Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Seid ihr Mitglied im VDI?


von Das Pferd (Gast)


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Wer von euch ist Mitglied im VDI bzw. wer nicht? Warum seid ihr Mitglied 
oder nicht? Was sind eure Erfahrungen? Ist der VDI wirklich ein so gutes 
Netzwerk? Hat euch die Mitgliedschaft in irgendeiner Weise 
weitergebracht?

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Das Pferd schrieb:
> Wer von euch ist Mitglied im VDI bzw. wer nicht? Warum seid ihr Mitglied
> oder nicht? Was sind eure Erfahrungen? Ist der VDI wirklich ein so gutes
> Netzwerk? Hat euch die Mitgliedschaft in irgendeiner Weise
> weitergebracht?

Ich war Mitglied, ich bin ausgetreten. Der VDI vertritt meiner Meinung 
nach seit einiger Zeit nicht mehr die Interessen der Mitglieder 
(Ingenieure), sondern der Industrie. Er ist nicht unwesentlich an der 
Verbreitung der Fachkräftemangel-Lüge beteiligt.

Ich bin länger als ich eigentlich mit meinem Gewissen vereinbaren konnte 
Mitglied gewesen. Der Grund waren die Kontakte (Neudeutsch Netzwerk) im 
Bezirksverein. Die sind im Laufe der Zeit immer schlechter geworden. Bei 
Kontakten spielt die Musik mittlerweile im Internet und dem was man sich 
in Jahrzehnten im Berufsleben selber aufgebaut hat.

Generell waren meine Erfahrungen mit den für Mitglieder angebotene 
Dienstleistungen schlecht. Die Dauerwerbung für Versicherungen nervte. 
Andere angebotene Dienstleistungen, wie Mietwagen, fand ich nicht 
lohnend. Die wöchentlichen VDI-Nachrichten auf Papier waren mehr ein 
Zeugnis heutzutage üblicher journalistischer Minderleistungen denn 
Informationen für Ingenieure.

Der VDI bedient fachlich eher Ingenieurdisziplinen wie Maschinenbau, 
Bauingenieurwesen, KFZ-Technik, Produktionstechnik bis hin zu Wasserbau. 
Mit E-Technik hat man dort wenig am Hut. Die überregionalen 
Veranstaltungen des VDI waren für mich immer uninteressant. Der VDI ist 
ein veritables Millionenunternehmen von dem ich als Mitglied wenig 
hatte.

FH-Ingenieure sollten noch bedenken dass der VDI stark uni-lastig ist.

von genervt (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Der VDI vertritt meiner Meinung
> nach seit einiger Zeit nicht mehr die Interessen der Mitglieder
> (Ingenieure), sondern der Industrie.

Das ist auch so bei Wikipedia nachzulesen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Verein_Deutscher_Ingenieure#Aufgabe

Von daher stellt sich die Frage, warum man Mitgliedsbeiträge bei einem 
"Verein" zahlen soll, der sich gegen die eigenen Interessen einsetzt.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Das Pferd schrieb:

> Ist der VDI wirklich ein so gutes
> Netzwerk?

Nein, da hast du totalen Blödsinn aufgeschnappt.

von Guy (Gast)


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Ich kann Hannes Jaeger nur beipflichten. Das ist eine riesige propaganda 
Organisation im Sinne der Arbeitgeber. Fachkräftemangel ist so wie der 
vdi es darstellt Blödsinn.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Das Pferd schrieb:
> Wer von euch ist Mitglied im VDI bzw. wer nicht?
Kein Mitglied
> Warum seid ihr Mitglied oder nicht?
Nichtmitglied weil kein relevanter Nutzen.
> Was sind eure Erfahrungen?
Rel. wenig, bist fast nicht`s.
Einzig die Tagungsbände für bestimmte Themen lese ich wenn nötig und 
lust vorhanden.
> Ist der VDI wirklich ein so gutes
> Netzwerk?
Keine Ahnung da  ich kein Mitglied bin.
> Hat euch die Mitgliedschaft in irgendeiner Weise
> weitergebracht?
Bin keine Mitglied, deshalb ergibt sich kein positiver Nutzen.

von Elektron (Gast)


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Ich stelle mir eher die Frage, warum da überhaupt noch normale 
Ingenieure Mitglied sind, denn sie handeln damit eindeutig gegen ihre 
eigenen Interessen und zahlen auch noch Geld dafür. Wie blöd oder 
gehirngewaschen kann man sein?!

Vielleicht sind das aber auch nur alles Heiko Mell Groupies...

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Elektron schrieb:
> Ich stelle mir eher die Frage, warum da überhaupt noch normale
> Ingenieure Mitglied sind, denn sie handeln damit eindeutig gegen ihre
> eigenen Interessen und zahlen auch noch Geld dafür. Wie blöd oder
> gehirngewaschen kann man sein?!
>
> Vielleicht sind das aber auch nur alles Heiko Mell Groupies...
Denk dem seine Groupies sind genauso alt wie er!
....
> warum da überhaupt noch normale
> Ingenieure Mitglied sind,
....
Für mich Unerklärlich!
Vllt. zahlt denen die Firma die Mitgliedschaft.
Oder die haben eine Premiumcard mit besondern Konditionen, vllt. 
Porscherabtt von 30%?
Gibt ja auch den Schlag Mensch der mit der Verlockung auf ein paar 
"Freibiermarken" Mitglied wird.
Die Zahlen dann locker mal 20€ Fahrtkosten (irgendwo hin) aus der 
eigenen Tasche damit sie ein Schnitzel plus Pomes und ein "Freigetränk" 
für "Umsonst" abgreifen können!
Könnt aber auch sein, dass beim VDI noch ein Haufen von Rentnern (wie 
bei den Gewerkschaften) ohne Beitragspflicht dabei sind.
Dann gibt`s auch noch die Studenten die ja umsonst Mitglied sind.
Die werden ja schon wie zu Buchclubzeiten von Bertelsmann "eingefangen".
Die Jungen sind halt noch unbedarf bzgl. dem VDI.
Viel sind halt noch nach der Schule der Meinung mit dem VDI eine 
Eintrittskarte in DAX-Konzerne zu besitzen. Hab während dem Studium eine 
paar Jungs kenngelernt, die zwar das leugneten. Aber gern bei BIG S 
gelandet währen. Gereicht hat`s nur zum Prüf-Ing. für Fördertechnik beim 
TÜV! Dafür sind sie aber auf der heimischen Scholle geblieben (typ. 
FA-Leben geführt).
Und ich denk das da schon ein erdenklicher Teil auch nach der 
Hochschulzeit beim VDI hängen bleibt.

Der VDI gibt die Zahl seiner Mitglieder mit ca.  80000 an.
Was dabei Wahrheit und Dichtung ist?
Keine Ahnung!
Aktuell sollen in D-land ja knapp 900000 Ing. beschäftigt sein.
Denk mir, dass es so ca. 2-300000 Ing. in Ruhestand gibt.
Genausoviel dürften dann auch noch irgenwie im Studium rumhängen.
Was da als Mitglied beim VDi landet, keine Ahnung!

Wenn ich alles so überschlägig  rechne, sind dann vllt. 50000 Mitglieder 
die einer Beschäftigung nach gehen.

von Marco (Gast)


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Das Pferd schrieb:
> Warum seid ihr Mitglied oder nicht?

Meine Frage bezüglich einer möglichen Mitgliedschaft wurde vor ca. 30 
Jahren dadurch final beantwortet, dass sich der Verein stark in der 
Pro-Atomkraft-Lobby engagierte.
Soviel (mittlerweile bestätigter) Quatsch bezüglich billiger und 
sicherer Energie mittels Atomkraft hatte kaum eine andere Organisation 
von sich gegeben.

von Martin S. (sirnails)


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Hannes J. schrieb:
> Ich war Mitglied, ich bin ausgetreten. Der VDI vertritt meiner Meinung
> nach seit einiger Zeit nicht mehr die Interessen der Mitglieder
> (Ingenieure), sondern der Industrie. Er ist nicht unwesentlich an der
> Verbreitung der Fachkräftemangel-Lüge beteiligt.

Ach heißt VDI gar nicht "Verband Der Industrie"?

Das erklärt jetzt einiges.

von Paul (Gast)


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Der VDI ist nix anderes als eine Propagandaorganisation.

Wie genau und warum Propagandaorganisationen arbeiten und notwendig in 
der massengesellschaft sind kannst du bei edward bernays - Propaganda 
nachlesen.

von Zocker_50 (Gast)


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> Re: Seid ihr Mitglied im VDI?

Nein !

Was soll ich bei denen ?

von KOhlee (Gast)


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Das Pferd schrieb:
> Wer von euch ist Mitglied im VDI bzw. wer nicht? Warum seid ihr Mitglied
> oder nicht? Was sind eure Erfahrungen? Ist der VDI wirklich ein so gutes
> Netzwerk? Hat euch die Mitgliedschaft in irgendeiner Weise
> weitergebracht?

Fragen wir mal so.

Warum sollte man denn im VDI sein.

Die Berufgruppe der Ingenieure/Techniker schafft es leider nicht sich zu 
organisieren.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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KOhlee schrieb:
> Die Berufgruppe der Ingenieure/Techniker schafft es leider nicht sich zu
> organisieren.

Du muß aber fairerweise zugeben, das Spartengewerkschaften und 
Berufsgewerkschaften auf schärfste in der BRD von 
Politik,Arbeitgeberverbänden und Gewrkschaften bekämpft werden.

Und ob eine Gewerkschaft wie die Elektriker-Gewerkschaft  so dolle wäre?

http://www.arbeitskreis-internationalismus.de/alte-seite/dokumente/gewerk-hintergrund-cookstreik.htm

Irgendwie erinnert mich das an die CGB.

von proxyhatch (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Ich war Mitglied, ich bin ausgetreten. Der VDI vertritt meiner Meinung
> nach seit einiger Zeit nicht mehr die Interessen der Mitglieder
> (Ingenieure), sondern der Industrie. Er ist nicht unwesentlich an der
> Verbreitung der Fachkräftemangel-Lüge beteiligt.

War auch Mitglied, bin nach 2 Jahren ausgetreten. War wohl nix für mich. 
Geldverschwendung.

von Elektron (Gast)


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proxyhatch schrieb:
> War auch Mitglied, bin nach 2 Jahren ausgetreten. War wohl nix für mich.
> Geldverschwendung.

Gut so, aber warum bist du damals überhaupt eingetreten? - ist eine 
ernst gemeinte Frage!

von Der Pongo (Gast)


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Ich bin vor Jahren mal in den VDE und bin da aber kaum aktiv. VDE ist 
eher was für uns, wobei man sich die 78,- auch sparen könnte.

Ich habe aber schon zweimal von den coolen Bildungsreisen profiziert, 
die die machen: Da siehst Du andere Länder und kannst es beim FA 
absetzen.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Die Berufgruppe der Ingenieure/Techniker schafft es leider nicht sich zu
> organisieren.

Das stimmt , leider

von Oliver S. (phetty)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>> Die Berufgruppe der Ingenieure/Techniker schafft es leider nicht sich zu
>> organisieren.
>
> Das stimmt , leider

Wofür/wogegen sollten die sich denn auch organisieren?

von Dr. A. Fissur (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>>> Die Berufgruppe der Ingenieure/Techniker schafft es leider nicht sich zu
>>> organisieren.
>>
>> Das stimmt , leider
>
> Wofür/wogegen sollten die sich denn auch organisieren?

Naja, wenn sich die Ing's in einer Gewerkschaft ähnlich der der 
Lökführer organisieren würden, sähe es bestimmt in einigen Bereichen 
besser aus.

von proxyhatch (Gast)


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Elektron schrieb:
> Gut so, aber warum bist du damals überhaupt eingetreten? - ist eine
> ernst gemeinte Frage!

Wir waren als Studenten auf der ProcessNet in Aachen (2007). Auf der 
Messe war der VDI mit einem Stand vertreten, wobei mit den üblichen 
Angeboten für Studenten geworben wurde (z. B. lokal veranstaltete 
Seminare, Exkursionen, Social Events usw.).

Für einen Studenten war dieses Angebot durchaus interessant und die Höhe 
des Mitgliedsbeitrags war auch nicht die Welt. Es wurde einem 
vorgegaukelt, wie toll der VDI ist und wie sich die Ingenieure seit über 
100 Jahren in einem eigenen Verein organisieren und den 
Ingenieurnachwuchs fördern bla bla...

Und dann war ich ein studentisches Mitglied. Gelegentlich kamen 
Einladungen per Post zu irgendwelchen Konferenzen am anderen Ende 
Deutschlands. Die Angebote waren zwar vergünstigt, aber dennoch knapp 
500 Euro teuer (ja - für Studenten, für ein 2-tägige Veranstaltung, die 
meist 300-500 km weit entfernt war). Lokal im Aachener Bezirksverein war 
nichts los, zumindest habe ich nichts von den Aktivitäten mitbekommen.

In den darauffolgenden 2 Jahren habe ich kein einziges 
VDI-Vereinsmitglied getroffen und auch sonst nie Kontakte zum VDI 
gehabt. Mein Schriftverkehr mit dem VDI beschränkte sich auf Werbung 
(Exklusivangebote für Studenten) und Überweisungsvorlagen (OK, das 
Kündigungsschreiben war auch dabei). Nach einem Umzug wurde ich zwar 
über die neuen lokalen Aktivitäten des VDI informiert, allerdings war 
der nächste Bezirksverein etwa 35 km von meinem Wohnort entfernt. 
Daraufhin habe ich die Mitgliedschaft gekündigt.

Also das war ein Schuss in den Ofen! Ich muss sagen, 2007 hatte die VDI 
keinen schlechten Ruf unter den Studenten, sonst hätte ich schon damals 
eine Mitgliedschaft abgelehnt. Inzwischen verbreiten sie die Lügen über 
den Fachkräftemangel über die sozialen Medien, sodass junge Studenten 
absichtlich in die Irre geführt werden und falsche 
Karriereentscheidungen treffen. Sollte man verbieten.

VDI != Verein Deutscher Ingenieure, VDI = Verein Deutscher 
Industrielobbyisten!! ;)

von KOhlee (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>>> Die Berufgruppe der Ingenieure/Techniker schafft es leider nicht sich zu
>>> organisieren.
>>
>> Das stimmt , leider
>
> Wofür/wogegen sollten die sich denn auch organisieren?

Cha-woma M. schrieb:
> KOhlee schrieb:
>> Die Berufgruppe der Ingenieure/Techniker schafft es leider nicht sich zu
>> organisieren.
>
> Du muß aber fairerweise zugeben, das Spartengewerkschaften und
> Berufsgewerkschaften auf schärfste in der BRD von
> Politik,Arbeitgeberverbänden und Gewrkschaften bekämpft werden.
>
> Und ob eine Gewerkschaft wie die Elektriker-Gewerkschaft  so dolle wäre?

Sich zu organisieren ist ja erstmal nichts negatives. Es muss auch keine 
Gewerkschaft sein. Wenn Techniker aber eine lobby bilden werden 
Politiker um deren Gunst werben und das wiederum schafft ein Netzwerk. 
Der gewonnene Einfluss  kann positiv genutzt werden  z.B. Mitsprache in 
diversen Gremien die z.B. Ausbildung neuer Generatioen etc.. betreffen 
und eben Vorteile für die eigene Berufgruppe. Man spricht einfach 
gegenüber der Öffentlichkeit,Politik mit einer Stimme.

Die Geschichte zeigt dass unorganisierte Berufsgruppen leider immer 
unfair bezahlt und behandelt werden. Man denke an Krankenschwestern oder 
Altenpfleger.

Um bei dem Bespiel zu bleiben sind Krankenschwestern mindest genau so 
wichtig für unsere Gesellschaft wir Ärzte.. leider sind die schlecht bis 
garnicht organisert daher...:

1. Werden sie nicht im Ansatz so gut entlohnt.
2. Haben Sie nicht die gleichen Gehaltssteigerungen. ( nicht mal 
prozentual)
3. Sind die nicht wie Ärtze in einer eigenen Kammer organisiert. d.h 
also im staatlichen Rentensystem. Architekten sind z.B ebenfalls als 
Berufgruppe in einer eigenen Kammer organsiert.
4. Werden folglich von der Politik auch nicht sonderlich ernst genommen.

Die Ingenieure / Techniker sehen das irgendwie nicht während Piloten, 
Ärzte in dem Punkt ein ggf. ausgeprägteres Selbstbild haben.

von Paul (Gast)


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"3. Sind die nicht wie Ärtze in einer eigenen Kammer organisiert. d.h
also im staatlichen Rentensystem. Architekten sind z.B ebenfalls als
Berufgruppe in einer eigenen Kammer organsiert."

--> Es gibt schon Ingenieurskammern. Nur die meisten Ingenieure sind 
abhängige Beschäftigte und keine Freiberufler, die quasi per Gesetz ein 
Monopol haben - und genau da liegt das Problem.

Im Übrigen beginnt das auch langsam bei den Ärzten sich zu ändern- siehe 
ausländische Ärzte in Krankenhäusern, angestellte Ärzte in einigen 
Praxen, private Klinikkonzerne, etc. Wo die Reise hingeht kann man in 
Schweden beobachten, da gibt es meist nur lokale Gesundheitszentren, wo 
alle Ärzte angestellt sind. Und das wird bei uns auch irgendwann kommen 
- da werden die Konzerne eine stärkere Lobby haben als die Ärzte (den 
unsere Politker wollen ja auch gerne nach der pol. Tätigkeit im 
Großkonzern versorgt werden)

Bei den Piloten sieht es ja nun noch schlechter aus, fliegen teilweise 
umsonst. Gut die alten bei Lufthansa streiken noch.

Hauptproblem ist, dass auch die Ingenieure langsam international 
austauschbar sind, dass wird noch mehr die Löhne drücken.

Im Übrigen ist bin gerade beruflich in Ungarn, habe mal beim Essen mich 
mit dem Kunden über die Löhne hier unterhalten:

Kunststoffrecyclingbranche
Arbeiter Fabrik - Monatslohn 400 EUR
Schichtführer - Monatslohn 600EUR
Ingenieur - Monatslohn 850EUR
Betriebsleiter - Monatslohn 1100EUR+Firmenwagen

da geht die Reise auch bei uns hin!

von niWaM (Gast)


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Das Pferd schrieb:

> Warum seid ihr Mitglied
> oder nicht?

Wegen diesem Forum bin ich kein Mitglied geworden.

von KOhlee (Gast)


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Paul schrieb:
> --> Es gibt schon Ingenieurskammern. Nur die meisten Ingenieure sind
> abhängige Beschäftigte und keine Freiberufler, die quasi per Gesetz ein
> Monopol haben - und genau da liegt das Problem.

Auch angestellte z.B. Achitekten haben eigene eigen finanzierte 
Versorgungswerke ganz unabhängig von einer Freiberuflichen oder 
selbstständigen Tätigkeit.

Paul schrieb:
> Bei den Piloten sieht es ja nun noch schlechter aus, fliegen teilweise
> umsonst.

Naja so schlecht geht es denen in D nicht. International gesehen bin ich 
bei dir .

Paul schrieb:
> Arbeiter Fabrik - Monatslohn 400 EUR
> Schichtführer - Monatslohn 600EUR
> Ingenieur - Monatslohn 850EUR
> Betriebsleiter - Monatslohn 1100EUR+Firmenwagen

klingt Krass. Naja immer schneller und immer mehr is halt nicht 
unendlich mölglich.

von Peckinpah (Gast)


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Bin kein VDI Mitglied. Nur im Bezirksverein nahm ich vor 16 Jahren 
einmal an einer Firmenvorstellung in einem Hörsaal teil. Die waren in 
der Gegend auch nicht träge mit Exkursionen (1-2), wofür ich damals kein 
Mitglied sein musste. Aber etwa 2004 trat ich aus, weil sie damals schon 
vom Ingenieurmangel öffentlich sprachen und ich gerade das Gegenteil 
erlebte. Ich war seinerzeit eingetreten, um den Transrapid zu verstehen, 
aber es kam nichts in den VDI Nachrichten.

von Mit... Glied (Gast)


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Ich war noch nicht Mitglied im VDI. Lohnt sich das ? Wenn ja, warum ?

von Marx W. (Gast)


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Paul schrieb:
> Kunststoffrecyclingbranche
> Arbeiter Fabrik - Monatslohn 400 EUR
> Schichtführer - Monatslohn 600EUR
> Ingenieur - Monatslohn 850EUR
> Betriebsleiter - Monatslohn 1100EUR+Firmenwagen
>
> da geht die Reise auch bei uns hin!

Ja,davon träumen die Unternehmer in D-land.

Und weil die Löhne so niedrig sind, haben wie dann Vollbeschäftigung!
Da werden die Augen ganz feucht von unseren verbeamteten Mintokraten!

Warum Vollbeschäftigung?
Weil alles und jedes abhängig beschäftigtes Wesen arbeiten muß um seinen 
Lebensunterhalt zu erzielen!

von Kratist (Gast)


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Ich war auch mal Mitglied, als Student.
Bin danach aber bald ausgetreten, der VDI war mir zu 
Dienstleister-freundlich.
Kann mich noch gut an die Beiträge von Heiko Mell erinnern. Wenn ich 
mich an all die Regeln gehalten hätte, wäre ich jetzt bestimmt schon im 
Vorstand eines Dax-Konzerns. :-)

von Jo S (Gast)


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Ich werde wieder eintreten, weil der "bekannteste Ingenieur 
Deutschlands" und beliebte Karriereberater des VDI, Dr. h.c. Heiko Mell, 
kürzlich mit dem ´Bundesverdienstkreuz am Bande´ ausgezeichnet worden 
ist.

Der Verband der Anti-VDI-Ingenieure will ihm zudem den ´Verdienstorden 
am Laternenmast´ umhängen. RIP

http://www.ingenieur.de/Sonstiges/Pressemitteilungen/Bundesverdienstkreuz-fuer-bekanntesten-Ingenieure-Deutschlands

von keinLichtAufGing (Gast)


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Ich habe mal ein - zugegeben schon älteres - Buch in die Hände bekommen,
welches zu diesem Thema einige Gedanken beisteuert:

  Das Gesellschaftsbild des Ingenieurs
  Zum politischen Verhalten der Technischen Intelligenz in Deutschland
  Gerd Hortleder, Suhrkamp 1970

Das Buch könnte auch "Das Ingenieurbild des VDI" heissen, der Autor
untersucht hauptsächlich diesen Verein, weil vor allem dort genug
Material/Literatur zu beschaffen war. Ich kann seine Thesen nicht
wirklich beurteilen. Die VDI-Nachrichten-Exemplare und Interviews,
die ich bisher sah, passen aber widerspruchslos ins Bild.

Kernaussagen des Buches im Zusammenhang mit dem Thread:

> Der VDI vertritt meiner Meinung
> nach seit einiger Zeit nicht mehr die Interessen der Mitglieder

Das sei auch nie seine Aufgabe gewesen. "Der VDI wurde gegründet als ein
technisch-wissenschaftlicher Verein, als ein Verein zur Förderung
der Technik, nicht als ein Interessenverband zum Wohle der Techniker."
(S.20 oben).

> sondern der Industrie.

Nach Hortleder pflege der VDI die Vorstellung der "konfliktfreie[n]
harmonische[n] Zusammenarbeit von Technik, Industrie und Staat zum Wohle
der Allgemeinheit" (S.166 unten). Aufgrund der Annahme, dass die
Partner Industrie und Staat ebenfalls am Allgemeinwohl orientiert seien,
bedürfe es keiner Wahrnehmung der eigenen Interessen.

Die Bezeichnung "Propagandamaschine" finde ich daher nicht passend,
da der VDI ja ehrlichen Herzens das Beste für alle wolle (unter
Propaganda verstehe ich das arglistige Überreden zum fremden Nutzen).
Aber, wie Hortleder ausführlich kritisiert, weigere sich der VDI,
sein idealistisches Weltbild zu hinterfragen.

von genervt (Gast)


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Jo S schrieb:
> 
http://www.ingenieur.de/Sonstiges/Pressemitteilungen/Bundesverdienstkreuz-fuer-bekanntesten-Ingenieure-Deutschlands

>> Seine Kolumne in den VDI nachrichten gilt als Kult unter Ingenieuren.


MUHAHAHAH! Ich schmeiß mich weg!

von MaWin (Gast)


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Jo S schrieb:

> Ich werde wieder eintreten, weil der "bekannteste Ingenieur
> Deutschlands" und beliebte Karriereberater des VDI, Dr. h.c. Heiko Mell,
> kürzlich mit dem ´Bundesverdienstkreuz am Bande´ ausgezeichnet worden
> ist.
>
> Der Verband der Anti-VDI-Ingenieure will ihm zudem den ´Verdienstorden
> am Laternenmast´ umhängen. RIP
>
> 
http://www.ingenieur.de/Sonstiges/Pressemitteilungen/Bundesverdienstkreuz-fuer-bekanntesten-Ingenieure-Deutschlands

Ich habe mir gerade mal auf Wikipedia seinen Artikel durchgelesen. 
Nachdem ich den Teil über seine Kindheit und Jugend gelesen habe, tut er 
mir jetzt ehrlich leid.

von Wolfgang Gras (Gast)


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keinLichtAufGing schrieb:

> Nach Hortleder pflege der VDI die Vorstellung der "konfliktfreie[n]
> harmonische[n] Zusammenarbeit von Technik, Industrie und Staat zum Wohle
> der Allgemeinheit" (S.166 unten). Aufgrund der Annahme, dass die
> Partner Industrie und Staat ebenfalls am Allgemeinwohl orientiert seien,
> bedürfe es keiner Wahrnehmung der eigenen Interessen.
> Die Bezeichnung "Propagandamaschine" finde ich daher nicht passend,
> da der VDI ja ehrlichen Herzens das Beste für alle wolle (unter
> Propaganda verstehe ich das arglistige Überreden zum fremden Nutzen).
> Aber, wie Hortleder ausführlich kritisiert, weigere sich der VDI,
> sein idealistisches Weltbild zu hinterfragen.

Das Buch ist 50 Jahre alt. Am Weltbild des Vereins hat sich nichts 
geaendert. Wie kann man behaupten, die Industrie handle im Sinne des 
Allgemeinwohls. Ist das die Industrie oder Misereor. Der Vorwurf der 
Taeuschung ist nicht ganz aus der Luft gegriffen. So bloed können die 
naemlich nicht sein.

von keinLichtAufGing (Gast)


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> So bloed können die naemlich nicht sein.

Blöd würde ich nicht sagen, eher weltfremd - oder "die Augen und
Ohren ganz fest zuhalten". Die Industrie handelt ja nicht im Sinne
des Allgemeinwohls, sie sollte es aber (soweit die Theorie). Und
wer lässt sich schon gerne sein Weltbild samt seiner Ideale
zerstören?

Offtopic:
Hortleders Selbstbild des Ingenieurs passt mMn verblüffend gut auf
die Figur des Daniel Düsentrieb: Der werkelt ja auch allein -
weltabgewandt - in seiner Werkstatt und entwickelt immer wieder
"etwas, das jedermann braucht". Der Punkt "Bezahlen" taucht in den
Comics bezeichnenderweise eher selten auf und dann oft genug so,
dass Dagobert Duck den Ingenieur ausnutzt, weil dessen Gutmütigkeit
und Idealismus gegen Dagoberts "Geschäftssinn" chancenlos sind.

Ob die Zeichner hier existierende(?) Zustände karikieren oder womöglich
solche Zustände vorbildartig verstärken, wage ich nicht zu beurteilen.

von Christian B. (casandro)


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Ich denke dass das große Problem mit einer Interessenvertretung der 
Ingenieure ist, dass die einfach inzwischen zu unterschiedlich sind.

Vermutlich kommt das durch die Industrie, die halt auch mit 
"minderbemittelten" Ingenieuren gut klar kommt, weil man ja QA hat. Da 
man das so inzwischen überall macht, fällt das im Wettbewerb nicht auf.

Für die Leute die sich wirklich für ihr Fach interessieren gibt es 
andere Vereine, zum Beispiel den Chaos Computer Club. Der hat uns zum 
Beispiel die Grundrechte auf "Informationelle Selbstbestimmung" und 
"Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität 
informationstechnischer Systeme" erklagt.

Und der CCC macht so richtig geile Feiern, siehe Chaos Communications 
Camp oder Chaos Communications Congress. Für Bildung setzt er sich auch 
ein, sei es durch die Veröffentlichung möglichst aller Vorträge, sowie 
durch Aktionen wie "Chaos macht Schule".

Was soll denn ein Verein im beruflichen Bereich machen? Dafür gibts 
Gewerkschaften, und die haben schon erreicht, dass es in den meisten 
Großunternehmen völlig egal ist, ob Du deine 36 Wochenstunden damit 
verbringst Probleme zu lösen, die Du nicht verstehst, und damit für Dich 
und Deine Kollegen mehr Arbeit schaffst, oder Du einfach Dein Problem 
kompetent löst, und dann in den restlichen 90% im Web surfst. Für beides 
bekommt man natürlich ein exorbitantes Gehalt von dem jeder der "richtig 
arbeiten" muss nur träumen kann.

Übrigens der VDI scheint in letzter Zeit eine Masche bei der die über 
ein Callcenter mit unterdrückter Nummer anrufen und einem dann zu einem 
Kongress einladen wollen. Alles ganz offensichtlich ohne wirklich meine 
Kontaktdaten zu haben, weil die auf der -0 angerufen haben und sich dann 
durchstellen haben lassen. Mehr als meinen Jobtitel hatten die auch 
nicht. Vielleicht hätte man da hingehen sollen und mal etwas Radau 
machen müssen, aber wahrscheinlich hätte das irrsinnig viel Geld 
gekostet.

von Christian B. (casandro)


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keinLichtAufGing schrieb:
> Ob die Zeichner hier existierende(?) Zustände karikieren oder womöglich
> solche Zustände vorbildartig verstärken, wage ich nicht zu beurteilen.

Die Figur ist hauptsächlich durch die Übersetzerin Frau Dr. Erika-Fuchs 
in der Deutschen Version geprägt worden. Diese Dame war mit einem 
finanziell recht erfolgreichen Ingenieur verheiratet.

Und mal ganz ehrlich, wenn es jemanden ums Geld geht, dann studiert er 
doch nicht so was kompliziertes wie eine Ingenieurskunst. Wenn man Geld 
haben will, dann geht man in eine Bank!

von KOhlee (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Ich denke dass das große Problem mit einer Interessenvertretung der
> Ingenieure ist, dass die einfach inzwischen zu unterschiedlich sind.

Oben hatte ich bereits geschildert warum eine Interessenvertretung so 
wichtig ist.

Ich glaube bei den Ingenieuren/Technikern liegt daran , völlig ohne 
Wertung, dass die die Berusgruppe weniger den Weg der Kommunikation 
sucht sondern eher auf eigene Leistung setzt. Dabei wird aber übersehen 
das Lösungen heute einfach vernetzter sind als noch for 30 Jahren und 
das gute Netzwerke als Multiplikatoren wirken können.

Warum das so ist kann ich nicht sagen aber beobachte das ähnl. immer 
wieder...

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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KOhlee schrieb:
> Dabei wird aber übersehen
> das Lösungen heute einfach vernetzter sind als noch for 30 Jahren und
> das gute Netzwerke als Multiplikatoren wirken können.
Berufliche Netzwerke fördern das berufliche weiterkommen.
Od der VDI dazugehör?
Keine Ahnung!

>
> Warum das so ist kann ich nicht sagen aber beobachte das ähnl. immer
> wieder...

Denke es liegt daran, das Ingenieure Bildungsaufsteiger sind.
Denen fehlt einfach das Verständnis wie sich das Bildungsbürgertum 
verhält. Weil sie es von ihren Eltern nicht kennen.

von KOhlee (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> KOhlee schrieb:
>> Dabei wird aber übersehen
>> das Lösungen heute einfach vernetzter sind als noch for 30 Jahren und
>> das gute Netzwerke als Multiplikatoren wirken können.
> Berufliche Netzwerke fördern das berufliche weiterkommen.
> Od der VDI dazugehör?
> Keine Ahnung!

Also Netzwerke sind im VDI sicher denkbar aber eine Interessenvertretung 
für Ingneieure sehe ich leider nicht. Oben habe ich bereits geschildert 
wo ich Vorteile und Ansätze sehe.

>> Warum das so ist kann ich nicht sagen aber beobachte das ähnl. immer
>> wieder...
>
> Denke es liegt daran, das Ingenieure Bildungsaufsteiger sind.
> Denen fehlt einfach das Verständnis wie sich das Bildungsbürgertum
> verhält. Weil sie es von ihren Eltern nicht kennen.

denkbar sicherlich schwer zu beweisen.

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