Forum: PC Hard- und Software USB-Ports zerstört


von Beamer123 (Gast)


Lesenswert?

Hallo, im folgendem Abschnitt wird der Fehlerfall beschrieben.

Fehlerfallbeschreibung DLP Lightcrafter 4500

Das Geräte wurde in einem ordnungsgemäßen Zustand vom Lager übergeben. 
Es sind äußerlich keine Dellen o.Ä. an der Verpackung zu erkennen. Das 
Gerät wurde entpackt und die beigepackte Gebrauchsanweisung gelesen. Aus 
ihr war zu entnehmen, dass eine 12V Gleichspannungsversorgung von 0-7A 
benötigt wird. Daraufhin wurde das Netzteil DF1730 ausgewählt. Im 
nächsten Schritt wurde das Netzteil auf eine Gleichspannung von 12V 
eingestellt. Dies war über die analogen Drehzeiger möglich. Dann wurde 
das Anschlusskabel für den DLP4500 an das Netzteil angeschlossen und die 
Polarität des Netzsteckers wurde mit einem Multimeter überprüft. Aus der 
beigepackten Anleitung war zu entnehmen das der innere Kontakt mit +12V 
beschaltet werden sollte. Daraufhin wurde das USB-A zu USB-B Mini an den 
Laptop und den DLP4500 angeschlossen. Anschließend wurde der DLP4500 mit 
Spannung versorgt. Sofort wurde der Bildschirm des Laptops schwarz und 
die Dockingstation fing an den Anschlussstellen zum Laptop an zu 
rauchen. Umgehend wurde das Netzteil ausgeschaltet. Der Laptop roch 
anschließend stark nach Rauch und konnte nicht wieder gestartet werden. 
Als erstes wurde die Spannungsversorgung auf Verpolung überprüft. Es 
wurde abermals festgestellt das dies nicht der Fall war. Dann wurde an 
den DLP4500 nur die Spannungsversorgung angeschlossen, ohne USB-Kabel. 
Der DLP4500 startete ohne Probleme und das voreingestellte Standardbild 
wurde projiziert. Als nächstes wurde ein anderes USB-A zu USB-B mini 
Kabel verwendet. Der DLP4500 wurde an einen USB-Hub angeschlossen und 
die Spannungsversorgung wurde zugeschaltet. Man konnte sofort einen 
maximalen Anstieg des Stroms an dem Netzteil feststellen. Umgehend wurde 
die Spannungsversorgung abgeschaltet um eine weitere Belastung und 
Zerstörung zu vermeiden.


Danach wurde das Gerät zurückgeschickt und vom Versender überprüft. Bei 
denen Funktioniert allerdings alles ohne Probleme. Ich bin in einem 
Bürogebäude ohne USV und Netzteil sowie Laptop werden normal über das 
Stromnetz betrieben. Nun frage ich mich natürlich wie kann das sein und 
woran kann das liegen. Da das Netzteil des Beamers die einzige 
Komponente ist die nicht von uns ausgetauscht worden ist, kann es 
eigentlich nur daran liegen. Nur warum???

Vielen Dank im vorraus

von IS P. (isp)


Lesenswert?

Möglich wäre eventuell, dass hier ein ordentlicher Strom über GND 
geflossen ist. Dafür müssten allerdings sowohl Laptop GND als auch 
Netzteil GND geerdet gewesen sein. Das Labornetzteil sollte eigentlich 
erstmal galvanisch getrennt vom Netz arbeiten. Hast du hier vielleicht 
GND mit der Erdungsbuchse am Gerät (wenn es denn eine hat) verbunden? 
Wenn Der Laptop in der Dockingstation hing wäre auch hier möglich, dass 
Laptop GND Erdpotential hatte. Wenn sich die beiden Potentiale jetzt 
leicht unterscheiden, was durchaus durch die Verkabelung im Haus 
vorkommen kann, fließt ein satter Ausgleichsstrom über deine USB Buchse 
die den Laptop grillt...

von Paul R. (atmega9)


Lesenswert?

IS P. schrieb:
> Das Labornetzteil sollte eigentlich
> erstmal galvanisch getrennt vom Netz arbeiten.

Es gibt Netzteile, bei denen GND und Erde verbunden ist. Nachmessen?!

Ich glaub aber auch eher an isps Theorie: Ausgleichsströme über die 
Hausverkabelung.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Paul R. schrieb:
> Ich glaub aber auch eher

da stört mich noch mehr!

Beamer123 schrieb:
> Aus
> ihr war zu entnehmen, dass eine 12V Gleichspannungsversorgung von 0-7A

es wurde bis 7A benötigt!

Beamer123 schrieb:
> Daraufhin wurde das Netzteil DF1730

das soll doch nur 3A können? (meint die google Suche)

wer wählt denn ein 3A Netzteil für ein Gerät welches bis 7A benötigt?

: Bearbeitet durch User
von Paul R. (atmega9)


Lesenswert?


von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Da ist sicher die USB-Buchse nicht spannungsfei und die 3-8A werden über 
USB in den Laptop zurückgeflossen sein.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Dell überraschte mich auch dort war der - (GND) vom Lapptop mit PE 
verbunden, dämlich halt!

Um solche Fallstricke zu meiden sind mir Lapptops mit Eurostecker 
Anschluß lieber.

von Paul R. (atmega9)


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> 3-8A werden über
> USB in den Laptop zurückgeflossen sein

Au.
Sollte eine Poly-fuse, eine normale Sicherung oder ein 
Sicherungswiderstand trotzdem abfangen können. Irgendwas ist an der USB 
PWR Schaltung im Laptop faul. Vielleicht wurde nur ein IC das den Strom 
misst verwendet, das dann einen FET abschaltet und der hat den Impuls 
nicht verkraftet. Wäre sicher interessant das Ding zu zerlegen und zu 
untersuchen. Bei mehreren A und Rauch sind sicher Spuren 
zurückgeblieben...

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Mann, die A-Zahl war doch nur symbolisch gemeint.
Eine ext. Spannung hat an einem USB-Port nichts zu suchen.
Auch billige USB-Hub können zurückspeisen.
Also mal den Lightcrafter 4500 prüfen, ob da Spannung anliegt.

von Jim M. (turboj)


Lesenswert?

Beamer123 schrieb:
> Daraufhin wurde das Netzteil DF1730 ausgewählt

Das Ding hat eine Erdungsklemme die man auch an V+ verbinden kann, falls 
man mal Spannung negativ zu Erde braucht.

Erde (PE) verbunden mit +12V würde alle beschriebenen Fehler vom OP 
erzeugen,
da die restlichen Netzteile GND auf PE legen -> satter Kurzschluss.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Ich würde das Netzteil prüfen, ob der Ausgang wirklich keine Verbindung 
zu PE hat.
Vielleicht wurde die Isolierscheibe des Regeltransistors zum Kühlkörper 
vergessen. Dann liegt die +Rohspannung (40V) an PE, d.h. GND liegt auf 
-40V gegenüber PE.

von Paul R. (atmega9)


Lesenswert?

Peter D. schrieb:
> Vielleicht wurde die Isolierscheibe des Regeltransistors zum Kühlkörper
> vergessen.

Garantiefall weil Fertigungsfehler?

von Beamer123 (Gast)


Lesenswert?

Hallo, erst einmal vielen Dank für die Hilfe.

Bei eingeschaltetem Netzteil messe ich zwischen Masse und PE -30V und 
zwischen Plus und PE -15V. Eine direkte Verbindung gibt es also nicht 
zwischen dem Ausgang und PE.

von Beamer123 (Gast)


Lesenswert?

Beim DELL Netzteil ist der Ausgang mit dem PE verbunden, sprich 0V 
zwischen PE und Masse. Das würde dann doch den Fehler erklären, oder 
täusche ich mich?

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Beamer123 schrieb:
> Beim DELL Netzteil ist der Ausgang mit dem PE verbunden, sprich 0V
> zwischen PE und Masse. Das würde dann doch den Fehler erklären, oder
> täusche ich mich?

dann messe ohmsch, bei dem Dell den ich auf dem Tisch hatte war eine 
3-polige Kaltgeräte-Einbaudose und PE auf GND Ausgang durchgeschleift, 
verbunden.

Das würde dann wirklich den Fehler möglicherweise erklären, falsche 
Potenziale, Schleifenstrom o.ä.

Ich sage doch doof Lapptopnetzteile die GND auf PE legen, das kann nur 
Fehler provozieren!

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Beamer123 schrieb:
> Bei eingeschaltetem Netzteil messe ich zwischen Masse und PE -30V und
> zwischen Plus und PE -15V. Eine direkte Verbindung gibt es also nicht
> zwischen dem Ausgang und PE.

Dann stimmt ja meine Vermutung.

Ich kann mich an einen ähnlichen Fall aus DDR-Zeiten (1980-er) erinnern. 
Da hat ein Betrieb als Ferienjob Netzteile bauen lassen. Aber nicht 
jeder Schüler paßt in Physik auf und weiß, wozu Isolatoren da sind. 
Überzähliges Montagematerial wanderte in den Müll und die Endkontrolle 
hat es nicht geprüft, sondern nur, ob Spannung rauskommt.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> Ich sage doch doof Lapptopnetzteile die GND auf PE legen, das kann nur
> Fehler provozieren!

Ich kenne das nur von alten Geräten, daß die noch 2-polige Stecker 
hatten. Z.B. bei meinem alten Samsung (1996) hat es immer unangenehm 
gekribbelt, wenn man das Gehäuse berührte. Da hatte man die 115V des 
Y-Entstörkondensators auf dem Gehäuse.
Das neue Acer ist 3-polig und kribbelt daher nicht mehr, was ich sehr 
sinnvoll empfinde.

von Missttechniker (Gast)


Lesenswert?

> Bei eingeschaltetem Netzteil messe ich zwischen Masse und PE -30V und
> zwischen Plus und PE -15V.

Hochohmig mit DVM gemessen?
Und leicht belastet, so *E3 Ohm oder gar nur *E2 Ohm, wieviel Stromfluss 
kann da zustandekommen?

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Peter D. schrieb:
> Ich kenne das nur von alten Geräten, daß die noch 2-polige Stecker
> hatten.

hat mein Samsung NC10 nicht 2008, mein MSI hat es auch nicht 2006, und 
mein Asus Zenbook 2015 hat es auch nicht!

Nichts kribbelt und alle sind ohne PE und nur mit Eurostecker 2-polig!

Mein erstes wo ich das sah war ein DELL, das hat mich so überrascht das 
ich seit dem immer darauf achte nie wieder sowas zu bekommen!

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> Nichts kribbelt und alle sind ohne PE und nur mit Eurostecker 2-polig!

Streich mal mit der Fingeroberseite leicht über ein mit GND verbundenes 
Metallteil.
Der Fehlerstrom ist nicht gefährlich, aber unangenehm war er trotzdem.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.