Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Unterwassergehäuse Zuleitung abdichten.


von brix (Gast)


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Ich habe eine kleine Kamera für Inspektionszwecke, die kurzzeitig (30 
min) bis zu 15 m tief abgesenkt wird. Das Gehäuse ist sehr klein, ca. 25 
x 25 cm als Zylinder und die Zuleitung ist sehr dünn, um wenig 
Wasserwiderstand zu verursachen, ca. 1 mm. Dummerweise aber 2 Kabel 
(eines davon Coax mit Teflonmantel). Hat jemand eine Idee, wie ich die 
Kabel am besten in das Gehäuse bringe, so dass es dicht ist? Schlauch 
mit Silikon füllen? Heißkleber? Epoxy?
Das Gehäuse selbst wird verschweißt und ist aus Acryl.

von Kai A. (kaiand1) Benutzerseite


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Also 30 Min ist nicht kurzzeitig.
Du hast aber Druck und die Leitung Bewegt sich.
Wenn es nur Wasser ist hast du ja keine Angreifende Flüssigkeit die 
daran "nagt".
Das Beste ist halt zumachen für "immer" dabei kannst du Vergussmasse 
nehmen oder auch Heißkleber.
Dabei hängt es aber auf dein Einsatz ab ob es -20 Grad ist oder + 120 
Grad hat wodurch sich dein Gehäuse/Verguss verändert besonders da dieser 
ja auch Bewegt wird sowie sicherlich auch gebogen wird.
Dazu sollte auch "Kondenswasser" bedacht werden durch 
Temperaturunterschiede wodurch ggfs deine Kamera Beschlägt und du nichts 
mehr sehen kannst sowie auch die Elektronik Angreifen kann und Schäden 
verursacht.

von Stephan G. (Firma: privat) (morob)


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2 o-ringe

von Georg (Gast)


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brix schrieb:
> Hat jemand eine Idee, wie ich die
> Kabel am besten in das Gehäuse bringe, so dass es dicht ist?

Lieber professionell:

http://marineparts-24.de/Elektrik-und-Beleuchtung/Wasserdichte-Stecker/Wasserdichter-Kabeldurchfuehrung-8-mm.html?gclid=CNfq1-qjos4CFUefGwod2tEAow

Den Kabeldurchmesser mit Schrumpfschlauch passend machen, am besten 
Schrumpfschlauch mit Kleber.

Georg

von Der Andere (Gast)


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Kai A. schrieb:
> Das Beste ist halt zumachen für "immer" dabei kannst du Vergussmasse
> nehmen oder auch Heißkleber.

Das dürfte eher das schlechteste sein, da Kabelmaterial nicht starr 
sondern flexibel ist.
O-Ringe wurden genannt, allgemein Kabelverschraubungen mit elastischem 
Dichtmaterial, das gequetscht wird. Gggf. die Hersteller wegen 
Druckfestigkeit fragen.
Man könnte sich auch mal im Ex Bereich umschauen.

Alternativ könnte man auch über ein Ventil den Innenraum des Gehäuses 
auf 2 Bar Überdruck bringen und im Wasser dann immer testen, dass keine 
Luftblasen entweichen.
Dann entweicht bei einer geringen Leckage Luft bis Druckausgleich da 
ist, aber es dringt kein Wasser ein.
Achtung: Stickstoff oder trockene Pressluft verwenden, sonst gibt es ein 
Kondenswasserproblem.

von MaWin (Gast)


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Für 30min kann man vieles machen. Aber ein verschweisstes Gehäuse kann 
man auch nach den 30 min nicht mehr trocknen. Ihr müsst unbedingt eine 
Öffnung hineinmachen (Schraube mit Dichtring) damit ihr es nach 
Benutzung wieder trocknen könnt. Denn JEDE Kabeleinführung ist ein klein 
wenig undicht und produziert auf Dauer, vor allem durch schwankenden 
Druck und Temperatur, Schwitzwasser im Inneren.

Wenn es akzeptabel ist, daß bei Beschädigung des Kabelmantels trotzdem 
Wasser in die Box kommt, dann reicht es, den Kabeldurchgang mit einer 
flexiblen Dichtmasse (Silikon oder Gummiringe) gegen das Gehäuse 
abzudichten wenn dieses deutlich über 3 bar dichthält (bei Gummiringen 
also Vorspannung, bei Siliokon abscherfeste Fläche). Scheuert der Mantel 
dann ausserhalb des Gehäuses durch, wird natürlich Wasser im Mantel ins 
Gehäuse gedrückt, bei 30m mit 3 bar, die Luft im Inneren also auf 1/4 
des Ursprungsvolumens zusammengedrückt und der Rest mit Wasser geflutet.

von Amateur (Gast)


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Das letzte Coax-Kabel, das ich verarbeitet habe, mit Teflonmantel, war 
nicht dicht.
Damit meine ich das Kabel selbst!
Dann nutzt es auch nichts, eine ordentliche Dichtung zu einem Gehäuse 
herzustellen.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Mach's so, dass Druckausgleich herrscht. Also dass die Luft im Inneren 
auf 3 Bar, gleich 1/3 zusammengedrueckt wird. Die erreicht man mit einem 
Luftsack, in den man Wasser einfliessen laesst. Man kann das 
zusammendrueckbare Volumen mit einer Oelfuellung verringern.

: Bearbeitet durch User
von Dmmiph (Gast)


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Ich hatte mal einer Brunnenpumpe, da war ein Silikonkabel dran mit einer 
PG-Verschraubung aus Metall. Das kleine Motorklemmbrett war mit Öl 
gefüllt, also direkt hinter der PG-Verschraubung war schon Öl. Der Motor 
selbst natürlich nicht. Vielleicht geht hier was ähnliches.

von Christopher K. (djmaster_d)


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Hey..
Das Kabel eventuell in einen DR25 von Raychem. Verkleben mit 
S1125-KIT-8-RS.

RS-Components:
- RS Best.-Nr. 219-6490  (DR-25-3/16-0-10)
- RS Best.-Nr. 441-4352  (S1125-KIT-8-RS)
- RS Best.-Nr. 316-1580  (ATUM-12/4-0) Schrumpfschlauch mit KLEBER 
(ATUM)

http://at.rs-online.com/web/p/schrumpfschlaeuche/2196490/
http://at.rs-online.com/web/p/werkzeugsets-steckverbinder/4414352/
http://at.rs-online.com/web/p/schrumpfschlaeuche/3161580/

Sorry für die Preise aber das Zeug ist hald 99,9% MIL-STD. Ich habe 
damit sehr gute Erfahrungen was Hitze/Kälte .. UV .. und Zeit betrifft.
Bei Bedarf aber bitte Datenblätter durchforsten.

Hätte so Zeugs da liegen.. ;)

lg dj

von Andi_73 (Gast)


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Diese Verschraubungen von Pflitsch könnten für die Anwendung interssant 
sein.

Entscheidend ist auch die Flüssigkeit, normales Wasser stellt kein
Problem dar, wenn aber die Oberflächenspannung geringer ist sollte
man vorher nachfragen.

https://www.pflitsch.de/de/kabelverschraubung/uni-dichtr/

von Wolfgang (Gast)


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Mach einen Stecker ans Gehäuse, der mit O-Ring auf vernünftiger 
Dichtfläche das Gehäuse abdichtet. Dann führt das Kabel gar nicht rein. 
Das Kabel muss natürlich trotzdem gegen Ausaufen geschützt sein.

z.B.
http://www.macartney.com/what-we-offer/systems-and-products/connectivity/subconn/subconn-micro-circular-series/

http://www.macartney.com/what-we-offer/systems-and-products/connectivity/subconn/subconn-coax-series/

von butsu (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Mach einen Stecker ans Gehäuse, der mit O-Ring auf vernünftiger
> Dichtfläche das Gehäuse abdichtet. Dann führt das Kabel gar nicht rein.
> Das Kabel muss natürlich trotzdem gegen Ausaufen geschützt sein.
> z.B.
> 
http://www.macartney.com/what-we-offer/systems-and-products/connectivity/subconn/subconn-micro-circular-series/
>
> 
http://www.macartney.com/what-we-offer/systems-and-products/connectivity/subconn/subconn-coax-series/


Das ist eine sehr gute Lösung, aber auch teuer. Ein Stecker-Buchse Paar 
kostet mindestens 120€, eher mehr. Dafür geht das dann bis 6000m und 
jahrelang, nicht nur bis 20m und 30min. (Kanonen -> Spatzen).

Selbstgemachter Verguss geht, aber nicht so einfach. Auf dem 
Teflon-Kabel haftet keine Vergussmasse. Außerdem sind die Kabel sicher 
nicht längswasserdicht. Jede kleine Verletzung der äußeren Isolierung 
führt also zum Absaufen des Gehäuses. Die einzelnen Adern im Inneren des 
Vergusses blank, also abisoliert führen hilft hier, ist beim Koax aber 
nicht so einfach, geht aber.

Ich würde nach günstigeren Steckern suchen, die Auswahl ist leider 
gering. Wenn du beim Koax auf ein paar cm Schirmung verzichten kannst, 
könnten auch IP68 M12 Stecker in Frage kommen (Lumberg, Binder, Escha, 
z.B.). Ansonsten guck mal bei Fischer die UltiMate Series an. Kostet 
aber auch...

von oszi40 (Gast)


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brix schrieb:
> und die Zuleitung ist sehr dünn, um wenig Wasserwiderstand zu
> verursachen, ca. 1 mm. Dummerweise aber 2 Kabel
> (eines davon Coax mit Teflonmantel).

Da würde ich erst mal über Zugentlastung nachdenken. Sonst gleitet das 
Teflon mit der Zeit wie ein Aal aus der Dichtung. Für ein 
30-Minuten-Experiment wird man keine MIL-Lösung brauchen? Da sollte 
jeder Brunnenbauer Rat haben wie man ein Kabel verlängert.

von Mani W. (e-doc)


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Uhu Plus (Zweikomponentenkleber) hilft oft...

von L. H. (holzkopf)


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brix schrieb:


> und die Zuleitung ist sehr dünn, um wenig
> Wasserwiderstand zu verursachen, ca. 1 mm. Dummerweise aber 2 Kabel
> (eines davon Coax mit Teflonmantel). Hat jemand eine Idee, wie ich die
> Kabel am besten in das Gehäuse bringe, so dass es dicht ist?

Ja, natürlich; denn schließlich "heiligt" der Zweck die Mittel. :D

Um es gleich mal vorweg zu nehmen.
Das hier o.ä.:
> Schlauch mit Silikon füllen? Heißkleber? Epoxy?

kannst Du ganz getrost sofort "vergessen".
Denn auf Teflon haftet gar nichts (wenn man mal von "verbrannten" 
teflonbeschichteten Bratpfannen absieht ;))
Ganz im Gegenteil - Teflon hat hervorragende Gleit-Eigenschaften.
Nicht mal mit Primern haftet an ihm etwas - sind alles nur leere 
Versprechungen.

Aber:
- es ist ein Thermoplast, was Du aber nicht für thermische Verschweißung 
nutzen kannst, weil das bei einem Coax-Kabel viel zu riskant wäre

- es ist relativ weich (irgendwas um 60 bis 70 shore) und deshalb 
deformierbar. Das nutzt man auch, wenn Teflon in Plattenform als 
Dichtmittel verwendet wird.

Du kannst das etwas anders nutzen, indem Du eine 
Klemm-/Quetsch-Verbindung anpeilst, damit Du den Sums dicht bekommst. ;)
Damit kannst Du einerseits Teflon/Teflon dicht verquetschen und 
realierst andererseits eine Zugbelastbarkeit des Kabels.
Beim zweiten Kabel kannst Du das analog machen.

Besorg Dir zwei stinknomale Autoreifen-Ventile (kurze Bauform).
Dazu zwei Metall-Überwurf-Kappen.
Das eigentliche Ventil kannst Du damit herausdrehen und für Dein Auto 
aufheben.
Der Durchgang des Auto-Ventils ist damit frei.
Der "Gummi"-Fuß des Autoventils ist aus Buna.
Damit kannst Du auch in übelster Jauche agieren. :)

Um den Ventilfuß in's Gehäuse dicht einziehen zu können, mußt Du eine 
Bohrung mit genau dem gleichen D wie in den Felgen bohren.
Ggf. auch die passende "Wandstärke" wie in Felgen wählen oder 
bewerkstelligen.
Einziehen lassen kannst Du die Ventile in die Löcher bei jedem 
Reifenservice.
Und danach ist das für Deinen Zweck gegen das Gehäuse 100 % dicht.

Die "Innen-Abdichtung" in der Ventilhülse ist relativ einfach zu 
bewerkstelligen, weil die Hülse aus MS ist und zum Fuß hin einen 
kleineren iD hat als oben (wo das kleine Ventil eingeschraubt ist).
Der obere iD (oberhalb des Gewindes für das kleine Ventil) ist ca. 5,35 
mm.
Das gesamte Gewinde bohrst Du mit einem 5-mm-Bohrer durch, bis Du auf 
den verjüngten D stößt.

Die noch verbleibenden "Rippen" des Gewindes stören nicht - ganz im 
Gegenteil, in die soll sich das zu verquetschende Teil "einkrallen" 
können.

Du brauchst dann ganz unten ein Metall-Teil mit aD 5 und iD = Kabel-D 
sowie L 5, damit sich das Teil nicht verkanten kann.
Dazwischen brauchst Du das zu verquetschende Teil ebenfalls mit aD 5 und 
iD = Kabel-D.
Das kann Teflon sein oder Buna oder Fibro o.ä.

Darüber brauchst Du noch eine Preß-Hülse mit aD 5 und iD = Kabel-D. L 
mußt Du selbst ermitteln - etwa so lang, daß Du Preß-Hülse mit Kraft 
bereits so weit eindrücken kannst, daß der Gewindegang der Kappe auf dem 
Hülsengewinde greifen kann.
Per Aufschrauben der Kappe hast Du einen "Preßweg" von ca. 6 mm, den Du 
voll in Druck auf das zu verquetschende Teil umsetzen kannst.
Das drückt dann auf das Kabel und die Innenwand der Hülse.
Sollte reichen, um ebenfalls 100 % abdichten zu können. :D

Aus der Metall-Ventilkappe popelst Du die Dichtung heraus und 
durchbohrst die Kappe etwas größer als Kabel-D. Außen entgraten dabei 
nicht vergessen.
Wenn Du es willst, kannst Du da auch noch etwas integrieren, das 
scharfes Abbiegen des Kabels an der Kappe etwas unterbinden kann.
Oder über die Kappe einfach ein Stück PVC-Schlauch schieben, der den 
gleichen Zweck erfüllen kann.

Dann "fädelst" Du nacheinander auf das Kabel auf:
1)PVC-Schlauch, falls erwünscht
2)durchbohrte Kappe (dort wo die Gummidichtung saß, etwas mit Fett 
schmieren alles andere nur "trocken" einbauen)
3)Preßhülse
4)zu verquetschendes Teil (am besten einstückig, und nur im äußersten 
Notfall mehrere Quad-Ringe; O-Ringe in Deinem Fall nicht)
5)Konterteil (gegen den verjüngten iD der Hülse)

Danach schiebst Du das herausstehende Kabel durch die Ventil-Hülse und 
verpreßt den ganzen Sums anschließend.
Beim Aufschrauben der Kappe Konterung am herausstehenden Gummi des 
Ventils dabei nicht vergessen. ;)

Hört sich evtl. viel "wilder" an, als es tatsächlich ist.
Die einzige Schwierigkeit besteht darin, die Auto-Ventile in das Gehäuse 
einzuziehen.
Leg die Bohrungen dafür am besten nicht recht nahe nebeneinander, damit 
beim Einziehen nichts bricht.

Es gibt zwar auch einschraubbare Autoventile, aber mit denen kannst Du 
nur etwas anfangen, wenn Du eine Drehmaschine hast, um sie anpassen zu 
können.
Ist garantiert mehr "Theater" als mit den einziehbaren.
Versuch es erst mit den einziehbaren. :)

von butsu (Gast)


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@L.H.

Ernsthaft? Was du vorschlägst ist, wenn ich dich richtig verstanden 
habe, nichts anderes als eine Kabelverschraubung, nur halt in Murks.

Warum sollte er dann nicht gleich eine Verschraubung von z.B. Pflitsch 
verwenden?
Der einzige Grund der mir einfällt, ist die Größe. Alle professionellen 
Verschraubungen für UW die ich bisher gesehen habe waren deutlich größer 
im Durchmesser.

von butsu (Gast)


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Zur Einordnung:
- Wie oft soll das funktionieren? Nur einmal, oder über Jahre immer 
wieder?
- Was ist das Budget für die Durchführung?
- Was kostet die Kamera und der Einsatz? (zur Einordnung des Risikos...)
- welche Wandstärke hat das PMMA-Gehäuse?
- welche Strömungsgeschwindigkeit erwartest du, dass du so ein dünnes 
Kabel zu brauchen meinst?
- Wieviele Adern hat das andere Kabel? Ist es wirklich nötig? Über EIN 
Koaxkabel können Daten und Energie gleichzeitig übertragen werden. 
Alternativ gibt es CAT5 Unterwasserkabel...

Es kann gut sein, dass ein anderes Kabel dein Problem erheblich 
vereinfacht. Dann haften z.B. Vergussmassen...

von brix (Gast)


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Hallo und Danke für die vielen hilfreichen Antworten! Wirklich nett! 
Hier einige Zusatzinfos:

>Zur Einordnung:
>- Wie oft soll das funktionieren? Nur einmal, oder über Jahre immer
>wieder?

Ein, zwei Mal.

>- Was ist das Budget für die Durchführung?
50 Euro

>- Was kostet die Kamera und der Einsatz? (zur Einordnung des Risikos...)

20 Euro. Verlust ist verschmerzbar

>- welche Wandstärke hat das PMMA-Gehäuse?

3 mm

>- welche Strömungsgeschwindigkeit erwartest du, dass du so ein dünnes
>Kabel zu brauchen meinst?

5 km/h, aber dann nur bis ca. 4 m Tiefe. Bei 15 m Tiefe eher 1 km/h max.

>- Wieviele Adern hat das andere Kabel? Ist es wirklich nötig? Über EIN
>Koaxkabel können Daten und Energie gleichzeitig übertragen werden.
>Alternativ gibt es CAT5 Unterwasserkabel...

Koax hat eine Ader. Dazu ein einpoliges Kabel für V+ Cat5 ist viiiiiel 
zu dick. Das Kabel ist natürlich zugentlastet durch ein geflochtenes 
UHMWPE-Schnürchen aus dem Angelbereich.

von butsu (Gast)


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3mm Wandstärke bei 250mm Durchmesser? Mach dir keine Sorgen um die 
Durchführung. Dein Gehäuse wird den Überdruck von 1,5 bar sicher nicht 
aushalten. Das entspricht eine Kraft auf die Stirnfläche von >7300N...!

von butsu (Gast)


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Was ist das für eine Kamera, die 20€ kostet und so groß ist?
Abgesehen davon ist der Strömungswiderstand des Gehäuses so groß, dass 
du ruhig ein dickeres Kabel nehmen könntest...

Was genau willst du damit machen? Brauchst du das Bild wirklich in 
Echtzeit? Sonst: GoPro, Stein dran, Angel ;-)

von Andi_73 (Gast)


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butsu schrieb:
> Warum sollte er dann nicht gleich eine Verschraubung von z.B. Pflitsch
> verwenden?

Pflitsch kann man empfehlen, wir betreiben Anlagen,
wo Sensoren 15m unter Wasser (15-50°C) betrieben werden.
Bis jetzt keine Probleme mit den Verschraubungen.
Einfach mal da Anfragen.

von Wolfgang (Gast)


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butsu schrieb:
> Das ist eine sehr gute Lösung, aber auch teuer. Ein Stecker-Buchse Paar
> kostet mindestens 120€, eher mehr. Dafür geht das dann bis 6000m und
> jahrelang, nicht nur bis 20m und 30min. (Kanonen -> Spatzen).

Meist kommen weitere Ideen, wenn die Kiste erstmal läuft ;-)
Aber klar - bei einer Kamera für 20€ legt man sich eher ein/zwei Kameras 
in Reserve. Da hatte ich beim Wert des Innenlebens zwei Größenordnungen 
mehr im Kopf ...

Muss das unbedingt ein Koaxkabel sein bzw. tut es nicht ein Einleiter, 
d.h. das Wasser als Rückweg? Handelt es sich um Süß oder Meerwasser, 
i.e. wie sieht es mit der Leitfähigkeit aus?

Einen Steckverbinder am Gehäuse ist IMHO allerdings für besser handlebar 
als eine Kabeldurchführung. Und wenn das HF-Signal nicht zu Hochfrequenz 
ist, wird es auch damit leben können, wenn es über eine kurze Stecke mal 
nicht koaxial geführt ist.
Ein vernünftig behandelter, echter IP68 Stecker mit etwas Silikonfett an 
den Dichtungen sollte bei diesem begrenzten Risiko seinen Zweck 
erfüllen.
M8 (bzw. M12) mit Schutzart IP68, auf Gehäuseseite z.B. etwas in der 
Art:
https://www.alibaba.com/product-detail/Air-plug-IP67-IP68-casting-cable_60236370806.html

von butsu (Gast)


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butsu schrieb:
> 3mm Wandstärke bei 250mm Durchmesser? Mach dir keine Sorgen um die
> Durchführung. Dein Gehäuse wird den Überdruck von 1,5 bar sicher nicht
> aushalten. Das entspricht eine Kraft auf die Stirnfläche von >7300N...!

Ich war gerade eh dabei, darum habe ich das mal abgeschätzt:
Dein 250mm Durchmesser x 250mm Länge mal 3mm Wandstärke Rohr aus PMMA 
würde bei 9m Wassertiefe versagen. Konjunktiv deshalb, weil die Endkappe 
bereits bei 3m versagt...

Wenn du bei den selben Außendimensionen beim Rohr 5mm Wandstärke und bei 
den Endkappen 10mm nimmst, ist das rechnerische Versagen bei ca. 30m. Du 
hast also einen Sichheitsfaktor von 2, und den willst du auch 
mindestens, da die Bauteile nicht ideal sind (Bohrungen in den Endkappen 
für die Kabel, nicht perfekt zylindrischer "Zylinder", etc.)

Du schreibst ja, dass der Zylinder verschweisst werden soll. Mit welchem 
Verfahren? Danach hast du Spannungen im Material, die durch Tempern 
abgebaut werden sollten, sonst bricht der Zylinder trotzdem. Problem 
hierbei: Bei deinem Konzept ist der Zylinder dann ja schon luftdicht und 
die Kamera ist schon drin...

von L. H. (holzkopf)


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brix schrieb:
>>- Was ist das Budget für die Durchführung?
> 50 Euro

butsu schrieb:
> Wenn du bei den selben Außendimensionen beim Rohr 5mm Wandstärke und bei
> den Endkappen 10mm nimmst, ist das rechnerische Versagen bei ca. 30m. Du
> hast also einen Sichheitsfaktor von 2, und den willst du auch
> mindestens, da die Bauteile nicht ideal sind (Bohrungen in den Endkappen
> für die Kabel, nicht perfekt zylindrischer "Zylinder", etc.)
>
> Du schreibst ja, dass der Zylinder verschweisst werden soll. Mit welchem
> Verfahren? Danach hast du Spannungen im Material, die durch Tempern
> abgebaut werden sollten, sonst bricht der Zylinder trotzdem. Problem
> hierbei: Bei deinem Konzept ist der Zylinder dann ja schon luftdicht und
> die Kamera ist schon drin...

Technische Möglichkeiten, Probleme "erschlagen" zu können, gibt es 
immer.
Bei 50 Euro Durchführungs-Budget sind diese allerdings arg 
eingeschränkt. ;)

Dabei stellt sich dann zwangsläufig auch die Frage, welchen Sinn es 
machen sollte, überhaupt noch über Lösungen nachzudenken, die ohnehin 
kaum realisierbar sein dürften. :D

von micha (Gast)


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butsu schrieb:
> Wenn du bei den selben Außendimensionen beim Rohr 5mm Wandstärke und bei
> den Endkappen 10mm nimmst, ist das rechnerische Versagen bei

@butsu

Wie/womit hast Du das berechnet? Ich hatte mal ein Tool von einem 
Hersteller um UW-Gehäuse zu berechnen/dimensionieren, hab aber 
vergessen, wie es genau hieß oder woher ich es hatte.

Gruß, Micha

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