Hallo zusammen, ich möchte mit einem Datenlogger die Restfeuchte von Argon messen. Soweit ich weiß funktionieren diese Sensoren kapazitiv. Da Argon eine Dielektrizitätskonstante von 1,5 hat fürchte ich mein Messergebnis zu verfälschen. Sehe ich das richtig? Ist es möglich einen Korrekturfaktor zu verwenden? Die Dielektrizitätskonstante bei der Kapazitätsbestimmung ist ja ein einfacher Faktor soweit ich weiß. Ich würde mich über Hilfe freuen. Viele Grüße Martin
Die meisten der Sensoren messen nicht die Kapazität direkt im Gas, sondern in einer Art Porösen Material, das Feuchtigkeit aufnimmt und auch wieder abgeben kann. Es wird also die DK des mehr oder weniger hygroskopischen Materials gemessen, dass sich hoffentlich im Gleichgewicht mit der Umgebungsfeuchte ist. Im Prinzip sollte dabei der Partialdruck die wichtige Größe sein, also weitgehend unabhängig davon ob der Rest Argon, Helium oder Stickstoff ist. Je nach Sensor könnte ggf. CO2 noch einen kleinen Einfluss haben. Ggf. kommt man sogar ohne Abgleich aus - wobei im Argon eher kleine Feuchte werte interessant sein sollten, da wäre ein Abgleich ggf. auch in Luft nötig. Sonst gibt es dafür eher andere Sensoren, die dann auch ppm H2O in Argon messen. Direkt mit der DK Messung im Gas dürfte man nicht besonders empfindlich sein, schon weil der Luftdruck einen merklichen Einfluss hätte.
Vielen Dank für die Info. Die Genauigkeit ist zunächst nicht so wichtig. Es geht um eine Kammer die evakuiert wird und anschließend mit Argon geflutet wird. Der Datenlogger hält die 20 mbar erfreulicherweise aus. Nach dem Fluten auf Umgebungsdruck zeigt er jedoch eine relative Feuchtigkeit von 15 % an. Das kommt mir sehr hoch vor. Das Argon kommt aus einem großen Tank über die Hausleitung, nicht aus der Flasche. Ich muss mal rausbekommen wieviel Restfeuchte da normalerweise drin sein sollte. Viele Grüße Martin
Martin schrieb: > Das Argon kommt aus einem großen Tank ...und wie kommt das Argon in den Tank rein? Frag doch mal den Lieferanten.
Ich wuerde das Argon mal durch eine Kuehlfalle druchblubbern lassen. zB einer CO2 Falle. Argon siedet bei 87K, leider zu hoch fuer Stickstoff, aber CO2 passt.
Messen die üblichen Verdächtigen nicht die sogenannte relative (Luft-)Feuchtigkeit? Selbst wenn die absoluten Verhältnisse erfasst würden, so sind diese mit großer Sicherheit nicht 1:1 in die Luft zu blasen. Ich würde mich nicht wundern, wenn die Verhältnisse bei Argon etwas anders liegen. Zugegeben, 0% sollten übertragbar sein, aber dann würde ich erst mal die verfügbaren Daten ins Auge fassen. Glauben hilft auch manchmal.
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Normal sollte Argon deutlich trockener sein. 15% Anzeige könnte aber ggf. der Offset des Sensors sein. So super genau sind die Sensoren nicht, vor allem nicht ohne Abgleich (ein paar cm Leitung mehr geben auch mehr Kapazität). Etwas Einfluss kann ggf. der Unterschied Argon - Luft auch schon machen.
>Normal sollte Argon deutlich trockener sein.
Sollte!
100% Luftfeuchtigkeit sind, wenn man mal den Luftdruck und die
Temperatur außen vor lässt, eine absolute Größe, also: Mehr geht einfach
nicht.
Dieser Wert ist aber bei Argon mit Sicherheit ein anderer. Egal ob in
Prozent gemessen oder in g/m³, oder wie auch immer man die absoluten
Werte misst.
Argon aus nem Tank ist im allg. sehr trocken. Der Sensor im Datenlogger hat aber mit Sicherheit ein Problem bei so geringer Feuchte. Die Sensoren welche bis 95...100%rF messen können, sind auch in diesem Bereich am genauesten. Zum Testen soll man ja auch einen feuchten Lappen nehmen... Gasfeuchte im Bereich von 10% und darunter kann man mit nem gekühlten Spiegel (Psycrometer) messen. Da erhällt man die Taupunkttemperatur und muss etwas rechnen... Aber wenn das Gas nicht durch Wasser durchblubbert hat das nie 15% Feuchte! Außerdem sollte man den Unterschied vor rel. und absoluter Feuchte verstehen. Dann sieht man auch das Problem der Temperatur. Der Datenlogger wird nur rel. Feuchte messen. Das Gas kühlt beim expandieren ab und der Logger macht dann aus etwas Spurenfeuchte 15%... ne Kühlfalle ist gegen Restfeuchte die beste Lösung.
Wenn das Gas sehr sauber ist, und die Wände etwas wärmer bzw. sehr hydrophob, kann man auch etwas über 100% rel Feuchte kommen. Dann hat man eine Nebelkammer. Die rel. Luftfeuchte gibt den Partialdruck von Wasser relativ zum Sättigungsdampfdruck an. Welches Gas den Rest ausmacht ist dabei weitgehend egal. Bei den Sensoren könnten ggf. auch andere Gase einen Einfluss haben, allerdings würde ich da von Argon (als Gas, nicht flüssig) eher wenig erwarten. Eher schon bei CO2 oder ggf. H2. Stimmt denn die Anzeige des Sensor in Luft ? Einen Wert von etwa 70% rel. Feuchte kann man z.B. mit gesättigter Koch-Salzlösung darstellen. Mit anderen Salzen kriegt man auch andere definierte Werte recht gut reproduziert.
Laus Wikipedia passt Argon sehr gut zu wasser. Ist die Loeslichkeit von Argon in Wasser so gut wie Sauerstoff, und beide viel besser wie Stickstoff.
Martin schrieb: > Nach dem Fluten auf Umgebungsdruck zeigt er jedoch eine relative > Feuchtigkeit von 15 % an Bei welcher Temperatur? Fslls die Kammer nicht trotz Evakuierung nass war, kann so etwas eigentlich nur passieren, wenn die Argonbombe fast leer und innen feucht ist. Bei einer noch vollen Bombe, sagen wir 50 Bar oder mehr und einem Partialdruck des Wasser von ca 30 mBar bei 25°C, beträgt der Dampfdruck des Wassers nach der Entspannung auf Atmosphärendruck nur noch 0,03/50 = 0,6mBar. Ebenso ergibt sich daraus eine relative Feuchte von höchstens 100%/50 = 2%. Bei einer neuen Bombe mit 200 Bar wären es nur 0,5%
P.S.: Hp M. schrieb: > kann so etwas > eigentlich nur passieren, wenn die Argonbombe fast leer und innen > feucht ist. Die in solchen "Bomben" gelieferten Gase sind oft feucht, weil die regelmäßige Druckprüfung dieser Behälter mit Wasser gemacht wird. 18% rH bekommst du aber erst, wenn der Druck auf 5 bar oder darunter gefallen ist, die Bombe also nahezu leer ist.
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