Forum: PC Hard- und Software Raid 5 mit 3 HDDs


von Köter (Gast)


Lesenswert?

Moin,

habe ich bei der Verwendung von nur drei Festplatten bei einem RAID5 
außer der logischerweise geringeren Kapazität noch weitere Nachteile?
Bspw. Datensicherheit oder Geschwindigkeit?

Danke + Gruß
Köter

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Nachteile im vergleich zu was?

von Max M. (jens2001)


Lesenswert?

RAID hat nichts mit "Datensicherheit" zu tun, höchstens mit 
"Datenverfügbarkeit!
Datensicherheit erreicht man mit eine guten Backup-Strategie!

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Köter schrieb:
> von nur drei Festplatten bei einem RAID5

RAID5 ist so "sicher" wie Deine Weihnachtsbaumbeleuchtung. Sobald 2 HDs 
od. der Controller ausfallen od. ein rm -r zuschlägt, sieht es finster 
aus. Backups an einen sicheren Ort offline lagern wäre nützlich. 
https://de.wikipedia.org/wiki/RAID

von MickD (Gast)


Lesenswert?

RAID5 braucht mindestens 3 Platten, RAID0 und RAID1 nur 2, RAID10 oder 
RAID01 mindestens 4
RAID5 bietet bei n gleichgroßen Platten mit Größe von jeweils x GB eine 
Gesamtgröße des Arrays von (n-1)*x GB
Man "verliert" also immer eine Platte, was natürlich bei einem 
3-Platten-RAID5 den höchsten Verlust bedeutet.
Rein rechnerisch wird die Kapazität dieser Platte für die 
Paritätsinformationen gebraucht.
Es werden bei jedem Speichervorgang Zusatzinformationen abgelegt, 
allerdings sinnvoll verteilt auf alle Platten, so daß bei Ausfall 
irgendeiner Platte das ganze System weiterlaufen kann.
Bei Ausfall einer zweiten Platte ist dann allerdings unwiderbringlich 
Feierabend.
Allerdings fallen, so meine 24 Jahre lange Erfahrung, reichlich selten 
Platten aus. Höchstens wenn bei einem Schreibvorgang die Stromversorgung 
ausfällt und die Köpfe unsanft auf den drehenden Scheiben landen. Wobei 
heutige Platten dagegen geschützt sein sollten.
Wenn mal eine Platte ausfällt, weisen die Controller schon vor dem Boot 
des BS eindringlich darauf hin. Wer dies mehrfach ignoriert handelt 
fahrlässig und ist bei Datenverlust wirklich selbst schuld. Eine 
baugleiche Ersatzplatte sollte man immer parat haben. Reinhängen, den 
Controller den RAID-Verbund auffrischen lassen und weiter geht's.

Zweiter Nachteil des RAID5 ist die langsame Schreibgeschwindigkeit, da 
die Paritätsinformationen erst berechnet und dann zusätzlich gespeichert 
werden müssen.
Dritter Nachteil des RAID5 ist die Prozessorbelastung durch die 
Berechnung der Paritätsinformationen. Ein Dawicontrol DC3410 (4x SATA2, 
RAID5 möglich, einfacher PCI-Bus) bestückt mit vier kleinen SSD lastet 
einen Pentium III 650 (nicht lachen, war ein Test-System genau für 
solche Tests) im Schreibbetrieb zu 90% aus.

Ein Vorteil (ggü. einer einzelnen Platte) ist die höhere 
Lesegeschwindigkeit, wenn Controller und Schnittstellen dies noch 
zulassen.
Z.B. wird ein SATA-RAID-Controller mit PCIe-x1 durch die etwa 250MB/s 
des PCIe-x1-Ports begrenzt, bei Bestückung mit 4x HDD bei der 
Lesegeschwindigkeit und bei 4x SSD wohl auch bei der 
Schreibgeschwindigkeit.

Und natürlich bietet ein RAID5-Verbund eine höhere Datensicherheit (als 
eine einzelne Platte und als ein RAID0-Verbund).

Für den detaillierten Vergleich der Vor- und Nachteile der einzelnen 
RAID-Modi verweise ich mal auf den entsprechenden WIKI-Artikel.

von MickD (Gast)


Lesenswert?

Max M. schrieb:
> RAID hat nichts mit "Datensicherheit" zu tun, höchstens mit
> "Datenverfügbarkeit!
> Datensicherheit erreicht man mit eine guten Backup-Strategie!

er hat nicht nach RAID allgemein sondern nach RAID5 im Speziellen 
gefragt
RAID5 ist genau wie RAID1 u.a. explizit für Steigerung der 
Datensicherheit erfunden worden. Allerdings war der Begriff der 
Datensicherheit damals noch nicht vorrangig mit den Begriffen NSA, CIA, 
BND, usw. verknüpft sondern mit den Begriffen Ausfallsicherheit und 
Datenverlust, neudeutsch Begriffen wie z.B. der "Datenverfügbarkeit" 
zugeordnet.
Und insofern widerspricht sich Jens selbst, eildieweil er dann wohl 
"Datenverfügbarkeit erreicht man mit einer guten Backup-Strategie, 
Datensicherheit mit einer guten Verschlüsselungs-Strategie!" schreiben 
müsste.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

MickD schrieb:
> Allerdings fallen, so meine 24 Jahre lange Erfahrung, reichlich selten
> Platten aus.

Definiere "reichlich selten".

Es kommt oft genug vor, dass man sich schon allein deshalb über 
Datensicherung Gedanken machen sollte. Sagt mir meine nicht nur 
private Erfahrung.

> Höchstens wenn bei einem Schreibvorgang die Stromversorgung
> ausfällt und die Köpfe unsanft auf den drehenden Scheiben landen.

Die gehen auch ohne solche Mechanismen kaputt. Verlieren Sektoren, 
Elektronik brennt durch, ...

> Wenn mal eine Platte ausfällt, weisen die Controller schon vor dem Boot
> des BS eindringlich darauf hin.

Manchmal tun sie das, manchmal nicht. Bei Problemen mit der Lesbarkeit 
von Daten eher ja, bei Komponentenausfall eher nicht.

> Zweiter Nachteil des RAID5 ist die langsame Schreibgeschwindigkeit, da
> die Paritätsinformationen erst berechnet und dann zusätzlich gespeichert
> werden müssen.

Die Abfolge der Operationen ist interessanter. Bei selektivem Schreiben 
einzelner kleiner Blöcke muss (oft) gelesen werden, bevor geschrieben 
werden kann. Bei sequentiellem Schreiben grosser Blöcke ist das indes 
weniger relevant.

> einen Pentium III 650 (nicht lachen, war ein Test-System genau für
> solche Tests) im Schreibbetrieb zu 90% aus.

Die Prozessoren sind viel schneller schneller geworden als die HDDs. Bei 
3GHz Multicore Prozessoren ist das deshalb heute weniger relevant. Das 
wird erst wieder bei SSD-RAID interessant.

: Bearbeitet durch User
von MickD (Gast)


Lesenswert?

oszi40 schrieb:
> Köter schrieb:
>> von nur drei Festplatten bei einem RAID5
>
> Sobald 2 HDs
WANN bitte fallen tatsächlich mal zwei Platten des selben 
´3-Platten-RAID5 Verbundes zeitgleich aus?
eine baugleiche Platte auf Lager halten und die Controller-Meldungen auf 
bald ausfallendes oder schon ausgefallenes RAID (also eine Platte 
defekt) beachten und gut ist

> od. der Controller ausfallen
einen baugleichen Controller auf Lager halten (RAID5 z.B. im 
Serverbetrieb betrifft wohl meist professionelle IT), Platten in 
gleicher Reihenfolge dran (Stecker beschriften hilft) und RAID vom 
ErsatzController erkennen lassen
> od. ein rm -r zuschlägt
sorry, aber das ist nun wirklich kein Argument!
RAID ist eine technische Vorrichtung zur Erhöhung der Ausfallsicherheit 
und/oder der Lese/Schreib-Geschwindigkeiten eines laufenden Systems

> Backups an einen sicheren Ort offline lagern wäre nützlich.
es ist keine Vorrichtung zur Vermeidung depperter/vorsätzlicher 
Datenvernichtung oder der Archivierung von Daten

von Julian .. (juliank)


Lesenswert?

Köter schrieb:
> habe ich bei der Verwendung von nur drei Festplatten bei einem RAID5
> außer der logischerweise geringeren Kapazität noch weitere Nachteile?

Du bist vom Verwendeten Raid System abhängig.
Wenn du einen Controller verwendest solltest du
den exakt gleichen im Schrank liegen haben....
Und wissen was du im Notfall tun musst.

von MickD (Gast)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Definiere "reichlich selten".
Ich habe einige defekte Platten gehabt in der ganzen Zeit.
Aber da ich nicht mehr nachvollziehen kann mit wievielen Platten ich 
insgesamt zu tun hatte kann ich das nicht definieren.
Ich kann mich an wenige ärgerliche Ausfälle erinnern, als ich ein 
laufendes System von einer 10GB-Platte auf eine brandneue 40GB-Platte 
kopiert habe und diese nach zwei Wochen im täglichen Arbeitsbetrieb 
plötzlich nicht mehr ansprechbar war. Ich hab die alte Platte 
reingehängt. Die neue Platte konnte man nach Abkühlen über Nacht am 
nächsten Tag für ein paar Minuten wieder lesen.
Und zwei Platten (älteren Baujahrs) sind bei den sporadischen 
Stromausfällen auf dem flachen Land (Freileitungen bei Sturm...) 
zerstört worden, eine hatte heftig viele defekte Sektoren und eine 
machte nur noch klackklackklack)
die meisten Platten starben wenn sie lange Zeit gar nicht betrieben 
wurden

> Die gehen auch ohne solche Mechanismen kaputt. Verlieren Sektoren,
> Elektronik brennt durch, ...
oftmals ist es auch eine zu hohe Betriebstemperatur, wenn z.B. viele 
Platten in Laufwerkskäfigen übereinandergestapelt laufen

> Manchmal tun sie das, manchmal nicht. Bei Problemen mit der Lesbarkeit
> von Daten eher ja, bei Komponentenausfall eher nicht.
bessere Controller (Mylex, Adaptec, aber auch Dawicontrol, Highpoint 
oder Promise) erkennen den Zustand und die Fehlermeldungen der einzelnen 
Platten

> Die Prozessoren sind viel schneller schneller geworden als die HDDs. Bei
> 3GHz Multicore Prozessoren ist das deshalb heute weniger relevant. Das
> wird erst wieder bei SSD-RAID interessant.
4x 32GB SSD im RAID5 am ASUS H97 mit i7 4790 bewirken eine signifikante 
Proz-Belastung, ist allerdings zu lange her, Wert hab ich nicht mehr im 
Kopf, allerdings braucht man die 8 Knoten selten zu 100% ;) zumindest 
nicht daheim

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

MickD schrieb:
> bessere Controller (Mylex, Adaptec, aber auch Dawicontrol, Highpoint
> oder Promise) erkennen den Zustand und die Fehlermeldungen der einzelnen
> Platten

Hoffentlich. Aber Platte futsch ist Platte futsch. Ohne RAID ist dann 
Restore angesagt. Vorherige Warnung durch SMART kann erfolgen, oft aber 
auch nicht.

> 4x 32GB SSD im RAID5 am ASUS H97 mit i7 4790 bewirken eine signifikante
> Proz-Belastung,

Weshalb ich ausdrücklich zwischen HDD und SSD unterschied.

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

MickD schrieb:
> WANN bitte fallen tatsächlich mal zwei Platten des selben
> ´3-Platten-RAID5 Verbundes zeitgleich aus?

Wenn du auch nur einen Bruchteil der Erfahrung hättest, die du uns 
glauben machne möchtest, dann wüßtest du, daß dies in der Praxis gar 
nicht so selten vorkommt. Vorzugsweise kurz nachdem die erste defekte 
Platte ersetzt wurde, während des anschließenden Rebuilds.

Unterm Strich gibt es nur einen einzigen Pluspunkt, der für den Einsatz 
von RAID5 spricht. Und das ist Kostenersparnis. Die angesichts der 
aktuellen Preise für Festplatten jedoch in keinem Verhältnis zu den 
Nachteilen steht, die man sich mit RAID5 einhandelt.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Icke ®. schrieb:
> Wenn du auch nur einen Bruchteil der Erfahrung hättest, die du uns
> glauben machne möchtest, dann wüßtest du, daß dies in der Praxis gar
> nicht so selten vorkommt.

Das Szenario des Sekundärausfalls bei Redundanzbetrieb oder Rebuild 
schwirrt zwar durch die Netze, um Leute von RAID 5 abzuhalten, aber 
erlebt habe ich es noch nicht. Und da waren und sind schon etliche 
Systeme dabei.

In den letzten Jahren sind bei 08/15 SATA-Disks die Lesefehler - pro 
Gesamtkapazität gerechnet - rein rechnerisch aus der Herstellerangabe 
abgeleitet so wahrscheinlich geworden, dass sie im Redundanzbetrieb oder 
Rebuild nicht ausser Acht gelassen werden können.

Ganz so krass wie sich daraus ergibt scheint das realiter aber noch 
nicht zu sein, denn ein paar grössere SATA-Speichersysteme (RAID 6 und 
RAID DP) laufen seit Jahren brav vor sich hin, ohne beim regelmässigen 
Putzvorgang tatsächlich auf diesen Effekt zu stossen.

> Unterm Strich gibt es nur einen einzigen Pluspunkt, der für den Einsatz
> von RAID5 spricht.

RAID 5 ist ein Kompromiss zwischen Aufwand und Verfügbarkeit. Die 
Verfügbarkeit ist sehr sehr viel höher als ohne Redundanz, aber geringer 
als bei RAID 6.

: Bearbeitet durch User
von Michael U. (amiga)


Lesenswert?

Hallo,

A. K. schrieb:
> MickD schrieb:
>> bessere Controller (Mylex, Adaptec, aber auch Dawicontrol, Highpoint
>> oder Promise) erkennen den Zustand und die Fehlermeldungen der einzelnen
>> Platten
>
> Hoffentlich. Aber Platte futsch ist Platte futsch. Ohne RAID ist dann
> Restore angesagt. Vorherige Warnung durch SMART kann erfolgen, oft aber
> auch nicht.
>
>> 4x 32GB SSD im RAID5 am ASUS H97 mit i7 4790 bewirken eine signifikante
>> Proz-Belastung,

Bei 5x 256GB SSD an einem guten Controller kostet eine Datenrettung rund 
30000€. Durfte eine Firma im Bekanntenkreis vor kurzen zahlen.
Ja, Backup machen wir auch irgendwann mal, wir haben doch ein Raid...
2 SSD offenbar zeitgleich gestorben, eine war vermutlich schon defekt 
gewesen und niemand hat die Hilfeschreie des Controllers gehört.

Mir fallen im Moment wenig Gründe für ein Raid5 ein, das wurde aber oben 
schon auseinandergenommen.

Gruß aus Berlin
Michael

von Kaj (Gast)


Lesenswert?

MickD schrieb:
> Allerdings war der Begriff der
> Datensicherheit damals noch nicht vorrangig mit den Begriffen NSA, CIA,
> BND, usw. verknüpft
Datensicherheit hat auch heute nichts mit Geheimdiensten/Hackern zu tun.

RAID -> Ausfallsicherheit
Was passiert mit meinen Daten, wenn eine oder mehrere Festplatten 
ausfallen?

Backup -> Datensicherheit
Was passiert, wenn Daten versehentlich/mutwillig unbrauchbar (gelöscht, 
verschlüsselt, etc.) gemacht wurden, oder meine einzige Festplatte 
ausfällt?

Das was Du meinst, wird schlicht unter dem Begriff der IT-Sicherheit 
zusammengefasst.
Das System vor dem Zugriff unbefugter Dritter zu schützen.

Alle drei Dinge sind grundverschiedene Problemstellungen.

Ich kenne niemanden im IT-Umfeld der Datensicherheit mit 
Geheimdiensten/Hackern verknüpft.


A. K. schrieb:
> Die
> Verfügbarkeit ist sehr sehr viel höher als ohne Redundanz, aber geringer
> als bei RAID 6.
Für mich liest sich die Beschreibung von RAID 6 aber genau andersherum. 
Die Verfügbarkeit bei RAID 6 ist höher als bei RAID 5, da RAID 6 auch 
beim Rebuild Sicherheit bietet (wenn nur eine Platte ausgefallen ist), 
was bei RAID 5 nicht der Fall ist.

Vielleicht hab ich dich aber auch nur falsch verstanden :-/

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> WANN bitte fallen tatsächlich mal zwei Platten des selben
> ´3-Platten-RAID5 Verbundes zeitgleich aus?

Ein denkbares Szenario waere z.B ein Defekt des versorgenden Netzteils 
welches sich in Ueberspannung aeussert. Deshalb auch meine Hoffnung das 
bei einem guten NAS eines bekannten Herstellers der 
Entwicklungsabteilung etwas Muehe bei der Netzteilentwicklung 
aufgebracht haben und dort eine robuster Schutz gegen sowas integriert 
wurde. (Crowbar)
Aber ich gebe zu das ich nicht nachgeschaut habe. :-)

Ein weiteres Problem sind natuerlich Blitzeinschlaege irgendwo in die 
Umgebung und daraus resultierend eine Potentialdifferenz zwischen 
Internetanschluss und PE.

Hallo c't? Lest ihr hier mit? Ich bezahle eure Abonementgebuehren und 
wuerde es gut finden wenn ihr bei einem NAS-Test mal die Netzteile von 
jemanden mit Erfahrung bezueglich Schutzmassnahmen und Ausfall 
untersuchen lasst. Die dabei gewonnen Erkenntnisse waeren naemlich VIEL 
kaufentscheidender als ein cooler DLNA-Server oder anderer Firlefanz. 
.-)

Olaf

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
> Hallo c't? Lest ihr hier mit? Ich bezahle eure Abonementgebuehren und
> wuerde es gut finden wenn ihr bei einem NAS-Test mal die Netzteile von
> jemanden mit Erfahrung bezueglich Schutzmassnahmen und Ausfall
> untersuchen lasst.

ein Raid sollte man eh nie ohne USV betreiben. Dann braucht das Netzteil 
auch nicht großartig Filtern weil es dann die Aufgabe der USV ist.

Nur bei großen System mit 2 Netzteilen, betreibt man manchmal ein 
Netzteil direkt am netz.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Kaj schrieb:
>> Verfügbarkeit ist sehr sehr viel höher als ohne Redundanz, aber geringer
>> als bei RAID 6.
> Vielleicht hab ich dich aber auch nur falsch verstanden :-/

Yep, hast du. Da sich der Text auf RAID 5 bezog stand da
   Verfügbarkeit: RAID nix < RAID 5 < RAID 6

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Peter II schrieb:
> ein Raid sollte man eh nie ohne USV betreiben.

Bei besseren RAID Controllern ist mindestens optional der Schreib-Puffer 
des RAID Controllers entweder batteriegepuffert, oder via Flash 
abgesichert. Für adäquate Performance ist das essentiell, denn RAID 5/6 
ohne Puffer ist schaurig langsam und ein Puffer ohne Absicherung ist 
leichtsinnig.

Eine externe USV kann dann immer noch sinnvoll sein, aber nicht aufgrund 
des RAID Verfahrens. Eine externe USV allein hingegen ersetzt keinen 
abgesicherten Schreib-Puffer, denn bei einem USV-Ausfall tritt sonst 
genau der kritische Fall ein. USVs fallen häufiger aus als Festplatten.

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Eine externe USV kann dann immer noch sinnvoll sein, aber nicht aufgrund
> des RAID Verfahrens. Eine externe USV allein hingegen ersetzt keinen
> abgesicherten Schreib-Puffer, denn bei einem USV-Ausfall tritt sonst
> genau der kritische Fall ein. USVs fallen häufiger aus als Festplatten.

aus dem Grund verwendet man 2 Netzteile eines davon an der USV das 
andere direkt am Netzt oder an einer anderen USV.

Wir haben unsere Raid Controller immer ohne Batterie betrieben. 
(Schreibtpuffer war trotzdem aktiviert). Aber halt nur in Server mit 2 
Netzteilen.

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> ein Raid sollte man eh nie ohne USV betreiben.

Du glaubst wirklich das trifft auf sagen wir mal einen signifikanten 
Anteil der privaten Haushalte zu welche ein NAS besitzen? Aus welchem 
Universum schreibt du?

> Bei besseren RAID Controllern ist mindestens optional der Schreib-Puffer
> des RAID Controllers entweder batteriegepuffert,

Das ist fuer die von mir beschriebenen und sicher nicht unrealistischen 
Fehlerszenarien absolut irrelevant.

> USVs fallen häufiger aus als Festplatten.

Auch eine USV hat nur einen sehr geringen Einfluss auf bestimmte 
Fehlertypen wie z.B Ueberspannung oder Potentialverschiebung gegen PE. 
Aber das Hauptproblem ist das eine USV im privaten Bereich nur selten 
anzutreffen ist. Und ob dies bei vielen Kleinunternehmen der Fall ist 
wage ich auch mal stark zu bezweifeln.

Olaf

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
> Aber das Hauptproblem ist das eine USV im privaten Bereich nur selten
> anzutreffen ist.

Evtl. häufiger als ein RAID Controller mit Flash-Backup vom Puffer.

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Mir sind häufiger USVs ausgefallen wegen Batterieproblemen (Alterung, 
Tiefentladung) als ganze RAID-Systeme. Allerdings gab es auch wenige 
Fälle wo das Netzteil wo das Netzteil eine übermäßig hohe Spannung 
geliefert hat. Da war dann "etwas" mehr Elektronikschrott! Deshalb ist 
ein Backup an einem anderem, sicheren Ort manchmal sehr nützlich.

von Bitwurschtler (Gast)


Lesenswert?

Max M. schrieb:
> RAID hat nichts mit "Datensicherheit" zu tun, höchstens mit
> "Datenverfügbarkeit!
> Datensicherheit erreicht man mit eine guten Backup-Strategie!

RAID überbrückt die systemimmanenten Lücken jeder Backup-Strategie.
Insofern ist RAID schon ein guter Beitrag zu Datensicherheit.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

oszi40 schrieb:
> Mir sind häufiger USVs ausgefallen wegen Batterieproblemen (Alterung,
> Tiefentladung) als ganze RAID-Systeme.

APC SmartUPS: Batterie defekt, automatischer Selbsttest - OOPS.
Wie Peter schreibt: 2 Netzteile, und eines direkt in die Wand.

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Das Szenario des Sekundärausfalls bei Redundanzbetrieb oder Rebuild
> schwirrt zwar durch die Netze, um Leute von RAID 5 abzuhalten, aber
> erlebt habe ich es noch nicht.

Ich schon, zweimal sogar. Das erste Mal beim einzigen RAID5, das ich 
jemals selbst verbrochen hatte. Dank vollständigem Backup entstand bis 
auf den Zeitaufwand zum Neuaufsetzen des Servers (nunmehr RAID1) und dem 
anschließenden Restore kein Schaden. Das zweite Mal bei einem 
Neukundenzulauf (Fremdinstallation). Da war nix mehr zu machen, letztes 
Backup Monate alt und kein Geld (oder zu viel Geiz) für den Datenretter. 
Mehrere Leute waren wochenlang beschäftigt, die Daten aus dem 
"Papier"-Backup zu restaurieren. In Zeiten papierlosen Büros wäre auch 
das nicht mehr möglich gewesen.

Join BAARF:

http://www.baarf.dk/BAARF/BAARF2.html

von Max M. (jens2001)


Lesenswert?

MickD schrieb:
> RAID5 ist genau wie RAID1 u.a. explizit für Steigerung der
> Datensicherheit erfunden worden.

BULLSHIT!

von Max M. (jens2001)


Lesenswert?

Bitwurschtler schrieb:
> RAID überbrückt die systemimmanenten Lücken jeder Backup-Strategie.
> Insofern ist RAID schon ein guter Beitrag zu Datensicherheit.

Noch mehr BULLSHIT!

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
>> Zweiter Nachteil des RAID5 ist die langsame Schreibgeschwindigkeit, da
>> die Paritätsinformationen erst berechnet und dann zusätzlich gespeichert
>> werden müssen.
>
> Die Abfolge der Operationen ist interessanter. Bei selektivem Schreiben
> einzelner kleiner Blöcke muss (oft) gelesen werden, bevor geschrieben
> werden kann. Bei sequentiellem Schreiben grosser Blöcke ist das indes
> weniger relevant.
>
>> einen Pentium III 650 (nicht lachen, war ein Test-System genau für
>> solche Tests) im Schreibbetrieb zu 90% aus.
>
> Die Prozessoren sind viel schneller schneller geworden als die HDDs. Bei
> 3GHz Multicore Prozessoren ist das deshalb heute weniger relevant. Das
> wird erst wieder bei SSD-RAID interessant.

Noch nicht mal dann. Aus den Boot-Meldungen von Linux:
1
[    6.387176] md: raid0 personality registered for level 0
2
[    6.388838] md: raid1 personality registered for level 1
3
[    6.458173] raid6: sse2x1   gen() 10840 MB/s
4
[    6.526172] raid6: sse2x1   xor()  8414 MB/s
5
[    6.594185] raid6: sse2x2   gen() 13865 MB/s
6
[    6.662171] raid6: sse2x2   xor()  9270 MB/s
7
[    6.730171] raid6: sse2x4   gen() 15910 MB/s
8
[    6.798172] raid6: sse2x4   xor() 11099 MB/s
9
[    6.866170] raid6: avx2x1   gen() 21045 MB/s
10
[    6.934169] raid6: avx2x2   gen() 24749 MB/s
11
[    7.002169] raid6: avx2x4   gen() 28614 MB/s
12
[    7.002192] raid6: using algorithm avx2x4 gen() 28614 MB/s
13
[    7.002215] raid6: using avx2x2 recovery algorithm
14
[    7.003015] xor: automatically using best checksumming function:
15
[    7.042187]    avx       : 33152.000 MB/sec
16
[    7.042970] async_tx: api initialized (async)
17
[    7.047750] md: raid6 personality registered for level 6
18
[    7.047767] md: raid5 personality registered for level 5
19
[    7.047781] md: raid4 personality registered for level 4
20
[    7.051515] md: raid10 personality registered for level 10

Die gewählten Implementierungen für die Prüfsummenberechnung haben einen 
Durchsatz von 28GB/s bzw. 33GB/s. Da sind auch SSD noch weit 
langsamer. Conclusio: Software-RAID-[56] ist heutzutage das Mittel der 
Wahl, wenn man große Datenmengen sicher (vor Hardware-Ausfällen) 
unterbringen will. Und mit ein bißchen Tuning (stripe_cache_size) kriegt 
man es immer hin, daß am Ende die Hardware (Platten oder SATA-Controller 
respektive dessen Anbindung an die CPU) der Flaschenhals ist.

Ich habe in meiner Zeit als Sysadmin vehement die Schiene "Hardware 
RAID" vertreten, aber die Zeiten haben sich geändert. Privat fahre ich 
seit > 12 Jahren Software-RAID und hatte bis jetzt 0 Datenverlust, trotz 
insgesamt 7 Festplattenausfällen (eher mehr, ich finde nur gerade 7 RMA 
für kaputte Platten; ein paar waren aber schon aus der Gewährleistung 
raus)

Disclaimer: Ubuntu 16.04 LTS, Kernel 4.4.0, Intel(R) Core(TM) i5-4460 
CPU @ 3.20GHz

Apropos RAID-5 vs. RAID-6. Ich hatte jetzt diverse Male fast-Daten- 
verluste, weil beim Resync des RAID-5 eine Platte ausgestiegen ist 
(glücklicherweise nur Glitches, die Platten waren nach ein paar 100 
Sekunden dann doch wieder da). Deswegen wird mein neuer Heimserver 
(Platten sind gerade in der Post) jetzt doch RAID-6 verwenden, statt 
RAID-5 mit Hotspare.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.