Hallo! Ich hätte gerne mal eure Meinung/ Erfahrung gewusst. Es geht um Schutz von elektrischen Geräten bei Gewitter. Es gibt die Meinung das es aussreicht bei Gewitter den Fehlerstromstromschutzschalter abzuschalten und alles ist sicher. Meine Antwort war, dass der Fehlerstromschutzschalter zwar die Phasen und Neutralleiter trennt aber nicht den PE-Leiter. D.h. hierrüber könnte der Blitzstrom kommen und Geräte zerstören. Des Weiteren bin ich der Meinung, wenn der Blitz in der Nähe einschlägt, dass auch Fehlerstromschutzschalter den Blitzstrom, auch im AUS-Zustand, nicht verhindern können, da so viel Spannung anliegt, dass die Luft für kurze Strecken leitend wird.
Es kann das System vor kurzzeitigen Überspannungsspitzen schützen wenn der Blitz irgendwo entfernt in die Stromleitung eingeschlagen hat. Ein Grobschutz ala Gasableiter wäre wahrscheinlich sinnvoller. Bei nahen oder direkten Einschlägen bringt es nicht mehr wirklich was.
moehrlin schrieb: > Es gibt die Meinung das es aussreicht bei Gewitter den > Fehlerstromstromschutzschalter abzuschalten und alles ist sicher. Und du meinst der Blitz legt mehrere Kilometer durch die Luft bis zur Erde zurück, lässt sich dann aber durch die 15mm Kontaktabstand in dem FI aufhalten, weil er natürlich weiss dass er im abgeschalteten Zustand da nicht drüberspringen darf? Blitzschutz ist ne Wissenschaft für sich. Deshalb hat man ja im Hauptanschluss und in den Etagenkästen entsprechende Ableiteinrichtungen. Und zusätzlich noch Feinschutz in den Geräten selbst. Das Erdpotential und/oder einzelne Leiter können bei einem Einschlag auf ein hohes Potential gehoben werden. Man kann nur versuchen die Potentialunterschiede zu begrenzen. Ich hatte einen Einschlag in der direkten Nachbarschaft, da hat das 1,2m lange PC Monitorkabel gereicht um eine Spannung zu induzieren, dass der Ausgang der Grafikkarte am Arsch war. Der 2. offene Ausgang der GraKa ging noch.
wenns blöd kommt und das Magnetfeld des Blitzes grad die richtige Richtung hat, kann auch ein relativ kurzes Stück Kabel ausreichen, um zu viel Spannung zu induzieren. ein Blitz muss ausserdem auch nicht direkt einschlagen. wenn der z.B. 50m entfernt einschlägt, kann man an der Hausecke oder ähnlich exponierten Stellen einen Fangblitz haben, der quasi zum Hauptblitz hinzeigt. Sowas sind dann auch schon mal locker 250Kilovolt, die sich dann "irgendwie" im Haus verteilen...
Ein direkter Einschlag, womöglich einer der starken Sorte, bringt solch starke Ströme mit sich, dass nahezu jede Schutzmaßnahme vergebens ist. Da können selbst die aus den Dosen gezogenen Zuleitungen hohe Impulse auffangen. Es geht also nur um Risikominderung. Wenn ein Haus per Erdleitungen versorgt wird, halte ich das Risiko des Blitzschadens für so gering, dass ich die ganze Abschalterei für übertrieben halte. Bei Strom oder Telefonzuleitung per Freileitung oder bei an der Außenseite der Hauswand geführten Antennen- bzw. Telefonleitungen würde ich schon ein Abschalten für notwendig halten. Der FI schaltet meines Wissens L und N zweipolig ab, schließlich muss er ja auch Geräte absichern, die an Steckdosen angeschlossen werden. Damit ist jedenfalls eine deutliche Erhöhung des Blitzschutzes im Vergleich zu einem Leitungsschutzschalter gegeben. Mein (Reihen-)Haus hat z.B. eine Antennenanlage für ein recht ausgedehntes Kabelnetz auf dem Dach und im Laufe der letzten 40 Jahre schon einige Blitzschläge eingefangen die auf kurzem Wegen in den Fundamenterder liefen. Mein Strom- bzw. Signalnetz hat aber keine Teile in der Nähe des Antennenerders oder der zur Verteilerzentrale laufenden Antennenkabel. Bisher trat noch keine Blitzschaden auf, obwohl ich die Abschalterei nicht mitmache, da Strom, Telefon und Antenne im ganzen Stadtteil per Erdkabel in die Häuser geführt werden, wie halt in Städten üblich. Edit: Hoppla, anscheinend hab ich da als Stadtbewohner Himmelbettbedingungen. Aber ich bleib dabei: ein Gewitter juckt mich wenig, solange ich nicht im Freien bin.
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Das Thema Blitze treibt ziemliche Stilblüten. Ein Blitz schlug einmal eine Strasse weiter in ein 1-Fam-Haus, obwohl keine 100m daneben eine 110KV Freileitung verläuft. Grosse Masten also. Aber am Haus richtig mit eingebrannten "Blitzzacken" in den Dachpfannen und so. Kabel verdampft. Da würde doch jeder denken: "Och, bevor der hier reinfährt"
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Zwar keine Antwort auf die Fragen des TO, aber: Ich habe seit 20 Jahren hinter dem Zähler einen einen Umschalter Netz - 0 - Kurzschluss(an PA). Bei nahendem Gewitter wird auf Kurzschluss geschaltet, meine Mitbewohner haben sich dran gewöhnt. Eventuelle Überspannung, die die getrennten Kontakte überwindet, wird an den Potentialausgleich abgeleitet. Schlimmstenfalls ist dann der Schalter hin. Exponierte Lage, 800m Freileitung bis 50m vor dem Hausanschluss.
Martin K. schrieb: > Exponierte Lage, 800m Freileitung bis 50m vor dem Hausanschluss. Da würde ich auch an einen solchen Schalter denken. ● J-A V. schrieb: > obwohl keine 100m daneben eine 110KV Freileitung verläuft. > Grosse Masten also. Wenn sich der Blitz z.B. entlang einer Regenschwade seinen Weg nach unten sucht, hat selbst die hohe Freileitung in 50 ...100m Entfernung wenig Einfluss. Das macht ja den Einschlagspunkt so zufällig: Nicht nur die Entfernung von der Wolke spielt eine Rolle sondern auch an welcher Stelle und wie dicht das Wasser aus der Wolke "herausströmt".
moehrlin schrieb: > Meine Antwort war, dass der Fehlerstromschutzschalter zwar die Phasen > und Neutralleiter trennt aber nicht den PE-Leiter. Spätestens der nächste Entstörkondensator wird die hohe Spannungsdifferenz nicht vertragen. Skizze https://de.wikipedia.org/wiki/Entst%C3%B6rkondensator Bei meinem Blitzeinschlag in den Schornstein leuchtete noch Minuten später der Phasenprüfer am Schutzkontakt was auf hohe Ladungsdifferenzen im Haus hinwies.
oszi40 schrieb: > Bei meinem Blitzeinschlag in den Schornstein leuchtete noch Minuten > später der Phasenprüfer am Schutzkontakt was auf hohe Ladungsdifferenzen > im Haus hinwies. dafür hattest du Zeit? Ich denke ich würde immer nur überall schauen, obs auch nicht zu brennen anfängt
Ich kann Dir versichern, dass das Ausschalten des FI auf keinen Fall schadet. Wie man allerdings in einer "normalen" Elektroinstallation den Schutzleiter ausschalten kann, weiß ich auch nicht.
Martin K. schrieb: > Exponierte Lage, 800m Freileitung bis 50m vor dem Hausanschluss. Das ist aber schon recht lang, sicherlich 230V? Wo sitzen den die nächsten Ableiter vom EVU? Schau mal nach, welcher Holzmast(?) eine Erdung hat. An diesem müssten sich 4 kleine "Becher" mit Drähten befinden. Das sind Ableiter. Schlägt ein Blitz ein, lösen die aus und müssen getauscht werden. Dabei löst sich sichtbar der Deckel (unten), welcher an die Erde angeschlossen ist. Dank dieser Dinger sollte normalerweise keine Überspannung übers Netz kommen (zumindest nicht ohne weiteres). Außer sie haben schon mal ausgelöst... PS: Häuser aus denen sämtliche Kabel aus der Wand "geflogen" sind, sind sehr schön anzusehen, außer man ist der Besitzer ;D Das Praktische daran: Man spart sich die neuen Schlitze... :)
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