Und zwar immer dann, wenn ich vergesse, die Schaltung vom Netzteil physikalisch zu trennen. Löte ich dann mal eben schnell irgendwo an der Schaltung rum, fliesst ein Ausgleichsstrom, der dann zuverlässig hier und da Schutzdioden der ICs durchbrennt. Grade eben wieder beim Kontakt einen kleinen Funken gesehen.... Ein Blick zum Netzteil und es war klar, dass wiedermal die Strippen noch drin waren.... Ist sowas normal? Habe ich einen Schrott-Lötkolben? Ist Ersa I-Con Nano.
Jörg schrieb: > Und zwar immer dann, wenn ich vergesse, die Schaltung vom Netzteil > physikalisch zu trennen. Selbst schuld. Der Lötkolben ist sehr wahrscheinlich geerdet und deine Spannungsversorgung auch. Der Rest ergibt sich dann von selbst. Deshalb lötet man auch nicht in einer Schaltung herum, wenn diese in Betrieb ist.
Vermutlich ist der Metallteil des Lötkolbens geerded oder liegt an GND der Lötkolben-Steuerung. Das ist z.b. bei meiner China-Lötstation so.
Christian L. schrieb: > Der Lötkolben ist sehr wahrscheinlich geerdet und deine > Spannungsversorgung auch. Ein guter Lötkolben sollte aber allein aus Gründen des ESD-Schutz nicht hart geerdet sein. Wenn die Platine statisch geladen ist, würde man mit einem geerdeten Lötkolben beim Löten einen gefährlich hohen Ableitstrom erzeugen. Deshalb haben ordentliche Lötstationen eine Möglichkeit, den Kolben über einen definierten Widerstand (z.B. 1MOhm) zu erden. Das ist ESD-konform. Trotzdem sollte man nicht mit Spannung an der Platine löten. Du schließt beim Löten zwei Lötaugen kurz und schon kommt irgendwo der magische Rauch raus.
Jörg schrieb: > Und zwar immer dann, wenn ich vergesse, die Schaltung vom Netzteil > physikalisch zu trennen. Bei so direktem Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung sollte eigentlich recht bald ein Lerneffekt eintreten. Weshalb nicht hier?
A. K. schrieb: > Bei so direktem Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung sollte > eigentlich recht bald ein Lerneffekt eintreten. Weshalb nicht hier? Wie Albert Einstein sagte: Die Definition von Wahnsinn ist, immer das Gleiche zu tun, aber jedes Mal andere Ergebnisse zu erwarten. :) MfG Paul
Jörg schrieb: > Ist sowas normal? Habe ich einen Schrott-Lötkolben? Ist Ersa I-Con Nano. Ersa hat eigentlich gute Produkte. Normal ist das nicht. Es liegt wohl an dem der den Lötkolben anfasst. mfg klaus
Paul B. schrieb: > Wie Albert Einstein sagte: Die Definition von Wahnsinn ist, immer das > Gleiche zu tun, aber jedes Mal andere Ergebnisse zu erwarten. Er hatte ja auch Probleme mit der Quantenphysik.
Dass das Netzteil aus ist, versteht sich von selbst! Ich rede davon, dass ich neben dem puren Abschalten manchmal vergesse, die Leitung ABZUZIEHEN! Abschalten reicht nämlich nicht! Und das ist halt das, was man gerne vergisst. Nicht das Abschalten, sondern das Abziehen.
Jörg schrieb: > Und das ist halt das, was man gerne vergisst. Nicht das Abschalten, > sondern das Abziehen. Ändert nichts an der Ursache und den Lösungen: - dran denken, - nicht geerdete Lötstation verwenden. Was davon billiger ist musst du selbst rausfinden
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Ich steh nicht auf billig. Haben nicht-geerdete Lötstationen irgendwelche Nachteile? Muss ja, sonst wären ja alle einfach nicht-geerdet.
Netzteil mit Eurostecker ohne Erdung? Dann könnten das die Ströme sein die über die Y-Kondensatoren kommen. Mess doch mal den GND von deinem Netzteil mit nem Multimeter auf AC gegen Erde.
Also jedes mal, wenn ich vorne an die Lötspitze meines Lötkolbens greife, verbrenne ich mir die Finger. Aber nur dann, wenn der Lötkolben eingeschaltet ist. Ist sowas normal, bin ich ein Weichei?
Jörg schrieb: > Dass das Netzteil aus ist, versteht sich von selbst! Ich rede davon, > dass ich neben dem puren Abschalten manchmal vergesse, die Leitung > ABZUZIEHEN! Abschalten reicht nämlich nicht! > > Und das ist halt das, was man gerne vergisst. Nicht das Abschalten, > sondern das Abziehen. Steck den Lötkolben einfach dort ans Stromnetz, wo er nicht bis zum Netzteil mit der Schaltung reicht.
Jörg schrieb: > Dass das Netzteil aus ist, versteht sich von selbst! Ich rede davon, > dass ich neben dem puren Abschalten manchmal vergesse, die Leitung > ABZUZIEHEN! Abschalten reicht nämlich nicht! Offensichtlich. Aber bei allem Verständnis dafür, dass man mal Fehler macht, halte ich es doch für unangemessen nun uns zu belehren. Man hat hier als Leser plausible Gründe das zu bezweifeln, was Du für selbstverständlich ausgibst. In einem Forum, besonders in einem, in dem man Dich nicht kennt (etwa an einem charakteristischen Nickname) muss man davon ausgehen, dass Du einer von Vielen bist, unter denen sich auch solche befinden, die gerade das tun, was sie nicht ausdrücklich ausgeschlossen haben. Das kommt so häufig vor, dass es schon fast eine Regel ist und ist in einem merklichen Anteil der Fragen das Problem. > Und das ist halt das, was man gerne vergisst. Nicht das Abschalten, > sondern das Abziehen. Ja. Schon. Aber in einem Netzteil sind sehr häufig auch Kondensatoren am Ausgang vorhanden. Nun. Jetzt weisst Du es. Abziehen hilft. Immer Abziehen hilft immer.
Der Schuldige muß nicht notwendig der Lötkolben sein. Das kann genauso gut vom Netzteil kommen. Bis jetzt wissen wir nur, daß sich zwischen Lötkolbenspitze und Netzteil-Ausgang eine Spannung einstellt und daß da anscheinend genug Strom fließt, daß der TE einen Funken überspringen sieht. Ein ingeniermäßig denkender Mensch würde jetzt ein Meßgerät nehmen und Spannung respektive Strom zwischen Schutzleiter und der Lötkolbenspitze einerseits und zwischen Schutzleiter und den Ausgangsklemmen des (ausgeschalteten) Netzteils andererseits messen. Bei einem Netzteil erwarte ich eigentlich, daß die Ausgangsspannung galvanisch getrennt vom Netz (incl. Schutzleiter) ist. Ein Lötkolben hat hochohmig (>100K) mit PE verbunden zu sein. Wobei es auch Exemplare fürs Grobe gibt, die dann auch hart geerdet sein können.
Axel S. schrieb: > Ein Lötkolben hat > hochohmig (>100K) mit PE verbunden zu sein. Wobei es auch Exemplare fürs > Grobe gibt, die dann auch hart geerdet sein können. Bei den Weller-Lötkolben gibt es einen kleinen Hohl-Stecker. Den kann man weglassen, dann ist die Spitze erdfrei. Oder man lötet einen Widerstand in den Stecker, dann ist die Spitze hochohmig geerdet (meine Empfehlung). Ebenso gibt es die Möglichkeit, da eine Brücke einzubauen. Dann ist er eben niederohmig geerdet. Axel S. schrieb: > Der Schuldige muß nicht notwendig der Lötkolben sein. Das kann genauso > gut vom Netzteil kommen. Halte ich sogar für wahrscheinlich. Dem Ersa-Kolben - soweit nicht defekt - würde ich da trauen. Gelegentlich habe ich versehentlich auch schon im eingeschalteten Zustand der Schaltung gelötet. Dabei geht eigentlich nichts kaputt, solange ich mit der Lötspitze keine gemeinen Kurzschlüsse verursache.
Jörg schrieb: > Habe ich einen Schrott-Lötkolben? Nein, es liegt nicht am Lötkolben, sondern am "Schrottbediener". :-(
Hmm, i-CON Nano. "Sie ist für den Dauereinsatz in der Elektronikfertigung wie auch für spezielle Anwendungen im Labor- und Entwicklungsbereich konzipiert und antistatisch nach MIL-SPEC/ESA." Mehr erfährt man leider nicht und es gibt auch keinen Stecker wie bei Weller. Danach erwarte ich aber, dass die Spitze über einen Widerstand geeerdet ist. Sowas finde ich dann aber wiederrum seltsam: "Nach dem Arbeiten oder bei längeren Pausen, Gerät ausschalten und Netzstecker ziehen." Warum den Stecker ziehen? Trennt der ungünstig auf der Rückseite verbaute Schalter etwa nicht die Netzspannung?
Rudolph R. schrieb: > Warum den Stecker ziehen? Trennt der ungünstig auf der Rückseite > verbaute Schalter etwa nicht die Netzspannung? Ach, das sind sicher die üblichen Sicherheitsbedenken (Hund in Mikrowelle trocken ...), die dem Hersteller auch im einfachsten Fehlerfall den Rücken freihalten. Zur Entstörung sind sicherliche Y-Kondensatoren verbaut, die ev. vor dem Schalter angeordnet sind oder es ist nur ein einpoliger Schalter verbaut. Rudolph R. schrieb: > Danach erwarte ich aber, dass die Spitze über einen Widerstand geeerdet > ist. Mache doch einfach mal eine Widerstandsmessung zwischen dem PE und der Lötkolbenspitze.
Rudolph R. schrieb: > Mehr erfährt man leider nicht und es gibt auch keinen Stecker wie bei > Weller. > Danach erwarte ich aber, dass die Spitze über einen Widerstand geeerdet > ist. Das ist ein interessanter Punkt. Es gab mal die MIL-STD 2000A, in der ein maximal zulässiger Widerstand zwischen Lötspitze und Erde von nicht mehr als 5 Ohm spezifiziert war. http://everyspec.com/MIL-STD/MIL-STD-2000-2999/download.php?spec=MIL-STD-2000A.010935.PDF Auch HAKKO spezifiziert seine Lötgeräte noch heute nach diesem Standard und garantiert einen Erdungswiderstand von maximal 2 Ohm, weist aber gleichzeitig darauf hin, dass die Spezifikation aufgehoben ist ("...has been abolished"). https://www.hakko.com/english/maintenance/topic_station_type_2.html Allerdings ist in Bezug auf ESD eine hochohmige Anbindung der Lötspitze die deutlich bessere Wahl (220k - 1M), wie vorher bereits geschrieben. Auch im praktischen Bastelalltag (und insb. dann wenn es schnell gehen muss) hat das durchaus Vorteile. Die MIL-STD 2000A wurde 1995 ersatzlos gestrichen und es existiert auch keine Folgenorm. http://everyspec.com/MIL-STD/MIL-STD-2000-2999/download.php?spec=MIL-STD-2000A_NOTICE-1.010936.PDF Jetzt Frage ich mich schon, wieso HAKKO und (offenbar) auch ERSA an diesen alten Spezifikationen festhalten? Die Lötstationen werden durchweg als ESD-konform beworben.
Автомат К. schrieb: > Jetzt Frage ich mich schon, wieso HAKKO und (offenbar) auch ERSA an > diesen alten Spezifikationen festhalten? Weil MIL-STD halt toll in der Werbung ausschaut (wer schaut sich das schon im Detail an).
> Mache doch einfach mal eine Widerstandsmessung zwischen dem PE und der > Lötkolbenspitze. Das Messgerät zeigt 60 Ohm an. Und was sagt mir das jetzt?
Soll das heissen, der Strom fliesst vom Netzteil über die Spitze nach PE ab? Hmmmmmmmm
iCon-Nano ist eine ESD-Lötstation für den täglichen Einsatz an Rework- oder QS-Plätzen. Ich kenne das Teil selber als günstige Grundausstattung, so richtig Schrott ist das eher nicht. Wie ist denn die ESD-Lösung da insgesamt? Wie ist die Matte mit dem Armband und der Lötstation verbunden? Nimmst Du einen Erdungsanschluss? Das klingt hier für mich wie: "Wenn der Kühlkörper vom lm1117t ans Gehäuse kommt .... warum ist das Bauteil so mies"
ESD-Lösung? Ich löte immer Barfuss. Gibt nichts besseres ^^
Jörg schrieb: > Grade eben wieder beim Kontakt > einen kleinen Funken gesehen.... Da ist sicher etwas oberfaul! Lötest du etwa auf der heißen Seite von einem Schaltnetzteil?
Ich hab mal eben bei meiner ICon 1 gemessen. Spitze nach PE <10Ohm. In der Anleitung steht auch, dass bei Auslieferung die Spitze hart geerdet ist. Ich schätze man kann intern ändern.
Jörg schrieb: > Ich löte immer Barfuss. Gibt nichts besseres für Masochisten, Lötzinn auf die Füsse :)
Was soll bitte ein hochohmig geerdeter Lötkolben bringen? Für ESD-Zwecke verstehe ich das ganze ja, aber eine Schutzfunktion hat der Schutzleiter dann nicht mehr!
Sven L. schrieb: > Was soll bitte ein hochohmig geerdeter Lötkolben bringen? Für ESD-Zwecke > verstehe ich das ganze ja, aber eine Schutzfunktion hat der Schutzleiter > dann nicht mehr! Normalerweise wird so ein Lötkolben mit 24 V und Trenntrafo gespeist...
Ja und Nein. Bessere ja, günstige nicht. Bei dem vom TE hast Du recht!
HildeK schrieb: > Bei den Weller-Lötkolben gibt es einen kleinen Hohl-Stecker. Den kann > man weglassen, dann ist die Spitze erdfrei. Oder man lötet einen > Widerstand in den Stecker, dann ist die Spitze hochohmig geerdet (meine > Empfehlung). Ebenso gibt es die Möglichkeit, da eine Brücke einzubauen. > Dann ist er eben niederohmig geerdet. Nein, gezogen ist niederohmig (Ich messe gerade 3Ω), gesteckt ist der eingelötete Wert (default leerer Stecker, also nicht verbunden). Sind bei mir 1MΩ. Selbst einer abgezogenen Platine würde ich mich nicht mit einem geerdeten Lötkolben nähern wollen. Gruß Jobst
Jobst M. schrieb: > Nein, gezogen ist niederohmig (Ich messe gerade 3Ω), gesteckt ist der > eingelötete Wert (default leerer Stecker, also nicht verbunden). > Sind bei mir 1MΩ. Ja, du hast recht - das hatte ich nicht korrekt in Erinnerung. Siehe Anhang aus der Bedienungsanleitung des WSD81.
HildeK schrieb: > Siehe Anhang aus der Bedienungsanleitung des WSD81 Genau so kenne ich das auch. Ich kann das aber vorne einstellen. Freundliche Grüße, Richard
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