den Wechsel-, sondern auch für den einfachen Schalter. Die zuverlässigste, wenn auch aufwendigste Lösung ist aber immer noch die mit dem Flipflop, da sie völlig unabhängig von der Prellzeit funktioniert.
Yalu X. schrieb: > Einige Mikrocontroller haben von Hause aus eine leichte Hysterese an den > Eingängen. Ist diese groß genug, kann ein separater Schmitt-Trigger > natürlich entfallen. Das gilt dann aber nicht nur für den Wechsel-, > sondern auch für den einfachen Schalter. Na ja, wenn man einen Taster an einen Microcontroller anschliesst, kann der den auch gleich in Software entprellen, und sich die externen Bauteile sparen. Wenn man dafür keine Flankeninterrupts verwendet, funktioniert das sogar betriebssicher.
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