Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kondensator mit Optokoppler auf 400V laden


von Christian (Gast)


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Hallo,
ich schildere mal kurz mein Vorhaben. In der Anwendung geht es darum 
einen Zündfunken mit einer Zündspule zu einem bestimmten Zeitpunkt zu 
generieren. Den richtigen Zeitpunkt zu bestimmen ist (zumindest jetzt) 
nicht das Problem. Mir geht es gerade darum den Zündfunken zu erzeugen. 
Die Schaltung die ich mir ausgedacht habe, habe ich angehängt.

Das Grundprinzip ist einen Kondensator (C1) auf 400V zu laden und mit 
einem Thyristor (T3) über die Zündspule zu entladen. Das Problem ist 
dass während der Thyristor offen ist die 400V Quelle nicht mit entladen 
werden soll, da zum einen die eine Kurzschluss nicht verkraftet und zum 
anderen der Thyristor ja dann nicht mehr schließt.

Um dieses Problem zu lösen will ich die Verbindung von der 400V Quelle 
zum Kondensator unterbrechen. Dazu möchte ich einen Optokoppler 
verwenden wie in der Skizze gezeichnet. Der soll standardmäßig leiten 
und nur sperren wenn der Kondensator (C1) entlädt. Dazu steuere ich ihn 
mit einem Transistor (T1) an der über Widerstände (R2 und R3) mit +5V 
verbunden sind so dass T1 leitet.

Ein weiterer Transistor (T2) verbindet zwischen R2 und R3 auf Masse wenn 
er leitet um so T1 zu sperren. Die Basis von T2 ist über einen 
Widerstand hinter dem Thyristor (T1) verbunden. Die Idee ist wenn Strom 
von C1 über T3 nach Masse fließt, schaltet T2 und sperrt damit T1.

Kann die Schaltung prinzipiell so funktionieren oder habe ich da grob 
falsch gedacht?

Vielen Dank für eure Hilfe!

von ArnoR (Gast)


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Christian schrieb:
> Kann die Schaltung prinzipiell so funktionieren oder habe ich da grob
> falsch gedacht?

Die Schaltung ist Mumpitz.

Der Thyristor entlädt den Kondensator nicht in die Spule, sondern 
schließt einfach nur die Spule kurz. Die Anode müsste oben an den 
Kondensator.

D2 leitet nie und T1 wird niemals aufgesteuert.

von ArnoR (Gast)


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ArnoR schrieb:
> D2 leitet nie und T1 wird niemals aufgesteuert.

Meinte natürlich T2. Blöde Nummerierung von hinten aufsteigend.

von Christian (Gast)


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Ja jetzt sehe ich es auch, T3 sollte zwischen D1 und C1 rein, nicht 
zwischen C1 und der Spule...

von Falk B. (falk)


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@ Christian (Gast)

>Die Schaltung die ich mir ausgedacht habe, habe ich angehängt.

Naja.

>Das Grundprinzip ist einen Kondensator (C1) auf 400V zu laden und mit
>einem Thyristor (T3) über die Zündspule zu entladen.


Der Standardansatz.

> Das Problem ist
>dass während der Thyristor offen ist die 400V Quelle nicht mit entladen
>werden soll, da zum einen die eine Kurzschluss nicht verkraftet und zum
>anderen der Thyristor ja dann nicht mehr schließt.

Ein passender Vorwiderstand löst das Problem.

>Um dieses Problem zu lösen will ich die Verbindung von der 400V Quelle
>zum Kondensator unterbrechen. Dazu möchte ich einen Optokoppler
>verwenden wie in der Skizze gezeichnet.

Andere Leute brauchen den nicht. Was machen die richtig?

>Kann die Schaltung prinzipiell so funktionieren

Nö, denn dein Thyristor wird den Kondensator nie entladen.

von Christian (Gast)


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So das ist jetzt die korrigierte Version, habe es leider falsch am 
Computer abgezeichnet...

Funktioniert die Schaltung so?

von ArnoR (Gast)


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Christian schrieb:
> Funktioniert die Schaltung so?

Was hast du daran nicht verstanden?:

ArnoR schrieb:
> D2 leitet nie und T1 wird niemals aufgesteuert.

von Christian (Gast)


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Habe die Schaltung gerade korrigiert, warum leitet D2 nie? Und T1 ist 
standardmäßig offen da über Widerstand mit +5V verbunden...

von ArnoR (Gast)


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Christian schrieb:
> warum leitet D2 nie?

Ja da denk mal über Nacht drüber nach.

Christian schrieb:
> Und T1 ist standardmäßig offen da über Widerstand mit +5V verbunden...

Genau. Und wozu dann T2 und den Krempel dort?

von Kurt A. (Gast)


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Der Optokoppler hält den Kondensatorladestrom nicht aus.

Christian schrieb:
> Und T1 ist
> standardmäßig offen da über Widerstand mit +5V verbunden...

Wann und wie soll diser sperren?

von Christian (Gast)


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Wenn der Thyristor durchschaltet liegt an D2 400V in die richtige 
Richtung an D2 an und dann leitet D2 auch, oder was sehe ich da falsch?

von Christian (Gast)


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Kurt A. schrieb:
> Wann und wie soll diser sperren?

Wenn der Thyristor schaltet, soll über D2 Strom in die Basis von T2 
fließen damit der leitend wird und die Basis von T1 auf Masse verbindet 
damit dieser sperrt.

> Der Optokoppler hält den Kondensatorladestrom nicht aus.
Gibt es da keinen der damit klarkommt? Müsste ca. 20W vertragen...

von ArnoR (Gast)


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Christian schrieb:
> Wenn der Thyristor durchschaltet liegt an D2 400V in die richtige
> Richtung an D2 an und dann leitet D2 auch

Nöööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööö.

> oder was sehe ich da falsch?

Die Spannung an der Kathode des Thyristors steigt nie über 0V, denn 
damit ist die direkt verbunden. Somit kann auch die Spannung an der 
Anode von D2 nie über 0V steigen. Und auch die Basisspannung von T2 
steigt deshalb nie über 0V.

von Hp M. (nachtmix)


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Ersetze einfach D1 und O1 durch einen Ladewiderstand von vielleicht 
10kOhm.
Der Thyristor wird i.d.R. dennoch gelöscht, weil der Schwingkreis eine 
Halbwelle nach der Zündung zu einer Polaratätsumkehr am SCR führt

von Christian (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Ersetze einfach D1 und O1 durch einen Ladewiderstand von
> vielleicht
> 10kOhm.

Damit wir der Kondensator nicht mehr schnell genug geladen, da er 
innerhalb von wenigen ms auf die 400V kommen soll.

> Der Thyristor wird i.d.R. dennoch gelöscht, weil der Schwingkreis eine
> Halbwelle nach der Zündung zu einer Polaratätsumkehr am SCR führt

Wird das auch ohne Ladewiderstand ausreichen damit der Thyristor 
gelöscht wird?

von Christian (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Die Spannung an der Kathode des Thyristors steigt nie über 0V, denn
> damit ist die direkt verbunden. Somit kann auch die Spannung an der
> Anode von D2 nie über 0V steigen. Und auch die Basisspannung von T2
> steigt deshalb nie über 0V.

Doch, da über den Thyristor die 400V vom Kondensator auf Masse 
abfließen, also wenn Strom von der Kathode des Thyristors auf Masse 
fließt ist die Spannung dort > 0V sonst würde ja kein Strom fließen...

von Intelligenzquotient55 (Gast)


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Christian schrieb:
> Doch, da über den Thyristor die 400V vom Kondensator auf Masse
> abfließen, also wenn Strom von der Kathode des Thyristors auf Masse
> fließt ist die Spannung dort > 0V sonst würde ja kein Strom fließen...

Geht's noch dümmer?

von Christian (Gast)


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Intelligenzquotient55 schrieb:
> Geht's noch dümmer?

Geht's vielleicht konstruktiv?

von Christian (Gast)


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Meines Wissens nach setzt Stromfluss immer eine Potentialdifferenz = 
Spannung vorraus...

von Kurt A. (Gast)


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Welchen Verwendungsweck hat denn diese Schaltung? Die mit dieser 
Schaltung entstehende Hochspannung ist gefährlich.

von Christian (Gast)


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Kurt A. schrieb:
> Welchen Verwendungsweck hat denn diese Schaltung? Die mit dieser
> Schaltung entstehende Hochspannung ist gefährlich.

Soll in einem Motorrad den Zündimpuls auf die Zündspule für den 
Zündfunken geben.

von hinz (Gast)


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Christian schrieb:
> Meines Wissens nach setzt Stromfluss immer eine Potentialdifferenz
> =
> Spannung vorraus...

Nicht immer, Supraleiter existieren.

von Christian L. (cyan)


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Christian schrieb:
> Doch, da über den Thyristor die 400V vom Kondensator auf Masse
> abfließen, also wenn Strom von der Kathode des Thyristors auf Masse
> fließt ist die Spannung dort > 0V sonst würde ja kein Strom fließen...

Du kannst doch nicht Masse an der einen Stelle als 0V und gleichzeitig 
an einer anderen Stelle als 400V definieren. Laut deiner komischen Logik 
würde das auch bedeuten, dass an den beiden Lastanschlüssen des 
Thyristors 400V anliegen. Demnach dürfte dort aber kein Strom mehr 
durchfließen. Je nach Strom und Widerstand der Masseanbindung gibt es 
vielleicht ein paar mV Potentialunterschied. Die reichen aber nicht aus, 
um die Diode jemals leitend werden zu lassen.

von Kurt A. (Gast)


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Studiere diesen Schaltplan:
Beitrag "Transistor für Zündanlage"

Diese Schaltung funktioniert gut. Ich hatte diese früher in meinem KFZ 
eingebaut gehabt. Als es noch keine elektronische Zündungen serienmässig 
gab.

von MaWin (Gast)


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Christian schrieb:
> Kann die Schaltung prinzipiell so funktionieren

Nein.

Warum erfindest du das Rad neu und baust nicht einfach nach was andere 
schon realisiert haben ?

 http://www.transmic.net/de/home.htm
 http://www.m1n1.de/html/cdi.html

von Christian (Gast)


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hinz schrieb:
> Christian schrieb:
>> Meines Wissens nach setzt Stromfluss immer eine Potentialdifferenz
>> =
>> Spannung vorraus...
>
> Nicht immer, Supraleiter existieren.

:D Ja aber nicht bei den Temperaturen bei denen ich gedenke zu arbeiten 
;)

Intelligenzquotient55 schrieb:
> Christian schrieb:
>> Doch, da über den Thyristor die 400V vom Kondensator auf Masse
>> abfließen, also wenn Strom von der Kathode des Thyristors auf Masse
>> fließt ist die Spannung dort > 0V sonst würde ja kein Strom fließen...
>
> Geht's noch dümmer?

So und für die Besserwisser die nicht glauben können dass das Potential 
an der Kathode des Thyristors > 0V wird, der mag mal die angehängten 
Schaltungen kurz nachbauen mit einem Arduino seiner Wahl. Die 
zugehörigen Sketches sind ebenfalls angehängt.

Bei der ersten erhalte ich kurz nachdem ich Ausgang 3 auf HIGH setze um 
den Kondensator zu entladen eine steigende Flanke auf Eingang 2, obwohl 
diese ja auf Masse geschaltet ist.

Bei der zweiten erhalte ich kurz nachdem ich Ausgang 3 auf HIGH setze um 
den Kondensator zu entladen eine fallende Flanke auf Eingang 2 der mit 
PullUp Widerstand (intern) auf HIGH gesetzt ist, was bedeutet dass T2 
schaltet obwohl die Basis auf Masse geschaltet ist.

Jetzt wäre es wieder schön wenn wir wieder das eigentliche Problem 
diskutieren könnten, nämlich

1. gibt es einen passenden Optokoppler der den Ladestrom aushält
2. ist der überhaupt notwendig oder sperrt der Thyristor auch ohne

von Christian (Gast)


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Kurt A. schrieb:
> Studiere diesen Schaltplan:
> Beitrag "Transistor für Zündanlage"
>
> Diese Schaltung funktioniert gut. Ich hatte diese früher in meinem KFZ
> eingebaut gehabt. Als es noch keine elektronische Zündungen serienmässig
> gab.

Schaue ich mir gleich mal an, vielen Dank :)

von Kurt A. (Gast)


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Christian schrieb:
> 1. gibt es einen passenden Optokoppler der den Ladestrom aushält

Nein

Christian schrieb:
> ist der überhaupt notwendig oder sperrt der Thyristor auch ohne

Ja. Siehe Schaltungsvorschlag in meinem vorherigen Post.

von Christian (Gast)


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MaWin schrieb:
> Christian schrieb:
>> Kann die Schaltung prinzipiell so funktionieren
>
> Nein.
>
> Warum erfindest du das Rad neu und baust nicht einfach nach was andere
> schon realisiert haben ?
>
>  http://www.transmic.net/de/home.htm
>  http://www.m1n1.de/html/cdi.html

Die Seite von Transmic habe ich schon mal angeschaut, dabei verstehe ich 
die Schaltung für das erkennen des Pickup-Signals nicht vollständig und 
das funktioniert bei mir auch schon mit einer etwas einfacheren 
Schaltung und für die Hochspannung benutze ich ein fertiges Bauteil um 
diesen Teil nicht selbst zu bauen und das kommt nicht damit klar dass 
der 400V Ausgang kurzgeschlossen wird und deswegen will ich es nicht 
einfach mal ausprobieren ob es auch ohne Unterbrechung klappt, denn wenn 
nicht ist das Teil wohl kaputt... Auch will ich als µC einen Arduino 
einbauen...

von Christian L. (cyan)


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Christian schrieb:
> So und für die Besserwisser die nicht glauben können dass das Potential
> an der Kathode des Thyristors > 0V wird, der mag mal die angehängten
> Schaltungen kurz nachbauen mit einem Arduino seiner Wahl. Die
> zugehörigen Sketches sind ebenfalls angehängt.

Ist die Masse des Arduino überhaupt mit der Schaltungsmasse verbunden? 
Laut Schaltplan nicht. Damit ist dein Ergebnis nutzlos, da undefiniert.

Niemand benötigt hierfür ein Arduino oder eine Testschaltung. Die 
Tatsache, dass deine These falsch ist, ergibt sich aus trivialsten 
elektrotechnischen Grundlagen.

von Christian (Gast)


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Christian L. schrieb:
> Christian schrieb:
>> So und für die Besserwisser die nicht glauben können dass das Potential
>> an der Kathode des Thyristors > 0V wird, der mag mal die angehängten
>> Schaltungen kurz nachbauen mit einem Arduino seiner Wahl. Die
>> zugehörigen Sketches sind ebenfalls angehängt.
>
> Ist die Masse des Arduino überhaupt mit der Schaltungsmasse verbunden?
> Laut Schaltplan nicht. Damit ist dein Ergebnis nutzlos, da undefiniert.
>
> Niemand benötigt hierfür ein Arduino oder eine Testschaltung. Die
> Tatsache, dass deine These falsch ist, ergibt sich aus trivialsten
> elektrotechnischen Grundlagen.

Die Masse des Arduino ist mit Schaltungsmasse verbunden. Dann stimmen 
deine trivialsten elektrotechnischen Grundlagen leider nicht mit den 
experimentellen Ergebnissen überein...

Zu den trivialsten elektrotechnischen Grundlagen gehört aber auch dass 
ein Stromfluss (Supraleiter wollen wir mal außen vor lassen) eine 
Potentialdifferenz voraussetzt. Die ist auch durch den endlichen 
Widerstand der Leitung vom Thyristor zur Masse gegeben. Das Experiment 
zeigt auch dass selbst bei einer Entladung von 5V über den Thyristor auf 
Masse ausreichend viel Strom über den Transistor abfließt, dass dieser 
schaltet!

von Kurt A. (Gast)


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Christian schrieb:
> für die Hochspannung benutze ich ein fertiges Bauteil um
> diesen Teil nicht selbst zu bauen und das kommt nicht damit klar dass
> der 400V Ausgang kurzgeschlossen wird

Was ist das für ein Teil? Gibt es da einen Schaltplan?
Hat es genug Leistung?

Während dem der Kondensator aufgeladen wird, zieht dieser einen hohen 
Strom.

von Christian (Gast)


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Kurt A. schrieb:
> Christian schrieb:
> Was ist das für ein Teil?

Ein Fertigteil aus China, ist nicht besonders teuer aber wenn ich es 
schrotte muss ich wieder ewig auf ein neues warten.
http://www.ebay.de/itm/High-Voltage-DC-DC-Boost-Converter-8-32V-12V-to-45V-390V-ZVS-Capacitor-Charging-/272049280111?hash=item3f5766946f:g:4r0AAOSwFGNWTC52

> Gibt es da einen Schaltplan?

Ich habe keinen, aber wahrscheinlich könnte man irgendwo einen finden, 
die Dinger werden massenhaft auf eBay verkauft.

> Hat es genug Leistung?

40W und Peak 70W, das müsste reichen, zumal die selbst am Ausgang einen 
10µF Kondensator haben und ich nur 1µF auflade damit.

>
> Während dem der Kondensator aufgeladen wird, zieht dieser einen hohen
> Strom.

Das Bordnetz kommt damit klar, zumindest macht das anstecken und 
Aufladen des internen 10µF Kondensators keine Probleme

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Bei den ueblichen Mopped-Thyristorzuendungen kommt die Ladespannung fuer 
den Kondensator aus dem Ladeanker der Lichtmaschine. Wenns clever 
konstruiert ist, dann ist diese Spannung im Zuendzeitpunkt eh' grad 
negativ - kann also bequem mittels zB. einer 1N4007 davon abgehalten 
werden, irgendwelche Faxen zu machen.
Das scheint mir deutlich ausgegorener zu sein, als per Optokoppler 
irgendwelche Hochspannungen schalten zu wollen.

Gruss
WK

von Christian (Gast)


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Dergute W. schrieb:
> Bei den ueblichen Mopped-Thyristorzuendungen kommt die Ladespannung fuer
> den Kondensator aus dem Ladeanker der Lichtmaschine.

Das ist bei den AC-CDIs so und ist eigentlich auch eine praktische 
Sache, nur bei den DC-CDIs (was ich hier habe) bekomme ich nur das 
Pickup-Signal, der Kondensator muss über das Bordnetz geladen werden. 
Was die sich dabei gedacht haben weiß ich nicht, aber irgendeinen 
Vorteil wird das wohl haben. Ich glaube ich habe mal was gelesen dass 
das einen konstanteren Zündfunken über den gesamten Drehzahlbereich 
liefert, aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

Und mich interessiert vor allem eine Lösung für das spezielle Problem 
hier, die Ladespannung kurzzeitig zu unterbrechen. Ich habe auch schon 
überlegt hier auf gutes Timing zu vertrauen und zwischen 400V und 
Kondensator einen Thyristor zu schalten wenn sichergestellt wird dass 
auch bei hohen Drehzahlen der Kondensator beim Zündzeitpunkt voll 
geladen ist und der Thyristor gelöscht, dann fließt auch kein Strom mehr 
von der Spannungsquelle über die Zündspule. Das ist nur sehr fragil, 
denn wenn einmal irgendetwas schief läuft, Absturz im µC, irgendwelche 
Störsignale und beiden Thyristoren offen sind, gibt es einen Kurzschluss 
von 400V auf Masse und keiner der Thyristoren schließt mehr (bis das 
Hochspannungsmodul den Geist aufgibt...)

Da es scheinbar keine Optokoppler gibt die so hohe Ladeströme vertragen, 
überlege ich ob es eine Möglichkeit gibt das mit Transistoren zu 
schalten.

Ein einfach NPN-Transistor kommt dafür ja nicht in Frage, da der nur 
leitet wenn das Potential auf der Basis höher ist wie am Emitter. Mein 
Steuersignal hat aber nur 5V und der Kondensator soll ja auf 400V 
geladen werden, also würde der Transistor wieder schließen wenn der 
Kondensator die 5V gegenüber Masse hat, da dann die 
Basis-Emitter-Spannung 0V wäre.

Jetzt habe ich eine Kombination aus einen PNP Transistor (T2) zur 
Kondensatorladung der mit einem NPN Transistor (T1) durch den µC 
gesteuert wird angehängt.

Sehe ich das richtig dass wenn der µC auf die Basis von T1 +5V schaltet 
T1 leitet und somit an T2 ein Basisstrom von +400V über T1 auf Masse 
fließt, wodurch T2 leitet und den Kondensator lädt.

Wenn der µC die Basis von T1 auf Masse schaltet, sperrt T1, damit sperrt 
auch T2 und es ist kein Problem den Thyristor T3 zum entladen zu 
schalten. Oder habe ich hier etwas übersehen?

von Harald W. (wilhelms)


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Christian schrieb:

> Oder habe ich hier etwas übersehen?

...und wozu ist es gut, den Kondensator über den Thyristor zu entladen?
Möchtest Du testen, was eher kaputt geht, der Thyristor oder der C?

von Kurt A. (Gast)


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Christian schrieb:
> Hp M. schrieb:
>> Ersetze einfach D1 und O1 durch einen Ladewiderstand von
>> vielleicht
>> 10kOhm.
>
> Damit wir der Kondensator nicht mehr schnell genug geladen, da er
> innerhalb von wenigen ms auf die 400V kommen soll.

Warum nicht?
Wird bei dieser Schaltung auch gemacht. Nur nicht 10kOhm, sondern etwas 
kleiner.
http://www.transmic.net/DC-CDI-v20/DC-CDI-Schematic.pdf

von Blackbird (Gast)


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T2 sperrt nie, da seine B-E-Diode immer leitend ist - hier durch 
parasitäre und Restströme.

Blackbird

von Harald W. (wilhelms)


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Blackbird schrieb:

> T2 sperrt nie, da seine B-E-Diode immer leitend ist - hier durch
> parasitäre und Restströme.

Das könnte man durch einen Basis-Emitter-Widerstand beheben.
Bleibt das Hauptproblem...

von Blackbird (Gast)


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Dann muss T1 für 400V ausgelegt werden.
Wo ist hier die Zündspule?

Blackbird

von Blackbird (Gast)


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>> Bleibt das Hauptproblem.

Nur eins? Da sind mehrere Probleme vorhanden. Um die "experimentellen 
Ergebnisse" nutzen zu können, muss der experimentelle Drahtverhau (nur 
ein solcher produziert Ergebnisse, die den trivialsten elektotechnischen 
Grundlagen widersprechen) dann 1:1 in das Motorrad eingebaut werden.

Blackbird

von Christian (Gast)


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Harald W. schrieb:
> ...und wozu ist es gut, den Kondensator über den Thyristor zu entladen?
> Möchtest Du testen, was eher kaputt geht, der Thyristor oder der C?

Die Zündspule ist zwischen Kondensator und Masse, mir ist es hier nur 
mal darum gegangen ob ich so das laden steuern kann.

Kurt A. schrieb:
> Warum nicht?
> Wird bei dieser Schaltung auch gemacht. Nur nicht 10kOhm, sondern etwas
> kleiner.
> http://www.transmic.net/DC-CDI-v20/DC-CDI-Schematic.pdf

Die Schaltung habe ich mir auch schon angeschaut, die nehmen hier 39 Ohm 
was bei 390V immer noch einen Strom von 10A durchlässt, und ich verstehe 
hier nicht wie der Thyristor gelöscht wird, da er bei 10A doch sicher 
nicht sperrt.

Blackbird schrieb:
> Dann muss T1 für 400V ausgelegt werden.

Sowas sollte sich doch finden lassen

> Wo ist hier die Zündspule?

Zwischen Kondensator und Masse, hier ging es mir darum, ob das laden so 
gesteuert werden kann

Blackbird schrieb:
> der experimentelle Drahtverhau (nur
> ein solcher produziert Ergebnisse, die den trivialsten elektotechnischen
> Grundlagen widersprechen)

Ich sehe immer noch nicht wo es den trivialsten elektrotechnischen 
Grundlagen widerspricht. Bei der Entladung des Kondensators fließt 
kurzzeitig ein sehr großer Strom über den Thyristor auf Masse, und der 
hat in der Testschaltung einen weiteren möglichen Weg über den 
Transistor auf Masse zu kommen.

Unabhängig davon ob das nun nur im experimentellen Drahverhau oder auch 
in einer sauber verlöteten Schaltung funktioniert, ist die Frage ob ein 
µC über die NPN-PNP Transistorlösung (evtl mit passendem Basis-Emitter 
Widerstand) gesteuert werden kann, das kann man dann ja auch nach festem 
Timing ohne den "experimentellen Drahverhau" machen

von Kurt A. (Gast)


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Christian schrieb:
> ich verstehe
> hier nicht wie der Thyristor gelöscht wird, da er bei 10A doch sicher
> nicht sperrt.

Für das ist die antiparallel geschaltete Diode zuständig.
Die ist nötig. Steht auch im Datenblatt.

Lies das verlinkte Dokument ab dem Abschnitt "Thyristorschaltung für 
Impulsanwendung" durch. Da wird es genau erklärt.
http://nnp.physik.uni-frankfurt.de/activities/EUS/Skript_Teske/Vorlesung12.pdf

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Christian schrieb:
> und ich verstehe
> hier nicht wie der Thyristor gelöscht wird, da er bei 10A doch sicher
> nicht sperrt.

Wenn die Schaltung so funktioniert, wie angegeben, dann wird die 
Zuendspule mit dem Kondensator einen Schwingkreis bilden, sowie der 
Thyristor gezuendet hat. Dann muss "bloss" der Strom durch diesen 
Schwingkreis nach einer Halbwelle groesser werden als die 10A durch den 
Ladewiderstand, schon "loescht" der Thyristor wieder.

Wenn du viel Zeit und Transistoren hast, kannst du da natuerlich viel 
experimentieren - aber irgendeinen Grund wird's wohl haben, dass eine 
Transistorabschaltung des Ladestroms bei CDI-Zuendungen nicht gaengige 
Technologie ist. Oder ist sie's?
Ich hab' eigentlich nix mit Zuendungen zu tun...

Gruss
WK

von Kurt A. (Gast)


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Christian schrieb:
> die nehmen hier 39 Ohm

Diesen Widerstand sollst du an der 400v Spannungsquelle anpassen, so 
dass diese nicht überlastet wird.

Christian schrieb:
> was bei 390V immer noch einen Strom von 10A durchlässt,

Das sind Impulsströme. Dies fliessen im mS Bereich. Die 
Durchschnittsbelastung ist viel kleiner. Das hohen Ströme würde der 
kleine Trafo nicht überleben.

Deine 400v Spannungquelle mag keinen direkten Kurzschluss. Durch diesen 
Widerstand wird dies beim Durchschalten des Thyristors verhindert. 
Allerdings gibt es einen Nachteil. Wird dieser zu gross gewählt, dauert 
das nachladen des Kondensators zulange oder wird nicht voll geladen. 
Dadurch wird die maximal mögliche Drehzahl des Motors begrenzt.
Die Ladezeit lässt sich berechnen. Der Lieferant gibt eine Ladezeit von 
2 sek um einen 470uF Elko auf 390V zu laden an.

von Blackbird (Gast)


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Wenn zwischen Thyristor-Kathode und Masse eine direkte Verbindung ist, 
dann ist das ein "Kurzschluss". Über ihn fällt keine Spannung ab. Das 
ist eine triviale elektrotechnischen Grundlage.
Wenn Dein Drahtverhau einen nennenswerten Widerstand an dieser Stelle 
aufweist, so solltest Du ihn auch einzeichnen und seine Größe messen.
So wie Du es gezeichnet hast, ist es Mumpitz.
Außerdem ist dieser "Widerstand" aufbau-, vibrations- und 
temperaturabhängig.

Blackbird

von Volker (Gast)


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Christian wrote:

>Ich sehe immer noch nicht wo es den trivialsten elektrotechnischen
>Grundlagen widerspricht. Bei der Entladung des Kondensators fließt
>kurzzeitig ein sehr großer Strom über den Thyristor auf Masse, und der
>hat in der Testschaltung einen weiteren möglichen Weg über den
>Transistor auf Masse zu kommen.

Der Strom fliesst also von Masse über den Transistor auf Masse?

Wie Blackbird schon schrieb, fliesst da gar nichts über den Transistor.

Volker

von Nenad J. (djnele)


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Hmmm

Nach meinem Verständnis, wird sich der Kondensator nie entladen, 
höchstens selbst. Irgendwo hin müssten ja die positiven Ladungen 
abfliessen, die sich an der oberen Kondensatorplatte anreichern.

Jetzt kommt das, was ich nicht verstehe, gibt es nicht einen Funken wenn 
sich eine Spule entlädt (magnetisch entläd), die Vorher mit magn. Fluss 
aufgeladen wurde?

Nach dem der Kondensator aufgeladen wurde, ist seine Impedanz unendlich 
(DC-Sperre), dann würde gar kein Strom mehr in die Spule fliessen?!?


Sorry mein wissen bezügl. Elektronik ist beschränkt.


freundliche Grüsse

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