Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bistabiles Hochleistungs-Relais


von Urs C. (pinkpanther)


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Hallo zusammen,

Für mein Womo suche ich eine Möglichkeit die beiden Batterien zu 
trennen. Dabei würde sich ein Bistabiles Hochleistungs-Relais anbieten 
(irgendwo in der folgenden Grössenordnung: Nennstrom: 300A, 
Spitzenstrom: 600A/2-5 Min, Absoluter Spitzenstrom bei Motorstart: 
2000-2500A/10-20s, 12V).

Nun gibt es aber noch ein paar weitere Anforderungen:
-Das Relais ist zu fast 100% der Zeit eingeschalten, ein Normales 
Hochlastrelais fällt daher flach, da über die Zeit zu grosser 
Energieverbrauch. Wenn das Fahrzeug steht wäre die Batterie innert 
kurzer Zeit nur dadurch entladen. Daher ein Bistabiles 
Hochleistungsrelais.
-Das Relais soll über ein vorhandenes Gerät (ähnlich einer SPS) 
geschalten werden
-Ausgang an der SPS kann max. 3A (die bisher gefundenen Bistabilen 
Relais ziehen einen Strom von 6-13A beim Schalten! (könnte mit einem 
zusätzlich dazwischengeschaltenem Relais gelöst werden)
-Nur noch 1 Ausgang an der SPS verfügbar, die bisher gefundenen Relais 
brauchen aber ohne Ausnahme 2 Ansteuerungen, entweder 2 Spulen oder 1 
Spule und umpolen.

Daher meine Fragen:
In der Hausinstallation gibt es Stromstosschalter; Taster drücken Licht 
geht an, Taster wieder drücken, Licht geht wieder aus...kennt jemand 
sowas für 12V/300A?
Wenn nicht, welche einfache, stromsparende (Ruhezustand max einige µA) 
Möglichkeiten gibt es mit einem SPS-Ausgang die beiden Spulen eines 
Bistabilen Relais zu schalten?

Vielen Dank und Gruss
Urs

von Homo Habilis (Gast)


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Schreib doch mal, da Du scheinbar passende Relais gefunden hast, welche 
Spulenspannung diese haben (12V? 24V? Oder hast Du gar beide 
Möglichkeiten gefunden?). Und aus welcher Art Versorgung Du Deine "Art 
SPS" speist. (Und woran genau diese Versorgung hängt - eine der gr. 
Batterien?)

Auch kannst Du gerne Deine Steuerung näher spezifizieren. Und vielleicht 
noch dazu sagen, wann genau getrennt, getrennt gehalten, geschlossen, 
und geschlossen gehalten werden soll.

Bei Spulenspannung 12V und ohne Potentialtrennung der SPS-Versorgung 
könnte die Lösung evtl. sogar überaus einfach sein. Aber unüberschaubar 
sollte da wohl keine Lösung werden.

von Klaus (Gast)


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Urs C. schrieb:
> -Das Relais ist zu fast 100% der Zeit eingeschalten, ein Normales
> Hochlastrelais fällt daher flach, da über die Zeit zu grosser
> Energieverbrauch.

Schalt das Relais so, daß es fast zu 100% aus ist und nimm einen 
Ruhekontakt. Ist einfacher. Nach Murphy ist ein bistabiles immer zum 
falschen Zeitpunkt im falschen Zustand,

MfG Klaus

von Uwe B. (uwe_beis)


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2½ kA ist natürlich ganz schön heftig. Käme notfalls auch eine 
Halbleiter-Lösung in Frage? Wohl möglich selber "gebastelt" (was bei 
2000 A mehr als einen Lötkolben erfordert...)? Es gibt ziemlich kräftige 
MOSFETs, und die kann man auch gut parallel schalten.

Da du in der Plus-Leitung schalten musst, müsstest du entweder P-FETs 
nehmen, aber die gibt's  nicht so leistungsfähig wie N-FETs, d. h., es 
würden eine ganze Menge gebraucht. Letztere brauchen wiederum einen 
Gate-Treiber, der etwas Strom braucht. µA sind vielleicht sogar 
erreichbar, aber sicherlich nicht erforderlich, denn selbst (m)ein PKW 
mit seiner kleinen Batterie scheint in Ruhe einige mA zu brauchen.

von Andrew T. (marsufant)


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Urs C. schrieb:
> Wenn nicht, welche einfache, stromsparende

Motorbetriebener Schalter mit 2 stabilen (End-)zuständen ist da was Du 
suchst.

Benötigt nur Strom zum umschalten, sonst 0 uA.

von hinz (Gast)


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von Georg (Gast)


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Urs C. schrieb:
> die bisher gefundenen Relais
> brauchen aber ohne Ausnahme 2 Ansteuerungen, entweder 2 Spulen oder 1
> Spule und umpolen.

Das wird dein Hauptproblem. Du bräuchtest eine Schaltung, die abhängig 
von der Stellung des Relais den SPS-Ausgang auf die eine oder andere 
Spule schaltet und wenig Strom braucht (µA ist illusorisch, aber auch 
nicht notwendig). Möglich ist das, aber im nächsten Baumarkt gibts das 
nicht.

Georg

von Urs C. (pinkpanther)


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Hallo zusammen,

Vielen Dank für die Zahlreichen Antworten.

Homo Habilis schrieb:
> Schreib doch mal, da Du scheinbar passende Relais gefunden hast, welche
> Spulenspannung diese haben (12V? 24V? Oder hast Du gar beide
> Möglichkeiten gefunden?). Und aus welcher Art Versorgung Du Deine "Art
> SPS" speist. (Und woran genau diese Versorgung hängt - eine der gr.
> Batterien?)
Der Einfachheit halber würde ich auf 12V-Relais setzen (normalfall 
9-16V) aber es gibt auch solche mit 24V.
Das Fahrzeug hat 2 Batterien, 1x Starterbatterie und eine für den 
Wohnaufbau (Licht, Kühlbox, usw.). Die SPS hängt bisher mehrheitlich nur 
an der Aufbaubatterie. Es wird aber noch ein Modul dazukommen. Das werde 
ich dann dort anklemmen wo es Schaltungstechnisch am meisten Sinn macht 
(die Speisung der einzelnen Module ist unabhängig voneinander, einzige 
Verbindung zwischen den einzelnen Modulen ist eine CAN-Verbindung und 
GND).

Wenn ich von SPS rede so sind die Geräte gemeint:
http://www.e-t-a.de/produkte/intelligente_stromverteilung/powerplex/produktuebersicht/

> Auch kannst Du gerne Deine Steuerung näher spezifizieren. Und vielleicht
> noch dazu sagen, wann genau getrennt, getrennt gehalten, geschlossen,
> und geschlossen gehalten werden soll.

Ziel der Geschichte ist dass ich entweder Manuell oder aber auch die SPS 
selber unter gewissen Bedingungen beide Batterien vom Bordnetz trennen 
kann.
Mögliche Bedingungen:
-Fahrzeug im Winterlager
-Schutz vor Tiefentladung -> drohende Unterspannung
-Überspannung
-Übertemperatur
-...

Dafür bräuchte ich 2 Relais, dazu denke ich noch über ein 3. Relais 
nach, um beide Batterien zusammenschalten zu können, damit ich notfalls 
mit der Aufbaubatterie starten kann, aber das 3 Relais wäre dann purer 
luxus und vorerst nicht unbedingt erforderlich.
Mir ist klar dass ich, wenn ich die Aufbaubatterie trenne, die SPS 
irgendwie versorgen muss, das ist aber ein anderes, etwa komplexeres 
Thema aber da hab ich auch schon ein paar Ideen.

> Bei Spulenspannung 12V und ohne Potentialtrennung der SPS-Versorgung
> könnte die Lösung evtl. sogar überaus einfach sein. Aber unüberschaubar
> sollte da wohl keine Lösung werden.

Ja, die überaus einfache Lösung suche ich ;-) Aber auch mit einer etwas 
komplexeren Lösung könnte ich leben, ansonsten hätte ich wohl keine SPS 
im Wohnmobil ;-)

Klaus schrieb:
> Schalt das Relais so, daß es fast zu 100% aus ist und nimm einen
> Ruhekontakt.

Leider nicht praktikabel da gerade im Winterlager oder bei drohender 
Unterspannung sehr kontraproduktiv.

Klaus schrieb:
> Nach Murphy ist ein bistabiles immer zum
> falschen Zeitpunkt im falschen Zustand,

Da mit der SPS unter anderem auch die beiden Batteriespannungen erfasst 
werden weiss diese eigentlich recht genau welcher Zustand wann herrscht. 
Hast aber recht, könnte noch ein Knackpunkt werden. Muss mal schauen wie 
das in der SPS Programmiertechnisch umsetzbar ist.

Uwe B. schrieb:
> 2½ kA ist natürlich ganz schön heftig. Käme notfalls auch eine
> Halbleiter-Lösung in Frage?

Theoretisch käme auch eine Halbleiterlösung in Frage aber da würde es 
wohl auf Eigenbaulösung hinauslaufen und da fehlt mir definitiv die 
Erfahrung. Und bei den Strömen ist nicht zu spassen. Will ja das Womo 
nicht abfackeln.
Die 2000-2500A sind blos Daten aus Datenblätter verschiedener Relais. 
Die Fahrzeugbatterie ist mit 750 CCA (cold cranking amps, also max. 
lieferbarer Strom für den Starter), die Aufbaubatterie mit 1200 CCA 
angegeben. Im Normalfall werden es also wohl weit unter 700A sein.

Andrew T. schrieb:
> Motorbetriebener Schalter mit 2 stabilen (End-)zuständen ist da was Du
> suchst.

Konkreter Vorschlag? Für 12V? Kenne ich leider bisher nur aus dem 
Bereich Mittelspannung in Umspannwerke und die wären etwas gross und 
schwer für im Womo.

hinz schrieb:
> 
https://www.e-t-a.de/fileadmin/user_upload/Ordnerstruktur/pdf-Data/Products/Elektromechanik/4_pdf_Leistungsschutz/4_pdf_deutsch/D_PR80_D.pdf
Genau sowas.
Oder Sowas:
https://www.svb.de/de/blue-sea-systems-hd-universal-schaltrelais.html
Oder sowas:
http://www.kissling.de/de/kisslingelektrotechnik-gmbh/produkte/relais/bistabile-leistungs-relais-baureihe-30.html

Aber eben, immer 2 Spulen...und...

Georg schrieb:
> Das wird dein Hauptproblem.
Richtig erkannt.

> Du bräuchtest eine Schaltung, die abhängig
> von der Stellung des Relais den SPS-Ausgang auf die eine oder andere
> Spule schaltet und wenig Strom braucht (µA ist illusorisch, aber auch
> nicht notwendig). Möglich ist das, aber im nächsten Baumarkt gibts das
> nicht.

Da hab ich leider keinen Plan wie ich das umsetzen könnte. Hast Du eine 
Idee, evtl mit Schaltplan? Welcher Ruhestrom wäre mit vertretbarem 
Aufwand realistisch? Der Schaltstrom selber ist nicht so relevant da 
dieser nur eine extrem kurze Zeit (<0.5s) benötigt wird.

Vielen Dank und Gruss
Urs

von Homo Habilis (Gast)


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Uwe B. schrieb:
> Da du in der Plus-Leitung schalten musst, müsstest du entweder P-FETs
> nehmen, aber die gibt's  nicht so leistungsfähig wie N-FETs

Nein, ich persönlich dachte an was anderes (hoffte, aus meinen Fragen 
gibge sowas hervor):

Er hat doch einen 24V "SPS"-Ausgang mit max. 3A (Ob Dauerstrom oder 
kurzzeitig, wäre beim folgenden "wurscht"), und passende bistabile 
Relais ( ob mit 24V- oder 12V-Spulenspannung, war noch unklar ).

Und auch liefert die SPS so nicht genügend Strom für die An- und/oder 
Aus-Impulse für die zwei Relais-Schaltspulen.

Aber eine SPS hat doch mehr als nur einen Schaltausgang - hatte ich 
gedacht und gehofft, zu dem Zeitpunkt...

Und 24V reichen, um N-Kanäler Highside anzusteuern...

Und da er scheinbar auch 12V- Relais gefunden hat - zwei der 
SPS-Ausgänge als Ansteuerung für die das Relais an und aus schaltenden 
zwei Mosfets.
Und die Relaisspulen natürlich auch mit den belastbaren 12V-max?V einer 
der Batterien verbunden.

Da mir die maximale Batteriespannung unbekannt ist, hätte ich auf 
Logic-Level-Typen verwiesen, um immer sicheres Durchschalten zu...

Nur dürften dazu halt die 24V aus der SPS nicht "floaten" oder was, also 
gemeinsame Masse müßte sein.

Hab ich hier wieder einen Denkfehler, Uwe (oder auch @all)? Habe wenig 
Plan in Fahrzeugen...

von Homo Habilis (Gast)


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Aha. Also hat Deine "SPS" nur einen Steuerausgang, Urs?

von Homo Habilis (Gast)


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Urs C. schrieb:
> Manuell

Wäre natürlich auch kein Problem: Über zwei Taster entweder direkt das 
Relais, oder über zwei etwas kleinere Taster (aber dann auch mittels der 
24V) zwei weitere N-Mosfets, und damit das Relais, schalten.

von Andrew T. (marsufant)


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Urs C. schrieb:
> Konkreter Vorschlag? Für 12V?

Selberbauen aus "Schalter Deiner Wahl" und "Modellbauservo"?
Wenn Du schon derart intensiv an Deinem WoMo rumschraubst, hast Du doch 
handwerkliches Geschick, das mechanisch hinzukriegen?
Oder kannst Du nur "buy and frickel" ?

von Georg (Gast)


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Urs C. schrieb:
> Hast Du eine
> Idee, evtl mit Schaltplan?

Idee: der SPS-Ausgang schaltet (natürlich verstärkt) die Aus-Spule. Ist 
der SPS-Ausgang länger als 0,4 Sek, wird die Ein-Spule angesteuert. Du 
gibst also einen 0,3 Sek Impuls aus für Trennen und einen 0,7 Sek Inpuls 
für Verbinden.

Deine Konstruktion hat einen Kardinalfehler: du weisst nicht wirklich, 
ob die Batterien verbunden sind oder getrennt, und wenn beide voll sind 
kannst du das auch nicht messen.

Georg

von Harald W. (wilhelms)


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Andrew T. schrieb:
> Urs C. schrieb:
>> Konkreter Vorschlag? Für 12V?
>
> Selberbauen aus "Schalter Deiner Wahl" und "Modellbauservo"?

Schalter für 600A sind ziemlich schwergängig. Da wäre wohl eher
ein Scheibenwischermotor mit Endschaltern angesagt.

von Balancer (Gast)


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wenn du dich mit 220A Nennstrom und 600A peak zufrieden geben kannst


wäre das eine möglichkeit...

https://www.victronenergy.com/upload/documents/Datasheet-Battery-Protect-65-A--100-A--220-A-EN.pdf

evtl... liessen sich die auch Parallel schalten..

ansonsten gibt es im rennsport... Halbleiterlösunge... bis in den 2kA 
berreich...
mu

dollte noch irgendwo einen Link dazu haben...
ich schau später mal nach...

von stromtuner (Gast)


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Halbbrücke und Koppel-Elko.
Der Aufladestrom lässt Strom in die eine Richtung durch die Spule 
fließen, der Entladestrom des Elkos lässt den Strom in die andere 
Richutng fließen.
Ich habe so einen "Akku-Wächter-Bausatz" mit einem bistabilem Relais. 
dort ist das exakt so gelöst. (Das Relais ist NATÜRLICH viel kleiner)

StromTuner

von Georg (Gast)


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stromtuner schrieb:
> der Entladestrom des Elkos lässt den Strom in die andere
> Richutng fließen.

Bei 155 W Spulenleistung??

Georg

von Balancer (Gast)


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aja den startstrom eines 2.5Liter 5 Zylinder ... motors habe ich mal 
gemessen... das waren was um die 150A... Avg

von Urs C. (pinkpanther)


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Homo Habilis schrieb:
> Aha. Also hat Deine "SPS" nur einen Steuerausgang, Urs?

Nein, aber nur noch 3 übrig, verteilt auf 2 physisch weit entfernte 
Module. Für 2 Bistabile Relais bräuchte ich 4 Ausgänge, für die 
Luxuslösung deren 6.

Homo Habilis schrieb:
> Er hat doch einen 24V "SPS"-Ausgang mit max. 3A

Die "SPS" sind Geräte welche ursprünglich für den Bootsbau entwickelt 
wurden, also keine SPS mit 24V Ausgänge im herkömmlichen Sinn. Der Name 
"SPS" habe ich nur benutzt damit die Funktion klar wird. Die Geräte 
haben Analoge und Digitale Eingänge und unter anderem auch 
Last-Ausgänge. Die Ein und Ausgänge werden dann mittels spezieller 
Software miteinander verknüpft, eigentlich genau wie bei einer SPS, halt 
mit gewissen Hestellerspezifischen Vor- und Nachtilen bzw. 
Einschränkungen.

Die Geräte geben hinten genau das aus was Vorne gespiesen wird. Wenn ich 
sie also mit 12V (also wie im Fahrzeug üblich 13-14V) speise so geben 
die an den Ausgängen auch diese 13-14V wieder aus, können aber 
theoretisch auch in 24V-Netze eingesetzt werden was aber bei mir nicht 
der Fall ist. Daher 12V Speisung, 12V an den Ausgängen, 12V Spulen.

Andrew T. schrieb:
> Selberbauen aus "Schalter Deiner Wahl" und "Modellbauservo"?

Danke für das Stichwort Modellbauservo, werde ich mal anschauen.

> Wenn Du schon derart intensiv an Deinem WoMo rumschraubst, hast Du doch
> handwerkliches Geschick, das mechanisch hinzukriegen?

Vielleicht?

> Oder kannst Du nur "buy and frickel" ?

Warum das Rad neu erfinden wenn es schon was fertiges preiswerteres 
gibt? (Was es offenbar in dem Fall nicht zu geben scheint)

Georg schrieb:
> Idee: der SPS-Ausgang schaltet (natürlich verstärkt) die Aus-Spule. Ist
> der SPS-Ausgang länger als 0,4 Sek, wird die Ein-Spule angesteuert. Du
> gibst also einen 0,3 Sek Impuls aus für Trennen und einen 0,7 Sek Inpuls
> für Verbinden.

Da müsste ich ja eine Zwischenschaltung haben welche die Puls-Länge 
auswertet und die entsprechende Spule ansteuert. Und eben da ist mir 
völlig unklar wie ich das machen könnte.

Vor Jahrzehnte als Fernbedienungen nicht zur Standardausrüstung bei 
Autos zählten hatte ich an meinem Auto eine ZV mit Fernbedienung 
nachgerüstet (ja schon damals bastelte ich an Autos rum;-) ). Da war ein 
Kanal an der FB noch frei. Ein Kollege hatte mir damals eine kleine 
Steuerung mit irgendwelchen Logikbausteinen zusammengeschustert welche 
beim ersten Impuls der FB das Schiebedach angehoben hat, 2. Impuls hat 
Dach wieder gesenkt, 3. Impuls hat Dach aufgemacht, 4. Impuls hat Dach 
wieder zugemacht, beim 5. Impuls ging es wieder von vorne los: Dach 
angehoben usw. Eigentlich bräuchte ich genau das aber nur mit 2 Impulsen 
hab aber keinen blassen Schimmer mehr wie er das gemacht hatte.

> Deine Konstruktion hat einen Kardinalfehler: du weisst nicht wirklich,
> ob die Batterien verbunden sind oder getrennt, und wenn beide voll sind
> kannst du das auch nicht messen.

Doch. Die Batterien sind im Normalfall (ausser an Masse) nicht 
miteinander verbunden. Wenn also die Batterie vom Fahrzeug getrennt ist 
dann wird nicht über die Batterie vom Aufbau zurückgespiesen, sondern 
ich habe dann am Ausgang vom Batterietrennschalter vom Fahrzeug auch 0V, 
egal ob der Trennschalter für die Aufbaubatterie ein oder aus ist. Wenn 
ich jetzt die  Batteriespannung nicht am Batteriepol sondern nach dem 
jeweiligen Trennschalter messe weiss die "SPS" somit immer ob der 
Schalter gerade ein oder aus ist. (ich weiss, Kontaktwiderstände, 
Spannungsabfall, usw. aber die Genauigkeit der so gemachten Messung 
reicht allemal für meine Zwecke)

Balancer schrieb:
> wäre das eine möglichkeit...
>
> 
https://www.victronenergy.com/upload/documents/Datasheet-Battery-Protect-65-A--100-A--220-A-EN.pdf

Interessanter Ansatz. Muss mal die Bedienungsanleitung dazu runterladen.

> ansonsten gibt es im rennsport... Halbleiterlösunge... bis in den 2kA
> berreich...
> mu
>
> dollte noch irgendwo einen Link dazu haben...
> ich schau später mal nach...

Wäre super vielen Dank

Balancer schrieb:
> aja den startstrom eines 2.5Liter 5 Zylinder ... motors habe ich mal
> gemessen... das waren was um die 150A...

Motor kalt oder warm? Bei welcher Aussentemperatur? Mit welchen 
Messmitteln gemessen?
Welcher Strom zieht wohl ein 2.4 x grösserer Motor, mit 1.6 x mehr 
Zylinder nach einer Nacht bei minus 25 Grad?

Danke und Gruss
Urs

von S. M. (opusdiabolus)


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Als Impulsschalter könnte man vielleicht einen CD4017 nehmen, da kannst 
Du einstellen zwischen 1 und 10 Impulsausgänge.
http://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/26855/TI/CD4017.html

von Balancer (Gast)


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Hallo Urs.... Hier ein paar Links

Wenn nichts dabei ist, versuche mal mit FIA Battery Isolator, Battery 
Isolator Solide State, Battery Master, usw. da gibt es mehr fertig 
Lösungen als man meint...

Die 2.5kA würde ich aber nochmal Hinterfragen....

die 150A habe ich mit einem Hallsenser gemessen, bzw. messe ich diesen 
noch immer..
Die Stromaufnahme ist im Sommer wie Winter unwesentlich kleiner/grösser.
Die 150A beziehen sich auf einen Kaltstart.

ABER ich fahre 5W50 Motoröl.. was ja kalt bereits recht dünn ist...



http://www.cartekmotorsport.com/battery_isolators.html
http://www.cosworth.com/media/434912/29I-610034-P.pdf
http://www.datapanel.com/product/300-amp-battery-disconnect-switch-wpigtail/
http://www.inpowerdirect.com/solidstatecontactors.php

https://www.bluesea.com/products/7700/ML-RBS_Remote_Battery_Switch_with_Manual_Control_-_12V_DC_500A

viel Glück

von Georg (Gast)


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Urs C. schrieb:
> Da müsste ich ja eine Zwischenschaltung haben welche die Puls-Länge
> auswertet und die entsprechende Spule ansteuert. Und eben da ist mir
> völlig unklar wie ich das machen könnte.

Eine Zusatzschaltung brauchst du sowieso, selbst wenn du 2 Ausgänge für 
Ein- und Aus-Spulen hast, denn die vorgeschlagenen Relais brauchen ja 
mehr als 10A pro Spule. Es ist auch egal, ob du wie von mir 
vorgeschlagen mit 2 Impulslängen arbeitest oder wie von stromtuner 
vorgeschlagen die Flanken auswertest, eine Zusatzlogik mit 2 
Ausgangsstufen für 15 A brauchst du so oder so. Wenn du das nicht bauen 
kannst, wird es eben nichts.

Es baut dir auch keiner sowas für umsonst.

Georg

von Georg (Gast)


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von Balancer (Gast)


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siehe weiter

Georg schrieb:
> Etwas bezahlbares:
>
> Ebay-Artikel Nr. 381494391214
>
> Georg

scheidet aufgrund der genannten Anforderungen aus

diese waren:

Ziel der Geschichte ist dass ich entweder Manuell oder aber auch die SPS
selber unter gewissen Bedingungen beide Batterien vom Bordnetz trennen
kann.
Mögliche Bedingungen:
-Fahrzeug im Winterlager
-Schutz vor Tiefentladung -> drohende Unterspannung
-Überspannung
-Übertemperatur
-...

von Urs C. (pinkpanther)


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Balancer schrieb:
> Hallo Urs.... Hier ein paar Links

Wow, Vielen Dank für die Links. Sehen auf den ersten Blick schon sehr 
vielversprechend aus.

> Die 2.5kA würde ich aber nochmal Hinterfragen....

Hast recht, war einfach der Wert den ich bei einem der gefundenen Relais 
gesehen habe.
Die grosse Aufbaubatterie hat einen theoretischen Kaltstartstrom von 
1200A, vermutlich wird auch der Kurzschlusstrom irgendwo nicht weit 
entfernt davon liegen. Das Relais sollte sich halt auch im ungünstigsten 
Falle eins Kurzschlusses nicht sofort in die evigen Jagdgründe 
verabschieden. Mal schauen was es zu welchem Preis/Leistungsverhältniss 
gibt.

Georg schrieb:
> Eine Zusatzschaltung brauchst du sowieso, selbst wenn du 2 Ausgänge für
> Ein- und Aus-Spulen hast, denn die vorgeschlagenen Relais brauchen ja
> mehr als 10A pro Spule.
Soweit ist das auch kein Problem. 2 hundskomune 20A Relais entsprechend 
beschalten und über die 3A Ausgänge ansteuern, Schutzdiode an der Spule 
und gut ist.

> Es ist auch egal, ob du wie von mir
> vorgeschlagen mit 2 Impulslängen arbeitest oder wie von stromtuner
> vorgeschlagen die Flanken auswertest,
Richtig.

> eine Zusatzlogik mit 2 Ausgangsstufen für 15 A brauchst du so oder so.
Auch richtig und genau zu der Zusatzlogik schrieb ich:
> Und eben da ist mir völlig unklar wie ich das machen könnte.

Georg schrieb:
> Wenn du das nicht bauen
> kannst, wird es eben nichts.
Bauen vielleicht schon. Entwickeln ohne irgend ein Hinweiss zumindest 
auf ein dafür geeignetes Bauteil oder ein Beispielschaltplan welches ich 
dann für meine Zwecke anpassen kann deffinitiv nicht...dann wird es halt 
wohl nichts...schade...nicht jeder ist vom Himmel gefallen und weiss 
alles.

Btw. Danke S. Meier für den Hinweiss auf den CD4017, werde ich mir mal 
anschauen.

Georg schrieb:
> Es baut dir auch keiner sowas für umsonst.
Hab ich was verpasst? Oder wo hab ich das genau gefordert?

Vielen Dank für alle konstruktiven und hilfreichen Beiträge.
Urs

von Georg (Gast)


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Urs C. schrieb:
> Hab ich was verpasst? Oder wo hab ich das genau gefordert?

Hast du nicht, aber hier im Forum ist das praktisch ein Dogma, dass 
nichts etwas kosten darf. Und wenn ausnahmsweise mal eine Bezahlung 
angeboten wird, bewegt sich das zwischen einem Haribo-Bärchen und 
maximal einem Kasten Bier. Daher kannst du hier Ideen erwarten, aber 
kaum ausgearbeitete Lösungen mit Funktionsgarantie, denn sowas macht 
echte Arbeit. Ich habe vorausgesetzt, dass du keine Entwicklung einer 
Schaltung und Leiterplatte finanzieren willst, tut mir leid wenn ich 
mich getäuscht habe - sag das und du bekommst Angebote.

Georg

von Harald W. (wilhelms)


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Urs C. schrieb:

> Bauen vielleicht schon. Entwickeln ohne irgend ein Hinweiss zumindest
> auf ein dafür geeignetes Bauteil oder ein Beispielschaltplan welches ich
> dann für meine Zwecke anpassen kann deffinitiv nicht

Naja, es gibt genügend handbetätigte Schalter für diesen Zweck. Dort
einen Motor anzubringen, dürfte keinen besonderen Entwicklungsaufwand 
ergeben.

von Deneriel (Gast)


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Musst du denn aus der Batterie im Aufbau jederzeit und ohne Eingriff den 
Motor starten können?

Das Problem ist ja jetzt nicht sooo neu, und mit Batterietrennrelais 
eigentlich schon länger gelöst.

Also blöd gefragt: Was spricht gegen einen manuellen hochstromfähigen 
Überbrückungsschalter a la Nato-Knochen für den Fall der entladenen 
Fahrbatterie? Dann kannst du immer noch notstarten, brauchst die ganze 
Anlage aber nur auf den normalen Betriebsstrom auslegen.

von Balancer (Gast)


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Urs C. schrieb:
> Balancer schrieb:
>> Hallo Urs.... Hier ein paar Links
>
> Wow, Vielen Dank für die Links. Sehen auf den ersten Blick schon sehr
> vielversprechend aus.
>

Kein Problem... achte aber darauf.. das einige der Lösungen... den 
Minuspol schalten...

> Hast recht, war einfach der Wert den ich bei einem der gefundenen Relais
> gesehen habe.
> Die grosse Aufbaubatterie hat einen theoretischen Kaltstartstrom von
> 1200A, vermutlich wird auch der Kurzschlusstrom irgendwo nicht weit
> entfernt davon liegen. Das Relais sollte sich halt auch im ungünstigsten
> Falle eins Kurzschlusses nicht sofort in die evigen Jagdgründe
> verabschieden. Mal schauen was es zu welchem Preis/Leistungsverhältniss
> gibt.
>

wegen deiner bedenken, zum Kurschluss....
der Vorteil mancher!!! Halbleiterlösungen besteht darin, dass diese im 
falle eines Kurzschlusses als Sicherung Funktionieren.. und sich selber 
durch vor Überlast schützen.. Sprich sie unterbrechen den Stromkreis...

So zb. das Teil von Victron....

Ich persönlich würde den Aufbau aber so wie von Deneriel beschrieben 
realisieren.

Also.. zb. das 200A Victron Teil... + einen "Natoknochen" für den 
Notstart.
Theoretisch würden sogar Überbrückungskabel reichen (Was wahrscheinlich 
meine Lösung wäre)

Ich persönlich würde also UVP, OVP, OCP, OTP usw. Automatisieren und den 
Notstart mit Manuellem eingriff Planen.

Die Akkus Ladest du ja hoffentlich nicht über ein Trennrelais. oder?

von Urs C. (pinkpanther)


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Harald W. schrieb:
> Urs C. schrieb:
>
>> Bauen vielleicht schon. Entwickeln ohne irgend ein Hinweiss zumindest
>> auf ein dafür geeignetes Bauteil oder ein Beispielschaltplan welches ich
>> dann für meine Zwecke anpassen kann deffinitiv nicht
>
> Naja, es gibt genügend handbetätigte Schalter für diesen Zweck. Dort
> einen Motor anzubringen, dürfte keinen besonderen Entwicklungsaufwand
> ergeben.

Dass ich nicht in der Lage bin sowas zu entwickeln bezog sich auf die 
bei einigen Ideen nötige Zusatzschaltung zur Auswertung von Flanken oder 
unterschiedlich lange Impulse, nicht auf die mechanische Koppelung eines 
Schalters mit einem Motor.

Deneriel schrieb:
> Musst du denn aus der Batterie im Aufbau jederzeit und ohne Eingriff den
> Motor starten können?

Nein...(siehe weiter unten)

> Das Problem ist ja jetzt nicht sooo neu, und mit Batterietrennrelais
> eigentlich schon länger gelöst.

Schon, aber eben als eigenständige Lösung (mit vor und Nachteilen) und 
nicht unbedingt über eine SPS mit begrenzter Anzahl an zur Verfügung 
stehenden Ausgängen geschalten.

> Also blöd gefragt: Was spricht gegen einen manuellen hochstromfähigen
> Überbrückungsschalter a la Nato-Knochen für den Fall der entladenen
> Fahrbatterie? Dann kannst du immer noch notstarten,

Richtig. Darum schrieb ich weiter oben eben auch von der "Luxuslösung" 
mit 3 statt 2 Relais. Für die beiden Batterien will ich eine über die 
SPS automatisierte Lösung...und wenn ich die grundsätzliche Lösung 
einmal habe spielt es (von den Kosten abgesehen) keine grosse Rolle ob 
ich diese 2x oder 3x verbaue.

> brauchst die ganze
> Anlage aber nur auf den normalen Betriebsstrom auslegen.

Ganz so einfach ist es leider nicht. Die Verkabelung der Anlage sieht 
schematisch vereinfacht jetzt etwa so aus:

FzBat__Hauptsich__Sicherung__Lader230V__Sicherung___Hauptsich__AufbauBat
     l           l                                l
     l           l_Sicherung__Lader12V__Sicherung_l
     l           l                                l
     l           l__________überbrückung__________l
     l                                            l
     l                                            l
     l___Fahrzeugelektrik                         l___Aufbauelektrik

Die beiden Hauptsicherungen sollen nun durch eine automatisierte Lösung 
ersetzt oder ergänzt werden. Bei der Fz-Batterie wird das Trennrelais in 
Zukunft zusätzlich noch die Fahrzeugelektrik trennen damit ich nicht 
immer die Batterie abklemmen muss.
Die Leitung von den Hauptsicherungen zu den beiden Ladern ist bereits 
vorhanden und auch für die Überbrückung entsprechend dimensioniert. 
Damit die Batterien wirklich komplett getrennt werden können, müssen die 
Hauptsicherungen (bzw. in Zukunft Trennrelais o.ä.) den max. zu 
erwartenden Strom ab können und das ist mehr oder weniger der 
Anlasserstrom.

Balancer schrieb:
> der Vorteil mancher!!! Halbleiterlösungen besteht darin, dass diese im
> falle eines Kurzschlusses als Sicherung Funktionieren.. und sich selber
> durch vor Überlast schützen.. Sprich sie unterbrechen den Stromkreis...

Dachte immer dass Halbleiterläsungen eher empfindlich auf Überstrom 
reagieren...aber eine Halbleiterlösung die gleichzeitig als Sicherung 
agiert wäre natürlich super...muss mich mal durch die ganzen links 
wühlen und dort ein bisschen einlesen.

Aber noch eine Frage zu echten Halbleiterlösungen: Ist es nicht so dass 
da der Spannungsabfall darüber relativ gross ist?

Vielen Dank allen

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