Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Labornetzteil lieber nicht kaputt machen


von Carmen (Gast)


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Hallo,

was für Schaltungen können eigentlich ein gutes Labornetzteil kaputt 
machen? Oder kann man wirklich pauschal sagen, dass man nach herzenslust 
(elektronisch) alles machen kann was man will, da ein gutes 
Labornetzteil alles abfängt, inkl. Hochspannung? Kann ich mit einer 
Villard-Kaskade und falscher Isolierung z.B. ein Labornetzteil grillen?

von MaWin (Gast)


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Carmen schrieb:
> Kann ich mit einer
> Villard-Kaskade und falscher Isolierung z.B. ein Labornetzteil grillen?

Ja.

Es hat halt eine maximale Isolierspüannung.

Dazu ist (bei manchen) die Erdbuchse da: Verbinde sie mit einem Ausgang, 
damit der Netztrafo des Labornetzteil keine rückwärts eingespeisten hohe 
Spannungen isolieren muss.

Anlegen einer verpolten Spannungsquellle (Akku) oder anlegen einer 
Spannungsquelle mit höhere Spannung als eingestellt (Motor der 
angetrieben wird, oder eben auch Akku) kann auch teure Labornetztele 
grillen.

von Carmen (Gast)


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Das gilt aber nur, falls ich eine hohe Spannung an den Pluspol anlege, 
oder? Also wenn ich jetzt 10kV kurzschliesse, liegen am Minuspol ja 
trotzdem immer nur 0V an. Es ist also nur dann ein Problem, wenn ich 
z.B. einen 1000 Volt Kerko auflade und ihn dann umpole, oder?

Und wenn ich jetzt trotzdem 1000V an den Pluspol anhängen will, muss ich 
die Erdbuchse mit + verbinden, damit die hohe Spannung darüpber 
abfliessen kann?

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Carmen schrieb:
> Und wenn ich jetzt trotzdem 1000V an den Pluspol anhängen will,

Probiere es doch aus mit DEINEM Labornetzteil, und anschließend machst 
Du einen neuen Thread auf, wo Du dann abheulen kannst über Dein 
zerstörtes Netzteil und um Reparaturtips bettelst.

von Der Andere (Gast)


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Carmen schrieb:
> Also wenn ich jetzt 10kV kurzschliesse

Wenn die 10kV an deinen beiden Netzteilauusgängen anliegen, oder an 
einem Netzteilausgang und der andere Pol der 10kV ist geerdet, dann
suchen sich die Ladung in deinem Netzteil einen Weg um sich zu entladen, 
Entweder über deinen Längstransistor (lineares Netzteil) oder über 
Schalttransistoren und sogar über den Trafo zu den 230V Eingang.

Also wird sehrt ahrscheinlich irgendwas dabei zerstört, denn keine 
Komponenete in dem Netzteil ist für eine so hohe Spannung ausgelegt.

von MaWin (Gast)


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Carmen schrieb:
> Das gilt aber nur, falls ich eine hohe Spannung an den Pluspol anlege,
> oder? Also wenn ich jetzt 10kV kurzschliesse, liegen am Minuspol ja
> trotzdem immer nur 0V an. Es ist also nur dann ein Problem, wenn ich
> z.B. einen 1000 Volt Kerko auflade und ihn dann umpole, oder?

?!?

Wenn du aus der Labornetzteilspannung eine höhere Spannung gewinnst:
1
      Trafo +--------+
2
  o----+ +--|        |   +----------+
3
       | |  |    +12V|---|Spannungs-|--- +
4
23V    S:S  |Netzteil|   | wandler  |    10kV
5
       | |  |   Masse|---|----------|--- -
6
  o----+ +--|        |   +----------+
7
            +--------+
Beachte die durchgezogene Masselinie im Spannungswandler, der macht also
aus z.B. 12V rein 10kV raus, aber GND rein ist mit GND raus verbunden.

Nun legst du den +10kV Anschluss an Erde weil er die Heizung berührt.
1
      Trafo +--------+
2
  o----+ +--|        |   +----------+
3
       | |  |    +12V|---|Spannungs-|-------- Erde 0V
4
23V    S:S  |Netzteil|   | wandler  |    10kV
5
       | |  |   Masse|---|----------|--- -
6
  o----+ +--|        |   +----------+
7
      -10kV +--------+

Dann liegen über die Isoaltion des Trafos -10kV an.

von MiWi (Gast)


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Carmen schrieb:
> Das gilt aber nur, falls ich eine hohe Spannung an den Pluspol anlege,
> oder? Also wenn ich jetzt 10kV kurzschliesse, liegen am Minuspol ja
> trotzdem immer nur 0V an. Es ist also nur dann ein Problem, wenn ich
> z.B. einen 1000 Volt Kerko auflade und ihn dann umpole, oder?
>
> Und wenn ich jetzt trotzdem 1000V an den Pluspol anhängen will, muss ich
> die Erdbuchse mit + verbinden, damit die hohe Spannung darüpber
> abfliessen kann?

wie wäre es wenn Du einen 0815-Schaltplan von einem Netzteil nimmst und
selber überlegst bevor Du mit wirrer Schaltungsprosa Selbstverwirrung 
stiftest?

Und: denkst Du wirklich ein Chinaböller ist mit einem 
Qualitätshersteller (such Dir einen aus) diesbezüglich in einen Topf 
werfen?

Oder das 10kV aus einem 1pf ebenso heftig sind wie 10kV aus einem 3u3 
Kondensator?

Oder brauchst Du nur Absolution um seltsame Versuche mit geladenen 
Kondensatoren zur allfälligen Energierückgewinnung durchführen zu 
können?

MiWi

von Lurchi (Gast)


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Relativ viele Labornetzteile haben Probleme bei einem falsch gepoltem 
Akku, einige auch wenn ein Akku dran hängt und wenn dann ausgeschaltet 
wird. Zumindest der 2. Fall sollte aber bei einem guten Netzteil kein 
Problem machen.

Eine zu hohe Fremdspannung am Ausgang kann auch oft Probleme machen - 
gegen 1pF mit 10 kV sollten aber alle geschützt sein, denn da sind 
Statische vom Benutzer heftiger. Bessere NT sind per crow bar geschützt 
und da brennt dann ggf. nur eine Sicherung durch - drauf ankommen sollte 
man es trotzdem nicht.

Bei Linearnetzteilen mit Umschaltung per Relais kann auch eine sehr 
dynamische Last an der Umschaltgrenze zum Problem werden, wenn dadurch 
das Relais dauernd umschaltet. Im Prinzip könnte ggf. auch ein 
Schaltregler oder ähnliches (ohne Kapazität am Eingang) mit sehr viel 
Rippelstrom den Ausgangskondensator überlasten.

Zu viel Spannung gegen Masse (PE) ist auch nicht gut - da ist nur selten 
eine Ableitung drin, die viel Energie verträgt. Oft ist da ein Limit von 
z.B. 300 V gegen Erde (+ ggf. Sicherheitsreserve).

von Carmen (Gast)


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Hallo Marwin,

das heisst, der Spannungswandler liefert 10kV, die dann ja irgendwo 
gespeichert sein müssen, also im Ausgangskerko. Wenn ich jetzt + vom 
Kerko aus Versehen mit Erde verbinde, fliesst der Strom halt über das 
Netzteil zum - vom Kerko zurück statt über einen gewollten Weg, richtig? 
also muss ich dafür sorgen, dass der Strom auf keinen Fall über z.B. die 
Tischplatte abfliesst, sonst ist das Netzteil kaputt. Hmmm und wie 
verhindert man sowas? Gibt es da eine Methode, dass ein Erdschluss nicht 
über das Netzteil läuft..... hmmmmmm ok wurde eigentlich schon gesagt... 
die Erdbuchse des Netzteils...... Ach DAFÜR ist die da. Jetzt hat es 
Klick gemacht :)

von Ralph B. (rberres)


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Carmen schrieb:
> Hmmm und wie
> verhindert man sowas? Gibt es da eine Methode, dass ein Erdschluss nicht
> über das Netzteil läuft..

Ich würde mal vorsichtig behaupten, du must den Minus Ausgang des 10KV 
Wandlers erden. Mit dem Schutzleiter und den Minusausgang des NV 
Netzteiles  verbinden, eventuell auch mit dem Heizungskörper ?

Auf jeden Fall das der Minusausgang kein hohes Potential gegen 
Schutzleiter und auch gegen den Minuspol des Netzteilausganges annehmen 
kann.

Die Erdung muss ausreichend nierderohmig sein und auch ausreichend 
geringe Induktivität besitzen, damit Transienten nicht doch das 
Potential anheben.

Also kurze und dicke Erdleitung.

Aber vielleicht liege ich ja mit meiner Betrachtungsweise auch falsch.

Ich bin mehr in der HF technik zu Hause als in der HV technik.

Ralph Berres

von MaWin (Gast)


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Carmen schrieb:
> Hmmm und wie verhindert man sowas?

Mit dem geschilderten Erdanschluss besserer Netzteile, mit Minus 
verbinden.

Dann ist halt der Ausgang nicht mehr potentialfrei.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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dicke Spule anklemmen und nen Lichtbogen ziehen wollen

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