Forum: Haus & Smart Home Anlaufverhalten Kondensatormotor?


von schaufel (Gast)


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Hallo,

ich muss eine Tauchpumpe und ein dazu passendes Stromaggregat besorgen. 
Die Leistung der Pumpe soll ca. 1500 W betragen.
Es ist ja bekannt, dass Stromaggregate außreichend überdimensioniert 
werden müssen.
Die Frage jetzt, wie dimensioniere ich das Aggregat? Habe mal gehört, 
Elektromotoren ziehen beim Anlaufen das bis zu 10-fache ihres 
Nennstroms.
Trifft das auch auf Kondensatormotoren zu, wie sie in Tauchpumpen 
verbaut werden?
An sich muss der Motor ja nicht viel Schwungmasse in Gang setzen, hängt 
ja nur ein Pumpenrad auf der Achse (im Gegensatz zum Rasenmäher z.B.)

Würde mich auf Antworten/Tipps freuen

von Harald W. (wilhelms)


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schaufel schrieb:

> An sich muss der Motor ja nicht viel Schwungmasse in Gang setzen,

Das heisst also, Du willst die Pumpe im Trockenen starten?

von Martin K. (Gast)


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schaufel schrieb:
> 10-fache ihres
> Nennstroms.
Das stimmt
> Trifft das auch auf Kondensatormotoren zu
ja
Aber du brauchst nicht die 10fache Leistung, da der Generator auch träge 
ist und du sicher mit einem kurzen Spannungseinbruch leben kannst.
Vll. kannst du dir erstmal einen Generator mit 3kVA leihen zum Test.

von schaufel (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Das heisst also, Du willst die Pumpe im Trockenen starten?

Nein

Martin K. schrieb:
> sicher mit einem kurzen Spannungseinbruch leben kannst.

Das dachte ich mir dann auch, ich denke die Hersteller gehen da auf 
Nummer sicher.
Habe im Fachgeschäft schon ein 5,5 kVA Gerät angesehen, daran hing ein 
Zettel mit der Angabe:

Elektrowerkzeuge max. 2500W
Gartengeräte max. 2000W
Kompressoren/Pumpen max. 1800W

Wenn es danach ginge müsste ich mir für die 300€ Pumpe ein 900€ Aggregat 
holen....

von Sven L. (sven_rvbg)


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kVA != KW die Angabe vom Generatorhersteller ist die Scheinleistung, die 
der Pumpe die Wirkleistung.

Die Pumpe hat einen Leistungsfaktor, der nicht 1 ist.

Wahrscheinlich kann dich ein Elektromaschinenbauer besser beraten, als 
ein Berater im Baumarkt.

von Harald W. (wilhelms)


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schaufel schrieb:

>> Das heisst also, Du willst die Pumpe im Trockenen starten?
>
> Nein

Wenn Du unter Last einschaltest, wird die Hochlaufphase
mit erhöhtem Strom natürlich deutlich länger dauern.
Ob Dein Aggregat das verträgt, kannst Du eigentlich nur
ausprobieren.

von Martin K. (Gast)


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schaufel schrieb:
> für die 300€ Pumpe ein 900€ Aggregat
> holen

So ist es nun mal, schließlich ist an einem Aggregat deutlich mehr dran 
als an der Pumpe.
Unter 900€ sollte auch was gehen (Made out of Germany). Bei meinem habe 
ich vorsorglich alle el. Klemmstellen festgezogen - hat sich gelohnt.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Ein Aggregat kann man ja auch kurzzeitig überlasten, das sollte auch 
nicht das Problem sein!

Man wird die Pumpe ja auch nicht ständig ein- und ausschalten?

von Harald W. (wilhelms)


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Sven L. schrieb:
> Ein Aggregat kann man ja auch kurzzeitig überlasten, das sollte auch
> nicht das Problem sein!
>
> Man wird die Pumpe ja auch nicht ständig ein- und ausschalten?

Nun, der TE schreibt "(im Gegensatz zum Rasenmäher z.B.)".
Während man einen Rasenmäher durch kurzes anheben problemlos
ohne Last anlaufen lassen kann, ist das bei einer getauchten
Tauchpumpe praktisch nicht möglich. Inwieweit Stromaggregate
eine kurzzeitige Überlastung vertragenn, dürfte von Aggregat
zu Aggregat unterschiedlich sein.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Darum schrieb ich auch weiter oben, das er sich von einem 
Elektromaschinennauer beraten lassen soll, die arbeiten jeden Tag mit 
Motoren und der gleichen und beantworten solche Fragen im Schlaf.

Bei Aggregaten, die auch Drehstrom abgeben gibt es zum Beispiel zu 
beachten, das man bei einem Drehstromverbraucher mit Nennscheinleistung 
belassten kann, bei einpasigen Verbrauchern nicht... 
Schieflastfähigkeit..

von Timo N. (tnn85)


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Was ist denn eine "Elektromaschinenbauer"? Nie gehört sowas.

Wenn sich jemand auskennt, dann ein Elektrotechnikingenieur mit 
Schwerpunkt elektrische Antriebe.

Ich hatte schon einmal ein ähnliches Problem, aber um eine Dimension 
kleiner.
Ich wollte mit meiner Gartenhaus-PV-Anlage (2 Module) und Wechselrichter 
einen Kühlschrank speisen. Der hat selbigen Motor und selbige 
Anlaufprobleme. Ende vom Lied war, dass der Wechselrichter für die 
Leistung vom Kühlschrank zu teuer wurde (Erfahrung: Chinateile liefern 
nicht was sie versprechen, Victron Energy WR versprechen nicht was sie 
liefern -> was für mich gut ist).

Das Projekt mit dem Kühlschrank wurde aufgegeben und die Module speisen 
nun "nur" noch die Teichpumpe mit ca. 70 Watt.
Die Leistung der Teichpumpe (gemessen) entspricht nicht der Nennleistung 
(sie liegt deutlich darunter). Das könnte also für dich heißen, dass du 
gar nicht so einen großes Aggregat brauchst, wenn deine Pumpe nicht so 
tief unter Wasser ist.

von Harald W. (wilhelms)


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Timo N. schrieb:

> Was ist denn eine "Elektromaschinenbauer"? Nie gehört sowas.

Was meinst Du denn, wer Elektromaschinen baut? :-)

von schaufel (Gast)


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Timo N. schrieb:
> Was ist denn eine "Elektromaschinenbauer"? Nie gehört sowas.

Das habe ich mich ehrlichgesagt auch gefragt :)

Der Vergleich mit dem Rasenmäher deshalb, da ja der Rasenmäher ein 
kg-schweres Messer dran hat, während die Pumpe nur ein Laufrad hat, 
welches <<0,5 kg hat. Beim Anlauf/niedrigen Drehzahlen bremst das Wasser 
ja eher weniger (vermute ich jetzt mal), somit geringerer Anlaufstrom.

Geplant ist jetzt ein Aggregat von Endress mit 2,5 kVA Dauerleistung.

Das noch keines der Teile gekauft ist, macht die ganze Sache so 
schwierig, man kann ja schlecht ein Aggregat bestellen, mit Öl/Benzin 
auffüllen und dann einfach zurückschicken wenns nicht funktioniert. Die 
ganzen Baumärkte in der Umgebung bieten nur den üblichen chinaschrott :/

Klar könnte man gleich ein 10kVA Aggregat kaufen, wo sich all diese 
Fragen gar nicht erst stellen, aber für 1x Benutzen in 5 Jahren ist das 
einfach zu kostenspielig.

Evtl wäre ein Sanftanlauf noch eine Lösung, allerdings wird bei diesen 
die Verwendung eines Aggregates untersagt...

von Elektrofan (Gast)


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> Was ist denn eine "Elektromaschinenbauer"? Nie gehört sowas.

Die sind kurz nach den Neandertalern ausgestorben:

https://de.wikipedia.org/wiki/Automatiker

von Harald W. (wilhelms)


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Elektrofan schrieb:
>> Was ist denn eine "Elektromaschinenbauer"? Nie gehört sowas.
>
> Die sind kurz nach den Neandertalern ausgestorben:
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Automatiker

Hmm, ein Bekannter von mir lernt Aromatiker. Das ist allerdings
was ganz anderes. :-)

von Wolfgang P. (satwolf65)


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Sven L. schrieb:
> Ein Aggregat kann man ja auch kurzzeitig überlasten, das sollte auch
> nicht das Problem sein!
>
> Man wird die Pumpe ja auch nicht ständig ein- und ausschalten?

Man(n) nicht.  Bei Frau weiss man(n) nicht genau.
;-)

von Elektrofan (Gast)


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Hmm, ein Bekannter von mir lernt Aromatiker. Das ist allerdings
was ganz anderes. :-)

DIE haben es gut im Leben:
http://www.totalblogal.net/wp-content/uploads/2009/04/tchibogutschein.jpg

;-)

von Der Andere (Gast)


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Muss es eine Tauchpumpe sein? Es gibt auch ansaugende Pumpen, sogar 
direkt mit Benzinmotorantrieb.
Zum Beispiel:
https://www.schaefer-shop.de/p/frischwasserpumpe-emp-205

Die Dinger gibt es auch für nur knapp 70-200 Euro bei diversen 
Anbietern, aber da würde ich den Teilen keine 100 Betriebsstunden 
zutrauen.

Zum Beispiel:
http://www.motorland.net/epages/ML_DE.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/ML_DE/Categories/ML_DE/90/23

von Der Andere (Gast)


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Timo N. schrieb:
> Was ist denn eine "Elektromaschinenbauer"? Nie gehört sowas.

Nennt sich inzwischen "Elektroniker/in für Maschinen und 
Antriebstechnik"
http://www.berufskunde.com/de/ausbildungsberufe-a-bis-z/elektromaschinenbauer

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