Moin, habe ich bei der Verwendung von nur drei Festplatten bei einem RAID5 außer der logischerweise geringeren Kapazität noch weitere Nachteile? Bspw. Datensicherheit oder Geschwindigkeit? Danke + Gruß Köter
RAID hat nichts mit "Datensicherheit" zu tun, höchstens mit "Datenverfügbarkeit! Datensicherheit erreicht man mit eine guten Backup-Strategie!
Köter schrieb: > von nur drei Festplatten bei einem RAID5 RAID5 ist so "sicher" wie Deine Weihnachtsbaumbeleuchtung. Sobald 2 HDs od. der Controller ausfallen od. ein rm -r zuschlägt, sieht es finster aus. Backups an einen sicheren Ort offline lagern wäre nützlich. https://de.wikipedia.org/wiki/RAID
RAID5 braucht mindestens 3 Platten, RAID0 und RAID1 nur 2, RAID10 oder RAID01 mindestens 4 RAID5 bietet bei n gleichgroßen Platten mit Größe von jeweils x GB eine Gesamtgröße des Arrays von (n-1)*x GB Man "verliert" also immer eine Platte, was natürlich bei einem 3-Platten-RAID5 den höchsten Verlust bedeutet. Rein rechnerisch wird die Kapazität dieser Platte für die Paritätsinformationen gebraucht. Es werden bei jedem Speichervorgang Zusatzinformationen abgelegt, allerdings sinnvoll verteilt auf alle Platten, so daß bei Ausfall irgendeiner Platte das ganze System weiterlaufen kann. Bei Ausfall einer zweiten Platte ist dann allerdings unwiderbringlich Feierabend. Allerdings fallen, so meine 24 Jahre lange Erfahrung, reichlich selten Platten aus. Höchstens wenn bei einem Schreibvorgang die Stromversorgung ausfällt und die Köpfe unsanft auf den drehenden Scheiben landen. Wobei heutige Platten dagegen geschützt sein sollten. Wenn mal eine Platte ausfällt, weisen die Controller schon vor dem Boot des BS eindringlich darauf hin. Wer dies mehrfach ignoriert handelt fahrlässig und ist bei Datenverlust wirklich selbst schuld. Eine baugleiche Ersatzplatte sollte man immer parat haben. Reinhängen, den Controller den RAID-Verbund auffrischen lassen und weiter geht's. Zweiter Nachteil des RAID5 ist die langsame Schreibgeschwindigkeit, da die Paritätsinformationen erst berechnet und dann zusätzlich gespeichert werden müssen. Dritter Nachteil des RAID5 ist die Prozessorbelastung durch die Berechnung der Paritätsinformationen. Ein Dawicontrol DC3410 (4x SATA2, RAID5 möglich, einfacher PCI-Bus) bestückt mit vier kleinen SSD lastet einen Pentium III 650 (nicht lachen, war ein Test-System genau für solche Tests) im Schreibbetrieb zu 90% aus. Ein Vorteil (ggü. einer einzelnen Platte) ist die höhere Lesegeschwindigkeit, wenn Controller und Schnittstellen dies noch zulassen. Z.B. wird ein SATA-RAID-Controller mit PCIe-x1 durch die etwa 250MB/s des PCIe-x1-Ports begrenzt, bei Bestückung mit 4x HDD bei der Lesegeschwindigkeit und bei 4x SSD wohl auch bei der Schreibgeschwindigkeit. Und natürlich bietet ein RAID5-Verbund eine höhere Datensicherheit (als eine einzelne Platte und als ein RAID0-Verbund). Für den detaillierten Vergleich der Vor- und Nachteile der einzelnen RAID-Modi verweise ich mal auf den entsprechenden WIKI-Artikel.
Max M. schrieb: > RAID hat nichts mit "Datensicherheit" zu tun, höchstens mit > "Datenverfügbarkeit! > Datensicherheit erreicht man mit eine guten Backup-Strategie! er hat nicht nach RAID allgemein sondern nach RAID5 im Speziellen gefragt RAID5 ist genau wie RAID1 u.a. explizit für Steigerung der Datensicherheit erfunden worden. Allerdings war der Begriff der Datensicherheit damals noch nicht vorrangig mit den Begriffen NSA, CIA, BND, usw. verknüpft sondern mit den Begriffen Ausfallsicherheit und Datenverlust, neudeutsch Begriffen wie z.B. der "Datenverfügbarkeit" zugeordnet. Und insofern widerspricht sich Jens selbst, eildieweil er dann wohl "Datenverfügbarkeit erreicht man mit einer guten Backup-Strategie, Datensicherheit mit einer guten Verschlüsselungs-Strategie!" schreiben müsste.
MickD schrieb: > Allerdings fallen, so meine 24 Jahre lange Erfahrung, reichlich selten > Platten aus. Definiere "reichlich selten". Es kommt oft genug vor, dass man sich schon allein deshalb über Datensicherung Gedanken machen sollte. Sagt mir meine nicht nur private Erfahrung. > Höchstens wenn bei einem Schreibvorgang die Stromversorgung > ausfällt und die Köpfe unsanft auf den drehenden Scheiben landen. Die gehen auch ohne solche Mechanismen kaputt. Verlieren Sektoren, Elektronik brennt durch, ... > Wenn mal eine Platte ausfällt, weisen die Controller schon vor dem Boot > des BS eindringlich darauf hin. Manchmal tun sie das, manchmal nicht. Bei Problemen mit der Lesbarkeit von Daten eher ja, bei Komponentenausfall eher nicht. > Zweiter Nachteil des RAID5 ist die langsame Schreibgeschwindigkeit, da > die Paritätsinformationen erst berechnet und dann zusätzlich gespeichert > werden müssen. Die Abfolge der Operationen ist interessanter. Bei selektivem Schreiben einzelner kleiner Blöcke muss (oft) gelesen werden, bevor geschrieben werden kann. Bei sequentiellem Schreiben grosser Blöcke ist das indes weniger relevant. > einen Pentium III 650 (nicht lachen, war ein Test-System genau für > solche Tests) im Schreibbetrieb zu 90% aus. Die Prozessoren sind viel schneller schneller geworden als die HDDs. Bei 3GHz Multicore Prozessoren ist das deshalb heute weniger relevant. Das wird erst wieder bei SSD-RAID interessant.
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oszi40 schrieb: > Köter schrieb: >> von nur drei Festplatten bei einem RAID5 > > Sobald 2 HDs WANN bitte fallen tatsächlich mal zwei Platten des selben ´3-Platten-RAID5 Verbundes zeitgleich aus? eine baugleiche Platte auf Lager halten und die Controller-Meldungen auf bald ausfallendes oder schon ausgefallenes RAID (also eine Platte defekt) beachten und gut ist > od. der Controller ausfallen einen baugleichen Controller auf Lager halten (RAID5 z.B. im Serverbetrieb betrifft wohl meist professionelle IT), Platten in gleicher Reihenfolge dran (Stecker beschriften hilft) und RAID vom ErsatzController erkennen lassen > od. ein rm -r zuschlägt sorry, aber das ist nun wirklich kein Argument! RAID ist eine technische Vorrichtung zur Erhöhung der Ausfallsicherheit und/oder der Lese/Schreib-Geschwindigkeiten eines laufenden Systems > Backups an einen sicheren Ort offline lagern wäre nützlich. es ist keine Vorrichtung zur Vermeidung depperter/vorsätzlicher Datenvernichtung oder der Archivierung von Daten
Köter schrieb: > habe ich bei der Verwendung von nur drei Festplatten bei einem RAID5 > außer der logischerweise geringeren Kapazität noch weitere Nachteile? Du bist vom Verwendeten Raid System abhängig. Wenn du einen Controller verwendest solltest du den exakt gleichen im Schrank liegen haben.... Und wissen was du im Notfall tun musst.
A. K. schrieb: > Definiere "reichlich selten". Ich habe einige defekte Platten gehabt in der ganzen Zeit. Aber da ich nicht mehr nachvollziehen kann mit wievielen Platten ich insgesamt zu tun hatte kann ich das nicht definieren. Ich kann mich an wenige ärgerliche Ausfälle erinnern, als ich ein laufendes System von einer 10GB-Platte auf eine brandneue 40GB-Platte kopiert habe und diese nach zwei Wochen im täglichen Arbeitsbetrieb plötzlich nicht mehr ansprechbar war. Ich hab die alte Platte reingehängt. Die neue Platte konnte man nach Abkühlen über Nacht am nächsten Tag für ein paar Minuten wieder lesen. Und zwei Platten (älteren Baujahrs) sind bei den sporadischen Stromausfällen auf dem flachen Land (Freileitungen bei Sturm...) zerstört worden, eine hatte heftig viele defekte Sektoren und eine machte nur noch klackklackklack) die meisten Platten starben wenn sie lange Zeit gar nicht betrieben wurden > Die gehen auch ohne solche Mechanismen kaputt. Verlieren Sektoren, > Elektronik brennt durch, ... oftmals ist es auch eine zu hohe Betriebstemperatur, wenn z.B. viele Platten in Laufwerkskäfigen übereinandergestapelt laufen > Manchmal tun sie das, manchmal nicht. Bei Problemen mit der Lesbarkeit > von Daten eher ja, bei Komponentenausfall eher nicht. bessere Controller (Mylex, Adaptec, aber auch Dawicontrol, Highpoint oder Promise) erkennen den Zustand und die Fehlermeldungen der einzelnen Platten > Die Prozessoren sind viel schneller schneller geworden als die HDDs. Bei > 3GHz Multicore Prozessoren ist das deshalb heute weniger relevant. Das > wird erst wieder bei SSD-RAID interessant. 4x 32GB SSD im RAID5 am ASUS H97 mit i7 4790 bewirken eine signifikante Proz-Belastung, ist allerdings zu lange her, Wert hab ich nicht mehr im Kopf, allerdings braucht man die 8 Knoten selten zu 100% ;) zumindest nicht daheim
MickD schrieb: > bessere Controller (Mylex, Adaptec, aber auch Dawicontrol, Highpoint > oder Promise) erkennen den Zustand und die Fehlermeldungen der einzelnen > Platten Hoffentlich. Aber Platte futsch ist Platte futsch. Ohne RAID ist dann Restore angesagt. Vorherige Warnung durch SMART kann erfolgen, oft aber auch nicht. > 4x 32GB SSD im RAID5 am ASUS H97 mit i7 4790 bewirken eine signifikante > Proz-Belastung, Weshalb ich ausdrücklich zwischen HDD und SSD unterschied.
MickD schrieb: > WANN bitte fallen tatsächlich mal zwei Platten des selben > ´3-Platten-RAID5 Verbundes zeitgleich aus? Wenn du auch nur einen Bruchteil der Erfahrung hättest, die du uns glauben machne möchtest, dann wüßtest du, daß dies in der Praxis gar nicht so selten vorkommt. Vorzugsweise kurz nachdem die erste defekte Platte ersetzt wurde, während des anschließenden Rebuilds. Unterm Strich gibt es nur einen einzigen Pluspunkt, der für den Einsatz von RAID5 spricht. Und das ist Kostenersparnis. Die angesichts der aktuellen Preise für Festplatten jedoch in keinem Verhältnis zu den Nachteilen steht, die man sich mit RAID5 einhandelt.
Icke ®. schrieb: > Wenn du auch nur einen Bruchteil der Erfahrung hättest, die du uns > glauben machne möchtest, dann wüßtest du, daß dies in der Praxis gar > nicht so selten vorkommt. Das Szenario des Sekundärausfalls bei Redundanzbetrieb oder Rebuild schwirrt zwar durch die Netze, um Leute von RAID 5 abzuhalten, aber erlebt habe ich es noch nicht. Und da waren und sind schon etliche Systeme dabei. In den letzten Jahren sind bei 08/15 SATA-Disks die Lesefehler - pro Gesamtkapazität gerechnet - rein rechnerisch aus der Herstellerangabe abgeleitet so wahrscheinlich geworden, dass sie im Redundanzbetrieb oder Rebuild nicht ausser Acht gelassen werden können. Ganz so krass wie sich daraus ergibt scheint das realiter aber noch nicht zu sein, denn ein paar grössere SATA-Speichersysteme (RAID 6 und RAID DP) laufen seit Jahren brav vor sich hin, ohne beim regelmässigen Putzvorgang tatsächlich auf diesen Effekt zu stossen. > Unterm Strich gibt es nur einen einzigen Pluspunkt, der für den Einsatz > von RAID5 spricht. RAID 5 ist ein Kompromiss zwischen Aufwand und Verfügbarkeit. Die Verfügbarkeit ist sehr sehr viel höher als ohne Redundanz, aber geringer als bei RAID 6.
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Hallo, A. K. schrieb: > MickD schrieb: >> bessere Controller (Mylex, Adaptec, aber auch Dawicontrol, Highpoint >> oder Promise) erkennen den Zustand und die Fehlermeldungen der einzelnen >> Platten > > Hoffentlich. Aber Platte futsch ist Platte futsch. Ohne RAID ist dann > Restore angesagt. Vorherige Warnung durch SMART kann erfolgen, oft aber > auch nicht. > >> 4x 32GB SSD im RAID5 am ASUS H97 mit i7 4790 bewirken eine signifikante >> Proz-Belastung, Bei 5x 256GB SSD an einem guten Controller kostet eine Datenrettung rund 30000€. Durfte eine Firma im Bekanntenkreis vor kurzen zahlen. Ja, Backup machen wir auch irgendwann mal, wir haben doch ein Raid... 2 SSD offenbar zeitgleich gestorben, eine war vermutlich schon defekt gewesen und niemand hat die Hilfeschreie des Controllers gehört. Mir fallen im Moment wenig Gründe für ein Raid5 ein, das wurde aber oben schon auseinandergenommen. Gruß aus Berlin Michael
MickD schrieb: > Allerdings war der Begriff der > Datensicherheit damals noch nicht vorrangig mit den Begriffen NSA, CIA, > BND, usw. verknüpft Datensicherheit hat auch heute nichts mit Geheimdiensten/Hackern zu tun. RAID -> Ausfallsicherheit Was passiert mit meinen Daten, wenn eine oder mehrere Festplatten ausfallen? Backup -> Datensicherheit Was passiert, wenn Daten versehentlich/mutwillig unbrauchbar (gelöscht, verschlüsselt, etc.) gemacht wurden, oder meine einzige Festplatte ausfällt? Das was Du meinst, wird schlicht unter dem Begriff der IT-Sicherheit zusammengefasst. Das System vor dem Zugriff unbefugter Dritter zu schützen. Alle drei Dinge sind grundverschiedene Problemstellungen. Ich kenne niemanden im IT-Umfeld der Datensicherheit mit Geheimdiensten/Hackern verknüpft. A. K. schrieb: > Die > Verfügbarkeit ist sehr sehr viel höher als ohne Redundanz, aber geringer > als bei RAID 6. Für mich liest sich die Beschreibung von RAID 6 aber genau andersherum. Die Verfügbarkeit bei RAID 6 ist höher als bei RAID 5, da RAID 6 auch beim Rebuild Sicherheit bietet (wenn nur eine Platte ausgefallen ist), was bei RAID 5 nicht der Fall ist. Vielleicht hab ich dich aber auch nur falsch verstanden :-/
> WANN bitte fallen tatsächlich mal zwei Platten des selben > ´3-Platten-RAID5 Verbundes zeitgleich aus? Ein denkbares Szenario waere z.B ein Defekt des versorgenden Netzteils welches sich in Ueberspannung aeussert. Deshalb auch meine Hoffnung das bei einem guten NAS eines bekannten Herstellers der Entwicklungsabteilung etwas Muehe bei der Netzteilentwicklung aufgebracht haben und dort eine robuster Schutz gegen sowas integriert wurde. (Crowbar) Aber ich gebe zu das ich nicht nachgeschaut habe. :-) Ein weiteres Problem sind natuerlich Blitzeinschlaege irgendwo in die Umgebung und daraus resultierend eine Potentialdifferenz zwischen Internetanschluss und PE. Hallo c't? Lest ihr hier mit? Ich bezahle eure Abonementgebuehren und wuerde es gut finden wenn ihr bei einem NAS-Test mal die Netzteile von jemanden mit Erfahrung bezueglich Schutzmassnahmen und Ausfall untersuchen lasst. Die dabei gewonnen Erkenntnisse waeren naemlich VIEL kaufentscheidender als ein cooler DLNA-Server oder anderer Firlefanz. .-) Olaf
Olaf schrieb: > Hallo c't? Lest ihr hier mit? Ich bezahle eure Abonementgebuehren und > wuerde es gut finden wenn ihr bei einem NAS-Test mal die Netzteile von > jemanden mit Erfahrung bezueglich Schutzmassnahmen und Ausfall > untersuchen lasst. ein Raid sollte man eh nie ohne USV betreiben. Dann braucht das Netzteil auch nicht großartig Filtern weil es dann die Aufgabe der USV ist. Nur bei großen System mit 2 Netzteilen, betreibt man manchmal ein Netzteil direkt am netz.
Kaj schrieb: >> Verfügbarkeit ist sehr sehr viel höher als ohne Redundanz, aber geringer >> als bei RAID 6. > Vielleicht hab ich dich aber auch nur falsch verstanden :-/ Yep, hast du. Da sich der Text auf RAID 5 bezog stand da Verfügbarkeit: RAID nix < RAID 5 < RAID 6
Peter II schrieb: > ein Raid sollte man eh nie ohne USV betreiben. Bei besseren RAID Controllern ist mindestens optional der Schreib-Puffer des RAID Controllers entweder batteriegepuffert, oder via Flash abgesichert. Für adäquate Performance ist das essentiell, denn RAID 5/6 ohne Puffer ist schaurig langsam und ein Puffer ohne Absicherung ist leichtsinnig. Eine externe USV kann dann immer noch sinnvoll sein, aber nicht aufgrund des RAID Verfahrens. Eine externe USV allein hingegen ersetzt keinen abgesicherten Schreib-Puffer, denn bei einem USV-Ausfall tritt sonst genau der kritische Fall ein. USVs fallen häufiger aus als Festplatten.
A. K. schrieb: > Eine externe USV kann dann immer noch sinnvoll sein, aber nicht aufgrund > des RAID Verfahrens. Eine externe USV allein hingegen ersetzt keinen > abgesicherten Schreib-Puffer, denn bei einem USV-Ausfall tritt sonst > genau der kritische Fall ein. USVs fallen häufiger aus als Festplatten. aus dem Grund verwendet man 2 Netzteile eines davon an der USV das andere direkt am Netzt oder an einer anderen USV. Wir haben unsere Raid Controller immer ohne Batterie betrieben. (Schreibtpuffer war trotzdem aktiviert). Aber halt nur in Server mit 2 Netzteilen.
> ein Raid sollte man eh nie ohne USV betreiben. Du glaubst wirklich das trifft auf sagen wir mal einen signifikanten Anteil der privaten Haushalte zu welche ein NAS besitzen? Aus welchem Universum schreibt du? > Bei besseren RAID Controllern ist mindestens optional der Schreib-Puffer > des RAID Controllers entweder batteriegepuffert, Das ist fuer die von mir beschriebenen und sicher nicht unrealistischen Fehlerszenarien absolut irrelevant. > USVs fallen häufiger aus als Festplatten. Auch eine USV hat nur einen sehr geringen Einfluss auf bestimmte Fehlertypen wie z.B Ueberspannung oder Potentialverschiebung gegen PE. Aber das Hauptproblem ist das eine USV im privaten Bereich nur selten anzutreffen ist. Und ob dies bei vielen Kleinunternehmen der Fall ist wage ich auch mal stark zu bezweifeln. Olaf
Olaf schrieb: > Aber das Hauptproblem ist das eine USV im privaten Bereich nur selten > anzutreffen ist. Evtl. häufiger als ein RAID Controller mit Flash-Backup vom Puffer.
Mir sind häufiger USVs ausgefallen wegen Batterieproblemen (Alterung, Tiefentladung) als ganze RAID-Systeme. Allerdings gab es auch wenige Fälle wo das Netzteil wo das Netzteil eine übermäßig hohe Spannung geliefert hat. Da war dann "etwas" mehr Elektronikschrott! Deshalb ist ein Backup an einem anderem, sicheren Ort manchmal sehr nützlich.
Max M. schrieb: > RAID hat nichts mit "Datensicherheit" zu tun, höchstens mit > "Datenverfügbarkeit! > Datensicherheit erreicht man mit eine guten Backup-Strategie! RAID überbrückt die systemimmanenten Lücken jeder Backup-Strategie. Insofern ist RAID schon ein guter Beitrag zu Datensicherheit.
oszi40 schrieb: > Mir sind häufiger USVs ausgefallen wegen Batterieproblemen (Alterung, > Tiefentladung) als ganze RAID-Systeme. APC SmartUPS: Batterie defekt, automatischer Selbsttest - OOPS. Wie Peter schreibt: 2 Netzteile, und eines direkt in die Wand.
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A. K. schrieb: > Das Szenario des Sekundärausfalls bei Redundanzbetrieb oder Rebuild > schwirrt zwar durch die Netze, um Leute von RAID 5 abzuhalten, aber > erlebt habe ich es noch nicht. Ich schon, zweimal sogar. Das erste Mal beim einzigen RAID5, das ich jemals selbst verbrochen hatte. Dank vollständigem Backup entstand bis auf den Zeitaufwand zum Neuaufsetzen des Servers (nunmehr RAID1) und dem anschließenden Restore kein Schaden. Das zweite Mal bei einem Neukundenzulauf (Fremdinstallation). Da war nix mehr zu machen, letztes Backup Monate alt und kein Geld (oder zu viel Geiz) für den Datenretter. Mehrere Leute waren wochenlang beschäftigt, die Daten aus dem "Papier"-Backup zu restaurieren. In Zeiten papierlosen Büros wäre auch das nicht mehr möglich gewesen. Join BAARF: http://www.baarf.dk/BAARF/BAARF2.html
MickD schrieb: > RAID5 ist genau wie RAID1 u.a. explizit für Steigerung der > Datensicherheit erfunden worden. BULLSHIT!
Bitwurschtler schrieb: > RAID überbrückt die systemimmanenten Lücken jeder Backup-Strategie. > Insofern ist RAID schon ein guter Beitrag zu Datensicherheit. Noch mehr BULLSHIT!
A. K. schrieb: >> Zweiter Nachteil des RAID5 ist die langsame Schreibgeschwindigkeit, da >> die Paritätsinformationen erst berechnet und dann zusätzlich gespeichert >> werden müssen. > > Die Abfolge der Operationen ist interessanter. Bei selektivem Schreiben > einzelner kleiner Blöcke muss (oft) gelesen werden, bevor geschrieben > werden kann. Bei sequentiellem Schreiben grosser Blöcke ist das indes > weniger relevant. > >> einen Pentium III 650 (nicht lachen, war ein Test-System genau für >> solche Tests) im Schreibbetrieb zu 90% aus. > > Die Prozessoren sind viel schneller schneller geworden als die HDDs. Bei > 3GHz Multicore Prozessoren ist das deshalb heute weniger relevant. Das > wird erst wieder bei SSD-RAID interessant. Noch nicht mal dann. Aus den Boot-Meldungen von Linux:
1 | [ 6.387176] md: raid0 personality registered for level 0 |
2 | [ 6.388838] md: raid1 personality registered for level 1 |
3 | [ 6.458173] raid6: sse2x1 gen() 10840 MB/s |
4 | [ 6.526172] raid6: sse2x1 xor() 8414 MB/s |
5 | [ 6.594185] raid6: sse2x2 gen() 13865 MB/s |
6 | [ 6.662171] raid6: sse2x2 xor() 9270 MB/s |
7 | [ 6.730171] raid6: sse2x4 gen() 15910 MB/s |
8 | [ 6.798172] raid6: sse2x4 xor() 11099 MB/s |
9 | [ 6.866170] raid6: avx2x1 gen() 21045 MB/s |
10 | [ 6.934169] raid6: avx2x2 gen() 24749 MB/s |
11 | [ 7.002169] raid6: avx2x4 gen() 28614 MB/s |
12 | [ 7.002192] raid6: using algorithm avx2x4 gen() 28614 MB/s |
13 | [ 7.002215] raid6: using avx2x2 recovery algorithm |
14 | [ 7.003015] xor: automatically using best checksumming function: |
15 | [ 7.042187] avx : 33152.000 MB/sec |
16 | [ 7.042970] async_tx: api initialized (async) |
17 | [ 7.047750] md: raid6 personality registered for level 6 |
18 | [ 7.047767] md: raid5 personality registered for level 5 |
19 | [ 7.047781] md: raid4 personality registered for level 4 |
20 | [ 7.051515] md: raid10 personality registered for level 10 |
Die gewählten Implementierungen für die Prüfsummenberechnung haben einen Durchsatz von 28GB/s bzw. 33GB/s. Da sind auch SSD noch weit langsamer. Conclusio: Software-RAID-[56] ist heutzutage das Mittel der Wahl, wenn man große Datenmengen sicher (vor Hardware-Ausfällen) unterbringen will. Und mit ein bißchen Tuning (stripe_cache_size) kriegt man es immer hin, daß am Ende die Hardware (Platten oder SATA-Controller respektive dessen Anbindung an die CPU) der Flaschenhals ist. Ich habe in meiner Zeit als Sysadmin vehement die Schiene "Hardware RAID" vertreten, aber die Zeiten haben sich geändert. Privat fahre ich seit > 12 Jahren Software-RAID und hatte bis jetzt 0 Datenverlust, trotz insgesamt 7 Festplattenausfällen (eher mehr, ich finde nur gerade 7 RMA für kaputte Platten; ein paar waren aber schon aus der Gewährleistung raus) Disclaimer: Ubuntu 16.04 LTS, Kernel 4.4.0, Intel(R) Core(TM) i5-4460 CPU @ 3.20GHz Apropos RAID-5 vs. RAID-6. Ich hatte jetzt diverse Male fast-Daten- verluste, weil beim Resync des RAID-5 eine Platte ausgestiegen ist (glücklicherweise nur Glitches, die Platten waren nach ein paar 100 Sekunden dann doch wieder da). Deswegen wird mein neuer Heimserver (Platten sind gerade in der Post) jetzt doch RAID-6 verwenden, statt RAID-5 mit Hotspare.
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