Forum: Haus & Smart Home [S] Software zur Dokumentation der Elektroinstallation


von Bad U. (bad_urban)


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Hallo zusammen,

ich mache mir grade Gedanken wie ich am besten die Elektroinstallation 
in unserem Neubau dokumentieren kann.
Das sollte auf jeden Fall mit einem Programm passieren, da hier sicher 
noch geändert wird :)

Kennt / benutzt Ihr Programme in denen man die Elektronistallation 
abbilden kann, und die vielleicht nicht soooo viel Einarbeitungszeit 
erfordern? Und wie fast immer auch die Forderung, dass es möglichst 
kostenlos sein sollte ;)

Ich kenne für sowas eigentlich ePlan. Aber das ist halt recht teuer, und 
auch recht mächtig.

Ich bin auch für Tipps dankbar wie Ihr die Dokumentation der Elektrik 
bei Euch abgebildet habt.

VG

von .. .. (ds-spezialist)


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Was soll das Programm können bzw. was ist denn wichtig?

Installationspläne?
Stromlaufpläne 1-polig?
Stromlaufpläne allpolig?

Und was wäre denn deine Schmerzgrenze in Sachen Preis?

Dann können die Vorschläge der Kollegen hier genauer ausfallen.

von Tr (Gast)


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Was wird denn installiert? Bei 08/15 Sachen würde ich auf Schaltpläne 
glatt verzichten :)
Die üblichen Schaltungen erkennt man mit einem Blick in die 
Schalterdose(n), bzw. sollte man beim späteren Umbau immer messen ob die 
Adern tatsächlich so beschaltet sind wie man das erwartet oder damals 
dokumentiert hat.

Viel wichtiger sind gute Fotos (gut lesbares Maßband mit hinlegen!) um 
später den Verlauf der Leerrohre nachvollziehen zu können.
Außerdem:
- Lage der Klemmstellen (wenn nicht alles in den Schalterdosen passiert)
- Zuordnung der LSS notieren
- Beschriftung an den Adern im Verteiler

Außerdem ein strukturierter Aufbau, also nicht wild Stromkreise aus 
allen Etagen auf grade freie LSS klemmen, eventuell Reihenklemmen 
einsetzen (und beschriften!), oder sogar getrennte UV EG/DG wenn da auf 
den Etagen etwas umfangreiches installiert wird. Getrennte Verteiler 
sparen dann einige Meter Leitung und du könntest später eine DG-Wohnung 
abtrennen.

von Sebastian S. (amateur)


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Schau Dir mal Egal an.

von 2⁵ (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
> Schau Dir mal Egal an.

Der Kollege meint Eagle: http://ftp.cadsoft.de/electro.htm

von Timo N. (tnn85)


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Tr schrieb:
> Viel wichtiger sind gute Fotos (gut lesbares Maßband mit hinlegen!) um
> später den Verlauf der Leerrohre nachvollziehen zu können.

Noch wichtiger sind Videos in den verschiedenen Bauphasen:

- nach dem Verlegen der Leitungen in den Decken für die Lampenauslässe 
ABER vor dem Betonieren der Decken
- nach dem Verlegen der Leitungen/Leerrohre auf dem Boden ABER vor dem 
Estrich
- nach dem Verlegen der Leitungen/Leerohre in der Wand ABER vor dem 
Verspachteln der Wand / vor dem Gipser (und Außen vor dem Aufbringen der 
Dämmung)
- Verlegung der Zuleitungen (Strom, Elektro, Gas, Wasser, Telefon, TV) 
-> kann später wichtig werden, wenn etwas umgestaltet wird.

Vorteil von Videos:
- man erkennt später noch wo es war (ist wirklich später schwierig, wenn 
es nur Fotos in Makroaufnahme waren)
Nachteil von Videos:
- Auflösung / Zoomen nachträglich nicht möglich

Also am Besten Fotos und Videos machen.

Deine Dokumentation mit Software ist zwar ehrenhaft und 
"ingenieurssauber", aber da die Elektriker eben mal so kreuz und quer 
ihre Strippen ziehen, wird das für dich schwer abbildbar sein und sehr, 
sehr viel Zeit für die Übertragung in die Software erfordern. Das steht 
in keinem Verhältnis zu dem späteren Nutzungsgrad (einmal oder zweimal 
während deiner gesamten Lebenszeit in dem Haus).

Wenn überhaupt würde ich eine Software verwenden, mit der du dich schon 
auskennst und damit etwas zeichen (Powerpoint oder Visio)
Glaub mir, ich spreche aus eigener Erfahrung.

: Bearbeitet durch User
von Bad U. (bad_urban)


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Ich sehe schon, ich hätte etwas mehr dazu schreiben sollen :)

Eine Standardinstallation hätte ich jetzt auch nicht groß dokomentiert. 
Vieles ergibt sich ja aus der Funktion. ZB. Kreuz- Wechselschaltung.
Bei mir ist es so, dass Taster, Rolläden, Lichter und manche Steckdosen 
in die UV gezogen sind, da eine Automatisierung geplant ist.
Bei Lampen und Steckdosen würde ein 1pol. Plan genügen. Bei Schaltern 
nicht. Deshalb war ich auch bei ePlan. Hier kann man ja auch sogar die 
Aderfarben darstellen. Ein nettes Feature sind auch die "Links" mit 
denen man zu Signalen auf anderen Seiten springen kann. Aber das ist 
natürlich utopisch.
Eagle hatte ich mir in der Tat auch schon überlegt. Ist zwar 
verhältnismäßig günstig, aber für dieses eine Thema dann doch zu viel.

Fotos werden natürlich gemacht. Entweder mit Maßband, oder ich male Maße 
auf die Wand. Außer Elektro will ich hier auch gleich die Lage von 
Wasser und Heizungsleitungen dokumentieren.
Es geht mir auch nicht so sehr um die Lage der Kabel, sondern die 
Verschaltung an sich.

Aber nach Euren Antworten bin ich auf eine Idee gekommen. Vielleicht 
braucht garkeinen richtigen Stromlaufplan. Im Prinzip würde ja eine 
Tabelle reichen in der Art: Klemme 123 im Schaltschrank -> Taster 8 EG. 
Und dazu Grundriss mit einer Zuordnung von Tastern und Lampen.

Wichtig wäre es noch, dass die Doku auch von einem Elektriker verstanden 
werden kann, wenn mal was ist.

Ich muss mir hier mal noch ein paar Gedanken machen, bzw. mal suchen wie 
sowas andere gemacht haben.

von Timo N. (tnn85)


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So wie ich meine Elektriker kenne, bezweifle ich, dass die irgendeine 
Art von Hilfestellung annehmen (die könnte ja fehlerbehaftet sein). Die 
wollen lieber selber nachschauen und sind meist auch nicht gewohnt mit 
Dokumentation zu arbeiten (jedenfalls nicht die ausführenden Personen).
Ich denke am Ende hilft es nur dir selbst, die Sache zu verstehen.

Die Lage der Kabel ist aber später viel entscheidender. Z.b wenn 
ausgebaut wird oder Löcher in die Wand gebohrt werden.
Was du machst bleibt dir überlassen, aber ich kann dir sagen, dass ich 
die Video/Fotodokumentation schon gebraucht habe.
Übrigens hast du dann im Besten Fall immernoch die Möglichkeit 
nachträglich alles zu dokumentieren (mit Verdrahtungsplan)

von Bad U. (bad_urban)


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Klar ist die Lage sehr entscheidend. Das wird auch dokomentiert werden.
Natürlich ist die doku auch für mich. Kann ja immer mal sein, dass was 
zu machen ist.

Sonst kann ich dir nur recht geben. Die ganzen Handwerker sind mehr 
Ausführer als Fachleute. Handwerk und Industrie trennen halt Welten....

von Axel L. (axel_5)


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Bad U. schrieb:
> Ich sehe schon, ich hätte etwas mehr dazu schreiben sollen :)
>
> Eine Standardinstallation hätte ich jetzt auch nicht groß dokomentiert.
> Vieles ergibt sich ja aus der Funktion. ZB. Kreuz- Wechselschaltung.
> Bei mir ist es so, dass Taster, Rolläden, Lichter und manche Steckdosen
> in die UV gezogen sind, da eine Automatisierung geplant ist.
> Bei Lampen und Steckdosen würde ein 1pol. Plan genügen. Bei Schaltern
> nicht. Deshalb war ich auch bei ePlan. Hier kann man ja auch sogar die
> Aderfarben darstellen.

Ich versuche gerade die Elektrik meines Vorbesitzers im Keller 
nachzuvollziehen. Ist im Prinzip auch nur ganz simpel durchverkabelt aus 
den Sechzigern. Dabei ist sogar alles in Rohren verlegt, also eigentlich 
ganz gut.

Ist aber ein riesen Krampf. Dabei bin ich noch dankbar, dass die 
teilweise den Schutzleiter mit verwendet haben, wo der Schutzleiter an 
Phase geht, ist meist eine Wechselschaltung. Dann wurde die eine oder 
andere Leitung irgendwann mal durchbohrt und durch eine andere ersetzt 
oder schlicht weggelassen, weil z. B. die dreiphasige Heizungspumpe ja 
sowieso keinen Nullleiter braucht. Aus der Funktion ergibt sich das 
natürlich irgendwie, aber es kostet unendlich Zeit, um das 
nachzuvollziehen.

Ich achte sehr darauf, dass alle Leitungen beschriftet werden und dass 
Pläne vorhanden sind. Aber bisher mache ich das auf Papier, geht auf der 
Baustelle einfach am schnellsten. Was sich für mich bewährt hat, sind 
Kommentare auf der Innenseite der Deckeln der Unterputzdosen mit dünnem 
Edding.

Gruss
Axel

von Bad U. (bad_urban)


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Das war auch die Aussage des elektrikers. Sanierungen machen die gerne, 
weil jede Menge Stunden durch Suchen zusammenkommen.
Mit dem Schutzleiter ists in meinem Elternhaus das selbe. 5x1,5 scheint 
in den 70ern extrem teuer gewesen zu sein ;)
Verteilerdosen gibts im Neubau fast garnicht mehr. Ist aber de gute 
Idee.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Dokumentationen wird man im privaten einer Firma halt nicht wirklich 
zahlen wollen, dazu kommt dann der Zeitdruck.

Habe schon Leute gesehen die sich mit dem Planen so sehr abgelenkt 
haben, das sich der ganze Bau verzögert hat. Das passiert immer dann, 
wenn man denkt aus einer Elektroinstallation für ein EFH ein Megaprojekt 
zu machen, alles besser weiß und keine Ahnung von der Praxis hat.

Manchmal sollte man halt auch mal pragmantisch sein, und nicht 
stundenlang über jeden Lichtauslass und jede Steckdose nachdenken und 
philosophieren.

Bauen ist immer Streß und braucht Ennergie, die irgendwann auch weniger 
wird. Ein Bau besteht nicht nur aus der Elektroinstallation, das sollte 
man nicht vergssen.

Fotos machen ist immer eine Gute Idee

Alles nach Möglichkeit gleich zu verdrahten auch.



Bad U. schrieb:
> Verteilerdosen gibts im Neubau fast garnicht mehr. Ist aber de gute
> Idee.

Für eine Unterputz- / Hohlwandinstallation ist dies auch in den meisten 
Fällen nicht erforderlich!

Axel L. schrieb:
> Ich versuche gerade die Elektrik meines Vorbesitzers im Keller
> nachzuvollziehen. Ist im Prinzip auch nur ganz simpel durchverkabelt aus
> den Sechzigern. Dabei ist sogar alles in Rohren verlegt, also eigentlich
> ganz gut.

Da hilft es manchmal einfach allps neu zu machen, da man schneller und 
Günstiger wegkommt, als das man in 100 Dosen rumsucht. Kommt aber 
natürlich immer auf den Einzelfall an.

von Axel L. (axel_5)


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Sven L. schrieb:

> Axel L. schrieb:
>> Ich versuche gerade die Elektrik meines Vorbesitzers im Keller
>> nachzuvollziehen. Ist im Prinzip auch nur ganz simpel durchverkabelt aus
>> den Sechzigern. Dabei ist sogar alles in Rohren verlegt, also eigentlich
>> ganz gut.
>
> Da hilft es manchmal einfach allps neu zu machen, da man schneller und
> Günstiger wegkommt, als das man in 100 Dosen rumsucht. Kommt aber
> natürlich immer auf den Einzelfall an.

Das Problem ist ja nicht, dass alles Schrott wäre, im Gegenteil, die 
Anlage ist für das Alter sehr gut in Schuss. Gibt keinen Grund alles 
rauszuschmeissen.

Aber wenn die dreiphasige Heizungspumpe durch eine Energiesparpumpe 
ausgetauscht wird und man dann versucht, rauszufinden, warum der 
Nullleiter nicht geht (oder ob der vielleicht nie angeschlossen war), 
ist ein bischen Dokumentation schon hilfreich. In dem Fall war der 
unterbrochen, ich vermute, die haben das Kabel mit dem defekten 
Nullleiter extra verwendet. So konnte man ein defektes Kabel noch mal 
verwenden an einer Stelle, wo der Defekt nicht störte.

Gruss
Axel

von Bad U. (bad_urban)


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Ich denke ein gesundes Maß an Doku ist schon sinnvoll.
Da es meine erste Installation ist muss ich das wohl noch finden ;)

Wahrscheinlich ist die Doku in der UV am wichtigsten.

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