Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mikrocontroller in starken Magentfeldern


von Markus K. (numax)


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Hallo zusammen,
ist es möglich, dass das Programm in einem Mikrocontroller gelöscht oder 
beschädigt werden kann, wenn sich der Mikrocontroller in einem starken 
AC-Magnetfeld (>1 Tesla) befindet?

Wenn dem so ist, kann man sich nur davor schützen indem man die 
Elektronik in ein möglichst dichtes Mu-Metallgehäuse packt, oder gibt es 
noch andere Möglichkeiten, ist es überhaupt möglich? Ich nehme mal an, 
dass das Aluminiumgehäuse keine ausreichende Abschirmung von dem 
Magnetfeld bietet.

Ist es grundsätzlich so, das Speicherbausteine (Flash, EEPROM etc.) 
anfällig sind in starken AC-Magnetfeldern?


Gruß
Markus

von Max D. (max_d)


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Der letzte Satz enthält das Schlüsselwort: AC
Das induziert dir böse Sachen in deine Geräte.

von Amateur (Gast)


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Zu diesem Thema fällt mir als erstes der Begriff EMP ein.
Ob ein solcher Impuls aber Deinen Prozessor aus der Fassung bringt, oder 
die mit dem Thema Induktion verbundenen Probleme, kann ich Dir nicht 
sagen. Letztendlich ist es aber auch egal, ob das Magnetfeld die inneren 
Strukturen durcheinander bringt, oder es eine, über die Leiterbahnen 
eingekoppelte Spannung ist, ist im Resultat gleichwertig.
Nicht nur in der Digitaltechnik kann es nicht schaden, die Umgebung im 
Auge zu behalten. Gegen "normalen" Magnetismus gibt es aber probate 
Mittel. Ob eine Schirmung, die es erlaubt Dein Gerät auf einem 
Kernspintomographen liegen zu lassen, sinnvoll ist, hängt wohl von 
Deinem Budget oder den Vorgaben Deiner Auftraggeber ab. Auch ein 
"durchgehender" Trafo, oder ein ordentlicher Kurzschluss, oder noch 
seltener ein Blitz, der mal zu Besuch kommt, kann für Überraschungen 
sorgen. Tatsache bleibt aber immer: Ist das der Normalfall.

von Markus K. (numax)


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Das scheint leider häufiger der Falls zu sein, dass die Geräte in der 
nähe großer Schweißtrafos oder Anlagen zum Ent-/Magnetisieren liegen.

Da die Abschirmung wohl sehr aufwändig wird bleibt nur der Ausweg den 
Mikrocontroller gegen eine Transistor- und Logikschaltung zu tauschen, 
in diesem Fall ist es zum Glück möglich.

von Jürgen D. (poster)


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Markus K. schrieb:
> Transistor- und Logikschaltung zu tauschen

Ist ja technisch auch kaum was anderes als ein MC, warum sollte die 
Schaltung das besser wegstecken.

Dann must du schon auf Röhren umsteigen, die sollten ja EMP fest sein.

von ttobi (Gast)


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Hängt von der starke des EMPs ab

von Amateur (Gast)


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Das kommt davon wenn man Vereinfachungen wie den Begriff: EMP ins Spiel 
bringt.

Schon wird dieser als Referenz, in der Diskussion, genutzt.

Sorry. Aber als Extrem war er zu gut zu gebrauchen.

Man kann wohl JEDE Form von EMP, als Grundlage für das Gerätedesign, 
ausschließen. Außer man baut gerade Interkontinentalraketen, also die 
überwiegende Mehrheit hier, oder rüstet den Hauptrechner, für die bunte 
Wehr, auf.

von Simpel (Gast)


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Vierkantrohre aus Stahl gibt es in vielen Varianten. Führungsschienen 
rein und zwei Stirnplatten mit Durchführungen drauf, müsste reichen.
Notfalls das Ganze noch ein weiteres Industrie-Stahlblechgehäuse, (auch 
der Optik wegen).
Wenn das nicht reicht, lass es andere machen, die damit Erfahrung 
haben... ;)

von oszi40 (Gast)


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Simpel würde ich nicht behaupten. Suchwort MRT 7 Tesla.

von Markus K. (numax)


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Sind denn Transistoren und Logikgatter eben so anfällig für 
Magnetfelder?
Bisher war es nur der µC dessen Programm plötzlich weg war.
Das sollte bei Logikgattern nicht passieren, oder würden diese ungewollt 
schalten?

Könnte es ausreichen ein dünnes gekantetes ferromagnetisches Blech über 
die Leiterplatte zu setzen, ähnlich den lötbaren EMV-Abschirmgehäusen?

von дампфтроль (Gast)


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Ich bezweifle erst einmal die Feldstaerke von ueber einem Tesla AC. 
Woher soll die kommen ?

von Markus K. (numax)


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Diese kommt wie schon erwähnt von großen Schweißtransformatoren und 
Geräten zum Magnetisieren und Entmagnetisieren.

von oszi40 (Gast)


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дампфтроль schrieb:
> Ich bezweifle erst einmal die Feldstaerke von ueber einem Tesla AC

Wie wäre z.B. MRT-Demo https://www.youtube.com/watch?v=6BBx8BwLhqg
Es ist nicht nur eine induktive Komponete, die auf alle Metallteile 
wirkt, sondern auch eine magnetische Kraft, die mechanisch wirken 
könnTE.

von Markus K. (numax)


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Demnach müsste man also auch beachten, das ein Stahlgehäuse ebenfalls 
unvorteilhaft ist...

Lassen sich Speicher oder µC noch anders davor abschirmen?

Im Video sieht man schließlich direkt neben der Öffnung ein 
Handbedienteil oder ähnliches mit Display. Ich gehe mal davon aus, das 
darin auch ein µC verbaut sein könnte und das Gerät mit diesen 
Feldstärken täglich klar kommen muss.

von Lurchi (Gast)


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Auch Kupfer oder andere gute Leiter können ein AC Feld abschirmen. Das 
Teil wird dabei aber ggf. warm. Beim AC Feld kommt es auch noch auf die 
Frequenz an: bei 50 Hz sind 1 T ggf. noch nicht so ungewöhnlich, halt 
ein großer Elektromagnet mit Eisenkern bis fast zur Sättigung. Bei 
höheren Frequenzen wird es aber schwer. Der Effekt ist dann ggf. auch 
ein anderer.

Als übles Beispiel kenne ich da 0.1 T bei ca. 55 MHz -> da fangen viele 
Kunststoffe an zu schmelzen wegen zu hoher dielektrischer Verluste.

von ths (Gast)


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Ausprobiert: Cmos Bauteile und Ströme von 400 A eff in 2 cm Entfernung 
vertragen sich nicht. Das Magnetfeld kannst du selbst ausrechen, da hab 
ich jetzt keine Lust dazu.

von oszi40 (Gast)


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ths schrieb:
> Cmos Bauteile und Ströme von 400 A eff in 2 cm Entfernung

Übliche PCs machen gelegentlich noch in 20m Sichtentfernung vom 
Eisenbahn-Fahrdraht Systemabstürze. Man sollte sich nicht so sicher 
sein.

von Georg (Gast)


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Markus K. schrieb:
> Lassen sich Speicher oder µC noch anders davor abschirmen?

Ja, perfekt mit einem Supraleiter. Ist nur wegen der Kühlung etwas 
aufwendig.

Georg

von Markus K. (numax)


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Lurchi schrieb:
> Auch Kupfer oder andere gute Leiter können ein AC Feld abschirmen. Das
> Teil wird dabei aber ggf. warm. Beim AC Feld kommt es auch noch auf die
> Frequenz an: bei 50 Hz sind 1 T ggf. noch nicht so ungewöhnlich


Also könnte es doch ausreichend sein ein möglichst EMV-Dichtes 
Aluminiumgehäuse zu verwenden? Alternativ auch ein lötbares 
Abschirmgehäuse auf der Leiterplatte.

Die Felder liegen tatsächlich im Bereich von 50-60Hz.

von Daniel A. (daniel-a)


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Georg schrieb:
> Markus K. schrieb:
>> Lassen sich Speicher oder µC noch anders davor abschirmen?
>
> Ja, perfekt mit einem Supraleiter. Ist nur wegen der Kühlung etwas
> aufwendig.

Bei einem Supraleiter erzeugt der Supraleiter ein ebenso starkes 
entgegengesetztes Magnetfeld wie das Einwirkende. Mit anderen worten: 
Das Magnetfeld auf der anderen Seite des Supraleiters ist genauso stark 
wie ohne diesen, es wurde nur umgedreht.

von Lurchi (Gast)


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Supraleiter als Abschrimung ginge schon. Es kann aber an den Kanten zu 
lokal höherem Feld kommen. Es kommt auf die Form an wie Effektiv es ist.

Ein gut leitendes Gehäuse genügender Dicke kann auch schon ganz gut 
wirken. Auch da sind es Wirbelströme, aber mit Verlusten und 
entsprechend Wärmeentwicklung.

Ein Feld im 1 T Bereich hat man aber i.A. nicht großflächig, sondern nur 
eher lokal - viel Platz für einen große Abschirmung hat man da i.A. 
nicht und die Rückwirkung auf das restliche System kann erheblich sein. 
Ich würde den µC einfach wo anders platzieren.

Ein kleiner µC könnte ggf. auch 1 T bei 50 Hz noch tolerieren, solange 
man gerade ein 144 Pin DIP Gehäuse wählt und hohe Ansprüche beim ADC und 
ähnlichen hat. Für einen kleinen Chip sind die Induktionsspannungen noch 
klein bzw. das Feld quasi statisch. So schnell bringt ein quasi 
statisches Magnetfeld die Elektronik nicht durcheinander.

von Georg (Gast)


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Daniel A. schrieb:
> Mit anderen worten:
> Das Magnetfeld auf der anderen Seite des Supraleiters ist genauso stark
> wie ohne diesen, es wurde nur umgedreht.

Darum geht es doch nicht - in einen Supraleiter kann kein Magnetfeld 
eindringen, also ist ein von einem supraleitenden Material umgebenes 
System abgeschirmt, und zwar praktisch perfekt, jedenfalls besser als 
mit Eisen oder Mumetall.

Du behauptest, wenn in einem Supraleiter ein Hohlraum ist, herrscht 
darin das gleiche Magnetfeld wie aussen - das kann ich nicht 
nachvollziehen. Hast du dafür einen Beleg, etwa ein Experiment?

Georg

von Daniel A. (daniel-a)


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@Georg (Gast)

OK, wenn man es von allen Seiten damit Umgibt hat man tatsächlich eine 
Perfekte abschirmung. Es würde also nur dann nicht Funktionieren, wenn 
man versuchen würde, nur eine Seite abzuschirmen. Ich frage mich gerade, 
was passieren würde, man eine art supraleitendes Netz zur Abschirmung 
nehmen würde, würde das noch Funktionnieren?

von Alex S. (Gast)


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Also 1 T ist die typische Feldstärke im Luftspalt einer 
Asynchronmaschine. also noch nix Wildes.
Optimierte "Supermagnete" kommen auch über 1,5 T: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Neodym-Eisen-Bor

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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1 Tesla mit 50Hz frei in einem Raum, der schuhschachtelgroß oder größer 
ist? Brutal...

Die EN61000-4-8 Klasse B testet mit 30A/m 50/60Hz.
Das ist für unvorbereitete Baugruppen schon übel genug.

1A/m entspricht in Luft 1,26E-6T.
https://de.wikipedia.org/wiki/Magnetische_Feldkonstante

Bin gespannt, was die Diskussion noch bringt, aber spontan würde ich der 
Elektronik eine Schirmung spendieren...

von Markus K. (numax)


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Lurchi schrieb:
> Ein kleiner µC könnte ggf. auch 1 T bei 50 Hz noch tolerieren, solange
> man gerade ein 144 Pin DIP Gehäuse wählt und hohe Ansprüche beim ADC und
> ähnlichen hat. Für einen kleinen Chip sind die Induktionsspannungen noch
> klein bzw. das Feld quasi statisch. So schnell bringt ein quasi
> statisches Magnetfeld die Elektronik nicht durcheinander.

Bei einem alten Produkt wurde ein PIC18F4550 eingesetzt. Im neuen sollte 
es ein PIC16F1788 werden. Beide sind somit nicht sehr groß (28 Pin DIP).

Bei dem alten Produkt war es aber so, das es viele Reklamationen gab. 
Der Grund war, dass sich das Programm vom PIC gelöscht hat. Nach neuem 
programmieren lief wieder alles. Als einzig logische Erklärung wäre da 
eben nur das starke Magnetfeld. Das alte Gehäuse war allerdings auch 
nicht wirklich gegen EMV abgeschirmt.

von oszi40 (Gast)


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Markus K. schrieb:
> Als einzig logische Erklärung wäre da
> eben nur das starke Magnetfeld.

Dann bau doch zum Test z.B. einen Sensor mit ein und kalibiere diesen 
mit und ohne Magnetfeld/Abschirmung. Ohne ausreichende Messdaten ist 
alles nur stochern im Nebel. Evtl. kommt das Übel schon als böser Impuls 
über die Betriebsspannung?

von дампфтроль (Gast)


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Ein paar Kabel auf dem Boden .. ein Tesla .. sind Wunschtraeume.
Sorry. Nie.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Lurchi schrieb:
> Supraleiter als Abschrimung ginge schon.
Das ist aber nicht so ganz ohne, eine Supraleitung bei großen 
Magnetfeldern aufrecht zu erhalten.

Magnetische Abschirmung ginge auch anders viel einfacher, z.B. mit 
hochpermeablen Folien.

Generell gibt es das Problem schon: Mit einem geeignet starken 
Magnetfeld sind die Ströme theoretisch ausreichend groß zu bekommen, um 
Leitungen zu beeinflussen, sofern sie hochohmig genug abgeschlossen 
sind. Gegen solche Effekte helfen aber die Schutzdioden, die niederohmig 
werden. daher tut sich da real nichts.

Die Chipstrukturen lassen sich aber durch Strahlung / Teilchen einfach 
beeinflussen, da deren störende Energiedichte größer ist. Habe das mit 
FPGAs mal gehabt.

Das Hauptproblem sind aber die Leitungen. Schon mit 10cm Verbindung 
zwischen zwei Komponenten kann man sich Störungen und Datenfehler 
einhandeln. Daher auch die erwähnten Abstürze der PCs.

von Lurchi (Gast)


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Für ein gelöschtes Programm sollte ein 50 Hz Feld eher nicht 
verantwortlich sein. Eventuell noch Induktionsspannung wenn die 
Anschlüsse größere Schleifen machen. Auch da aber eher nicht die 
normalen 50 Hz, sondern eher Impulse beim Ausschalten. Je nach µC kann 
es da schon mal passieren das er versehentlich in den Programmiermodus 
geht. Dafür reicht ggf. auch schon ein nicht ausreichender Brownout Teil 
aus - einige der 68HC... waren dafür bekannt, da gehörte ein externer 
chip zur Spannungsüberwachung zum Standard. Bei alten AVRs wurde gerne 
mal das EEPROM Adresse 0 überschrieben. Bei den PICs könnte ggf. was 
ähnliches passieren.

Nicht so gute EMV Abschirmung spricht aber eher nicht für ein Feld im 1 
T Bereich. So ein Feld halt man eher nicht als Störendes Streufeld, 
sondern nur begrenzt im Luftspalt eines Magneten / Motors - da muss man 
sich schon Anstrengen (Pins zur Seite biegen und ggf. dünner machen) 
einen Chip im DIP28 unterzubringen, was dünnes wie TQFP wäre da 
passender.

von Markus K. (numax)


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Joa es wäre auch denkbar, das es durch andere Einflüsse passiert.
Beispielsweise ist ein 5m langes Verbindungskabel (3x0,75mm² 
ungeschirmt) zwischen Netzteil und Platine. Über dieses kommen 12V vom 
Netzteil und gehen dann über einen 7805 zum PIC.

Das Kabel könnte schlimmstenfalls aufgerollt auf dem Transformator für 
das Magnetfeld liegen. Von den Kunden erfährt man sowas leider nicht...


Lurchi schrieb:
> Je nach µC kann
> es da schon mal passieren das er versehentlich in den Programmiermodus
> geht


Hilft es die Programmierpins auf der Platine kurzzuschließen? (Die Beine 
am PIC direkt zusammen löten zum Beispiel)

von Georg (Gast)


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Markus K. schrieb:
> Hilft es die Programmierpins auf der Platine kurzzuschließen? (Die Beine
> am PIC direkt zusammen löten zum Beispiel)

Nicht unbedingt. So ein Chip hat ja auch interne Verbindungen, z.B. die 
Bonddrähte von Pin zum Siliziumchip, und die kann man praktisch nicht 
beeinflussen, ausser durch eine Komplett-Abschirmung. Je nach 
Gehäusegrösse können die internen Verbindungen länger sein als die 
aussen dran.

Georg

von Lurchi (Gast)


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Das Kabel aufrollen wäre ggf. gar nicht so schlimm, denn das gäbe vor 
allem Gleichtaktspannung von denen die µC Platine eher nichts mit 
bekommt, wenn das keine weitere Verbindung nach außen ist.

Bei den Programmierpins ist es meist nur einer, der nicht gerade frei 
fliegend sein sollte - gegen Spikes per Induktion hilft aber 
kurzschließen nur wenn es wirklich kurz ist - beim DIP28 könnte die 
interne Fläche ggf. schon groß sein. Gegen Induzierte Spannungen hilft 
es wenn die Schaltung eher klein ist, also lieber eine SMD Version und 
gerade nicht das doch relativ große DIP28. Auch eine echte durchgehende 
Messefläche oder Metallgehäuse oder wenigstens ein Blech (Alu) parallel 
zum Board bringt ggf. schon was.

von Markus K. (numax)


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Lurchi schrieb:
> Bei den Programmierpins ist es meist nur einer, der nicht gerade frei
> fliegend sein sollte - gegen Spikes per Induktion hilft aber
> kurzschließen nur wenn es wirklich kurz ist - beim DIP28 könnte die
> interne Fläche ggf. schon groß sein. Gegen Induzierte Spannungen hilft
> es wenn die Schaltung eher klein ist, also lieber eine SMD Version und
> gerade nicht das doch relativ große DIP28. Auch eine echte durchgehende
> Messefläche oder Metallgehäuse oder wenigstens ein Blech (Alu) parallel
> zum Board bringt ggf. schon was.

Das wäre durchaus möglich.
Das neue Gehäuse wäre komplett aus Aluminium, eine Massefläche bzw. ein 
EMV gerechtes Design ist sowieso anzustreben und der PIC ist zurzeit als 
TSSOP-28 geplant, kann aber auch als QFN oder was grade verfügbar ist 
ausgelegt werden. Die Austauschbarkeit ist dann allerdings schwieriger 
falls es doch mal zu einem Problem kommt.

Das parallele Alublech sollte dann auf GND gelegt werden denke ich, 
oder?

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Ich mag mich täuschen, aber bei einer Feldstärke von einem ganzen Tesla 
und einem Kistchen aus Aluminium in diesem Feld herrscht innendrin alles 
andere als magnetische Ruhe. Wirbelströme sind mMn. auch mit 
Magnetfeldern versehen und Aluminium ist nicht so berühmt als 
Feldliniensammler – zumindest in meinem Teil Deutschlands.

Es genügt auch nicht, nur einen Programmierpin auf einen Pegel zu legen 
und dann nichts Sinnvolles zu schicken, um das bestehende Programm zu 
löschen. Da sind gelegentlich auch Prüfsummen und Protokolle beteiligt, 
die undefinierte Zustände minimieren sollen.

Manchmal hängen Mikrocontroller (aufgrund schlechter Hardware drumherum 
wie Software innendrin) auch in absoluter Untätigkeit fest. Sie neu zu 
programmieren ist wie die Reset-Bedingung herbeizuführen. Mit 
notwendigen EPROM-Werten genügt vielleicht nur diese 
aufzufrischen+RESET…der Ursachen mag es viele geben und auch finde: 
stochern im Nebel.

(Ich fände es auch schade, wenn ein Großteil der Leistung eines 
Schweißtrafos in die Welt hinaus ginge, statt in die Elektroden zu 
fließen. Vorbeifahrende E-Loks können in Metallgeländer Spannungen 
induzieren. Aber es gibt eine nicht gerade kleine Menge von Personen mit 
mobilen Endgeräten auf Bahnsteigen, die selten über mehr Probleme 
klagen, wenn Züge tatsächlich vorbeifahren. Da ist viel weniger 
Weicheisen drin verbaut.)

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Boris O. schrieb:
> Ich mag mich täuschen, aber bei einer Feldstärke von einem ganzen Tesla

Wer die magnetische Flussdichte bzw. Induktion (Einheit Tesla oder 
Gauss) und Feldstärke (Einheit A/m oder Oe) nicht auseinander halten 
kann, kommt m.M. nicht so wirklich kompetent 'rüber...

Grüßle,
Volker.

von Lurchi (Gast)


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Für die Abschirmung über Wirbelströme auf Grund eines sich ändernden 
Magnetfeldes muss das Gehäuse nicht einmal mit der Schaltung verbunden 
sein. Eine Fläche aus gut leitendem Material wirkt einer schnellen 
Feldänderung entgegen. Langsame Felder kommen zwar noch durch, aber die 
stören eher weniger.

Wenn es wirklich bis 1 T geht, kommt man mit einer Ferromagnetischen 
Abschirmung recht schnell in die Sättigung, denn die Feldlinien werden 
sich von der Fläche zu den Rändern, da wo das Gehäuse ist konzentriert. 
Bei 1 T wäre Aluminium vermutlich effektiver als Stahl, wird aber ggf. 
recht heiß.

Schon TSSOP28 ist deutlich besser als DIP.

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Volker B. schrieb:
> kommt m.M. nicht so wirklich kompetent 'rüber...

Ich werde mich bessern. Und etwas Studium der einschlägigen Hersteller 
zeigt: mehrere Schichten, also 3 und mehr stetig kleiner werdende 
Zylinder ineinander, Dämpfung von 10^6. Allerdings Sättigung (von 
MuMetal) bei mehr als 0.76T. Brauchts dann anderes Material, geht aber 
auch nur bis 1.6T, dann Sättigung (etwas namens Supra 50). Interessant, 
interessant. Allerdings bleibe ich skeptisch, soetwas löscht das 
Programm nicht. Da gehen ganz andere Teile kaputt.

: Bearbeitet durch User
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