Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Laser erkennen


von Uhu U. (uhu)


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Ich versorge eine Laserdiode über eine Konstantstromquelle mit einer 
langsam ansteigenden Rampe.

Wie kann man erkennen, wann sie anfängt zu lasern?

von Mani W. (e-doc)


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Uhu U. schrieb:
> Wie kann man erkennen, wann sie anfängt zu lasern?

Sollte man ja sehen, wenn ein Punkt irgendwo ensteht?

von Uhu U. (uhu)


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Mani W. schrieb:
> Sollte man ja sehen, wenn ein Punkt irgendwo ensteht?

Unterhalb der Laserschwelle produziert er kein kohärentes Licht, genau 
wie eine LED. Nur, wie kann man erkennen, wann die Laserschwelle 
erreicht ist?

Irgendwo zwischen 10 und 12 mA nimmt die Intensität des Lichtes deutlich 
zu, aber Interferenzeffekte kann man schon vorher sehen.

von Mani W. (e-doc)


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von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Uhu U. schrieb:
> Ich versorge eine Laserdiode über eine Konstantstromquelle mit einer
> langsam ansteigenden Rampe.
>
> Wie kann man erkennen, wann sie anfängt zu lasern?

Na an dem sich ändernden Widerstand, den Du mittels der Spannung messen 
kannst, die Du aufwenden musst. Das ist so ziemlich die einfachste 
Anwendung. In den anderen Fällen, in denen eine Spannung vorgegeben 
wird, müsstest Du einen Shunt einsetzen und die Schaltung verändern. 
Hier tut es ein hochohmiger Abgriff.

Wenn Du sicherstellen willst, dass das System als Komponenten 
funktioniert, wird gfs eine optische Überwachung fällig, da die 
elektrische gfs als nicht sicher angenommen werden kann, es sei denn die 
Spannung wird aus dem Modul herausgeführt und nochmal fremdüberwacht.

Interferenzmessung mit Lasern ist nicht so ganz einfach. Braucht eine 
stabile und nachgeführte Parallelquelle oder eine entsprechende 
Anordnung mit optischer Strahldivergenz, soforn sich das einrichten 
lässt.

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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Mani W. schrieb:
> Vielleicht hilft Dir das...

Nicht wirklich...

von Mani W. (e-doc)


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Lässt sich die Laserstrahlung nicht messen?

Irgendwo sollte sie ja beginnen, ein starkes Licht zu senden...

von Uhu U. (uhu)


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Jürgen S. schrieb:
> Na an dem sich ändernden Widerstand, den Du mittels der Spannung messen
> kannst, die Du aufwenden musst.

Unterscheidet sich die Kennlinie einer Laserdiode von der einer LED?

von Mani W. (e-doc)


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Uhu U. schrieb:
> Unterscheidet sich die Kennlinie einer Laserdiode von der einer LED?

Irgendwo wird es in der Kennlinie einen Punkt maximaler Leistung
geben und vorher den Punkt, wo es beginnt...

von Uhu U. (uhu)


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Die Lichtleistung kann ich leider nicht messen.

Bei 12 mA sieht man dieses typisch "prickelnde" Licht, wenn man den 
Blickwinkel ändert. Der Effekt scheint aber schon vorher einzusetzen. 
Bei 8 mA ist es wie eine LED und nicht sehr hell.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Die Laser-Emission ist ein sehr effizienter Vorgang, in dem Moment, wird 
in der Leistungskurve ein Knick entstehen, den man durch das Durchfahren 
nachvollziehen muss. Damit sind sicher auch Streueffekte der Exemplare 
zu umgehen, was bei statischen Grenzen nicht der Fall ist.

von Uhu U. (uhu)


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Dann beginnt er wohl zwischen 10 und 12 mA irgendwo mit lasern. In dem 
Bereich sieht eine starke Intensitätszunahme.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Jürgen S. schrieb:
> in dem Moment, wird
> in der Leistungskurve ein Knick entstehen,

Mani W. schrieb:
> Irgendwo wird es in der Kennlinie einen Punkt maximaler Leistung
> geben und vorher den Punkt, wo es beginnt...

Es müsste ja einen Zusammenhang geben von Spannung und Strom und dort
wird der Knick zu sehen oder messen zu sein...

von Uhu U. (uhu)


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Nach allem, was ich bis jetzt an Kennlinien gesehen habe, ist das eine 
normale LED-Kennlinie.

Ich projeziere das Licht an die Wand. Schon bei 1 mA kann man einen 
roten Fleck sehen - das ist aber mit Sicherheit kein kohärentes Licht.

Der Laser ist so ein chinesischer Billigheimer mit Vorwiderstand, mit 
rotem Licht und Imax < 40 mA. Den Widerstand habe ich überbrückt und 
betreibe das Ding gerade mit einer steuerbaren Konstantstromquelle.

Die Schwellspannung entspricht ungefähr einer grünen LED.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hat deine LD keine Rückmeldung im Gehäuse in Form eines Fototransistors 
oder Fotodiode? Eigentlich sollte sowas zur Regelung der KSQ schon mit 
drin sein.

von BB84 (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Jürgen S. schrieb:
> in dem Moment, wird
> in der Leistungskurve ein Knick entstehen,
>
> Mani W. schrieb:
> Irgendwo wird es in der Kennlinie einen Punkt maximaler Leistung
> geben und vorher den Punkt, wo es beginnt...
>
> Es müsste ja einen Zusammenhang geben von Spannung und Strom und dort
> wird der Knick zu sehen oder messen zu sein...

Die Strom-Spannungs Kennlinie gibt keinen Aufschluss auf die 
Laserschwelle. Sie ist im Idealfall schon im linearen Bereich, bevor die 
Schwelle erreicht wird.
Das Licht unterhalb der Schwelle ist spontane Emission und ist 
deutätlich unterhalb der Schwelle zu erkennen.

von Falk B. (falk)


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@Uhu Uhuhu (uhu)

>Nach allem, was ich bis jetzt an Kennlinien gesehen habe, ist das eine
>normale LED-Kennlinie.

Ja. Die Strom-Spannungskennlinie nützt hier rein gar nichts. Man brauch 
die Strom-Licht Kennlinie, denn die ist, wie Jürgen S schon bemerkte 
auch nichtlinear. Unterhalb des Schwellstroms ist sie sehr flach, die 
Laserdiode arbeitet als LED. Overhalb knickt die Kennlinie stark nach 
oben, dann lasert es.

http://vignette1.wikia.nocookie.net/tenbb2006/images/0/0e/Bild15.JPG/revision/latest?cb=20070717150759&path-prefix=de

http://images.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&source=imgres&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwjrw9frsOjNAhUEXhQKHYvmCAsQ5RMIBDAA&url=http%3A%2F%2Fde.tenbb2006.wikia.com%2Fwiki%2FElektronik&usg=AFQjCNFQnC2DzOzzLGiCezRSLKwy39xwOA&sig2=tdf1X-DhO2lDA1aUqn5cXg



>Die Schwellspannung entspricht ungefähr einer grünen LED.

Kommt hin.

von Joerg W. (joergwolfram)


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Dein "prickelndes" Licht, sind sog. Speckles, die durch das kohärente 
Licht entstehen.

Jörg

von Marc H. (marchorby)


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Wenn du den Laser an die Wand leuchten lässt, und du dich leicht hin uns 
her bewegst, in dem Moment wo dieses "glitzern" beginnt (nennt man 
Speckle-Effekt) strahlt die LD kohärentes Licht aus. Das ist die 
Laserschwelle.

von W.A. (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Es müsste ja einen Zusammenhang geben von Spannung und Strom und dort
> wird der Knick zu sehen oder messen zu sein...

Den Knick gibt es zwischen Lichtintensität und Strom. Was hat die 
Spannung damit zu tun?

von Harald W. (wilhelms)


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Uhu U. schrieb:

> Interferenzeffekte kann man schon vorher sehen.

Ist ja auch kein Wunder. Schliesslich gibts auch Weisslicht-
Interferrometer

von Hp M. (nachtmix)


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Uhu U. schrieb:
> Unterhalb der Laserschwelle produziert er kein kohärentes Licht, genau
> wie eine LED.

Das ist ein Irrtum.
Schon lange bevor es Laser gab, hat man kohärentes Licht hergestellt, 
indem man das Licht spektral und räumlich stark gefiltert hat. Das geht 
sogar mit Glühlampen, die man durch ein winziges Loch scheinen lässt, 
aber oft nahm man zuzüglich die scharfen Spektrallinien von 
Gasentladungslampen.
Leider waren solche kohärenten Lichtquellen ziemlich schwach, und die 
Verfügbarkeit des Lasers war im wahrsten Sinne des Wortes eine 
Erleuchtung.

Hier werden die Interferenzen durch das nahezu monochromatische Licht 
der LED und die winzigen Austrittsfacette des LD verursacht.


> Irgendwo zwischen 10 und 12 mA nimmt die Intensität des Lichtes deutlich
> zu, aber Interferenzeffekte kann man schon vorher sehen.

Dann wird die Schwelle bei ungefähr 10mA liegen. Sie ist ziemlich 
temperaturabhängig, und wenn die LD warm ist, brauchst du merklich mehr 
Strom.

Die maximal zulässige Leistung ist nicht ganz leicht zu bestimmen.
Man erhöht dazu den Strom und misst dabei die Lichtleistung. Ab einem 
bestimmten Strom treten so genannte "Kinks" auf, d.h. die Lichtleistung 
ändert sich sprunghaft. Von da an reduziert man den Strom wieder auf 
z.B. 70%.

: Bearbeitet durch User
von Lurchi (Gast)


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In der Spannungs-Strom Kennlinie sollte es beim Übergang zum Lasern auch 
einen kleinen Knick geben (die Spannung steigt nicht mehr so stark an). 
Allerdings dürfte der Knick bei für Laserdioden nur schwach ausgeprägt 
sein und die Kennlinie schon von den Bahnwiderständen dominiert werden. 
Je nach Type muss man da ggf. schon sehr genau nachmessen um ihn zu 
erkennen.

Im Vergleich zur LED ist die Flussspannung bei den Laserdioden etwas 
höher, weil der Strom nur relativ lokal fließt.

von Harald W. (wilhelms)


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Hp M. schrieb:

> oft nahm man die scharfen Spektrallinien von Gasentladungslampen.

Ja, mit Interferometern, die mit Thalliumlampen betrieben
wurden,konnte man schon vor fünfzig Jahren auf wenige Nano-
metergenau messen.

von Mark S. (voltwide)


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Aus Wikipedia
"Der erste Laser – ein Rubinlaser – wurde von Theodore Maiman am 16. Mai 
1960 fertiggestellt.[1][2]"

von Uhu U. (uhu)


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Matthias S. schrieb:
> Hat deine LD keine Rückmeldung im Gehäuse in Form eines Fototransistors
> oder Fotodiode?

Nein. Das ist so ein Laserpointer-Dingelchen. Aber zum ausprobieren 
prima...

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Mark S. schrieb:
> Aus Wikipedia
> "Der erste Laser – ein Rubinlaser – wurde von Theodore Maiman am 16. Mai
> 1960 fertiggestellt.[1][2]"

Laser ist nicht die einzige Möglichkeit kohärentes Licht zu erzeugen.

von Räusper (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Mark S. schrieb:
>> Aus Wikipedia
>> "Der erste Laser – ein Rubinlaser – wurde von Theodore Maiman am 16. Mai
>> 1960 fertiggestellt.[1][2]"
>
> Laser ist nicht die einzige Möglichkeit kohärentes Licht zu erzeugen.

Ich frage mich, wie deine Antwort dem Uhu hilft, seine Frage zu 
beantworten ;-)

Uhu U. schrieb:
> Wie kann man erkennen, wann sie anfängt zu lasern?

von Harald W. (wilhelms)


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Uhu U. schrieb:

>> Hat deine LD keine Rückmeldung im Gehäuse in Form eines Fototransistors
>> oder Fotodiode?
>
> Nein. Das ist so ein Laserpointer-Dingelchen.

...und die Diode hat keine drei Anschlüsse?

von Guido B. (guido-b)


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Man kann es wirklich nur an der Intensität der Strahlung
erkennen. Hier exemplarisch ein Datenblatt:

https://www.nichia.co.jp/specification/products/ld/NDV4316-E.pdf

An der Kennlinie merkt man nichts. Monitordioden haben nur die
teureren Varianten, auch ein dritter Anschluss sagt nichts aus.

von Uhu U. (uhu)


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Harald W. schrieb:
> ...und die Diode hat keine drei Anschlüsse?

Ja, die hat nur 2. Das ist bei diesen kleinen Laserpointern wohl 
Standard.

Und kleiner Gag am Rande: das Platinchen, das hinten raus ragt, ist mit 
Bleilot gelötet...

Das sind die Dinger: 
http://www.ebay.de/itm/20x-Lasermodul-650nm-6mm-3V-5mW-Laser-Diode-Modul-Laserdiode-Rot-fur-Party-Disco-/400926797787?hash=item5d59196fdb:g:bcEAAOSwrklVZErB

von Falk B. (falk)


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@Uhu Uhuhu (uhu)

>Nein. Das ist so ein Laserpointer-Dingelchen. Aber zum ausprobieren
>prima...

Wenn du es MESSEN willst, kauf dir eine BPW34 und häng dort ein 
Multimeter im mA oder uA Messbereich dran.

von Stephan (Gast)


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Ich kann mich irren, aber ist an der Laserschwelle nicht ein 
Spannungssprung (Spannunsanstieg über Strom wird plötzlich steiler) von 
ein- oder zweihundert Millivolt zu verzeichnen?
Wenn du den genauen Wert dieser Spannungschwelle kennst, sollte sie 
mittels eines Komparators detektierbar sein.

Stephan

von Lurchi (Gast)


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Einen Sprung in der Spannung nach oben sollte es nicht geben, sondern 
nur einen leicht geänderten Verlauf der Kurve in Richtung weniger 
schnellem Anstieg der Spannung mit dem Strom. Das ist aber nicht 
wirklich viel, also ggf. kaum zu messen.

Im Prinzip könnte man ggf. etwas erkennen, wenn man sich das Rauschen 
genau ansieht. Durch optische Rückkopplung und Variationen in der 
Laserleistung könnte im Laserbereich das Rauschen etwas ansteigen. Die 
direkte Optische Messung ist aber viel einfacher.

von Hp M. (nachtmix)


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Stephan schrieb:
> Ich kann mich irren, aber ist an der Laserschwelle nicht ein
> Spannungssprung (Spannunsanstieg über Strom wird plötzlich steiler) von
> ein- oder zweihundert Millivolt zu verzeichnen?

Du irrst dich.

Uhu U. schrieb:
> kleiner Gag am Rande: das Platinchen, das hinten raus ragt, ist mit
> Bleilot gelötet...
>
> Das sind die Dinger:
> Ebay-Artikel Nr. 400926797787

Vielleicht sind sie deshalb so billig.
Anderererseits: Grausam aussehende Lötstellen kann man mit bleifreiem 
Lot noch leichter produzieren.
Woher weisst du, dass dort ein Bleilot ist?


Übrigens ist in diesen Modulen ein Widerstand eingebaut, und es steht 
dabei, dass man sie mit 3V betreiben soll.
Mach das doch einfach.
Ich habe schon etliche derartige Teile zerlegt und unterschiedliche 
Widerstände vorgefunden. Evtl. suchen die Chinesen die tatsächlich 
individuell zur jeweiligen LD passend aus.

von Lurchi (Gast)


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Ganz individuell werden die Widerstände wohl nicht ausgesucht. Es dürfte 
bei den LD halt Klassen mit unterschiedlichen Bereichen für die Schwelle 
geben und entsprechend passende Versionen der Widerstände.

Um das vorgeschriebene Limit für Laserpointer einzuhalten und nicht zu 
dunkel zu werden muss man den je nach Exemplar unterschiedlichen 
Schwellstrom schon berücksichtigen. Früher war es durchaus üblich, das 
man 50 mA als Schwelle hatte und dann bei 60 mA schon bei 5 mW war. Da 
ging auch nichts ohne ein Nachregeln mit Photodiode auch der Rückseite.

von Uhu U. (uhu)


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Hp M. schrieb:
> Woher weisst du, dass dort ein Bleilot ist?

Es lässt sich ganz leicht löten und ergibt schöne Lötstellen - die würde 
ich bleifrei so nicht hinbekommen.

von Hp M. (nachtmix)


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Lurchi schrieb:
> Um das vorgeschriebene Limit für Laserpointer einzuhalten

Was meinst du mit "vorgeschrieben"?
Zulässig ist 1mW, aber das kümmert die Chinesen nicht.

von Hp M. (nachtmix)


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Lurchi schrieb:
> Um das vorgeschriebene Limit für Laserpointer einzuhalten

Was meinst du mit "vorgeschrieben"?
Zulässig ist 1mW, aber das kümmert die Chinesen nicht.

P.S.:
Man muss dazu sagen, dass man, um 1mW Ausgangsleistung zu erhalten, 
wegen der Verluste im optischen System, einiges mehr hineinstecken muß.
Ich schätze, dass ca 3mW erforderlich sind.

von W.A. (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Zulässig ist 1mW, aber das kümmert die Chinesen nicht.

Zumindest bei den kleinen grünen Laserpoinern schreiben sie schon mal 
"<1000mW" drauf, woran sie sich dann ziemlich sicher auch halten 
dürften.

von Uhu U. (uhu)


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Hp M. schrieb:
> Übrigens ist in diesen Modulen ein Widerstand eingebaut, und es steht
> dabei, dass man sie mit 3V betreiben soll.
> Mach das doch einfach.

Ich wollte sehen, ob ich einen Lasertreiber hinbekomme, der die LD beim 
Einschalten usw. nicht grillt - das hat geklappt.

> Ich habe schon etliche derartige Teile zerlegt und unterschiedliche
> Widerstände vorgefunden. Evtl. suchen die Chinesen die tatsächlich
> individuell zur jeweiligen LD passend aus.

Auf den 5, die ich habe, sind überall 91 Ohm drauf - vermutlich 
handgelötet. Sie sind für 5 V spezifiziert, aber auf die Angaben dieser 
Bauteile-Verticker sollte man sich nicht unbedingt verlassen.

Ich habe den Verdacht, dass das Ausschussteile sind: optisch sind sie 
mehr oder weniger unregelmäßig. Fokussieren kann man sie nicht.

von W.A. (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Ich habe den Verdacht, dass das Ausschussteile sind: optisch sind sie
> mehr oder weniger unregelmäßig.

Bei einem Preis von 30ct/Stk. auch noch eine justierbare Optik, einen 
Handabgleich und ein Zertifikat über die individuelle Strahldivergenz zu 
verlangen, ist wohl auch etwas übertrieben.

von Hp M. (nachtmix)


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Uhu U. schrieb:
> Ich habe den Verdacht, dass das Ausschussteile sind: optisch sind sie
> mehr oder weniger unregelmäßig

Das ist möglich, und ich hatte schon vor vielen Jahren diesen Verdacht, 
aber es ist nicht notwendiger Weise so.

Uhu U. schrieb:
> Fokussieren kann man sie nicht.

Doch, das haben die flinken Chinesen schon gemacht und die Einstellung 
dann mit Schraubensicherungslack oder einem anderen Klebstoff fixiert.

von Dieter F. (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Wie kann man erkennen, wann sie anfängt zu lasern?

Mal ganz doof gefragt - wozu?

Sehen tut man das (wie Du auch weißt) ... also wozu genau musst Du das 
(elektronisch) wissen?

von Hp M. (nachtmix)


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P.S.:
Bei diesen billgen Modulen ist der LD-Chip einfach "nackt" auf die 
Platine gelötet, und dadurch ist es fast unmöglich, dass  er sich exakt 
in der optischen Achse der nachträglich aufgeklebten Optik befindet.
Dadurch kommt es zu Linsenfehlern, die du als schlechte Fokussierung 
wahrnimmst.

von Achim S. (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Ich wollte sehen, ob ich einen Lasertreiber hinbekomme, der die LD beim
> Einschalten usw. nicht grillt - das hat geklappt.

Bist du sicher?

Das "Grillen" von Laserdioden besteht im Normalfall darin, dass man 
durch Überstrom mal kurz die optische Leistungsdichte so hoch treibt, 
dass die Facette zerstört wird (der "Auskoppelspiegel" des Lasers). 
Danach hat das Teil immer noch die selbe Diodenkennlinie, und danach 
sieht man es auch noch leuchten. Nur lasern wird es nicht mehr.

Wenn du also mit dem Auge keine Laserschwelle wahrnimmst (die ist 
normalerweise sehr deutlich erkennbar), dann kann es durchaus sein, dass 
du die Laserfunktion bereits gegrillt hast und jetzt nur noch eine 
spezielle Leuchtdiode betreibst. Fokussieren klappt dann übrigens auch 
nicht mehr so gut.

von Uhu U. (uhu)


Angehängte Dateien:

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Achim S. schrieb:
> Das "Grillen" von Laserdioden besteht im Normalfall darin, dass man
> durch Überstrom mal kurz die optische Leistungsdichte so hoch treibt,
> dass die Facette zerstört wird (der "Auskoppelspiegel" des Lasers).

Genau das zu vermeiden, war mein Ziel. Mag sein, dass meine Lösung etwas 
übertrieben ist, aber sie funktioniert:

Der Teil im gestrichelten Kasten ist der eigentliche Treiber, der 
Arduino steuert das Ding, indem er zunächst das Gate von Q1 auf GND 
klemmt, dann über Q2 Spannung anlegt, nach einer kurzen Einschwingzeit 
das Gate freigibt (Ausgang als Eingang geschaltet) und zum guten Schluss 
per PWM den Strom mit einer Rampe auf den Sollstrom hochregelt.

Zum Ausgleich einer schwankenden PWM-Amplitude ist noch ein digitaler 
I-Regler eingebaut, der den Strom nachregelt.

Läuft auf dem Steckbrett - abgesehen von den üblichen Wackelkontakten 
und Übergangswiderständen mit Eigenleben - ziemlich gut.

(Die 3 1N4007 waren zu Beginn meiner Experimente der LD-Simulator. Jetzt 
ist dort die LD angeklemmt. Der Kondensator parallel zur LD ist nicht 
nötig.)

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Uhu U. schrieb:
> Die 3 1N4007 waren zu Beginn meiner Experimente der LD-Simulator.

Das ist auch zum Justuiren einer solchen Schaltung eine gute Idee, aber 
ansonsten ist die Schaltung ein Beispiel, wie man es nicht macht.
Der Opamp möchte eine stabile Spannung sehen, und deshalb gehört dort 
ein Kondensator hin, aber dann funktioniert die Stromquelle mit dem 
P-FET nicht mehr richtig und kann dir den Laser umbringen...

von Achim S. (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Mag sein, dass meine Lösung etwas
> übertrieben ist, aber sie funktioniert:

Nochmal die selbe Frage: bist du sicher?

Das Verhalten der Laserdiode, das du beschreibst, entspricht genau dem 
Verhalten einer "gegrillten" Laserdiode. (Laserschwelle nicht klar 
erkennbar, Licht nicht fokussierbar). Woher weißt du, dass die Quelle 
zuverlässig funktioniert, wenn der Laser sich genau so benimmt, als 
hätte die Quelle nicht funktionert?

Oder ist das nicht mehr der letzte Stand? Ich will nicht ausschließen, 
dass ich eine entsprechende Meldung im Thread überlesen habe.

Deine Schaltung finde ich nicht unbedingt übertrieben aufwändig, aber 
ein paar Sachen hätte ich anders gemacht:

- ich persönlich würde den Disable nicht von einem µC-Pin direkt auf das 
Gate des Regeltransistors geben. Wenn du ein zusätzliches Disable willst 
(obwohl du schon ein 5Von hast), dann hätte ich zur Not noch eine open 
drain Stufe dazwischen gepackt. Dann kann der µCPin über Disable zwar 
disablen, aber - egal was die Software macht - er kann nicht selbst 
einen Überstrom verursachen.
- deine Schaltung lebt davon, dass du die Signale in der richtigen 
Reihenfolge schaltest. Wenn z.B. PWM aktiv sein sollte bevor 5Von aktiv 
ist, dann läuft der Integrator an den oberen Anschlag. Sobald du dann 
5Von angeschaltet wird ist der Laser hin. Eine Möglichkeit wäre, Q2 über 
die Gatebeschaltung so langsam einzuschalten, dass der Integrator Q1 
beliebig gut nachregeln kann während Q2 langsam anschaltet.
- das selbe, was für 5Von gesagt wurde, gilt auch für disable: wenn du 
das Disabling beendest während der Integrator nach oben gelaufen ist, 
ist dein Laser kaputt.
- und zu guter letzt: wenn der Offset deines OPV zufällig in der 
falschen Richtung liegt, dann läuft der Integrator auch schon an den 
oberen Anschlag, wenn PWM noch inaktiv ist. In dem Fall wird das erst 
Aktivieren von 5Von den Laser zerschießen.

von Uhu U. (uhu)


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Achim S. schrieb:
> Woher weißt du, dass die Quelle
> zuverlässig funktioniert, wenn der Laser sich genau so benimmt, als
> hätte die Quelle nicht funktionert?

Ab 12 mA sieht man die typischen Interferenzeffekte von kohärentem Licht 
- kaputt kann er also nicht sein. Nur wann er genau anfängt zu lasern, 
das kann man ohne Messung nicht gut feststellen.

> - ich persönlich würde den Disable nicht von einem µC-Pin direkt auf das
> Gate des Regeltransistors geben.

Warum nicht?

> Wenn du ein zusätzliches Disable willst
> (obwohl du schon ein 5Von hast), dann hätte ich zur Not noch eine open
> drain Stufe dazwischen gepackt.

Ich will eigentlich keinen Disable - ich will nur verhindern, dass der 
OpAmp beim Power Up irgendwelche Dinge tut, die den Laser killen 
könnten.

> - deine Schaltung lebt davon, dass du die Signale in der richtigen
> Reihenfolge schaltest.

Genau. Die Software muss schon tun, was sie soll und der Reset-Zustand 
des Controllers ist ein sicherer Zustand für alles zusammen.

> Wenn z.B. PWM aktiv sein sollte bevor 5Von aktiv ist, dann läuft der
> Integrator an den oberen Anschlag.

Das ist in der Tat ein Problempunkt, aber der Zustand ist leicht 
erkennbar: der ADC misst 0.

Der Parameter des I-Reglers ist ziemlich klein, er reagiert also sehr 
sanft auf Abweichungen. Der Controller hat viel Zeit, den Zustand "keine 
Last" zu erkennen.

> Sobald du dann 5Von angeschaltet wird ist der Laser hin. Eine
> Möglichkeit wäre, Q2 über die Gatebeschaltung so langsam einzuschalten,
> dass der Integrator Q1 beliebig gut nachregeln kann während Q2 langsam
> anschaltet.

Das habe ich durch das Einschaltprotokoll (incl. Rampe) verhindert.

von Uhu U. (uhu)


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Hp M. schrieb:
> aber ansonsten ist die Schaltung ein Beispiel, wie man es nicht macht.

Der Kondensator ist am Regler des Arduino, deswegen hab ich ihn auf dem 
Steckbrett weggelassen. Aber du hast Recht, auf einer Platine muss er 
vorhanden sein.

von Achim S. (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Ab 12 mA sieht man die typischen Interferenzeffekte von kohärentem Licht
> - kaputt kann er also nicht sein. Nur wann er genau anfängt zu lasern,
> das kann man ohne Messung nicht gut feststellen.

Na ja, bei jedem sichtbaren Laser, den ich bisher in den Fingern hatte, 
konnte man die Laserschwelle deutlich an der steigenden Intensität 
erkennen. Und etwas, was nach Speckle aussieht, kann man auch ohne 
Lasertätigkeit noch bekommen (einfach weil auch beim gegrillten Laser 
das Licht noch aus einer sehr kleinen Fläche kommt - für 1µm 
Kohärenzlänge reicht auch noch das Licht einer LED aus). Aber ich will 
dir nicht einreden, dass dein Laser kaputt ist - wenn du meinst, er geht 
noch, dann schön für dich.

> Warum nicht?

Hab ich doch schon geschrieben:

Achim S. schrieb:
> Dann kann der µCPin über Disable zwar
> disablen, aber - egal was die Software macht - er kann nicht selbst
> einen Überstrom verursachen.

Uhu U. schrieb:
> Das ist in der Tat ein Problempunkt, aber der Zustand ist leicht
> erkennbar: der ADC misst 0.

Wechler ADC? Der an A0? Das nützt dir leider nichts. Klar fließt kein 
Strom, wenn 5Von inaktiv ist, wo sollte der auch herkommen. A0 zeigt 
also 0V an. Aber wenn der Offset des OPV zufällig in die ungünstige 
Richtung geht, dann läuft der OPV-Ausgang an die obere Begrenzung. Das 
siehst du A0 nicht an, aber am Gate von Q1 liegt dann die volle 
Versorgung an.

Und wenn das der Fall ist (50% Chance), dann wird beim (schnellen) 
Einschalten von Q2 über 5Von der Strom zunächst mal auf seinen 
Maximalwert springen (denn Q1 ist voll aufgesteuert).

Der Integrator regelt den Strom dann zwar nach unten. Das dauert auch 
nur ein paar µs (so dass du über den ADC nichts davon mitkriegst), aber 
für die Laserdiode ist das schon viel zu lang. Wenn der Laser in dem 
Fall nicht kaputt gehen sollte, dann alleine wegen des relativ großen 
Messwiderstands (44 Ohm), der auch als Vorwiderstand wirkt.

von Hp M. (nachtmix)


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Eigentlich kann ja nicht viel passieren, wenn du keine grössere Spannung 
als 5V hast und das Lasermodul die aushält.
Du solltest aber auf das Gehäuse achten, denn meist werden diese LD zur 
besseren Kühlung mit der Anode aufgelötet.
Dann befindet sich der Vorwiderstand wahrscheinlich in der 
Kathodenleitung, und wenn das Gehäuse an Masse kommt, gibt es u.U. einen 
Kurzschluß.

Im übrigen kannst du dir den Opamp auch ganz schenken, und die LD direkt 
mit dem digitalen PWM-Signal ansteuern.
Wenn die Frequenz hoch genug ist merkt man von diesem Quasi-CW-Betrieb 
nichts, und du kannst die Leistung schön steuern, weil du die Schwelle 
nicht mehr berücksichtigen musst.
Manche Laser hat man immer schon gepulst betrieben, weil die Laserdioden 
einen echten CW-Betrieb nicht aushalten, und auch bei LEDs macht man das 
heute vielfach, um merkliche Farbverschiebungen bei unterschiedlichen 
Strömen zu vermeiden.

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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Achim S. schrieb:
> Na ja, bei jedem sichtbaren Laser, den ich bisher in den Fingern hatte,
> konnte man die Laserschwelle deutlich an der steigenden Intensität
> erkennen.

Uhu U. schrieb:
>> Irgendwo zwischen 10 und 12 mA nimmt die Intensität des Lichtes deutlich
>> zu, aber Interferenzeffekte kann man schon vorher sehen.



> Wechler ADC? Der an A0? Das nützt dir leider nichts. Klar fließt kein
> Strom, wenn 5Von inaktiv ist, wo sollte der auch herkommen. A0 zeigt
> also 0V an. Aber wenn der Offset des OPV zufällig in die ungünstige
> Richtung geht, dann läuft der OPV-Ausgang an die obere Begrenzung.

Du meinst C2? Der ist eigentlich nur dazu da, die KSQ am Schwingen zu 
hindern.

Träte der Zustand ein, den du beschreibst, würden bei 5 V ca. 100 mA 
durch den Laser gejagt - der darf aber nur < 40 mA bekommen, wäre also 
mit ziemlicher Sicherheit hinüber. Er lebt aber noch.

> Hab ich doch schon geschrieben:
>
> Achim S. schrieb:
>> Dann kann der µCPin über Disable zwar
>> disablen, aber - egal was die Software macht - er kann nicht selbst
>> einen Überstrom verursachen.

OK, ich gehe davon aus, dass die Software tut, was sie soll. Sie ergänzt 
die Defizite der Schaltung.

Mein Problem ist, dass ich einfach nicht einschätzen kann, was der OpAmp 
beim Einschalten veranstaltet. Deswegen blende ich den Moment per 
Software aus.

von Falk B. (falk)


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@Achim S. (Gast)

>also 0V an. Aber wenn der Offset des OPV zufällig in die ungünstige
>Richtung geht, dann läuft der OPV-Ausgang an die obere Begrenzung. Das
>siehst du A0 nicht an, aber am Gate von Q1 liegt dann die volle
>Versorgung an.

>Und wenn das der Fall ist (50% Chance), dann wird beim (schnellen)
>Einschalten von Q2 über 5Von der Strom zunächst mal auf seinen
>Maximalwert springen (denn Q1 ist voll aufgesteuert).

>Der Integrator regelt den Strom dann zwar nach unten. Das dauert auch
>nur ein paar µs (so dass du über den ADC nichts davon mitkriegst), aber
>für die Laserdiode ist das schon viel zu lang.

Um das zu verhindern hatte der seelige Jim Williams (RIP) mal einen 
Lasertreiber gebaut, der sowohl dem Treibertransistor den Saft abgedreht 
als auch der Ist-Wert Messung 100% Strom vorgegaukelt hat.

AN90 von Linear Technology, Seite 3, Figure 2

www.linear.com/docs/4179

Wobei ich an dem ENA Anschluß noch einen 4k7 Pull-UpWiderstand 
spendieren würde, wenn der von einem uC getrieben wird, der im Reset 
hochohmig ist.

Die Versorgung des OPV würde ich nicht schalten, die der Laserdiode muss 
man auch nicht, wenn man diese Schaltung verwendet.

von Falk B. (falk)


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@Uhu Uhuhu (uhu)

>Träte der Zustand ein, den du beschreibst, würden bei 5 V ca. 100 mA
>durch den Laser gejagt - der darf aber nur < 40 mA bekommen, wäre also
>mit ziemlicher Sicherheit hinüber. Er lebt aber noch.

Das ist reines Glück.

>Mein Problem ist, dass ich einfach nicht einschätzen kann, was der OpAmp
>beim Einschalten veranstaltet. Deswegen blende ich den Moment per
>Software aus.

Reicht aber nicht. Das hat der Achim S. schon richtig erkannt.

von Achim S. (Gast)


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Uhu U. schrieb:
>>> Irgendwo zwischen 10 und 12 mA nimmt die Intensität des Lichtes deutlich
>>> zu, aber Interferenzeffekte kann man schon vorher sehen.

Ah, ok: die Stelle im Thread hatte ich vorher tatsächlich überlesen.

Uhu U. schrieb:
> Du meinst C2? Der ist eigentlich nur dazu da, die KSQ am Schwingen zu
> hindern.

Ich weiß schon, wozu C2 da ist ;-) Was ich nicht weiß (aber was du 
unbedingt um deines Lasers wegen wissen solltest) ist, auf welchem 
Potential das Gate von Q1 liegt, wenn Q2 sperrt. (einfach mal 
nachmessen...)

Uhu U. schrieb:
> Träte der Zustand ein, den du beschreibst, würden bei 5 V ca. 100 mA
> durch den Laser gejagt

Ganz so schlimm ist es nicht: in dem Fall begrenzt nämlich nicht Q1 den 
Strom: durch den Spannungsabfall am Laser bleibt nicht mehr gar so viel 
Spannung für die "Vorwiderstände" (44Ohm) übrig.

Falk B. schrieb:
> Um das zu verhindern hatte der seelige Jim Williams (RIP) mal einen
> Lasertreiber gebaut, der sowohl dem Treibertransistor den Saft abgedreht
> als auch der Ist-Wert Messung 100% Strom vorgegaukelt hat.

Trickreich...

Ich hab damals (in meiner Diplomarbeit, vor einigen Jahrzehnten) den 
Laser per Default kurzgeschlossen (mit einem parallel liegenden FET). 
Wenn die Stromquelle am Anfang rumzicken sollte floss der Strom über den 
FET und ließ den Laser kalt. Erst wenn die Stromquelle stabil war, wurde 
der parallele Strompfad langsam abgeregelt, so dass der Strom auf den 
Laser überwechselte.

von Uhu U. (uhu)


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Falk B. schrieb:
> Reicht aber nicht. Das hat der Achim S. schon richtig erkannt.

Ich sorge  dafür, dass der ganze Laser-Apparat zu Beginn stromlos ist. 
Der µC bekommt sein Power-on-Reset und alle Ausgänge sind hochohmig, das 
Gate von Q2 liegt auf Source-Potential => es kann nichts passieren.

Dann initialisiert der µC und zieht dabei /Disable von hochohmig auf 
niederohmig GND und /5Von auf 1, der OpAmp ist stromlos => es kann 
nichts passieren.

Dann kommt irgendwann der Aufruf, der das Startprotokoll ankickt:

- /5Von auf 0, PWM auf 0 (der wird dabei ganz abgeschaltet, um die
  Restsauereien zu unterdrücken, die FastPWM bei 0 noch produziert)
- Einschwingpause
- /Disable hochohmig
- Einschwingpause
- Start der Rampenfahrt bis zum Sollwert. (Das dauert bei 15 mA ca.
  30 ms)

Ich sehe nicht, wie dabei C2 aus dem Ruder laufen könnte.

von Uhu U. (uhu)


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Achim S. schrieb:
> Ich weiß schon, wozu C2 da ist ;-) Was ich nicht weiß (aber was du
> unbedingt um deines Lasers wegen wissen solltest) ist, auf welchem
> Potential das Gate von Q1 liegt, wenn Q2 sperrt. (einfach mal
> nachmessen...)

Das ist so lange egal, wie Q2 sperrt. Bevor der aufgemacht wird, wird 
das Gate von Q1 mit dem /Disable auf GND geknüppelt. Damit ist das 
Gatepotential von Q1 bekannt.

von Falk B. (falk)


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@ Uhu Uhuhu (uhu)

>Ich sehe nicht, wie dabei C2 aus dem Ruder laufen könnte.

Wenn deine PWM 0V ausgibt, der OPV aber -5mV Offsetspannung hat 
(Toleranz), dann "sieht" der OPV 5mV Sollwert. Der IST-Wert ist aber 0V, 
weil der Treibertransistor gesperrt ist. Der Integrator versucht das 
auszugleichen und rennt bis nach V+ am Ausgang des OPV. Wenn du dann den 
Treibertransistor freigibst, schaltet der voll durch.

Eben das verhindert die Schaltung von Jim Williams, imdem er eine 
riesige IST-Spannung vorgaukelt. Soviel Offsetspannung hat kein OPV ;-)
Damit rennt der Integrator am Ausgang nach GND. Das ist ein sicherer 
Ausgangspunkt zur Freigabe des Treibertransistors.

von Falk B. (falk)


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@ Uhu Uhuhu (uhu)

>Das ist so lange egal, wie Q2 sperrt. Bevor der aufgemacht wird, wird
>das Gate von Q1 mit dem /Disable auf GND geknüppelt.

Aber nicht die Ausgangsspannung vom OPV! Der übernimmt dann!

von Uhu U. (uhu)


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D.h, ich müsste den invertierenden Eingang des OpAmp noch mit einem 
weiteren (invertierten) Disable auf 5 V klemmen.

von Falk B. (falk)


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Schau ins Dokument!

von Uhu U. (uhu)


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Da bin ich gerade dabei. Mir ist nicht ganz klar, was die Diode zwischen 
der Basis von Q1 und dem Eingang macht.

von Falk B. (falk)


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@ Uhu Uhuhu (uhu)

>Da bin ich gerade dabei. Mir ist nicht ganz klar, was die Diode zwischen
>der Basis von Q1 und dem Eingang macht.

Die zieht den Sollwerteingang runter, wenn der Laser ausgeschaltet ist.

von Michael W. (Gast)


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Lurchi schrieb:
> In der Spannungs-Strom Kennlinie sollte es beim Übergang zum Lasern auch
> einen kleinen Knick geben (die Spannung steigt nicht mehr so stark an).
Das wurde jetzt bereits 3x genannt.

von Paul B. (paul_baumann)


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M. W. schrieb:
> Das wurde jetzt bereits 3x genannt.

Da kommt's nun auf ein 4. Mal auch nicht mehr an.

Viel wichtiger ist, daß seine Augen morgen noch den Sonnenaufgang 
erkennen können...

MfG Paul

von Uhu U. (uhu)


Angehängte Dateien:

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Mit der entsprechenden Programmerweiterung und der Verdrahtung sollte 
auch der Fall beherrscht werden:

Im abgeschalteten Zustand:
- Disable 1
- PWM wird als Port-Ausgang geschaltet und auf 0 gesetzt

Eingeschaltet:
- Disable hochohmig

Der Rest wie gehabt.

von Dieter F. (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Viel wichtiger ist, daß seine Augen morgen noch den Sonnenaufgang
> erkennen können...

Wozu?

Ist natürlich Quatsch - eine Schutzbrille ist unabdingbar, aber das weiß 
Uhu.. auch.

Ehrlich geschrieben verstehe ich die Diskussion nicht so recht - ich 
nutze IC-Haus Chips und bin sehr zufrieden. Aber da bin ich wohl zu 
wenig Ingenieur ... :-)

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